Somit gewinnt Dominic Thiem erstmals in diesem Jahr zwei Matches in Folge und steht in seinem ersten Viertelfinale dieser Saison. Der morgige Gegner muss noch ermittelt werden und wird Roberto Bautista Agut oder Quentin Halys heissen. Von dieser Stelle soll es das gewesen sein. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und bis bald!

Nach etwas mehr als einer Stunde gewinnt Dominic Thiem das Achtelfinale gegen Ben Shelton mit 6:2 und 6:2. Einzig gleich zu Beginn musste sich der Niederösterreicher etwas sorgen. Sein Gegenüber war sofort voll da und schaffte das frühe Break zum 2:0. Danach aber fand Thiem rein, holte sich das Break umgehend zurück und hatte auch dank der stetig steigenden Fehlerquote beim Widersacher kaum noch etwas auszustehen. Der Lichtenwörther gewann sechs Spiele in Folge und somit den Satz. Den zweiten Durchgang gestaltete der 29-Jährige souverän, liess den auf Sand recht unerfahrenen Kontrahenten nicht mehr zurückkommen. Der an acht gesetzte US-Boy konnte nur sporadisch glänzen, tat das viel zu selten und musste sich klar geschlagen geben.

Thiem schlägt durch die Mitte auf. Der Vorhandreturn von Shelton gerät zu lang. Das war's!

Dann beweist Thiem Spielintelligenz, baut den Ballwechsel gut auf, erhöht den Druck und vollendet dann mit der Vorhand. Das bedeutet zwei Matchbälle.

Wenn bei Thiem der erste Aufschlag kommt, macht er in 86 Prozent der Fälle den Punkt. Das bestätigt sich gerade. 30:15!

Nun hat es Thiem auf dem Schläger, darf das Match ausservieren. Ziemlich genau eine Stunde ist gespielt. Zunächst verzieht der Lichtenwörther eine Vorhand longline deutlich.

Shelton gibt nur den einen Punkt ab, schlägt zum Abschluss nochmals nach aussen auf. Der Vorhandreturn von Thiem schafft es nicht übers Spielhindernis. Der an acht gesetzte US-Amerikaner verkürzt auf 2:5.

Somit steht Shelton mit dem Rücken zur Wand, muss gegen den Matchverlust servieren. Doch Thiem glänzt gleich mal mit einem herrlichen Stopp. Dann aber bäumt sich Shelton noch einmal auf.

Thiem lässt sich nicht aufhalten, spielt druckvoll, lässt den Widersacher laufen und vollstreckt letztlich wieder über Kopf. Schnell ist das zu Null erledigt - 5:1!

Thiem serviert stark - jetzt durch die Platzmitte. Da kommt Shelton zwar ran, bringt aber keinen Kontrolle in den Return.

Nach dem bislang mit Abstand umkämpftesten Spiel dieser Begegnung würde es Thiem nun sicherlich gern viel zügiger klären. Und der erste Punkt ist nach einem guten Aufschlag nach aussen und dem Überkopfball von der T-Linie schnell zur Hand.

Shelton spricht eine weitere Einladung aus, bewegt sich da nicht gut zur Vorhand und versemmelt diese. Danach riskiert der US-Amerikaner zu viel, produziert einen weiteren Doppelfehler und gibt das Service ab. Doppel-Break für Thiem - 4:1! Was soll den Niederösterreicher jetzt noch stoppen?

Im folgenden Ballwechsel entfaltet die Schwerkraft bei einer Vorhand von Thiem einen Hauch zu spät ihre Wirkung. Wieder sind wir bei Einstand.

Wenig später verzieht Shelton eine Vorhand inside-out und bietet Thiem einen dritten Breakball in diesem Spiel an.

Dann unterläuft Thiem mal einer der seltenen Fehler - mit der Rückhand. Shelton jedoch hält die Sache im Anschluss mit seinem vierten Doppelfehler offen.

Shelton probiert es weiter - nun wieder mit Serve and Volley und mit Erfolg. Den damit errungenen Spielball vermag der US-Boy nicht zu nutzen. Zwar wirkt er jetzt mal konzentriert, ist dem druckvollen Thiem aber nicht gewachsen. Zum dritten Mal Einstand!

Jetzt wehrt sich Shelton, platziert einen Rückhandpassierball die Linie runter und holt sich den Spielball. Doch dann stellt sich wieder ein leichter Fehler ein.

Dann bäumt sich Shelton auf, wehrt die Breakbälle ab. Der Aufschlag nach aussen bedeutet die Einladung ans Netz. Dort spielt der US-Boy einen starken Volleystopp.

Mit einem Doppelfehler schenkt Shelton die nächsten beiden Breakbälle her. Der Youngster ist völlig von der Rolle.

Mitunter wirkt Shelton schon recht ratlos. Die vielen Fehler geben ihm zu denken und lassen sich einfach nicht abstellen. Inzwischen sind es nicht einmal nur die risikoreichen Schläge, die nicht passen.

Abermals schlägt Thiem mit dem Zweiten clever auf, forciert so den Returnfehler mit der Vorhand von Shelton und erhöht auf 3:1.

Dann geht Thiem mal ans Netz, behält dort die Übersicht und vollstreckt letztlich über Kopf. Der nächste Fehler ohne Not von Shelton lässt danach nicht lange auf sich warten. Zwei Spielbälle!

Jetzt zaubert Shelton mal einen Winner mit dem Vorhandreturn aus dem Hut. Doch nur wenig später kommt ihm die fehlende Konstanz in die Quere, da wird der 20-Jährige von der Grundlinie zu lang.

Im folgenden Ballwechsel sucht Stelton wieder den Weg nach vorn. Diesmal bleibt der Volleyfehler aus, doch Thiem passiert den Konkurrenten mit der Vorhand und holt sich das Break zum 2:1.

Wiederholt zahlt sich bei Shelton das Risiko nicht aus. Die Vorhand longline landet im Aus. Danach schafft es ein Halbflugball mit der Vorhand nicht übers Netz. Das eröffnet Thiem drei Breakchancen.

Bei eigenem Aufschlag lässt Thiem nichts anbrennen. Seine krachende Vorhand sitzt genau auf der Linie. Das bringt ihm drei Spielbälle. Und einen guten ersten Aufschlag später ist die Sache zügig zu Null erledigt.

Wenig später organisiert sich Shelton einen Spielball. Der US-Amerikaner serviert danach nach aussen. Thiem streckt sich nach der Filzkugel, es kommt nur ein Notreturn raus, der ins Aus segelt. Nach sechs verlorenen Spielen in Serie geht Shelton nun mit 1:0 in Führung.

Jetzt verwandelt Shelton bei seiner Netzattacke den Flugball nicht. Thiem muss tief runter und zieht seine Rückhand cross am Widersacher vorbei.

Nun ist es an Shelton, den zweiten Durchgang servierenderweise zu eröffnen. Mit einem Vorhandvolley holt sich der 20-Jährige den ersten Punkt.

Nach einem starken Start und einem frühen Break führte Ben Shelton bereits mit 2:0. Doch dann kam Dominic Thiem in die Gänge und sorgte für eine komplette Wendung. Dem Niederösterreicher gelang nicht nur das sofortige Re-Break, der US-Open-Sieger von 2020 gewann gar sechs Spiele in Folge und stürmte in nicht einmal einer halben Stunde zum Satzgewinn.

Thiem fackelt nicht lange, nutzt gleich die erste Chance. Ein guter erster Aufschlag genügt und der Satz geht an den 29-Jährigen.

Thiem serviert clever - insbesondere auch mit dem Zweiten. Jetzt vermag Shelton einen Ersten nicht kontrolliert zu returnieren. Drei Satzbälle!

Folglich darf Thiem den Satz nun mit neuen Bällen ausservieren. Die österreichische Nummer eins legt mit einem Vorhand-Winner los - und schickt wenig später gleich noch einen hinterher.

Thiem kann sich auf die Hilfe des Gegenüber verlassen. Wiederholt wuchtet Shelton eine Vorhand klar ins Aus und gibt sein Service erneut ab. Damit holt sich Thiem das fünfte Spiel in Folge und hat das Doppel-Break im Gepäck.

Doch der nächste Fehler ist nicht weit. Eine Rückhand erlangt viel zu spät Bodenkontakt. Damit bietet Shelton schon wieder zwei Breakbälle an.

Auch Serve and Volley funktioniert nicht mehr bei Shelton. Der Rückhandflugball geht seitlich weg. 0:30! Danach aber meldet sich die Nummer 39 der Welt mit einer guten Vorhand zu Wort.

Bei Shelton zahlt sich die riskante Spielweise nicht mehr aus. Reihenweise versemmelt der 20-Jährige die Bälle. Als der an acht gesetzte US-Amerikaner auch noch einen Return verzieht, spaziert Thiem zu Null zum 4:2, gewinnt das vierte Spiel in Serie.

Jetzt spielt Thiem den Rückhandstopp, die Filzkugel springt dann noch seitlich weg. Da kommt Shelton zu spät. Der Lichtenwörther findet immer besser ins Match.

Umgehend greift Thiem zu. Shelton spielt den Stopp, doch der Niederösterreicher ist schnell genug und setzt mit der Rückhand den Gegenstopp. Und da ist der US-Boy ohne Chance. Das ist das Break zum 3:2!

Insgesamt aber ist die Fehlerquote bei Shelton deutlich angestiegen. Immer wieder patzt der 20-Jährige ohne Not, semmelt nun eine Vorhand in die Maschen und sieht sich einem Breakball gegenüber.

Um so besser sitzt die Vorhand longline jetzt, da hat Shelton aber auch viel Zeit, um Mass zu nehmen.

Mit dem ersten Ass in diesem Match verschafft sich Thiem zwei Spielbälle. Kurz darauf bringt der Niederösterreicher den Widersacher mit einer Vorhand inside-out in die Bredouille. Die Vorhand longline von Shelton landet im Aus. Somit haben wir den Ausgleich - 2:2!

Jetzt zündet Thiem eine Vorhand inside-out, der Shelton nur hinterherschauen kann. Danach jedoch glänzt der US-Boy mit einem Rückhandreturn. Der hat eine gute Länge und wird von Thiem nicht erwischt.

Den zweiten Breakball nutzt Thiem. Offenbar verspringt der Vorhandreturn des Lichtenwörthers. Auf dem Weg ans Netz rutscht Shelton die Filzkugel komplett durch. Damit gelangt der 29-Jährige auf die Anzeigetafel. Alles wieder in der Reihe!

Nun gerät Shelton ein Rückhandstopp zu kurz. Das bedeutet drei Chancen zum Re-Break für Thiem.

Auch sein zweiten Aufschlagspiel läutet Shelton mit einem Doppelfehler ein. Kurz darauf wird es erstmals etwas spektakulär. Thiem sucht den Weg nach vorn. Shelton bringt den Ball dreimal zurück, dann sitzt der Volley.

Shelton macht Druck, bestimmt den Ballwechsel und spielt mit viel Tempo. So treibt der Youngster den Kontrahenten in den Fehler. Daher gibt Thiem sein Service ab und gerät 0:2 in Rückstand.

Wenig später erlaubt sich Thiem seinen ersten Doppelfehler - 15:30! Anschliessend gibt es den bislang längsten Ballwechsel, den Shelton mit einem perfekten Vorhandstopp abschliesst. Damit organisiert sich der 20-Jährige zwei Breakbälle.

Shelton attackiert einen zweiten Aufschlag des Gegners, stürmt dann nach vorn und vollstreckt mit dem Vorhandvolley.

Den zweiten Spielball nutzt Shelton, weil dieser Return von Thiem knapp seitlich im Aus landet. Somit geht der US-Amerikaner mit 1:0 in Führung.

Zügig liegen zwei Spielbälle bereit. Dann sucht Shelton über den Zweiten den Weg nach vorn und wird von Thiem mit einem kurz cross gespielten Vorhandreturn abgekontert. Das ist der erste Winner für den Niederösterreicher.

Danach entwickelt sich ein erster kurzer Ballwechsel. Und dabei zeigt sich Shelton auf der Höhe, spielt die Rückhand blitzsauber die Grundlinie runter und setzt die perfekt.

Jetzt eröffnet Shelton das Match, muss gleich den zweiten Aufschlag bemühen. Und auch der kommt nicht, der 20-Jährige beginnt mit einem Doppelfehler.

Eben jenes bereits angesprochene Doppelmatch vom Montag stellte übrigens das erste Aufeinandertreffen zwischen Thiem und Shelton dar. Das Gefühl des Siegens gegen den jungen Linkshänder kennt der Niederösterreicher also bereits. Nun möchte der Lichtenwörther genau das auch im ersten Einzelmatch gegen den US-Amerikaner erleben.

In diesem Moment betreten unsere Protagonisten bei 20 Grad und strahlend blauem Himmel den Sandplatz im Estádio Millennium. Nach einigen Handgriffen der Vorbereitung trifft man sich zusammen mit dem Stuhlschiedsrichter Arnaud Gabas zur Wahl am Netz. Die Münze fällt zugunsten des Österreichers, der sich für Rückschlag entscheidet. Anschliessend spielen sich beide noch etwas ein.

Bei den Estoril Open ist Shelton zum ersten Mal dabei. Über eine Wildcard wurde der US-Boy an acht gesetzt. Sein Auftaktmatch gegen den Franzosen Constant Lestienne gewann er in zwei Sätzen. Darüber hinaus spielte Shelton an der Seite von Duarte Vale auch im Doppel, scheiterte aber in der ersten Runde.

Heute bekommt es Thiem mit dem aufstrebenden Ben Shelton zu tun. Der US-Amerikaner ist erst seit 2022 offiziell Profi, spielte in jenem Jahr sechs Challenger-Endspiele, von denen er die letzten drei gewann. Zugleich debütierte der Linkshänder auf der ATP-Tour – mit dem Achtelfinale in Atlanta. Diese Runde erreichte er auch kurz darauf bei seinem ersten Masters in Cincinnati. So richtig im Bewusstsein der Tennisfans tauchte Shelton bei den Australian Open zu Jahresbeginn auf. Dort stürmte der 20-Jährige ins Viertelfinale. Insgesamt stand er gerade mal bei zwei Majors und drei Masters im Hauptfeld und belegt derzeit als 39. seine bislang höchste Weltranglistenposition.

Im ersten Match des Tages macht der Serbe Miomir Kecmanović kurzen Prozess, schlägt den Österreicher Jurij Rodionov mit 6:0 und 6:1. Das Ganze hat nur etwas mehr als eine Stunde gedauert. Folglich ist der Platz im Estádio Millennium in Kürze frei für unser Match, welches gegen 14:30 Uhr pünktlich beginnen dürfte.

Zumindest landete Thiem vorgestern in der ersten Runde der Estoril Open seinen zweiten Matcherfolg des Jahres. Gegen den österreichischen Landsmann Sebastian Ofner behauptete sich der ungesetzte 29-Jährige nach gut zwei Stunden in drei Sätzen. Zugleich gelang ihm auch im Doppel an der Seite von João Sousa der erste Sieg der Saison. Das bedeuteten die ersten gewonnenen Matches bei diesem Turnier. Bei seinem Debüt vor zwölf Monaten setzte es nämlich eine Auftaktniederlage.

Auf seinem beschwerlichen Weg zurück zu alter Form schien Dominic Thiem im Herbst auf einem guten Weg zu sein, erreichte das Endspiel eines Challenger-Turniers in Rennes und spielte auf der ATP-Tour drei 250er-Halbfinals. Doch in dieser Saison vermochte der Niederösterreicher daran nicht anzuknüpfen. Im Jahr 2023 konnte der Rechtshänder lediglich ein Match für sich entscheiden – in der 1. Runde von Buenos Aires gegen Alex Molčan. Alle weiteren Partien gingen verloren, es setzte also Auftaktpleiten in Serie. Nachdem es Thiem zwischenzeitlich wieder in die Top 100 geschafft hatte, wird er aktuell als Nummer 111 geführt. Von den einstigen Erfolgen rund um den US-Open-Triumph 2020 ist der ehemalige Weltranglistendritte meilenweit entfernt.

Herzlich willkommen zu den Millennium Estoril Open! Beim 250er-Turnier an der portugiesischen Atlantikküste bringen wir heute die 2. Runde über die Bühne, die mit anderen Worten das Achtelfinale darstellt. Dabei treffen gegen 14:30 Uhr MESZ Dominic Thiem und Ben Shelton aufeinander.