Das war es mit der Abfahrt der Herren in Aspen! Das Rennen endet ohne Sieger, doch morgen findet hier erneut eine Abfahrt statt - dann ist das Wetter besser vorausgesagt. Vielen Dank für Ihr Interesse und auf Wiedersehen!

Lange sah Adrian Smiseth Sejersted wie der sichere Sieger aus, der noch bei Sonnenschein, kaum Wind und guten Pistenverhältnissen starten konnte. Im Laufe des Wettbewerbs setzte zunehmend Schneefall ein und auch die Sicht wurde immer schwächer. So hatten die folgenden Starter keine Chance, die Zeit von Sejersted zu unterbieten. Einzig Kriechmayr mit Startnummer sieben konnte an der Bestzeit schnuppern, die Favoriten um Kilde und Odermatt waren später klar zurück. Neben Kriemayr, der auf Platz zwei bester ÖSV-Athlet gewesen wäre, hätten Niels Hintermann mit Platz vier und Josef Ferstl mit Platz sieben für die besten Platzierungen der Schweizer und Deutschen gesorgt. Die späteren Starter verloren aber mit fortschreitender Zeit immer mehr an Sekunden und die Sicht und Piste wurden immer schlechter, sodass die Gesundheit der Fahrer nicht mehr garantiert werden konnte. Zurecht entschied dann die Rennleitung darauf, das Rennen vorzeitig abzubrechen und zu annullieren.

Im Gespräch mit den kommenden Fahrern entscheidet die Rennleitung darauf, das Rennen vorzeitig zu beenden. Da noch nicht die ersten dreissig Starter antreten konnten, wird das Rennen annulliert. Es ist eine ganz bittere Nachricht für Adrian Smiseth Sejersted, der sich über seinen ersten Weltcupsieg gefreut hätte. Die Entscheidung ist aber in Anbetracht zunehmend schlechteren Sichtverhältnisse und der wegen Neuschnees langsamen Piste wohl die Richtige. Die Sicherheit der Athleten geht vor!

Am Starthaus beraten sich die kommenden Fahrer über die Fortführung des Rennens. Die oben stehenden Fahrer wollen wohl nicht mehr antreten. Sejersted bangt um seinen Sieg!

Das Rennen geht mit Christof Innerhofer weiter! Oben ist es nun ein wenig heller, doch der Neuschnee bremst auch den Routinier. Der Südtiroler trudelt den Kurs herunter, bis ihn ein Schwung völlig aushebt. Er kann sich gerade noch retten, hat aber jegliches Tempo verloren. Ohne Körperspannung geht es für Innerhofer mit über zehn Sekunden Rückstand über die Ziellinie.

Schon wieder ist das Rennen unterbrochen, denn der Schneefall wird nun stärker. Adrian Smiseth Sejersted sitzt in seinem Stuhl des Führenden und hofft, dass wenigstens die ersten 30 Athleten starten, damit das Rennen gewertet wird.

Der Deutsche verliert nun in kürzester Zeit einige Sekunden. Er tastet sich den Berg herunter und hat über sechs Sekunden Rückstand. Es entwickelt sich mehr und mehr ein Skandalrennen, denn alle nun kommenden Starter werden wegen der schlechtern Verhältnisse wohl auch chancenlos sein.

Wegen schlechter Sicht ist das Rennen nun unterbrochen. Sejersted hatte mit Startnummer eins noch Sonnenschein, nun haben sich die Sichtverhältnisse dramatisch verschlechtert.

Sander eröffnet den deutschen Doppelpack, nachdem es eine kurze Präparierungspause gab. Die Sicht ist mittlerweile sehr milchig, der Neuschnee liegt auf der Piste und bremst. Im oberen Teil verliert er zweieinhalb Sekunden, legt im kurvigen Teil eine solide Vorstellung hin, hat aber am Ende einen Rückstand von vier Sekunden. Er flucht im Ziel.

Auch Jared Goldberg kann bei seinem Heimweltcup nichts gegen die schlechten Bedingungen ausrichten. Er holt vor den Schwüngen wiederholt weit aus und reiht sich zwischen Baumann und Dressen ein. Auch er schüttelt im Ziel den Kopf.

Der DSV-Athlet tastet sich über einige Kuppen, nimmt oft das Tempo heraus, weil die Sichtverhältnisse einfach schlecht sind. Im kurvigen Teil fährt er dann sauber, ist aber trotzdem vorerst Vorletzter.

Stefan Rogentin kommt bei einem Rechtsschwung ins Rutschen, macht ansonsten eine eher verhaltene Fahrt. Er hat über vier Sekunden Rückstand.

Weil Alexander disqualifiziert ist, startet nun Romed Baumann. Der eigentlich gute Gleiter verliert im oberen Teil über anderthalb Sekunden und kann auch im Anschluss nicht an Fahrt aufnehmen. Ihm fehlt es an Speed und auch er reiht sich am Ende des Tableaus ein.

Auch der Italiener hat keine Chance auf einen vorderen Platz. Der Schneefall wird mehr und die Lichtverhältnisse schlechter. Er macht keinen sichtbaren Fehler, es ist aber mehr eine Sicherheitfahrt. Über drei Sekunden liegt er zurück.

Kann der Weltmeister Sejersted gefährlich werden? Odermatt ist schon früh deutlich zurück, da Wind und Schnee nun mehr eingesetzt haben. Sogar im Mittelteil baut der eigentlich herausragende Techniker Fehler ein, sodass er 2,64 Sekunden nach Sejersted zurückliegt. Er ist Vierzehnter und absolut bedient.

Der 34-Jährige ist im oberen Teil nicht schlecht dabei, übersieht dann aber bei einem Linksschwung ein Tor. Er fährt klar an diesem vorbei und scheidet aus.

Der Altmeister verliert sechs Zehntel oben, wählt im Mittelteil eine gefühlvolle Linie, bleibt kompakt und ist trotzdem am Ende zwei Sekunden hinter Sejersted. Im Ziel ist auch Clarey ratlos.

Mattia Casse macht einen flinken Eindruck, hat aber auch schon im Flachstück einen klaren Rückstand. Im Mittelteil muss er vereinzelt Nachdrücken, sodass er sukzessive verliert. Er ist aktuell Letzter, ohne einen klaren Fehler eingebaut zu haben. Es bleibt ein denkwürdiges Rennen.

Was macht der Abfahrtsdominator? Mit Überzeugung geht er ins Flachstück und ist zeitgleich mit dem Führenden. Dann fehlt ihm aber bei den Kurven das Timing, weil er zu direkt fährt. So hat er keinen Speed, sodass auch er sich 1,6 Sekunden hinter Sejersted einreiht.

Auch der Aussnahmegleiter Paris verliert vier Zehntel im Flachstück und kommt auch dann nicht mehr an den Führenden heran. Oft ist er zu direkt und muss so an manchen Stellen das Tempo heraus nehmen. Er kommt mit über zwei Sekunden ins Ziel. Sicht und Piste haben sich nun deutlich verschlechtert.

Der Oberösterreicher hat schon seit Längerem mit Formschwäche zu kämpfen, die sich auch heute wieder unterstreicht. Sein Aussenski verliert zu oft den Kontakt zum Boden, ihm fehlt die Leichtigkeit und bei den Kurven das Timing. Er ist zeitgleich mit Crawford.

Der Verletzte ist abtransportiert und jetzt gilt es für James Crawford, der lange warten musste! Im oberen Teil verliert auch er klar, an Sejersted kommt da noch keiner heran. Bei einigen Kurven muss der Kandier kämpfen, ist oft spät dran und kommt kaum zurecht. Die Verhältnisse werden schlechter und so geht die Fahrt daneben. Über zwei Sekunden Rückstand für den Kandier.

Ein Mitglied der Pistenreparateure ist nach dem Lauf Kriechmayrs gestürzt und scheint sich ernsthafter verletzt zu haben. Deshalb ist das Rennen nun erst einmal unterbrochen.

Startet Kriechmayr nochmal einen Angriff auf die Abfahrt-Kugel? Auch er kommt oben nicht an die Zeit von Sejersted heran, wählt dann eine sehr ausbalancierte Linie, legt immer wieder früh um und bringt den Stuhl des Führenden zum Wackeln. Am Ende sind es aber doch 22 Hundertstel Rückstand für den Österreicher.

Jetzt ist auch der erste Schweizer unterwegs. Auch er verliert oben ein wenig auf den Führenden, wählt im Mittelteil dann eine zu runde Linie und büsst deshalb weiter ein. Platz drei für den Eidgenossen.

Im oberen Flachstück kommt auch der eigentlich gute Gleiter Ryan Cochran-Siegle nicht ganz ans Sejersted heran. Die Kurven nimmt er anschliessend gut, ohne klar erkennbaren Fehler. Mit der soliden Fahrt ist er sechs Zehnteln Rückstand ist er vorerst Zweiter.

Was macht der erste Deutsche? Ferstl ist im Flachstück nicht weit von Sejersted weg, ihm fehlt aber der Speed. Deshalb verliert Ferstl immer mehr, verdreht im Mittelteil und kommt nur knapp vor Schieder ins Ziel.

Schieder macht einen kompakteren und flinkeren Eindruck als sein Vorgänger, trotzdem ist er auch im Vergleich zu Sejersted klar langsamer. Fast zwei Sekunden ist Schieder hinter dem Führenden zurück und ist damit Dritter.

Im oberen flachen Teil ist Otmar Striedinger etwas langsamer als der Norweger und muss im kurvigen Mittelteil einmal querstellen. Dem Kärntner fehlt so die letzte Überzeugung und Sicherheit, er kommt klar später als Sejersted ins Ziel.

Der Norweger eröffnet das Rennen in den Rocky Mountains! Bei soliden Sichtbedingungen und guten Schneeverhältnissen findet er eine gute Linie und setzt mit etwas mehr als anderthalb Minuten die erste Richtzeit!

Der Dominator des Gesamtweltcups Marco Odermatt (Startnummer 15) ist neben Kilde auch heute wieder der Favorit im Rennen. Die Schweizer haben zudem mit Niels Hintermann (6), Stefan Rogentin (19) und Justin Murisier (27) drei Fahrer für einen weiteren Top-10-Platz in der Hinterhand. Für die Eidgenossen gehen auch Gilles Roulin (30), Alexis Monney (35), Lars Rösti (47), Marco Kohler (49) und Franjo von Allmen (50) an den Start.

Mit dem Abfahrt-Weltup-Zweiten Vincent Kriechmayr (Startnummer 7) und dem WM-Vierten Marco Schwarz (31) hat Österreich gleich zwei heisse Eisen in der Podiumsverlosung. Zudem für den ÖSV dabei sind Otmar Striedinger (2), Daniel Hemetsberger (9), Daniel Danklmaier (37), Stefan Babinsky (48), Andreas Ploier (57) und Raphael Haaser (59).

Bei der WM fuhr Thomas Dressen (Startnummer 20) als einziger DSV-Rennfahrer in die Top-10. Die Formkurve zeigt beim ehemaligen Streif-Sieger zeigt nach viel Verletzungspech nun steil nach oben. Ausserdem starten für Deutschland Josef Ferstl (4), der Deutsche Meister Romed Baumann (18), Andreas Sander (22), Dominik Schwaiger (23) und Simon Jocher (33).

Wie so häufig in dieser Abfahrt-Saison ist damit zu rechnen, dass die beiden Dominatoren den Sieg unter sich ausmachen werden: Weltmeister Marco Odermatt (Startnummer 15) befindet sich schon die gesamte Saison in Ausnahmeform und kann wohl nur vom Norweger Aleksander Aamodt Kilde (11) vom Thron gestossen werden. Aussenseiterchancen haben neben dem Italiener Mattia Casse (12) und US-Amerikaner Travis Ganong (14) auch die starken Kanadier. James Crawford (8) fährt in der Saison konstant vorne mit und Cameron Alexander (17) konnte mit WM-Bronze für eine faustdicke Überraschung sorgen!

Um 19:30 Uhr startet die Herren-Abfahrt in Aspen, Colorado! Es ist die erste Abfahrt nach der WM in Courchevel und die drittletzte dieser Saison. Es wird spannend zu sehen sein, wer an seine WM-Form anknüpfen kann und wer vom Saisonhighlight noch schwere Beine hat.

Hallo und herzlich willkommen zur Abfahrt der Männer aus Aspen! Rechtzeitig vor dem Start des Rennens beginnt der Liveticker.