Während sich Alexander Zverev nach den zwei harten Matches nun sicherlich erst einmal erholen und sehen muss, wie es für ihn weitergeht, steht Michael Mmoh erstmals überhaupt in der dritten Runde eines Grand-Slam-Turniers. Das ist ein grosser Tag für die 107 der Welt und wird zu einem stattlichen Preisgeld und nebenher auch zu einem Sprung in bislang unerreichte Gefilde der Weltrangliste führen. Als nächster Gegner wartet Landsmann J. J. Wolf, der mit Diego Schwartzman ebenfalls einen gesetzten Spieler ausschaltete – und das sehr glatt in drei Sätzen. Von dieser Stelle soll es das gewesen sein. Vielen Dank für das Interesse und bis bald!

Nach fast dreieinhalb Stunden muss Alexander Zverev die Segel streichen, verliert das Zweitrundenmatch gegen Michael Mmoh mit 7:6, 4:6, 3:6 und 2:6. Der Lucky Looser spielte heute im Rahmen seiner Möglichkeiten, stellte es allerdings clever an und wusste natürlich um die Situation des Kontrahenten. Der US-Boy erlaubte sich weniger Fehler und behielt letztlich auch die Nerven, um die Sache in vier Sätzen durchzuziehen. Zverev kämpfte, hatte nach der langen Verletzung unübersehbar auch körperliche Probleme, bewegte sich mitunter nicht gut. Und ohne die nötige Match-Praxis gelang es dem Hamburger nicht, sein Konzept beständig durchzuziehen. Es fehlte an Konstanz. Und allein die 58 unerzwungenen Fehler (bei nur 57 Winnern) waren natürlich zu viel.

Mmoh wartet nicht ab, ergreift selbst die Initiative, macht über eine Vorhand Druck. Den Not-Ball von Zverev nimmt der US-Amerikaner über Kopf und knallt das Ding auf die Seitenlinie.

Doch dann wirft Zverev fast schon alles mit seinem zwölften Doppelfehler weg. Matchball für Mmoh!

Zverev wagt viel, spielt die Rückhand an die Linie ran und hat Erfolg damit. 30 beide!

Im Anschluss allerdings mag dem Deutschen wenig gelingen. Eine Vorhand segelt ins Aus und Mmoh ist nur noch zwei Punkte vom Sieg entfernt.

Somit steht Zverev komplett mit dem Rücken zur Wand, muss nun erfolgreich servieren, um im Match zu bleiben. Der erste Punkt ist in jedem Fall schon mal seiner.

Zweimal in Folge sucht Mmoh den Weg nach vorn - mit Erfolg. Im spektakulärsten Ballwechsel des Matches kämpft Zverev wie ein Löwe, wird überlobt, spielt den Tweener rein. Doch am Ende ist es der Vorhandvolley des Amerikaners, der den Spielgewinn bringt und von ihm emotional gefeiert wird.

Zverev also gibt auch jetzt nicht auf, will allen Widrigkeiten trotzen. Wenn da nicht diese ständigen Fehler wären - jetzt ohne Not mit der Vorhand.

Dann zeigt Zverev mal, dass er eigentlich der viel bessere und talentiertere Spieler ist. Mustergültig spielt der Hamburger den Konkurrenten aus und vollendet mit der Vorhand. Wenig später steht es 15:30!

Oh weh! Zverev riskiert beim Zweiten. Das setzt den dritten Doppelfehler in diesem Spiel. Folglich gibt das ein Break für Mmoh zum 4:2.

Zverev muss über den Zweiten gehen, spielt den diesmal rein und erwischt den Kontrahenten im Anschluss mit der Vorhand auf dem falschen Fuss. Ein Breakball ist abgewehrt.

Dann setzt Mmoh seinen Vorhandstopp cross und unerreichbar, organisiert sich so zwei Breakbälle.

Mit 202 Stundenkilometern beim zweiten Aufschlag fabriziert Zverev einen Doppelfehler. Und es folgt gleich ein weiterer. 0:30! In dieser Situation produziert der Deutsche ein Ass.

Seine zweite Chance nutzt Mmoh, weil Zverev seinen Vorhandreturn nicht kontrolliert bekommt. Somit legt der US-Amerikaner weiter vor, führt nun mit 3:2.

Obwohl Zverev mit einem starken Vorhand-Winner loslegt, bekommt Mmoh im weiteren Verlauf kaum Probleme. Dank seines 13. Asses versorgt sich der 25-Jährige mit zwei Spielbällen.

Natürlich muss Zverev jetzt nachlegen - und tut das. Der Olympiasieger verschafft sich zwei Spielbälle - und nutzt den zweiten mit einem starken Aufschlag, den Mmoh nicht kontrolliert zu returnieren vermag.

In einem tollen Ballwechsel - dem längsten bislang in diesem Match - hat Mmoh das bessere Ende. Der US-Boy zieht die Vorhand die Linie runter, streift die Netzkante und macht den Punkt.

Nicht zu glauben! Mit seinem siebten Doppelfehler schenkt Mmoh sein Service her und holt den Gegner zurück ins Match. Exakt drei Stunden sind gespielt.

Jetzt hat Zverev das richtige Timing für die Attacke. Und dann sitzt der Smash. Zwei Breakbälle!

Auch wenn Mmoh seltener patzt, so ist auch der immer für Fehler gut. Jetzt unterläuft im ein Doppelfehler. 15:30! Noch ist der Junge lange nicht durch.

Was die Zahlen der unerzwungenden Fehler und der Winner betrifft, die bewegen sich bei Zverev in ähnlichen Grössenordnungen. Aktuell sind das jeweils 52, was natürlich keine guten Werte sind.

Zverev wuchtet eine Vorhand vollkommen unbedrängt in die Maschen, verliert sein Service und geht in die Knie. Ist das schon die Vorentscheidung?

Ein weiterer Angriff führt nicht zum Erfolg. Mmoh bekommt die Zeit, Mass zu nehmen. Der cross gespielte Rückhandpassierball sitzt und beschert ihm einen weiteren Breakball.

Anschliessend senkt sich eine cross gespielte Vorhand genau auf die Seitenlinie. Zverev ballt die Faust, will sich hier noch lange nicht geschlagen geben.

Zverev bäumt sich mit seinem zwölften Ass auf, hat danach die Nerven für einen guten Angriff. Auch Geduld ist dabei nötig. Am Ende muss er den hohen Ball nur noch reinspielen. Damit sind beide Breakbälle abgewehrt.

Wenig später schenkt Zverev mit seinem achten Doppelfehler zwei Breakbälle her. Geht es jetzt etwa dahin?

Dann ist Zverev bei eigenem Aufschlag gefordert - und fängt sich gleich mal eine geniale Rückhand longline von Mmoh ein. Kurz darauf steht es 0:30.

Mit einem Ass gerät Mmoh in die Spur und zieht das im weiteren Verlauf durch. Somit kann der 25-Jährige vorlegen.

Nun ist es mal wieder an Mmoh, den Satz servierenderweise zu eröffnen. Zwar geht der erste Punkk weg, dann aber läuft es nach Plan für den US-Amerikaner.

In einem Match auf mässigem Niveau kämpft Alexander Zverev mehr mit sich als mit dem Gegner. Dem Deutschen fehlt es einfach an Stabilität und körperlicher Fitness. Der 25-Jährige hat Mühe, sein Spiel dauerhaft zur Geltung zu bringen. Allzu oft kommt der Olympiasieger von der Linie ab, wirkt zögerlich. Und dann ist da die Vielzahl an Fehlern, die ihm zusätzlich das Leben schwer machen. Michael Mmoh sammelt ein, was für ihn liegen bleibt, muss dabei nur solide spielen, braucht nicht über sich hinauswachsen

Eine Breakchance wehrt Zverev noch ab, doch dann setzt seine Vorhand seitlich neben der Linie auf. Der Satz ist weg.

Somit muss Zverev gegen den Satzverlust servieren. Und das läuft nicht gut. Letztlich schlägt der Deutsche eine Vorhand leichtfertig ins Netz, verzieht dann eine cross gespielte Rückhand ohne Not. Das bedeutet drei Breakbälle, die zugleich Satzbälle sind.

Dann kommt plötzlich der erste Aufschlag wieder. Mmoh produziert einen Servicewinner und danach sein elftes Ass. So zieht der Amerikaner das Spiel auf seine Seite und stellt auf 5:3.

Mmoh spricht die nächste Einladung aus, der patzt jetzt auch vermehrt. Auf den ersten Aufschlag ist gerade ebenfalls kein Verlass. Beim Zweiten spielt Mmoh Chip and Charge, taucht überraschend am Netz auf. Zverev verzieht den Return.

Zverev bleibt dran, profitiert jetzt von einem leichten Rückhandfehler des Konkurrenten. Doch auch diese Breakchance geht auf überaus unglückliche Weise weg. Ein Netzroller plumpst ins Feld des Deutschen, der vollkommen ohne Chance ist. Zverev versteht die Welt nicht mehr.

Welch ein Pech! Zverev baut den Angriff gut auf. Und als er am Netz abschliessen möchte, sieht er sich einem Netzroller gegenüber und setzt den Rückhandvolley ins Aus.

Nach wie vor spielt Mmoh hier wahrlich nicht über seiner Leistungsgrenze, das bewegt sich alles im Rahmen seiner Möglichkeiten. Folglich kann hier nach wie vor etwas gehen für den Hamburger. Und in der Tat bietet Mmoh mit einem Rückhandfehler den Breakball an.

Jetzt wird die Luft dünn für Zverev. Es droht ein Satzrückstand. Und dann wäre für einen Erfolg auch heute wieder die volle Distanz vonnöten. Kann das der Deutsche zu solch einem frühen Zeitpunkt des Comnebacks überhaupt leisten?

Zverev muss einen Halbflugball spielen. Das lädt Mmoh zu einem Lob ein. Den erläuft der Deutsche zwar, versucht dann aber den Tweener - und der misslingt. Das ist das Break zum 4:3.

Als Mmoh wenig später einen Rückhandpassierball auspackt, der den zögerlich nach vorn gehenden Zverev auf der Vorhandseite erwischt, gibt es den Breakball.

Somit ist das nicht nur eine körperliche Herausforderung für Zverev, es wird auch zu einem Geduldsspiel. Und dann verlegt der Deutsche auch noch einen leichten Rückhandvolley. 15:30!

In einem weiteren sehr langen Ballwechsel sucht Zverev mit einer Rückhand longline die Entscheidung. Doch der Schlag passt nicht, was Mmoh den Spielgewinn zum 3:3 beschert.

Mmoh bleibt beständig dran, erlaubt sich seit geraumer Zeit keine Schwäche und verlangt Zverev alles ab. Gerade bei eigenem Aufschlag wirkt die Nummer 107 der Welt sehr stabil.

Mmoh wehrt sich mit einem Volleystopp, doch Zverev bleibt ein Spielball. Und den nutzt der Halbfinalist von 2020, punktet mit der Rückhand und stellt auf 3:2.

Kaum ist das Lob über den Aufschlag ausgesprochen, da erlaubt sich Zverev den Doppelfehler. In dieser Phase ist das zu verschmerzen - insbesondere weil der 25-Jährige danach wieder zur Stelle ist, und am Netz per Rückhandvolley vollstreckt. 40:15!

Immerhin serviert Zverev im Anschluss weiterhin stabil, was ihm schnelle Punkte beschert.

Dann gelingt Mmoh ein Zauberschlag. Die Vorhand longline passt genau hinten ins Eck. Es folgt ein Ass. Der US-Boy macht vier Punkte in Folge und bringt sein Aufschlagspiel somit durch.

Anschliessend hat Zverev Pech mit einem Rückhand-Lob, der knapp hinter der Grundlinie aufsetzt. Danach hadert der Deutsche mit sich, weil seine Rückhand nicht übers Netz will.

Plötzlich gerät Mmoh ins Schlingern. Nach einem Doppelfehler versemmelt der 25-Jährige eine Vorhand ohne Not. 0:30!

Derzeit serviert Zverev richtig gut. Der Erste kommt in diesem noch jungen Satz zumeist und bringt dann auch immer den Punkt. Jetzt wandelt der zweifache ATP-Champion zu Null durch sein Service und legt wieder vor.

Mmoh lässt nichts anbrennen, profitiert nun auch wieder von den Fehlern des Kontrahenten. Den Abschluss bildet sein neuntes Ass. Der US-Amerikaner gleicht zum 1:1 aus.

Dann setzt es einen Doppelfehler. Doch dem lässt Zverev zwei Asse folgen und bringt das Aufschlagspiel recht problemlos durch.

Nun ist Zverev gefragt, muss den nächsten Durchgang eröffnen und legt mit einem Ass los, schiebt einen Rückhand-Winner nach.

Nach der langen Pause fehlt es Alexander Zverev an der Konstanz und überdies an der körperlichen Frische. Es lässt sich nur erahnen, wie sehr der Deutsche leidet, welche Probleme genau der linke Oberschenkel macht. Insofern schmerzt der Satzausgleich besonders. Das bedeutet noch mehr Arbeit. Und Michael Mmoh wird weiter seine Chance suchen.

Ohne Not verzieht Zverev eine Vorhand. Erstmals heute bringt Mmoh ein Aufschlagspiel zu Null durch und holt sich damit den zweiten Satz.

Aktuell erlaubt sich Mmoh vergleichsweise wenig Fehler, muss derzeit nur auf die Patzer des Widersachers warten. Und die kommen zuverlässig. Drei Satzbälle!

Dann wagt der Olympiasieger mal mehr, spielt die Rückhand cross - und ganz knapp ins Aus. 30:0!

Nun steht Mmoh vor der Aufgabe, den Satz ausservieren zu dürfen - oder zu müssen. Doch Zverev wirkt für seine Verhältnisse zu passiv, lässt wieder einen langen Ballwechsel zu und macht letztlich den Fehler.

Danach serviert Zverev gut, kann nachrücken und mit der Vorhand ausgiebig Mass nehmen. Der Rest ist Formsache, der Hamburger bleibt vorerst im Satz.

Dann schafft es eine Vorhand von Zverev nicht übers Spielhindernis. Einstand! In der Folge hilft ihm ein Returnfehler des Konkurrenten.

Mit seinem achten Ass organisiert sich Zverev zwei Spielbälle, muss dann aber beide bemühen, weil er zu wild mit der Vorhand auf die Filzkugel einprügelt.

Folglich muss Zverev nun gegen den Satzverlust aufschlagen, holt sich mit einer guten Rückhand den ersten Punkt.

Noch präsentiert sich das Match völlig offen, es ist alles möglich. Dann duellieren sich beide in einem langen Ballwechsel - bis Mmoh den Vorhandstopp cross setzt. Zverev bricht seine Bemühungen ab, womit der US-Amerikaner auf 5:3 stellt.

Es würde Zverev helfen, wenn es heute nicht über fünf Sätze ginge. Natürlich hat auch Mmoh ein noch längeres Match in den Knochen. Doch der Mann ist glänzend austrainiert - auch optisch unübersehbar. Der steht viel besser im Saft.

In dieser Phase bleibt Zverev stabil, holt sich den Spielball. Danach setzt der Deutsche den Halbflugball mit der Rückhand gefühlvoll und vollendet dann mit dem Vorhandvolley.

Zverev muss jetzt auch schon körperlich an die Grenzen gehen. Der 25-Jährige bewegt sich mühsam, greift sich mitunter an den hinteren linken Oberschenkel. Das sind keine guten Zeichen. Das bleibt seinem Gegenüber natürlich nicht verborgen. Mmoh wittert seine Chance.

Mittlerweile liegt der Platz in der Margaret Court Arena nahezu vollständig im Schatten. Und Mmoh hinterlässt aktuell den besseren Eindruck, setzt die Vorhand präzise, schickt dann ein Ass hinterher und stellt auf 4:2.

Dem Spiel des Olympiasiegers fehlt es an Konstanz. Immer wieder zeigt der 25-Jährige seine unbestrittenen Qualitäten, bringt die aber eben nicht dauerhaft aufs Parkett. Das aber ist nach der langen Pause normal. Wo soll diese Match-Praxis denn herkommen? Das muss sich Zverev erst wieder alles mühsam erarbeiten.

Mit seinem fünften Doppelfehler schenkt Zverev sein Aufschlagspiel her und rennt ab sofort wieder einem Brreak hinterher.

Dennoch wird es schon wieder brenzlig für den an 12 gesetzten Deutschen. Mal wieder steht er ungünstig zum Ball, versemmelt die Vorhand und sieht sich einem Breakball gegenüber.

Der nächste Punkt allerdings geht wegen eines leichten Rückhandfehlers weg. 0:30! Danach aber läuft es besser, die Vorhand sitzt.

Offenbar hat Zverev die Absonderungen eines Vogels abbekommen, greift da jetzt zum Handtuch und wischt sich über den Hinterkopf. Manche glauben ja, dass so etwas Glück bringt.

Und diesmal greift der Deutsche zu. Den ersten Passierversuch blockt Mmoh noch, doch dann zieht Zverev seine Rückhand cross durch und holt sich das Re-Break.

Zverev wehrt auch den dritten Spielball ab, punktet stark mit der Vorhand. Danach überzeugt der Hamburger mit einer feinen Rückhand longline und hat wieder Breakball.

Dann semmelt Mmoh eine Vorhand ohne Not in die Maschen. Einstand! Im Anschluss startet der US-Amerikaner ein Ass mit 213 Stundenkilometern. Bei den Assen steht es jetzt 7:6 für Mmoh.

Dann liegen zwei Spielbälle für Mmoh bereit. Den ersten verschenkt er mit seinem vierten Doppelfehler. Übrigens steht auch Zverev in dieser Rubrik bei vier.

Da trifft es sich gut, dass Zverev jetzt offensiv zu Werke geht und auf dem Weg nach vorn die Vorhand versenkt. Da fühlt ich Mmoh sogleich herausgefordert und glänzt mit Serve and Volley.

Das derzeit überaus mässige Niveau des Matches wird dadurch belegt, dass die gesamte Zahl der unerzwungenen Fehler (43) jetzt allmählich in den Bereich der Winner (45) gelangt.

In einem etwas zähen Aufschlagspiel mit Fehlern in Serie auf beiden Seiten gelangt Zverev in diesem Satz auf die Anzeigetafel.

Anschliessend macht Mmoh das Spiel zu, profitiert davon, dass Zverev eine Rückhand verschlägt, und geht 2:0 in Führung.

Doch auch diese Breakchance macht Mmoh zunichte - mit einem Servicewinner. Danach fabriziert der US-Amerikaner sein sechstes Ass mit 211 Stundenkilometern - Rekord in diesem Match.

Zverev kämpft um das sofortige Re-Break. Im bislang längsten Ballwechsel behält der Deutsche die Kontrolle, geht dann gut nach und legt den Vorhandvolley glänzend ab.

Zverev jedoch lässt nicht locker, sucht den Weg nach vorn und vollendet mit dem nicht einfachen Überkopfball. Einstand!

Mit Hilfe der Netzkante und auf dem Hosenboden sitzend wehrt Mmoh den Breakball ab. Anschliessend setzt der US-Boy den Vorhandstopp unerreichbar.

Mmoh spielt hier im Rahmen seiner Möglichkeiten - bringt aber eben auch nicht mehr. Zverev sollte sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Seine Chancen werden kommen. Und als der US-Amerikaner seine Vorhand verzieht, gibt es da die Gelegenheit zum Re-Break.

Ohne Not verschlägt Zverev eine Rückhand. Sang- und klanglos zu Null gibt der Hamburger sein Service ab.

Ein Doppelfehler tut ein Übriges. Anschliessend punktet Mmoh mit der Vorhand und verschafft sich drei Breakbälle.

Nun ist es an Zverev, den zweiten Satz servierenderweise zu eröffnen. Und ihm geht das schwer von der Hand, die Punkte gehen weg.

Ein wenig hat sich Alexander Zverev das Leben selbst schwer gemacht. Nach einem frühen Break musste der Deutsche zwar selbst einen Breakball abwehren, hatte direkt danach aber die Chance zum Doppel-Break, die ungenutzt verstrich. Dennoch steuerte der Olympiasieger auf den Satzgewinn zu, musste den Durchgang am Ende nur noch ausservieren. Das jedoch misslang, weshalb die Veranstaltung doch noch in den Tie-Break ging. Dort agierte Zverev dann überaus souverän.

Gleich die erste Chance wird genutzt. Jetzt hilft Mmoh, der eine Vorhand deutlich verzieht. Der Satz geht somit an Zverev.

Plötzlich gerät Zverev richtig in Fahrt, zündet die nächste Vorhand und gibt dem Gegenüber das Nachsehen. Das beschert ihm stattliche fünf Satzbälle.

Und Zverev darf jetzt servieren. Erneut behält der 25-Jährige im Ballwechsel sehr gut die Übersicht, schiebt den Ball zum Abschluss mit der Rückhand kurz cross an Mmoh vorbei. Beim Stand von 5:1 werden die Seiten gewechselt.

Genauso gut klappt das dann mit der Rückhand. Die setzt der Deutsche gegen die Laufrichtung des Kontrahenten und zieht auf 4:1 davon.

Im Anschluss zieht Zverev die Vorhand durch, setzt die cross und unerreichbar und verschafft sich das erste Mini-Break.

Mmoh probiert die Vorhand longline, die knapp seitlich im Aus landet. Da hat Zverev etwas Glück. Umso besser gelingt der nachfolgende Aufschlag, den sein Gegner nicht zu returnieren vermag.

Wegen einer völlig verzogenen Vorhand von Zverev bringt Mmoh zu Beginn seinen Aufschlag durch. Dann ist der Deutsche gefordert.

Danach wuchtet Zverev ein Ass durch die Platzmitte und befördert sich somit in den Tie-Break.

In diesem Moment hilft Mmoh seinerseits mit leichten Patzern. Somit gelangt Zverev zu zwei Spielbällen. Den ersten wehrt der Amerikaner offensiv und mit einem Vorhandflugball ab.

Dann jedoch steht das Netz einer Vorhand im Weg. Die Quote der Fehler bleibt hoch. Zverev hat sich sechs unerzwungene mehr als sein Gegenüber geleistet. Zumindest stehen da auch acht Winner mehr zu Buche.

Plötzlich hat Zverev den Druck, muss gegen den Satzverlust servieren, um sich in den Tie-Break zu retten. Mit einem Ass lässt sich das gut an.

Mmoh überzeugt mit Serve and Volley, produziert danach zwei Asse in Serie und geht hier 6:5 in Führung.

Der anschliessende Vorhand-Winner belegt, dass Zverev den Aufschlagverlust weggesteckt haben könnte. Doch auf der anderen Seite des Netzes verspürt Mmoh nun natürlich Rückenwind.

Über einen platzierten ersten Aufschlag rettet sich der Deutsche für den Moment. Danach sucht Zverev den Weg nach vor, muss tief zu einem Halbvolley runter und erwischt den Ball nicht richtig. So verliert der Hamburger sein Service mit dem Satzgewinn vor Augen. 5:5 - alles wieder offen!

Doch anschliessend gibt es wieder einen Doppelfehler. Mmoh wittert im nachfolgenden Ballwechsel seine Chance, spielt gut mit und profitiert davon, dass Zverev mit der Rückhand einen Hauch zu lang wird. Zwei Breakbälle!

Diese Aufgabe beginnt Zverev mit seinem zweiten Doppelfehler. Umso besser läuft es danach. Der Erste kommt und dann glänzt der Olympiasieger mit einer präzisen Rückhand longline.

Mit seinem dritten Ass hält Mmoh sein Service und bleibt folglich im Satz. Doch nun hat es Zverev gleich selbst auf dem Schläger, darf den Satz ausservieren.

Dann glänzt Zverev mit einem perfekten Vorhand-Lob. Doch Mmoh verliert den Mut nicht, weiter ans Netz zu gehen - und tut gut daran.

Somit hat Mmoh jetzt Druck, muss gegen den Satzverlust servieren. Zumindest den ersten Punkt verbucht die Nummer 107 der Welt mit einem weiteren erfolgreiche Netzangriff und dem Vorhandvolley.

Nun feuert Zverev aus allen Rohren, haut seinem Gegenüber drei Asse in Folge um die Ohren. Das bedeutet das erste Zu-Null-Spiel dieser Partie. Nicht einmal eine Minute hat dieses Spiel gedauert.

Plötzlich ist Zverev am Boden, ist ausgerutscht. Aber nichts passiert, der Deutsche erhebt sich schnell wieder. Im Anschluss gelingt Mmoh das zweite Ass, was den Spielgewinn mit sich bringt. Der US-Amerikaner bleibt zumindest dran, läuft aber natürlich weiter dem Break hinterher.

Danach startet Mmoh seine erste misslungene Netzattacke, denn Zverev zaubert aus vollem Lauf einen Vorhandpassierball longline am Kontrahenten vorbei. Das bietet Grund zu feiern.

Geduldig spielt Zverev den nächsten Ballwechsel, legt sich den Gegner zurecht und vollstreckt dann über Kopf. Das bringt zwei Spielbälle.

Zverev startet gerade seinen elften Netzangriff - und macht zum achten Mal den Punkt. Mmoh steht in dieser Rubrik übrigens bei 100 Prozent, war aber auch erst vier Mal vorn.

Kurz darauf platziert Mmoh sein erstes Ass durch die Platzmitte und hält somit sein Service, verkürzt auf 2:3.

Dagegen geht Mmoh mutig zu Werke, sucht den Weg nach vorn und zwingt Zverev in einen Vorhandfehler.

Dann setzt Zverev eine Vorhand sehr präzise. Diesem Ball kann Mmoh nur hinterherschauen. Das bedeutet einen Breakball.

Doch Mmoh nimmt das Angebot zunächst nicht an - passenderweise wegen eines Doppelfehlers. Danach gibt es mal wieder einen Winner zu bestaunen. Zverev allerdings hat bei dem Rückhandvolley Glück. Von der Netzkante tropft die Filzkugel ins Feld des Gegners. Einstand!

Dennoch bleiben Fehler weiter an der Tagesordnung. Vor allem auch die unerzwungenen gibt es überaus zahlreich. Zverev steht schon bei elf, Mmoh bei sieben. Auf diese Weise beschert der Deutsche dem Widersacher gerade zwei Spielbälle.

Das Spiel bekommt Zverev danach nicht zu, das verhindert ein leichter Rückhandfehler. Danach aber zündet der zweimalige ATP-Champion sein erstes Ass und stellt auf 3:1.

Gleich noch einmal taucht der Deutsche am Netz auf, muss zunächst einen tiefen Rückhandvolley spielen und streckt sich dann erfolgreich nach dem Vorhandflugball.

Zverev muss über den Zweiten gehen, zittert den so ein wenig rein, baut den nachfolgenden Ballwechsel aber souverän auf. Klug bereitet der 25-Jährige den Angriff vor und setzt den Rückhandflugball sicher.

Insgesamt wird das Match noch durch viele Fehler geprägt - und zwar beiderseits. Und dann trifft Zverev den Ball auch noch unsauber, was zu einem Breakball führt.

Mit einem weiteren leichten Fehler mit der Vorhand bietet Mmoh eine weitere Breakchance an. Und jetzt greift der Deutsche zu, punktet stark mit der cross gespielten Rückhand und nimmt dem Kontrahenten den Aufschlag ab.

Wenig später trifft Mmoh die Filzkugel mit dem Rahmen. Das führt zum ersten Breakball des Matches. Doch Zverev lässt die Chance im Anschluss liegen, weil es seine Vorhand nicht übers Spielhindernis schafft.

Erstmals probiert es Zverev mit dem Stopp. Der gerät zu lang und wird von Mmoh erlaufen. Dann gehen beide per Volley zu Werke - und der des Amerikaners sitzt.

Der Erste mag gerade gar nicht beim US-Boy. Dem hilft dann aber, dass eine Vorhand von Zverev ohne Not ganz knapp seitlich im Aus landet.

Innerhalb kurzer Zeit erlaubt sich Mmoh seine ersten beiden Doppelfehler und spricht seinem Gegenüber eine kleine Einladung aus. 15:30!

Danach serviert Zverev gut durch die Platzmitte. Der Servicewinner bringt den Spielgewinn zum 1:1.

Dann unterläuft ihm der erste Doppelfehler dieser Partie. Doch der Deutsche zeigt sich unbeeindruckt, holt sich die nächsten Punkte und mit einem Vorhand-Winner den Spielball.

Bei eigenem Aufschlag gelingt Zverev der erste Winner. Der Olympiasieger geht gut nach vorn und versenkt die Rückhand entschlossen.

Über eine präzise Vorhand greift Mmoh an, muss dann gar nicht mehr tun, denn die Rückhand von Zverev schafft es nicht übers Netz. Und genau dieses Malheuer passiert dem Deutschen gleich noch einmal, was Mmoh den ersten Spielgewinn beschert.

Anschliessend gibt es die ersten Punkte für Mmoh. Und der erste Netzangriff mit dem Rückhandvolley bedeutet den ersten Winner dieser Begegnung.

Jetzt eröffnet Mmoh das Match, muss gleich über den zweiten Aufschlag gehen. Danach entwickelt sich ein überschaubarer Ballwechsel, den der US-Amerikaner mit einer Rückhand ins Netz beendet.

In diesem Moment betreten unsere Protagonisten den Court. Nach einigen Handgriffen der Vorbereitung trifft man sich zusammen mit der französischen Stuhlschiedsrichterin Aurélie Tourte zur Wahl am Netz. Die Münze fällt zugunsten des Deutschen, der sich für Rückschlag entscheidet. Anschliessend spielen sich beide noch etwas ein.

In Melbourne ist es auch heute überraschend kühl. Die Temperaturen kommen bei lockerer Bewölkung nicht über 18 Grad hinaus. Zumindest regnen soll es nicht, womit auf allen Plätzen uneingeschränkter Spielbetrieb herrscht.

Soeben nutzt Magda Linette ihren ersten Matchball, schlägt Anett Kontaveit nach Satzrückstand in knapp zwei Stunden mit 3:6, 6:3 und 6:4. Damit ist der Platz in der Margaret Court Arena nun gleich frei und wir können so gegen 5:50 Uhr MEZ beginnen.

Zum dritten Mal stehen sich beide Spieler auf dem Tennisplatz gegenüber. Das bislang letzte Duell liegt allerdings schon fast sieben Jahre zurück. Als Teenager trafen die beiden 2016 beim Masters von Miami aufeinander. Zverev gewann das Erstrundenmatch in zwei Tie-Breaks. Noch gut vier Jahre davor traf man sich im Nachwuchsbereich auf den Bahamas. Damals gewann Zverev klar in zwei Sätzen.

Mmoh ist derzeit die Nummer 107 der Welt, hat aber schon mal in die Top 100 hineingeschnuppert. 2018 war er die 96. Turniersiege errang der US-Amerikaner bislang allenfalls bei Challengern – und zwar sieben an der Zahl, den letzten im Oktober in Fairfield. In dieser Saison spielte Mmoh beim 250er im indischen Pune und scheiterte in der zweiten Runde an Filip Krajinović. Unter normalen Umständen wäre das heute eine lösbare Aufgabe für Zverev. Doch für die einstige Nummer 2 der Welt ist die derzeitige Situation eben nicht normal.

Ein wenig länger werden wir noch warten müssen. In der Margaret Court Arena ist es zwischen Anett Kontaveit und Magda Linette soeben zum Satzausgleich gekommen. Das Ganze wird noch etwas dauern. Wir müssen momentan davon ausgehen, dass unser Männermatch gegen 5:45 Uhr MEZ beginnen wird.

Besonders erfolgreich ist Mmoh dabei bislang nicht gewesen. Über die zweite Runde (2018) kam der Rechtshänder auf Major-Ebene ohnehin nie hinaus. Durch seinen Erfolg gegen den französischen Qualifikanten Laurent Lokoli, welcher in fünf Sätzen und über fast viereinhalb Stunden errungen wurde, bietet sich nun also die Möglichkeit erstmals einen Schritt weiter zu gehen. Das ist ihm bei einem Masters schon einmal gelungen, 2018 in Miami erreichte der 25-Jährige die dritte Runde.

Auch Mmoh scheiterte im Melbourne schon in der Qualifikation – 2018 und 2022 war das. Dieses Schicksal schien sich in diesem Jahr zu wiederholen. Der US-Amerikaner überstand lediglich die Matches gegen Bruno Kuzuhara und Benoît Paire, scheiterte in der dritten Quali-Runde aber an Aleksandar Vukic. Erst durch die verletzungsbedingte Absage von David Goffin rückte Mmoh als Lucky Looser nach und steht nun zum fünften Mal im Hauptfeld der Australian Open.

Nachdem Zverev 2015 noch an der ersten Qualifikationshürde gescheitert war, ist der an 12 gesetzte Deutsche seit 2016 regelmässig im Hauptfeld der Australian Open dabei – nun bereits zum achten Mal. Vor drei Jahren gelang ihm der Einzug ins Halbfinale. Auf Grand-Slam-Ebene konnte er das einzig bei den US Open 2020 übertrumpfen, wo er im Endspiel stand. Auf einen Major-Titel wartet der Hamburger also noch. 19 Turniersiege stehen dennoch schon zu Buche. Neben dem Olympiasieg 2021 stechen vor allem die Titel des ATP-Champions 2018 und 2021 hervor. Dazu kommen fünf Erfolge bei Masters.

Nach mehr als einem halben Jahr Pause feierte Zverev am Dienstag seinen ersten offiziellen Match-Erfolg seit dem French-Open-Halbfinale 2022. Bislang hatte der 25-Jährige einzig beim United Cup aufgeschlagen und dort zwei Niederlagen bezogen. In jedem Fall bedeutete das Fünfsatzmatch über mehr als vier Stunden einen echten Härtetest – insbesondere auch für das Sprunggelenk. Nun muss sich zeigen, wie stabil die Form schon wieder ist und wie es um den körperlichen Zustand des Olympiasiegers bestellt ist.

Derzeit sind auf dem Court noch zwei Frauen tätig, womit wir uns zu dieser nächtlichen mitteleuropäischen Stunde wohl noch ein wenig länger gedulden müssen. Vermutlich wird es letztlich in Richtung 5:00 Uhr gehen, ehe wir zum Zug kommen werden. Wir behalten das im Auge.

Herzlich willkommen zum vierten Tag der Australian Open 2023! Heute arbeiten wir weiter an der zweiten Runde und kümmern uns an dieser Stelle um die Partie zwischen Michael Mmoh und Alexander Zverev, die gegen 4:30 Uhr MEZ in der Margaret Court Arena beginnen soll.