Nach 2:31 Stunden zieht Tsitsipas das Ticket für die dritte Runde und feiert einen Comeback-Sieg gegen Jan-Lennard Struff. Der Deutsche haderte im Match mit seinem zweiten Service und gewann nur 33,3 Prozent seiner zweiten Aufschläge, Tsitsipas hingegen knapp über 50 Prozent. Der Grieche händelte seine Emotionen nach dem ersten Durchgang besser und steigerte sein Niveau mit jedem geschlagenen Ball.

Struff geht in der ersten Rallye volles Risiko, scheitert mit seiner Vorhand aber am Netz. Bei jedem Punkt hat Tsitsipas eine Antwort und stemmt nach einem Rückhand-Volley am Netz die Arme in die Luft.

Struff bringt seinen Service schnell über die Bühne, bekommt dabei grosse Unterstützung von einer völlig missratenen Rückhand des Griechen. Der Deutsche ballt die Faust und hat sich noch nicht aufgegeben.

Struff läuft beim ersten Punkt nur hinterher, wird dann aber von einem Doppelfehler des Griechen wieder aufgebaut. Insgesamt ist Tsitsipas in diesem Spiel blitzsauber unterwegs und baut seine Punkte clever auf, sodass er nur wenig Spannung aufkommen lässt.

Tsitsipas erläuft einen Serve-and-Volley, verlegt seine Vorhand aber unerwartet im Seitenaus. Zur Abwechslung ist es Mal ein einfaches Aufschlagspiel des Deutschen im dritten Satz und er kann ohne Punktverlust verkürzen.

Struff vergibt beide Break-Möglichkeiten und lässt auch einen dritten Break-Ball liegen, weil Tsitsipas den Punkt stark aufbaut und dem Deutschen keine Chance auf einen zweiten Schlag gibt. Von der Mitte des Feldes spielt der Grieche einen Vorhand-Winner und vergoldet diesen mit einem weiteren Vorhand-Winner entlang der Seitenlinie.

Struff arbeitet beim ersten Punkt, bleibt lange in der Rallye und kann dann mit einer Vorhand-Cross vollenden. Sofort legt der Warsteiner mit einem Rückhand-Longline-Winner nach und ist macht Druck auf den Griechen.Nachdem Tsitsipas einen Schmetterball im Netz unterbringt, riecht es stark nach einem weiteren Break.

Struff geht bei einer Vorhand Inside-Out etwas zu viel Risiko. Sein versuchter Gewinnschlag landet im Seitenaus und führt zum Break-Punkt. Dort folgt der Deutsche seinem Service nach Aussen wieder ans Netz, kommt beim Volley aber aus der Balance und sieht dabei zu, wie die gelbe Filzkugel in hohem Bogen über die Grundlinie fliegt.

Tsitsipas umläuft seine Rückhand und feuert eine Vorhand Inside-In zum Punktgewinn. Jetzt ballt der Grieche zu Recht die Faust. Es ist ein Durchgang ohne Probleme für den Weltranglisten-Achten, der ohne Punktverlust zum 2:2 im dritten Satz stürmt.

Eine unglaubliche Rallye ohne Fehler und mehreren gut platzierten Schlägen endet mit dem besseren Ende für den Weltranglisten-Achten. Struff muss mehrere kritische Momente überstehen aber ballt nach einer Tsitsipas-Rückhand ins Netz die Faust.

Tsitsipas gewinnt die erste Rallye und hält beim Cross-Duell länger die Konzentration oben. Er erobert sich zwei Break-Bälle, doch Struff serviert gigantisch, erst über Aussen, dann durch die Mitte.

Die Grundschläge von Tsitsipas werden immer schärfer und sind für Struff beim ersten Punkt kaum zu kontrollieren. Der Deutsche lässt aber nicht locker und darf sich nach einer vergebenen Vorhand Inside-In vom Weltranglisten-Achten an einem Break-Punkt versuchen. Es braucht eine zweite Chance, doch dann schlägt der 34-Jährige mit einem Vorhand-Cross-Winner zu.

Der Grieche nimmt den Schwung aus dem zweiten Satz mit und attackiert Struff. Der Deutsche bleibt zwei Mal im Netz hängen und schlägt auch beim ersten von zwei möglichen Break-Bällen seine Vorhand mit vollem Tempo ins Netz. Ein herber Rückschlag direkt zu Beginn des entscheidenden Durchgangs.

Tsitsipas hat seine Fehlerquote im zweiten Durchgang runtergeschraubt, sich ein positives Verhältnis von Winnern (16) zu Unforced Errors (8) aufgebaut und mit einigen Drop-Shots überrascht. Struff hatte nicht mehr die Kontrolle, tat sich bei seinem zweiten Service schwer und gewann nur noch 26,3 Prozent seiner zweiten Aufschläge. Somit geht es in den entscheidenden dritten Satz.

Nach einer vergebenen Vorhand-Cross von Struff hat Tsitsipas den ersten Satz-Ball. Struff macht ihm mit einer Rückand-Cross ins Seitenaus das Leben leicht.

Struff gibt den ersten Punkt ab zieht aber mit einer Rückhand-Longline im Vormarsch gleich. Der nächste Punkt gehört wieder Tsitsipas, doch erneut kann Struff nachziehen, dieses Mal mit einem Drop-Shot am Netz. Zum dritten Mal geht der Grieche nach vorne, muss aber ein Ass durch die Mitte hinnehmen. Mit einer Vorhand-Cross aus dem Lauf macht Struff sein Spiel dicht und verteidigt den Aufschlag.

Tsitsipas macht es sich deutlich einfacher, spielt sein Service-Game konzentriert runter und stellt auf 5:3 im zweiten Satz.

Struff behält bei seinem Schmetterball mit der Vorhand die Nerven und ballt die Faust. Nach fast zwölf Minuten behauptet der Deutsche endlich sein Aufschlagspiel.

Struff steht am Netz, wehrt mehrfach einen Passbierball-Versuch des Griechen ab und verwandelt letztlich einen Volley gegen das Break. Keiner der beiden kann dieses Spiel über die Ziellinie drücken.

Der Grieche ist jetzt am Drücker und kontrolliert zunehmend die Punkte. Struff kämpft gegen den anwachsenden Druck und wehrt mit einem Ass durch die Mitte einen Break-Punkt ab. Ein Doppelfehler gibt Tsitsipas eine weitere Chance auf das Break, die er mit einem Fehler auf der Rückhand liegen lässt.

Die durchschnittliche Zeit eines Spiels hat sich im Vergleich zum ersten Satz verdoppelt. Beide Spieler haben grössere Probleme ihren Aufschlag durchzubringen, was an der steigenden Qualität der jeweiligen Schläge liegt.

Struff und Tsitsipas schaukeln sich nun gegenseitig hoch, zeigen grossartiges Tennis und eine fantastische Rallye, in der Tsitsipas aus der Defensive heraus in den Angriff umschaltet und aus vollem Lauf eine Rückhand-Cross zum eigenen Vorteil verwandelt. Im Anschluss kann er sein Break bestätigen.

Jetzt geht Tsitsipas bei eigenem Aufschlag ans Netz vor und sticht zu. Ein zweites Mal lässt der Deutsche sich aber nicht auf dieselbe Art und Weise schlagen, attackiert den vorlaufenden Griechen erfolgreich und gewinnt das anknüpfende Netz-Duell. Nach einem Doppelfehler zeigt Tsitsipas wieder seine Emotionen und muss ein 40:40 aushalten.

Mit einem unbeantworteten Aufschlag über 212 km/h durch die Mitte hat Struff einen Vorteil, den er mit einer Vorhand ins Netz wieder verliert und danach durch einen Rückhand-Cross-Winner einem weiteren Break-Ball gegenüber steht. Bei diesem unterläuft dem 34-Jährigen ein Unforced-Error und das heisst: Break für Tsitsipas.

Der Grieche kann sich nochmal in dieses Spiel arbeiten, profitiert mehrfach davon, dass Struff über den zweiten Service gehen muss und darf nach einem Passierball mit der Rückhand auf einen Break-Punkt bauen. Der Warsteiner spielt unter höchstem Druck erfolgreich Serve-and-Volley und wehrt den Break-Punkt ab.

Struff muss beim ersten Punkt über den zweiten Aufschlag gehen, übersteht die Rallye aber dank einer Tsitsipas-Rückhand ins Aus. Es folgt ein zweiter Fehler des Griechen und ein erfolgreiches Netz-Duell von Struff, der mit dem Rücken zum Feld eine Rückhand diagonal zum Punktgewinn platziert.

Wieder zeigt Tsitsipas seinen Frust und wirft nach einer vergebenen Chance das Handtuch auf die Ablage. Struff attackiert wie beflügelt die Rückhand des Griechen, zieht das Aufschlagspiel seines Gegenübers in die Länge und erhält einen zweiten Break-Punkt. Den bringt er nach Hause und stellt auf 2:2 im zweiten Satz.

Tsitsipas bricht als erster aus einem Cross-Duell mit der Rückhand-Longline aus und wirkt mittlerweile etwas kontrollierter in seinen Schlägen. Trotzdem hat Struff seine Finger in diesem Spiel, attackiert einen zweiten Aufschlag des Griechen und zieht eine Vorhand-Cross wunderschön bis zum Ende durch. Seinen Break-Punkt kann er aber nicht durchbringen, da Tsitsipas aufs Tempo drückt und den Deutschen über das Feld scheucht.

Struff versucht es mit einem Serve-and-Volley, geht dabei aber zu offensichtlich vor, sodass Tsitsipas genügend Zeit für eine Reaktion bekommt und das Break eintütet.

Die Antwort des Deutschen ist ein hervorragend aufgebauter Punkt, mit einem Aufschlag nach Aussen, einer Rückhand auf die andere Seite und zum Abschluss einem Volley ins freie Feld. Tsitsipas kann beim folgenden Service nicht reagieren, haut danach aber einen Vorhand-Cross-Winner raus, der ihm einen Break-Punkt beschert.

Der Drop-Shot scheint eine neue Idee des Griechen zu sein, zumindest streut er ihn bereits zum zweiten Mal im zweiten Satz erfolgreich ein. Struff reagiert mit einem Doppelfehler und bekommt erstmals im zweiten Durchgang grössere Probleme.

Ein sauberer Drop-Shot an die Seitenlinie und eine Vorhand Inside-Out entgegen die Laufrichtung von Struff bringen Tsitsipas ins Rollen. Ebenso wie sein Kontrahent gibt er keinen Punkt bei eigenem Aufschlag ab.

Struff spielt sich in einen Rausch und zeigt brillantes Tennis, als er einen offenen Volley von Tsitsipas erläuft und die Kugel haarscharf am Netz vorbei diagonal ins Feld platziert. Ohne auch nur einen Punkt abzugeben startet Struff in den zweiten Durchgang.

Mit einem Paukenschlag begann Struff den ersten Durchgang und schnappte sich das Break. Der Deutsche hat die etwas klarere Strategie, versucht es immer wieder mit Serve-and-Volley und kann seine Punkte von vorne weg dominieren. Tsitsipas unterlaufen zu viele Fehler auf der Rückhand, auch wenn er sich noch in den Tie-Break retten konnte. Dort hatte der Grieche aber keine Chance und leistete sich Fehler um Fehler.

Passend verschlägt Tsitsipas auch seine letzte Rückhand hinter die Grundlinie und verliert einen äusserst eindeutigen Tie-Break.

Tsitsipas kanalisiert seinen Frust und feuert eine Vorhand direkt an Struff vorbei, der vom Netz aus nur hinter sich blicken kann. Weiter geht es mit einer weitere verschlagenen Rückhand von Tsitsipas, der damit fünf Satz-Bälle gegen sich hat.

Tsitsipas findet bei seiner Rückhand überhaupt kein Timing und leistet sich eine Bogenlampe ins Aus. Danach will er wütend attackieren, wird aber von Struff überrumpelt, dem ein Passierball gelingt.

Ein Doppelfehler von Tsitsipas ist ein Geschenk für Struff, das er bei eigenem Aufschlag annimmt und erfolgreich mit 0:3 im Tie-Break in Führung geht.

Ein erfolgreicher Serve-and-Volley zu Beginn leitet ein rundes Aufschlagspiel von Jan-Lennard Struff ein. Aggressiv schreitet der Deutsche nach seinem Service nach vorn und beunruhigt seinen Gegenüber. Ohne abgegebenen Punkt geht es für Struff in den Tie-Break.

Der Deutsche kann den Aufschlag des Griechen jetzt attackieren, bringt seinen Return knallhart an die Linie und forciert dadurch zwei Schläge ins Aus. Danach findet Tsitsipas zurück in die Spur und kann seinen Aufschlag halten.

Struff serviert in dieser schwierigen Situation bärenstark, feuert ein Ass nach Aussen und gibt keinen einzigen Punkt ab. Tsitsipas missrät in diesem Spiel zwei Mal eine umlaufene Rückhand und verspielt damit sein Momentum.

Es ist die beste Phase im ersten Satz für den Griechen, der elf Punkte in Serie macht, ein Ass schlägt, sein Break bestätigt und Struff nun in Bredouille bringt.

Tsitsipas kann beim ersten Punkt den zweiten Aufschlag des Deutschen attackieren und behält in der Rallye den längeren Atem. Beim zweiten Punkt unterläuft Struff ein Unforced Error, indem er einen Volley am Netz ins Netz tropfen lässt. Während einer Rückhand-Cross Rallye ist es wieder der Warsteiner, dem der erste Fehler unterläuft, sodass Tsitsipas drei Break-Bälle erhält. Die Krönung ist ein Doppelfehler von Struff, der das Break besiegelt.

Struff schlägt seinen ersten Rückhand-Winner entlang der Linie. Überrascht blickt Tsitsipas der gelben Filzkugel hinterher. Ansonsten hat der Grieche sein Service-Game vollkommen im Griff und hält den ersten Satz eng.

Tsitsipas platziert sich für den Return weit hinter der Grundlinie, kann aber schnell in die Offensive gehen und den ersten Punkt am Netz vollenden. Struff antwortet seinerseits mit einem dominanten Punkt und einem Schmetterball am Netz. Sein griechischer Kontrahent reagiert mit zwei individuellen Fehlern und verschlägt zwei Mal in Serie eine Rückhand ins Aus.

Struff zielt weiter auf die einhändige Rückhand des Griechen, der diese aber erfolgreich umläuft und eine Vorhand inside-in ganz genau in die letzte Ecke des Feldes platziert. Für den 25-Jährigen ist es das erste Spiel ohne Punktverlust in diesem Match.

Ein Ass über 207 km/h durch die Mitte ist ein genialer Start für den Deutschen, der drei Punkte in Serie macht, ehe Struff dem Griechen einen Punkt durch eine verschlagene Vorhand Inside-Out schenkt. Mehr bleibt in diesem Spiel nicht für den Griechen übrig.

Kraftvoll serviert Tsitsipas ein Ass und scheint alles im Griff zu haben. Struff überwältigt den Griechen im folgenden Ballwechsel aber mit einem Vorhand-Passierball und bleibt im Spiel. Dieses Mal hält der Athener aber seine Nerven zusammen und gewinnt sein erstes Spiel in diesem Zweitrunden-Match.

Ein dermassen früher Wutausbruch ist bizarr, scheint aber seinen Zweck zu erfüllen. Energisch arbeitet sich Tsitsipas in die Ballwechsel und kriegt zwei Break-Bälle. Der Deutsche bleibt aggressiv, wehrt beide Break-Punkte ab. Im Anschluss geht er zwei Mal nach seinem Aufschlag ans Netz und bestätigt das Break.

Tsitsipas serviert die erste Runde und kassiert direkt das Break. Das erste Spiel im Match startet sehr ausgeglichen. Beide Spieler können jeweils gute Schläge zeigen und sich bis zum 40:40 hochschaukeln. Dann attackiert Struff gezielt die einhändige Rückhand des Griechen und holt sich das frühe Break. Tsitsipas ist immens geladen und zerstört seinen Schläger mit einem wuchtigen Schlag in eine Bande.

Im zarten Alter von 33 Jahren hat Jan-Lennard Struff kürzlich sein erstes ATP-Turnier gewonnen und ist in bestechender Form. Mittlerweile hat der Warsteiner seinen 34. Geburtstag gefeiert und seine Leistungen auf hohem Niveau stabilisiert. Nach seinem Triumphzug von München drang der Deutsche beim Masters-Turnier in Madrid bis in die dritte Runde vor, wo er gegen Carlos Alcaraz nur knapp den Kürzeren zog.

Stefanos Tsitsipas erlebte einen fantastischen Start in den April und gewann das ATP-Masters-Turnier von Monte Carlo. Auf dem Weg zum Triumph löste er knifflige Aufgaben, demonstrierte durch seine Siege gegen Alexander Zverev (2:0) und Jannik Sinner (2:1), dass mit ihm weiterhin zu rechnen ist. Beim anschliessenden Turnier in Barcelona (ATP 500) drang er ebenfalls ins Finale vor, unterlag dort jedoch Casper Ruud (0:2). Seine Form büsste der Grieche danach ein und flog prompt bei seinem jüngsten Auftritt in Madrid (ATP 1000) in seinem ersten Match aus dem Turnier.

Bisher traten Tsitsipas und Struff in sechs Matches auf ATP-Ebene gegeneinander an. Beide Spieler entschieden je drei Matches für sich, die beiden Masters-Duelle (Cincinnati 2019, Madrid 2023) schnappte sich aber der Deutsche.

Herzlich willkommen zum Zweitrunden-Match bei den Internazionali BNL d'Italia zwischen Stefanos Tsitsipas und Jan-Lennard Struff.