Fazit:
Dem grossen Turnierfavoriten geht der Start daneben. Überraschend zogen die Olympischen Athleten aus Russland gegen die Slowakei mit 2:3 den Kürzeren. Dabei hatte die Sbornaja vor 4.025 Zuschauern im Gangneung Hockey Centre gut in die Partie gefunden, führte schnell mit 2:0. Doch alle Bemühungen, einen weiteren Treffer zu erzielen scheiterten über die gesamte restliche Spielzeit. Die zunächst unterlegenen Slowaken glichen noch im Auftaktdrittel dank fantastischer Effizienz aus. Das half den Männern von Craig Ramsay auf die Sprünge. Plötzlich entdeckten sie ihr Kämpferherz und zeigten starkes Defensiv-Eishockey. Es wurde geblockt, was das Zeug hielt. Immer wieder warfen sich die Slowaken dazwischen. Und im Schlussabschnitt nutzten sie ein Powerplay zum Siegtreffer. Was auch immer die Russen danach versuchten, es schlug fehl.

Eine gute Minute vor Schluss eilt Vasili Koshechkin vom Eis - zugunsten eines zusätzlichen russischen Feldspielers.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Alexey Marchenko (Russland)
An der Bande fährt Alexey Marchenko Andrej Kudrna in die Parade und bekommt dieses Einsteigen als Beinstellen abgepfiffen. Diese Unterzahl brauchen die Russen nun gar nicht. Oleg Znarok nimmt direkt seine Auszeit.

Russland wirkt seit geraumer Zeit ratlos, man rennt verzweifelt an. So viele Abschlüsse haben die Männer von Oleg Znarok allerdings gar nicht mehr.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Michal Cajkovsky (Slowakei)
Die Slowaken machen es sich nicht gerade leicht. Eben ist die Strafzeit gegen Tomáš Marcinko abgelaufen, da leistet sich Michal Cajkovsky ebenfalls ein Beinstellen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Tomáš Marcinko (Slowakei)
Wegen Beinstellens wird Tomáš Marcinko vorübergehend zum Zuschauer.

Tor für die Slowakei, 3:2 durch Peter Čerešňák
In Überzahl schleppt Martin Bakoš das Hartgummi gut in die Angriffszone und überlässt für Marcel Haščák. Aus dem rechten Bullykreis spielt dieser zurück zu Peter Čerešňák, der das Spielearät aus zentraler Position in die Maschen wuchtet.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Ivan Telegin (Russland)
Gerade sind die Russen wieder komplett, da spielt Ivan Telegin den Puck aus der eigenen Zone absichtlich übers Plexiglas. Erneut Spielverzögerung!

Kleine Strafe (2 Minuten) für Slava Voynov (Russland)
Wegen Spielverzögerung wird Slava Voynov auf die Strafbank abkommandiert.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Lukáš Cingel (Slowakei)
Wegen einer Behinderung gegen Nikita Gusev hat sich Lukáš Cingel auf der Strafbank einzufinden.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Sergei Kalinin (Russland)
Mit einem starken Solo sorgt Marek Ďaloga nicht nur für Torgefahr, er provoziert auch eine Strafe gegen die Russen. Sergei Kalinin geht wegen Beinstellens runter. Nun also doch wieder Powerplay für die Slowakei!

Kleine Strafe (2 Minuten) für Marcel Haščák (Slowakei)
Lange dürfen die Slowaken die Überzahl nicht ausspielen, dann wird Marcel Haščák ein Stockschlag gegen Nikita Nesterov angelastet.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Aleksandr Barabanov (Russland)
Wegen Hakens gegen Michal Cajkovsky setzt es nun die erste Strafe gegen Russland. Der Übeltäter Aleksandr Barabanov verabschiedet sich vorübergehend in die Kühlbox.

Den Russen fällt nichts ein. Und die Sekunden verrinnen. Immer wieder funken die Slowaken dazwischen.

Nun verschafft Craig Ramsay seinen Jungs eine Verschnaufpause und nimmt eine Auszeit für die Slowakei.

Pavel Datsyuk setzt sich über rechts und an der Bande hinter dem Tor durch und legt zurück. Ilya Kovalchuk feuert direkt. Branislav Konrád macht die Scheibe fest.

Auch diese Unterzahl überstehen die Slowaken unbeschadet. Michal Cajkovsky kehrt zurück.

In Überzahl wollen die Russen die Kräfteverhältnisse wieder gerade rücken und ergreifen sofort die Initiative. Doch von Erfolg sind die Bemühungen nicht gekrönt. Und dann kehrt Michal Cajkovsky aus der Kühlbox zurück.

Nahezu das gesamte Überzahlspiel findet im slowakischen Drittel statt. Doch erneut mag der Puck nicht ins Tor. Erst kurz vor Ablauf der Strafe befreien sich die Slowaken, Lukáš Cingel kehrt zurück.

Von der linken Seite passt Sergei Mozyakin hinüber zu Pavel Datsyuk. Dessen Onetimer verfehlt das Gehäuse von Branislav Konrád knapp.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Michal Cajkovsky (Slowakei)
Kurz vor Ende des Auftaktdrittels geht Michal Cajkovsky etwas zu forsch gegen Sergei Kalinin zu Werke und fängt sich zwei Minuten wegen Behinderung ein.

Tor für die Slowakei, 2:2 durch Martin Bakoš
Im eigenen Drittel nimmt Martin Bakoš einen abgeblockten Puck auf und marschiert unwiderstehlich los. In hohem Tempo sucht der Stürmer das Tor, lässt sich nicht aufhalten. Aus dem rechten Bullykreis wuchtet Bakoš das Hartgummi oben ins kurze Eck.

Tor für die Slowakei, 1:2 durch Peter Ölvecký
Aus der eigenen Zone passt Dominik Graňák wunderbar rechts nach vorn zu Peter Ölvecký. Von der Bande zieht der zum Tor und feuert aus dem rechten Bullykreis. Die Scheibe zischt durch die Schoner von Vasili Koshechkin ins Netz.

Drittelfazit:
Mit starkem Defensiv-Eishockey machten die Slowaken einem der Turnierfavoriten das Leben schwer. Zwar entwickelten die Russen im Mittelabschnitt mitunter gewaltig Druck, ein Tor aber wollte einfach nicht gelingen. Mit zunehmendem Verlauf wirkte die Sbornaja genervt.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Peter Čerešňák (Slowakei)
Peter Čerešňák bringt Aleksandr Barabanov zu Fall und fängt sich wegen dieses Beinstellens die erste Strafzeit dieser Begegnung ein.

Und nun lässt sich das Team von Craig Ramsay auch wieder häufiger vorn blicken. In jedem Fall sind sie da agiler als im ersten Spielabschnitt. Ihre Effizienz allerdings haben sie eingebüsst.

Vor allem defensiv arbeiten die Slowaken stark, blocken immer wieder gut und lassen den Russen jetzt kaum klare Abschlüsse zu.

Nach prekären Minuten schwimmen sich die Slowaken nun wieder etwas frei und bringen Ruhe rein. Angesichts ihrer Effizienz sollten die Russen aufpassen, sich nicht wieder Konter einzufangen.

Jetzt entlasten sich die Slowaken mal. Matej Paulovič ist vorn unterwegs und setzt den Puck knapp am Kasten von Vasili Koshechkin vorbei.

Russland entwickelt immer mehr Druck. Die Männer von Oleg Znarok wollen das Tor. Die Slowakei bekommt immer mehr Probleme.

Tor für Russland, 0:2 durch Kirill Kaprizov
Dem Favoriten gelingt ein Start nach Mass, die Russen waschen scharf nach. Links von der blauen Linie bringt Nikita Gusev das Hartgummi zum Tor. Kirill Kaprizov hält den Schläger rein und fälscht gewinnbringend ab. Die Referees schauen sich das Ganze noch einmal an, der Stock aber ist da nicht zu hoch.

Tor für Russland, 0:1 durch Vladislav Gavrikov
Nur kurz brauchen die Russen Anlaufzeit. Dann klingelt es schon. Hinter dem Tor behauptet Slava Voynov die Scheibe, spielt am Kasten vorbei zurück an die blaue Linie. Von dort bringt Vladislav Gavrikov einen Handgelenkschuss an. Es herrscht viel Verkehr vor Goalie Branislav Konrád. Eventuell fälscht noch ein Spieler ab. In jedem Fall zappelt die Scheibe im Netz.

Slava Voynov und wenig später Pavel Datsyuk versuchen, Branislav Konrád aus halbrechter Position zu überwinden. Der slowakische Goalie dichtet das kurze Eck in beiden Fällen erfolgreich ab.

Drittelfazit:
Richtig gut fanden die Russen in die Partie. Schnell waren zwei Tore zur Hand, es deutete sich eine klare Angelegenheit an. Die Slowaken liessen kaum etwas von sich sehen. Dadurch fühlte sich das Team OAR offenbar in Sicherheit. Und dann schlug die Slowakei kaltschnäuzig und ausserordentlich effizient zu. Durch den 2:2-Ausgleich ist natürlich für Spannung gesorgt. Dem neutralen Zuschauer kann das nur recht sein.

Zwar halten sich die Russen in Überzahl vornehmlich in der Angriffszone auf. Den ganz grossen Angriffswirbel entfachen sie jedoch nicht. Die Slowaken verteidigen gut und überstehen die knifflige Situation.

Von den Slowaken ist nach wie vor nicht viel zu sehen. Ein kümmerlicher Torschuss steht zu Buche. Dagegen bestimmen die Russen das Geschehen nach Belieben und bekommen bislang eine ausgezeichnete Gelegenheit, sich fürs Turnier einzuspielen. Hoffentlich gibt es alsbald etwas mehr Gegenwehr der Slowakei.

Für einen geordneten Spielablauf sollen die Schiedsrichter Brett Iverson und Aleksi Rantala sorgen. Den beiden gehen die Linienrichter Vit Lederer und Nathan Vanoosten unterstützend zur Hand.

Im slowakischen Kader finden sich überwiegend Spieler aus der heimischen Liga bzw. aus Tschechien. Eine Ausnahme bildet Michal Cajkovsky, der bei Avtomobilist Yekaterinburg in der KHL seine Brötchen verdient.

Somit lässt sich natürlich eine Spur schwerer einschätzen, wer denn zu den Medaillenfavoriten zählt. Gewiss stehen die Olympischen Athleten aus Russland (OAR) ganz oben auf der Liste. Die treten mit einer kompletten Auswahl aus der heimischen KHL an.

Bei diesen Winterspielen müssen wir leider auf die NHL-Cracks verzichten. In der besten Liga der Welt sahen sich die Verantwortlichen diesmal nicht genötigt, den Spielbetrieb zu unterbrechen, um ihren Sportlern das Erlebnis Olympia zu ermöglichen. Und auch die Eishockey-Fans hätten in PyeongChang sicherlich gern die besten Spieler gesehen.