Ein konzentrierter Alexander Zverev war offensichtlich eine Nummer zu gross für das aufstrebende Talent aus Österreich. Schwärzler durfte sich über zwei, drei besondere Momente in dieser Paarung freuen, hatte letztlich aber keine Chance auf den Sieg. Über das gesamte Duell hinweg gewann Zverev 96 Prozent der Punkte bei eigenem ersten Aufschlag und erarbeitete sich insgesamt acht Break-Bälle - Schwärzler hingegen keinen einzigen.

Zverev beginnt mit einem Doppelfehler, korrigiert danach aber, indem er ans Netz vorschreitet und Schwärzler erfolgreich in die Enge treibt, bis dieser keine Chance mehr auf den Ball hat. Der Rest ist für den Weltranglisten-Dritten nur noch Formsache. Zverev serviert konzentriert zu Ende und zieht in die zweite Runde ein.

Clever schickt Zverev seinen Gegenüber von Seitenlinie zu Seitenlinie und vollendet dann mit einem Schmetterball durch die Mitte. Ein versuchter Serve-and-Volley wird ebenfalls vom Deutschen antizipiert, der Schwärzler einen schlechten Winkel gibt und dem Österreicher dadurch den nächsten Punkt abnimmt. Der 18-Jährige beeindruckt dennoch, indem er drei Match-Bälle erfolgreich abwehrt und sein Aufschlagspiel erfolgreich verteidigt.

Zverev legt zu Beginn hinter seinem zweiten Aufschlag dermassen viel Power, dass die Schwärzler-Rückhand nicht über das Netz fliegt. Zusätzlich serviert der Deutsche sein fünftes und sechstes Ass im Match, weshalb ihm nur noch ein Spiel für den Einzug in die zweite Runde fehlt.

Zverev hält Schwärzler bei der ersten Cross-Rallye in der Rückhand-Ecke, bis der Österreicher den Ball ins Netz knallt. Obwohl der 18-Jährige wirklich viel versucht, ist Zverev ihm in den meisten Fällen einen Schritt voraus. Zum Abschluss brilliert Zverev noch mit einem Rückhand-Longline-Winner und stellt nach 22 Minuten im zweiten Satz auf 4:1.

Schwärzler läuft in den Ballwechseln hinterher, zeigt aber sein Herz und gibt sich nicht ohne grosse Laufbereitschaft geschlagen. Beinahe überrascht der 18-Jährige Zverev mit einem Stopp-Ball, scheitert aber knapp an der falschen Netz-Seite. Das Highlight in diesem Spiel gehört dennoch Schwärzler, dem ein Rückhand-Return-Winner gelingt.

Schwärzler wird beim ersten Punkt von Zverev in den Ballwechsel gezwungen. Den hält der Hamburger lang genug im Gange, um auf einen Fehler des 18-Jährigen warten zu können. Wenig später geht Schwärzler mit seiner Rückhand-Longline zu früh ins Risiko und setzt den Ball deutlich hinter die Grundlinie. Seine Qualität stellt er mit dem anschliessenden Serve-and-Volley unter Beweis. Schwärzler schickt Zverev weit nach Aussen und vollendet den hohen Return problemlos am Netz ins freie Feld. Das Break kann der Lokalmatador dadurch aber nicht verhindern.

Zverev setzt seine Aufschläge sehr präzise ins Feld, sodass Schwärzler kaum die Möglichkeit erhält, einen Ballwechsel in Gang zu bringen. Punkte erarbeitet sich der 18-Jährige in diesem Spiel keine.

Mit voller Wucht geht Schwärzler in seine Vorhand-Schläge und zeigt, dass er sich auf keinen Fall kampflos ergeben will. Damit erarbeitet sich der Österreicher den ersten Punkt bei eigenem Aufschlag. Der nächste geht aber wieder an Zverev, der von einer Schwärzler-Vorhand ins Netz profitiert. Teilweise agiert der Österreicher am Netz etwas zu zögerlich an, sodass sein Rückhand-Volley im Netz landet. Trotzdem gewinnt der 18-Jährige dieses erste Spiel und sorgt am Ende sogar noch für ein Highlight, als er Zverev mit einem Lob-Versuch überlistet.

Im ersten Durchgang hat Zverev seinem 18-jährigen Kontrahenten die Grenzen aufgewiesen. Schwärzler erlaubte sich 12 Unerzwungene Fehler (Zverev: 2) und gewann nur 60 Prozent der Punkte bei eigenem ersten Aufschlag. Musste der Lokalmatador zum zweiten Service greifen, konnte er nur noch 33 Prozent der Punkte gewinnen. In den Ballwechseln blitzte die Klasse von Zverev mehrfach auf.

Von den Rängen hallen lautstark "Joel" Sprechchöre, bevor Zverev souverän zum Satzgewinn serviert. Der Hamburger kontrolliert die Ballwechsel, sofern welche zu Stande kommen und baut seine Punkte konzentriert auf. Gleich den ersten seiner drei Satzbälle nutzt der Weltranglisten-Dritte mit einem unerreichbaren Aufschlag durch die Mitte.

Lautstarke Unterstützung von den Rängen gibt Schwärzler den notwendigen Mut für die ersten beiden Punkte zurück. Danach driftet der 18-Jähre allerdings wieder ab, trifft den Ball erst nur mit dem Rahmen und knallt seine nächste Rückhand ins Netz. Zverev lässt die Chance auf einen frühen Break-Ball im Netz liegen, kann danach aber zumindest mit einem Vorhand-Schmetterball auf Einstand stellen. Zwei hervorragende Aufschläge in Serie ermöglichen Schwärzler dann doch noch den Gewinn eines weiteren Spiels. Sein erstes Ass im Match tut ihm sicher gut.

Schwärzler stellt sich beim ersten Aufschlag ein Stück zu weit an die Seitenlinie. Zverev nimmt die Positionierung seines Gegenübers zur Kenntnis und feuert ein Ass durch die Mitte und sogar noch ein Zweites hinterher. Den dritten Service kann der Österreicher erneut nicht retournieren, kriegt aber immerhin den Schläger an den Ball. Die Flugkurve ist aber zu tief und der versuchte Rückschlag landet mittig im Netz.

Zverev bringt den ersten Aufschlag postwendend zurück auf die Grundlinie und zwingt Schwärzler dadurch zu einem Fehler auf der Vorhand. In der Folge ist dem 18-Jährigen die Nervosität deutlich anzumerken und er feuert einen Ball mit dem Rahmen weit aus dem Feld. Zverev kennt kein Erbarmen und nimmt dem Österreicher das zweite Aufschlagspiel in Folge ab - dieses Mal sogar zu Null.

Zverev serviert den ersten Aufschlag nach Aussen. Schwärzler streckt sich, kann den Ball gerade noch zurückbringen, hat auf den nachfolgenden Angriffsball vom Weltranglisten-Dritten aber keine Antwort mehr. Ebenso wenig kann der Lokalmatador die nächsten beiden Zverev-Aufschläge retournieren, sodass der Hamburger das Break ganz locker bestätigt.

Schwärzler startet hervorragend in das dritte Spiel, gewinnt die ersten drei Punkte, verliert dann aber die Kontrolle. Zwei unerzwungene Fehler sowie ein Doppelfehler holen Zverev zurück. Die Rückhand des 18-Jährigen ist zu Beginn dieser Paarung noch wackelig, doch es ist ein Fehler auf der Vorhand, der zum ersten Break-Ball führt. Diesen geht Schwärzler offensiv an, sucht im Laufe des Ballwechsels den Weg ans Netz, wird dort aber von Zverev geschlagen. Break Zverev!

Zverev hat ebenfalls keine Mühe, sein erstes Aufschlagspiel souverän über die Bühne zu bringen. Lange Ballwechsel kann er verhindern.

Die Arena bebt bereits vor dem ersten gespielten Punkt. Schwärzler schlägt im ersten Spiel auf und muss sich direkt im ersten Ballwechsel geschlagen geben. Danach findet der Lokalmatador aber einen überzeugenden Rhythmus, holt sich jeden weiteren Punkt und vollendet mit einer wuchtigen Vorhand aus der Mitte zum Spielgewinn.

Für Alexander Zverev ist es die fünfte Teilnahme an dem Turnier, das er 2021 gewonnen hat. Dieses Jahr ist der Weltranglisten-Dritte der Top-gesetzte Spieler und hegt berechtigte Hoffnungen auf den 23. Titel seiner Karriere.

Der 18-jährige Joel Schwärzler darf sich am heutigen Abend zum zweiten Mal auf der ATP-Bühne präsentieren. Nachdem der Österreicher beim ATP-Turnier in Kitzbühl (250er Serie) den Vergleich mit Seyboth Wild (2:6, 6:7) verloren hat, misst er sich nun mit Alexander Zverev.

Herzlich willkommen zum Erstrunden-Match der Erste Bank Open zwischen Alexander Zverev und Joel Schwärzler. Die Begegnung beginnt nicht vor 18.00 Uhr.