Von dieser Stelle soll es das gewesen sein. Vielen Dank für das Interesse! Die Männer tragen morgen noch einen Slalom aus. Mit dem der Frauen und dessen zweitem Durchgang sind wir dann auch gleich wieder zur Stelle. Bis dahin!

Aus österreichischer Sicht lieferte der drittplatzierte Marco Schwarz das Highlight. Manuel Feller (11.) holte zumindest Weltcup-Punkte. Stefan Brennsteiner (16.) schrammte um 14 Hundertstel an den Top 15 vorbei. Patrick Feurstein (19.) und Vincent Kriechmayr (20.) bildeten das Ende des Klassements. Raphael Haaser schied im zweiten Lauf aus.

Im Schatten von Marco Odermatt lieferte Thomas Tumler einen starken Wettkampf, glänzte im Finaldurchgang mit der Laufbestzeit und schob sich damit noch von Rang 16 auf fünf nach vorn. Weltcup-Punkte gab es auch für die anderen beiden Schweizer Loïc Meillard (10.) und Gino Caviezel (14.).

Da werden alle anderen Sportler zu Nebendarstellern. Dennoch soll das heutige Podium gewürdigt werden. Dort fanden sich zudem Henrik Kristoffersen als Zweiter und Marco Schwarz als Dritter ein. Der Norweger hatte den zweiten Platz im Disziplin-Weltcup bereits sicher. Rang drei geht hier an den heute elftplatzierten Žan Kranjec.

In unnachahmlicher Manier trotzte Marco Odermatt den schwierigen Bedingungen auf der ramponierten Piste und bei schlechter Sicht. Wie auf Schienen zog der Weltmeister und Olympiasieger seine Schwünge zu Tal und fuhr zu einem phänomenalen Sieg. Dank dieses Triumphs wächst sein Punktekonto im Gesamtweltcup auf 2.042. Damit übertrumpft der 25-Jährige den bisherigen Rekord von Hermann Maier, der vor 23 Jahren mal auf exakt 2.000 Zähler kam. Odermatt ist momentan der alles überragende Skifahrer. Zum zweiten Mal gewinnt der Eidgenosse den Gesamtweltcup und zum zweiten Mal auch die kleine Kristallkugel im Riesentorlauf.

Für Marco Odermatt sprechen nun aber 1,7 Sekunden. Das muss doch reichen. Und der Gewinner des Riesenslalomweltcups ruht sich darauf nicht aus. Der überragende Schweizer baut seinen Vorsprung sogar noch aus. Welch eine grandiose Fahrt unter diesen Bedingungen! Das ist die zweitbeste Laufzeit und in der Summe der überlegene Sieg. Odermatt deklassiert die Konkurrenz um weit mehr als zwei Sekunden.

Angesichts von sechs Zehnteln Vorsprung ist es also möglich, hier noch in Führung zu gehen. Und genau das hat Alexis Pinturault vor. Doch so forsch wie Steen Olsen eben bekommt es der Franzose nicht hin. Das Guthaben schmilzt - und reicht nicht. Am Ende fehlt sogar gut eine halbe Sekunde. Nur Rang sieben!

Im Anschluss schreckt Alexander Steen Olsen die eingeschränkte Sicht nicht, der lässt es krachen und verliert kaum etwas. Der Norweger zieht das forsch nach unten und beweist, was unter diesen Umständen möglich ist. Doch kurz vor dem Ziel hebt es ihn aus, es verdreht ihn leicht. Ein Ski geht verloren. Aus und vorbei!

Lucas Braathen bringt gute eine halbe Sekunde Vorsprung mit. Wird das reichen? Der Norweger zehrt von seinem Polster. An der letzten Zwischenzeit ist das mehr als aufgebraucht. So rutscht auch der 22-Jährige ab. Zwar hält er den Verlust noch einigermassen in Grenzen. Bei knapp drei Zehnteln Rückstand ergibt das Position drei.

Ist eine Bestzeit jetzt überhaupt noch möglich? Natürlich leidet auch die Piste zunehmend. Loïc Meillard verliert entsprechend Zeit. Ohne die nötige Sicht geht natürlich auch die Risikobereitschaft verloren. Der Schweizer muss sich mit Platz sieben begnügen.

Gut ist anschliessend Luca De Aliprandini unterwegs. Doch beim Italiener verschwindet die Sonne. Trotz der schlechteren Sieg schlägt sich der 32-Jährige beachtlich. Am Ende fehlt ihm etwas mehr als eine halbe Sekunde. De Aliprandini hebt etwas verzweifelt die Arme - Rang sechs!

Aufgrund nahender Regenwolken prügelt die FIS diesen Durchgang äusserst zügig durch. So ist nun bereits Rasmus Windingstad unterwegs. Und der Norweger ringt mit seinem Landsmann um die Spitze. Doch dann unterläuft ihm der Fehler, der Skandinavier ist bei einigen Toren zu spät dran. Letztlich fehlt eine halbe Sekunde - Platz vier!

Jetzt möchte Henrik Kristoffersen etwas korrigieren. Nach der Enttäuschung im ersten Durchgang lässt es der Norweger nun krachen. Allerdings fährt der werdende Vater auch mit Köpfchen. Vielleicht nimmt er sogar etwas viel Fahrt raus. So wird es beinahe noch eng, der 28-Jährige rettet knapp zwei Zehntel und übernimmt die Führung.

Überraschend gut hält die Piste den Strapazen stand. Das nutzt jetzt Gino Caviezel für eine ordentliche Fahrt. Der Eidgenosse legt zu, baut seinen Vorsprung zwischenzeitlich auf fast sieben Zehntel aus. Von einem Fehler bleibt auch er nicht verschont. Bei einem Linksschwung hebt es ihn aus, womit das nächste Tor zur Herausforderung wird. So fällt Caviezel auf Rang sieben zurück.

Sehr forsch geht es Stefan Brennsteiner an. Doch dann hebt es ihn vor einem Rechtsschwung aus. Das kostet die Linie. Und schon ist mehr als eine Sekunde weg. So wirft es den Salzburger auf Position acht zurück.

Jetzt ist Marco Schwarz unterwegs. Der Kärntner bemüht sich ebenfalls um eine saubere Technik, ohne den Zug zu verlieren. Das schaut gut aus, doch bringt es der Blacky bis ganz nach unten? In der Tat gelingt ihm auch das letzte Stück. Knapp drei Zehntel sprechen für ihn - Führung!

Etwa eine halbe Sekunde hat Žan Kranjec im Gepäck. Und mit diesem Polster geht der Slowene äusserst sorgsam um, ihm gelingt eine sehr saubere Fahrt. Doch der 30-Jährige bringt das so nicht nach unten. Im letzten Streckenteil bleibt ebenfalls noch erstaunlich viel Zeit liegen. So fehlen im Ziel drei Zehntel - Platz drei!

Dann schiebt sich Filip Zubčić in den Hang. Der Kroate kommt schnell in Fahrt, baut seinen Vorsprung zunächst aus, bewegt sich klar auf Bestzeitkurs. Doch zum Ende geht ihm die Linie verloren, der 30-Jährige büsst noch richtig viel ein. Mit einer halben Sekunden Rückstand reiht er sich lediglich als Vierter ein.

Nun ist Filippo Della Vite unterwegs. Der Italiener geht es gewohnt risikoreich an, bleibt von Fehlern nicht verschont. An einer Welle hebt es ihn leicht aus. Dennoch bleiben die Ski insgesamt auf Zug, der 21-Jährige kämpft um die Bestzeit. Am Ende reicht es nicht ganz, acht Hundertstel fehlen - Rang zwei!

Raphael Haaser hingegen schafft es nicht ins Ziel. Bei einem Rechtsschwung stimmt die Balance nicht. Der Österreicher gerät auf den Innenski, kann sich nicht schnell genug zurück in die Position bringen und verfehlt das nächste Tor.

Gut findet anschliessend Thomas Tumler in den Lauf. Wer sich jetzt an die Spitze setzt, kann mit Weltcup-Punkten rechnen. Das hat der Schweizer im Sinn und setzt das stark um. Ihm gelingt eine Laufbestzeit, womit er sich vier Zehntel vor Feller setzt.

Drei Zehntel bringt jetzt Manuel Feller mit. Der Tiroler braucht das Polster schnell auf. Doch dann stabilisiert sich der 30-Jährige und ringt um die Bestzeit. Den Schlussteil fährt Feller gut, holt dort vier Zehntel raus und setzt die neue Laufbestzeit.

Ein kurzes Vergnügen liefert dann Erik Read. Der Kanadier kommt etwas von der Linie ab und rutscht beim folgenden Rechtsschwung auf dem Innenski weg und scheidet früh aus.

Nun stösst sich der andorranische Lokalmatador oben ab. Joan Verdu Sanchez hat lediglich knapp eine Zehntel im Gepäck und baut seinen Vorsprung leicht aus. Der 27-Jährige fährt das sauber ins Ziel und wird dort für die Führung bejubelt.

Anschliessend beendet Aleksander Aamodt Kilde seine Saison. Mit mehr als 500 Punkten im Gesamtweltcup sucht auch der Norweger noch ein wenig Spass. Doch nicht nur das, der 30-Jährige ist richtig schnell, der liegt zwischenzeitlich fast zwei Sekunden vorn. Etwa 1,3 davon verbleiben im Ziel. Kilde setzt sich an die Spitze.

Danach schiebt sich der Juniorenweltmeister in den Hang, doch Alban Elezi Cannaferina kommt nicht weit. Alsbald verliert der Franzose die Linie, ist zu spät dran. Und irgendwann geht es sich nicht mehr aus. Der 19-Jährige muss vorzeitig die Segel streichen.

Gut eine Zehntel Guthaben bringt dann Tommy Ford mit. Die verspielt der US-Amerikaner schnell. Dem Spitzenreiter kann der 33-Jährige nicht gefährlich werden. Doch auch Ford findet dann mit etwas Verspätung rein und fährt unten plötzlich richtig stark. So schiebt er sich am Ende doch noch um sieben Hundertstel an Feurstein vorbei.

Anschliessend macht sich Patrick Feurstein auf den Weg. Sauber fährt der Vorarlberger anfangs nicht, kommt mit Verspätung in den Rhythmus. Dann aber läuft es. Der 26-Jährige fährt jetzt gut, nimmt seinem Landsmann stattliche anderthalb Sekunden ab und geht klar in Führung.

Jetzt eröffnet Vincent Kriechmayr den Finaldurchgang im letzten Riesentorlauf der Weltcup-Saison. Der Speed-Spezialist hat seine mehr als 500 Punkte im Gesamtweltcup genutzt, um hier anzutreten, kommt nun in den Genuss einer frischen Piste. Das bringt ihm sicher auch Spass. Der Oberösterreicher fährt das recht sauber, kommt ins Ziel und setzt die erste Zeit.

Willkommen zurück zum Riesenslalom der Männer beim Weltcup-Finale in Soldeu! 24 Athleten aus zehn Nationen sind verblieben, die sich nun in umgekehrter Reihenfolge des Klassements auf die Piste namens Avet begeben werden. Für die Kurssetzung des zweiten Laufes zeichnet Nick Cooper verantwortlich. Der kanadische Trainer gibt somit die Richtung vom Start auf 2.265 Metern über die 428 Höhenmeter hinunter ins Ziel vor.

Für den Augenblick verabschieden wir uns vom Riesenslalom der Männer in Soldeu. Weiter geht es um 12:00 Uhr mit dem Finaldurchgang. Wir melden uns pünktlich mit allen Infos zurück!

Für die Österreicher war im ersten Durchgang wenig möglich. Bester ÖSV-Mann ist Stefan Brennsteiner als Zehnter. Marco Schwarz liegt dahinter auf dem elften Platz. Raphael Haaser (15.), Manuel Feller (17.), Patrick Feurstein (23.) und Vincent Kriechmayr (24.) komplettieren das ÖSV-Resultat zur Halbzeit.

Neben Odermatt konnte auch Loïc Meillard die Kurssetzung des Trainers gut nutzen und bringt sich mit Blick auf Platz drei der Disziplin-Wertung in eine gute Position. Gino Caviezel liegt auf dem neunten Rang ebenfalls in den Top Ten. Thomas Tumler schloss den ersten Durchgang als Sechzehnter ab.

Der Kurs war Odermatt auf den Leib geschneidert und das nutzte der Schweizer in seinem ersten Lauf knallhart aus. Odermatt knallte eine Traumzeit von 1:07.86 Minuten hin und setzte sich satte 1,09 Sekunden von Alexis Pinturault ab. Mit einer hohen Startnummer noch vorne reinfahren konnte Alexander Steen Olsen aus Norwegen. Ihm fehlen 1,12 Sekunden zu Odermatt. Knapp dahinter folgt mit Lucas Braathen ein weiterer Norweger.

Letzter Starter ist der Junioren-Weltmeister Alban Elezi Cannaferina. Der Franzose ist ebenfalls mit einer Blessur unterwegs und kämpft sich mit einem verletzten Daumen über die Piste. Er legt aber dennoch alles rein und reiht sich mit 3,91 Sekunden Rückstand schliesslich auf Platz 21 ein.

Vincent Kriechmayr darf mitmischen, weil er im Weltcup mehr als 500 Punkte geholt hatte, entsprechend dürfte er sich vielleicht heute auch nicht ganz so viel erwartet haben. Kriechmayr ist nach seinem Sturz im Super G zudem auch noch mit Schmerzen in der Schulter unterwegs, was auch noch dazukommt. Er schwingt auf dem letzten Platz ab.

Patrick Feurstein macht sich als nächster Österreicher auf. Kann er noch irgendwas aus der Piste rausholen? Nein. Im Ziel schüttelt Feurstein den Kopf und zeigt, was er von seinem Lauf gehalten hat. Immer wieder hatte es ihn hinten reingedrückt und er konnte keine Geschwindigkeit aufbauen. Mit mehr als vier Sekunden liegt er weit hinten im Feld.

Die Sicht bei Thomas Tumler ist nicht optimal im Gegensatz zu den anderen im Feld und so tut sich dann auch der Schweizer schwer, noch eine richtige Topzeit runterzustellen. Er kämpft sich ins Tal hinunter und schafft es immerhin noch, sich mit Platz 16 in die Nähe der Weltcuppunkte zu bringen. Die gibt es beim Finale ja nur für die besten 15 Starter.

Tommy Ford liefert eine wilde Fahrt ab. Die Kurssetzung vom Odermatt-Trainer scheint ihm gar nicht zu schmecken und er kommt mit über vier Sekunden Abstand auf dem derzeit letzten Platz im Ziel an.

Joan Verdu hat es vor heimischer Kulisse auch in die Startliste geschafft und wird von den Zuschauern bei seinem Lauf angefeuert. Optimal aber passt es für ihn auf der Piste nicht zusammen und mit Platz 18 und drei Sekunden kann er das Maximum nicht aus seinem Lauf rausholen.

Ganz starke Vorstellung! Taten sich die Athleten vor ihm schwer mit der ausgefahrenen Piste, zeigt Alexander Steen Olsen jetzt, was wirklich noch möglich ist! Er ist oben voll dabei, nutzt die gute Sicht knallhart aus und bringt sich in Position. Nach einer mutigen und sauberen Fahrt kommt er mit 1,12 Sekunden Rückstand ins Ziel und ordnet sich auf dem dritten Rang ein. Da darf man gespannt sein, was er im zweiten Lauf noch abliefert.

Bei Erik Read wird sich nach dem ersten Lauf auch keine Zufriedenheit einstellen, denn auch der Kanadier ist im Ziel schon richtig weit zurück und wird sich im Finale strecken müssen, wenn er noch Punkte mitnehmen möchte.

In den Speed-Disziplinen ist Aleksander Aamodt Kilde einer der ganz Grossen. Aber auch im Riesenslalom hat er sich für das Finale qualifizieren können, nach einem grossen Fehler aber muss er schon früh die Segel streichen und kommt am Ende mit über drei Sekunden im Ziel an. Kopfschüttelnd blickt der Norweger in Richtung Hang.

Kann auch Filippo Della Vite noch einmal angreifen? Nicht ganz. Er kommt nicht richtig in seine Schwünge rein, fährt dem Timing hinterher und gehört zu denen, die sich im Ziel über zwei Sekunden Rückstand einhandeln.

Die Sonne kommt raus und im oberen Teil gibt es jetzt richtig gute Sicht. Rasmus Windingstad nutzt das für seine Zwecke aus und bringt als nächster Fahrer eine gute Zeit bis ins Tal. Auf dem sechsten Rang schwingt er im Ziel ab.

Gino Caviezel begibt sich als dritter Schweizer auf die Strecke. Wie kann er die Streckensetzung seines Trainers nutzen? Richtig gut! Caviezel kommt oben gut raus, ist ganz nah dran an den besten Zeiten und erst nach einem Fehler verliert er deutlicher Zeit. Unten raus wächst der auf 1,87 Sekunden an. Mit Platz sieben ist er aber dennoch bei den besseren Startern dabei.

Manuel Feller war mit seinen letzten Riesenslalom-Läufen nicht zufrieden und nur wenig Zählbares sprang raus. Auch beim letzten Riesenslalom der Saison wird es für ihn kein Erfolgserlebnis geben. Er liegt am Ende des Feldes und stapft frustriert aus dem Zielraum.

Raphael Haaser wirkt im Ziel auch nicht zufriedener. Schon früh kann er nicht mehr mitgehen und handelt sich den Abstand von über einer Sekunde ein. Mehr als eine solide Fahrt kann er nicht runterbringen. Nach 2,54 Sekunden Rückstand ist er Letzter.

Stefan Brennsteiner begibt sich als nächster Österreicher auf die Piste. Schafft auch er es noch, den Rückstand unter zwei Sekunden zu halten? Nicht ganz. Den ersten Abschnitt bringt er noch ordentlich hinter sich, dann aber ist der Rückstand da und er verliert immer mehr an Zeit. Mit Platz sieben ist Brennsteiner nicht zufrieden, da wäre noch mehr drin gewesen.

Luca De Aliprandini konnte in den letzten Wochen gute Ergebnisse im Riesenslalom mitnehmen. Heute beginnt der Italiener ebenfalls richtig gut, steht agil über den Latten und versucht, noch alles aus seinem Lauf rauszuholen. Mit Platz fünf gelingt ihm ein gutes Zwischenergebnis.

Filip Zubčić hält sich oben gut, bleibt an den besten Zeiten dran, doch dann verpasst er immer deutlich das Timing und kommt schliesslich mit 2,35 Sekunden auf dem letzten Platz durch.

Kurzes Vergnügen für River Radamus! Er rutscht im oberen Steilhang weg und verpasst dann das nächste Tor. Verständlicher Ärger beim US-Amerikaner. Er steht am Streckenrand und fasst sich an den Helm.

So langsam kommen in die Piste bereits Spuren ein und es wird auch dadurch immer schwerer, überhaupt in die Nähe der Odermatt-Traumzeit zu kommen. Žan Kranjec gelingt keine saubere Fahrt und er kommt mit über zwei Sekunden Rückstand im Ziel an. Er ist Letzter und kann sich in Richtung Platz drei der Gesamtwertung noch nicht wirklich in Position bringen.

Lucas Braathen macht sich als nächster Starter auf. Der junge Norweger kann sich oben erst einmal leicht an die Spitze setzen, doch die starken Abschnitte von Odermatt waren insbesondere die letzten und dort lässt dann auch Braathen mächtig liegen! Trotz einer guten und angriffslustigen Fahrt stehen 1,14 Sekunden Rückstand im Ziel zu Buche. Er muss sich auf Platz drei einfinden.

Jetzt ist der erste Österreicher im Rennen, aber gegen diese Topzeit von Odermatt sieht jetzt alles richtig langsam aus. Schwarz schafft es nicht, das volle Risiko zu gehen und bekommt das Timing seiner Schwünge nicht richtig hin. Mit 2,22 Sekunden bekommt er eine richtige Klatsche und sortiert sich hinter Kristoffersen ein.

Nun könnte sich zeigen, was wirklich möglich ist, denn Marco Odermatt ist auf der Strecke. Kann er noch etwas auf die Zeit von Pinturault draufsetzen? Oben liegt Odermatt zurück, dann aber knallt der Schweizer wieder einmal einen Traumlauf hin. Er fährt am Limit, legt risikobereite Schwünge hin und lässt den Ski auf den finalen Metern richtig gehen. Er brummt der bisherigen Konkurrenz gnadenlos eine Sekunde Vorsprung auf. Was für eine Ansage!

Loïc Meillard geht als erster Schweizer auf die Kurssetzung des Trainers, hat aber direkt einen gröberen Fehler und muss dadurch viel Zeit einbüssen. Im Steilen kommt er anschliessend auch nicht optimal durch und schafft es nicht, die Zeit in Richtung Pinturault aufzuholen. Er bleibt hinter dem Franzosen, hält sich aber vor Kristoffersen.

Alexis Pinturault macht sich als nächster Fahrer auf den Weg. Da wo Kristoffersen den grossen Fehler hat, kann er sich gleich einmal absetzen. Aber auch danach passt es richtig gut für den Franzosen und er kann bis unten seinen Vorsprung ausbauen. Mit sechs Zehnteln Guthaben schwingt er unten ab und übernimmt souverän die Führung.

Los geht es mit dem ersten Durchgang beim letzten Riesenslalom der Männer in diesem Winter. Henrik Kristoffersen springt als erster Fahrer aus dem Starthäuschen. Was kann er für seine Konkurrenz vorlegen? Der Norweger hat im ersten Steilhang kurz mal Schwierigkeiten und kommt weit weg von der Ideallinie. Danach geht es besser für ihn und er kommt nach 1:09.56 Minuten unten an.

Für den 1. Lauf der Männer ist der Schweizer Trainer Johannes Hassler verantwortlich. Ob seine Athleten das für sich nutzen können, wird sich bei den Startnummern drei und vier zeigen. Eröffnen wird das Rennen Henrik Kristoffersen aus Norwegen.

Für das deutsche Team kann heute kein Athlet an den Ablauf gehen. Alexander Schmid hätte zwar die Startkriterien erfüllt, fällt aber nach einem Kreuzbandriss beim Finale der Saison aus.

Das grösste Team stellen heute die Österreicher, bei denen neben Marco Schwarz (5) sicherlich auch Stefan Brennsteiner (11), Raphael Haaser (12) und Manuel Feller (13) weit vorne eingreifen können. Patrick Feurstein (23) und Vincent Kriechmayr (24) erreichten ebenfalls die nötigen Kriterien, um heute an den Start gehen zu dürfen.

Neben Loïc Meillard (3) und Marco Odermatt (4), die heute zum engen Favoritenkreis gehören, haben auch Gino Caviezel (14) und Thomas Tumler (22.) die Startberechtigung für das Finale erreicht und dürften scharf darauf sein, ein gutes Ergebnis zu erreichen.

Beim Saisonfinale ist wie üblich nur eine begrenzte Anzahl an Athleten startberechtigt. Die Top 25 des Weltcups sowie die Athleten mit über 500 Weltcuppunkten und Welt- und Juniorenweltmeister sind heute startberechtigt. Weltcuppunkte gibt es nur für die besten 15 Athleten. Wenn jemand absagt, wird nicht aufgefüllt, womit sich heute ein Starterfeld von 25 Sportlern ergibt.

Marco Odermatt hat aber sicherlich noch etwas auf der Agenda für diese Saison. Vor seinem letzten Rennen des Winters liegt der Schweizer bei 1942 Punkten im Gesamtweltcup. Würde er heute unter die Top 3 fahren, dann würde er den Allzeitrekord von Gesamtpunkten in einer Saison von Hermann Maier brechen. Der liegt bei 2000 Punkten.

Die grossen Entscheidung im Riesenslalom sind vor dem letzten Rennen bereits gefallen. Den Gesamtweltcup und die kleine Kugel im Riesenslalom hat Marco Odermatt bereits sicher. Henrik Kristoffersen ist von Platz zwei ebenfalls nicht mehr zu verdrängen. Offen ist einzig Rang drei der Disziplinenwertung, den der Slowene Žan Kranjec, Marco Schwarz aus Österreich und Loïc Meillard unter sich ausmachen.

Beim Saison-Finale in Soldeu steht mit dem Riesenslalom der Männer der nächste Wettkampf auf dem Plan. Um 9:00 Uhr ist der erste Durchgang angesetzt. Der zweite Durchgang im andorranischen Schnee beginnt dann um 12:00 Uhr.

Hallo und herzlich willkommen zum Riesenslalom der Männer beim Weltcup-Finale in Soldeu! Rechtzeitig vor dem Start des Rennens beginnt der Liveticker.