Nun muss sich zeigen, wie gross die körperlichen Probleme bei Lloyd Harris sind und ob er morgen im Doppel an der Seite von Landsmann Raven Klaasen gegen Roberto Carballés Baene/Jaume Munar antreten kann. Alexander Zverev ist nur in der Einzelkonkurrenz dabei und wird sich in der zweiten Runde mit dem Slowaken Alex Molčan messen. Von dieser Stelle soll es das gewesen sein. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und bis bald!

Nach 2:43 Stunden schlägt Alexander Zverev in der ersten Runde der French Open Lloyd Harris mit 7:6, 7:6 und 6:1. In einem Match auf schwachem Niveau waren viele Fehler an der Tagesordnung. 42 unerzwungene leistete sich der Deutsche, forcierte aber auch sehr viele beim Gegner. Zumindest auf das Service konnte sich der Olympiasieger meist verlassen. So vermochte er, den ersten Durchgang im Tie-Break für sich zu entscheiden. Zum Ende des zweiten Satzes gab es erstmals ein Break, doch wie gewonnen, so zerronnen, Zverev schaffte es nicht, den Satz auszuservieren, musste wieder in den Tie-Break und gewann diesen zu Null. Bereits in dieser verrückten Phase wurden die muskulären Probleme des Südafrikaners gravierender. Harris konnte danach nicht mehr richtig dagegenhalten, dachte aber nicht ans Aufgeben, war fortan aber natürlich ohne Chance.

Beim Schmetterball erwischt Zverev die Filzkugel mit dem Rahmen. Das Ding passt dennoch und bringt den Sieg.

Mit seinem neunten Ass wehrt Zverev die Breakchance ab. Kurz darauf organisiert sich der 26-Jährige den ersten Matchball.

Harris streckt sich nach dem Ball, fabriziert einen Notschlag. Den trifft er so, dass da unplanmässig ein Stopp herauskommt, der für Zverev nicht zu erreichen ist. Die Entschuldigung folgt, dennoch gibt das den Breakball.

Anschliessend schlägt Zverev wieder gut auf, holt sich so einfache Punkte. 30 beide!

Harris spielt einen Lob. Nach dem streckt sich der Deutsche, erwischt die Filzkugel aber nur mit dem Rahmen. Danach riskiert Zverev beim Zweiten, was zu einem Doppelfehler führt. 0:30!

Somit hat es Zverev nun auf dem Schläger, darf das Match ausservieren. Was kann ihn jetzt noch stoppen? Der Kontrahent wird es nicht sein.

Das Spiel bekommt Harris aber nicht zu. Ihm geht eine Rückhand weg - Breakball Zverev! Und den nutzt der Deutsche, lässt den Gegner laufen, bis der die Vorhand verzieht.

In der Tat reicht es noch zu einem Spielball, weil Zverev eine Rückhand in die Maschen wuchtet.

Punkte bekommt Harris nur noch, wenn Zverev ein Fehler unterläuft. Aufgeben stellt aber nach wie vor keine Option für den Südafrikaner dar.

In der folgenden Pause ist nochmals medizinische Hilfe bei Harris, dem der linke Unterschenkel bandagiert wird. Der Rechtshänder spielt dann wiederholt mit der linken Hand, ist aber letztlich wehrlos gegen den Angreifenden Widersacher.

Zu Null spaziert Zverev durch das Spiel, beendet dieses mit einer Rückhand longline. Harris wirkt deutlich eingeschränkt, bewegt sich natürlich nicht mehr gut.

Der Weg scheint geebnet für den Olympiasieger, der es aber wohl zu Ende spielen muss. Harris denkt offenbar nicht daran, hier verletzungsbedingt aufzugeben. Viel entgegenzusetzen hat der Südafrikaner gerade nicht.

Dann bekommt Zverev einen Rückhandreturn gut hin. Harris probiert es mit der Vorhand inside-out und verzieht. Das ist das Break zum 3:1 für den Deutschen.

Zverev wittert seine Chance und bekommt tatsächlich zwei Breakbälle. Die erste Gelegenheit vergibt er noch, weil seine Rückhand zu spät aufsetzt.

Harris gelingt jetzt auch der Stopp nicht mehr. Der 26-Jährige muss das Risiko zusätzlich erhöhen, denn lange Ballwechsel sind Gift für ihn. Dadurch steigt die Fehlerquote weiter an.

Letztlich bedeutet der Doppelfehler den einzigen Punktverlust in diesem Spiel. Mit seinem neunten Ass schliesst Zverev die Sache jetzt ab und stellt auf 2:1.

Zverev leistet sich gerade seinen sechsten Doppelfehler. Grundsätzlich sind die Aufschlagwerte nach wie vor in Ordnung. Dann gelingt dem 26-Jährigen ein Rückhand-Winner.

Ausgerechnet in dieser Verfassung gelingt Harris sein erstes Zu-Null-Aufschlagspiel in diesem Match. Zverev sollte sich gar nicht um den Gegner und dessen Beweglichkeit kümmern, der sollte einfach versuchen, zu seinem Spiel zu finden. Das wäre wichtig.

Bei den Gewinnschlägen hat Zverev seinen Kontrahenten inzwischen überholt (23:21), auch wenn da zuletzt kaum noch Asse dabei waren. Harris schlägt sich trotz der körperlichen Probleme beim Aufschlag recht gut, kann das in dieser Phase kompensieren.

Zverev muss über Einstand gehen, produziert dann aber einen Service-Winner. Anschliessend verzieht Harris eine Vorhand ohne Not. Das erste Spiel im dritten Satz geht an den zweifachen ATP-Champion.

Dann gibt Zverev endlich mal so richtig den Ton an in einem Ballwechsel und spielt letztlich den Halbflugball mit der Rückhand als Stopp. Da kommt der angeschlagene Gegner nicht hin.

Ans Aufgeben denkt der Südafrikaner aber offenbar nicht, der streckt sich soeben zum Vorhandvolley und glänzt wenig später mit einem Rückhandstopp.

Jetzt ist es an Zverev, den dritten Durchgang zu eröffnen. Das geschieht mit einem Rückhand-Winner. Da bewegt sich Harris gar nicht mehr hin.

Insbesondere die Fitness sollte für Zverev sprechen. Lloyd Harris plagen nämlich körperliche Probleme. Jetzt muss der Südafrikaner ein Medical Timeout nehmen. Inzwischen sind die muskulären Probleme in der linken Wade angekommen. Wie will der Junge das Match in dieser Verfassung noch drehen? Das wäre ein wahrlich weiter Weg.

Schon weit mehr als zwei Stunden quälen sich beide Spieler auf dem Court Simonne-Mathieu und übertreffen sich dabei phasenweise in Sachen Fehler. Alexander Zverev war das erste Break des Matches gelungen, doch umgehend gab er das zu Null wieder her. Und dann dieser Tie-Break! Das lief zuletzt vollkommen verrückt. Mit zwei gewonnenen Sätzen im Gepäck sollte das doch nun in die richtige Richtung laufen für den Hamburger.

Zverev knallt noch einen Ersten mit 214 Stundenkilometern übers Netz. Harris bekommt den Return nicht hin. Der Tie-Break geht also mit 7:0 an den Deutschen.

Kurz darauf werden beim Stand von 6:0 die Seiten gewechselt. Das gibt Satzbälle en masse - und der Deutsche darf noch einmal aufschlagen.

Da hat sich Harris den Tie-Break noch erkämpft und jetzt reiht der Junge Fehler an Fehler. Das ist nicht zu glauben. 5:0 Zverev!

Zu Beginn des Tie-Breaks patzt Harris leichtfertig mit der Vorhand. Danach funktioniert der Aufschlag bei Zverev wieder, der bringt sein Service zweimal durch und führt 3:0.

Dann trifft Zverev die Vorhand unsauber, der Ball geht weg. Zu Null gibt der Hamburger sein Service ab, holt den Widersacher zurück ins Match und wir erleben wieder den Tie-Break.

Zverev erlaubt sich gleich noch einen Doppelfehler und bietet drei Chancen zum sofortigen Re-Break an. Es ist schon verrückt, wie das manchmal im Tennis läuft.

Harris lässt sich nicht beirren, zieht sein Ding weiter durch. Und wenn ihm die Fehler nicht unterlaufen, dann zahlt sich die grössere Aktivität aus.

Zverev musste also gar nicht so viel dafür tun, um den Satz jetzt ausservieren zu dürfen. Allerdings legt der Olympiasieger mit einem Doppelfehler los.

Und Harris platziert eine weitere Rückhand ins Spielhindernis. So erleben wir das erste Break überhaupt in diesem Match - bitter für den Südafrikaner.

Harris bekommt das Spiel nicht zu. Ohne Not setzt der Südafrikaner seine Rückhand in die Maschen und bietet noch einen Breakball an.

Zverev kann diese nicht nutzen, der Rückhandreturn geht weg. Auch danach gibt es nicht viel zu returnieren.

Plötzlich wackelt Harris, versemmelt eine Vorhand ohne Not. So bekommt Zverev seine allererste Breakmöglichkeit.

Auch den zweiten Spielball von Harris wehrt Zverev ab. Der Deutsche erläuft den Rückhandstopp und schiebt seine Rückhand die Linie runter. Einstand!

Zverev erläuft einen Netzkantenball, spielt seine Vorhand dann auf den Schläger des Kontrahenten, reagiert am Netz dann aber schnell genug mit der Rückhandvolley.

Nun beginnt Harris mit einem leichten Vorhandfehler. Viel besser kommt danach die Vorhand inside-in. Der 26-Jährige bleibt aktiv, sucht immer wieder seine Chance.

Die nächste Attacke bereitet Zverev schon mit dem Aufschlag vor und vollstreckt diesmal über Kopf. Danach wird Harris von der Grundlinie mit der Rückhand zu lang. So bleibt der Deutsche im Satz - 5:5.

Zverev wehrt beide Chancen ab - zunächst mit einem ersten Aufschlag und danach im Ballwechsel und einem hohen Rückhandvolley am Netz.

Danach verzieht Zverev zweimal ohne Not die Rückhand. Und ein Rahmenball mit der Vorhand zieht dann zwei Breakbälle für Harris nach sich, die zugleich Satzbälle sind.

Und so hat nun Zverev den Druck, gegen den Satzverlust servieren zu müssen. Der erste Punkt ist über einen starken ersten Aufschlag durch die Platzmitte schnell zur Hand.

Wenn sich für Harris mal etwas Ungemach andeutet, dann hat auch der stets eine Antwort. Nach 15:30 macht der Südafrikaner alle Punkte und legt in diesem Satz weiter beständig vor - nun auf 5:4.

Harris holt bei den Assen auf. Das ist Nummer sieben. Anschliessend spielt Zverev einen feinen Rückhand-Slice. Da hilft die Netzkante, der Ball plumpst ins Feld des Gegners 15:30!

Am Ende hat Zverev etwas Glück mit dem Rückhandhalbvolley, den erläuft Harris nämlich, spielt seinen Crossball mit der Vorhand aber deutlich seitlich ins Aus. So ist das der Ausgleich zum 4:4.

Dann erläuft Zverev den gegnerischen Stopp, muss kurz darauf im Rückwärtslaufen zum Smash ran und wuchtet den ins Netz. Einstand!

Dann hilft Harris auch immer wieder mit Fehlern nach, der wuchtet jetzt eine Rückhand ins Spielhindernis.

In den schwierigen Situation findet Zverev heute meist eine Lösung - zuvorderst mit dem Aufschlag, und wenn es der Zweite mit viel Kick ist. 30 beide!

Am Netz hat Zverev weiterhin schlechte Karten. Zum zwölften Mal sucht der Hamburger den Weg nach vorn und macht zum siebten mal nicht den Punkt. Kurz darauf semmelt Zverev eine Rückhand in die Maschen. 0:30 - das hatten wir schon ein paar Mal.

Harris lässt in diesem Spiel nichts mehr zu, macht schnell alle übrigen Punkte, weil Zverev stets den Return mit der Vorhand verzieht.

Harris holt zur Vorhand aus, trifft die Filzkugel mit dem Rahmen. 15:30! Doch auch der 26-Jährige kann sich auf seinen Aufschlag verlassen. Wenn der Erste kommt, dann macht er in 85 Prozent der Fälle den Punkt.

Erstmals heute geht ein Spiel zu Null über die Bühne. Zverev gleicht im Schnelldurchgang zum 3:3 aus.

Übrigens ist das Niveau dieses Matches überschaubar. Auch Harris unterlaufern sehr viele Fehler, selbst wenn da ein paar weniger unerzwungene dabei sind. Dem Südafrikaner reicht das nach wie vor, um seine Aufschlagspiele durchzubringen. Und einen Breakball hat er Zverev noch überhaupt nicht angeboten. Mit seinem sechsten Ass legt er abermals in diesem Satz vor.

Die folgenden zwei Punkte gehören dem Deutschen, der zum Abschluss seine Rückhand cross gegen den Lauf des Konkurrenten spielt und seinen erst 14. Gewinnschlag produziert.

Zverev serviert gut, der Vorhandreturn des Widersachers landet im Aus und auch diese Breakchance ist zunichtegemacht.

Und als wenig später ein Volleystopp mit der Rückhand misslingt, sieht sich Zverev zum vierten Mal einem Breakball gegenüber.

Über den zweiten Aufschlag ist Zverev weiterhin überaus erfolgreich. Doch erneut verträgt der Olympiasieger das Lob offenbar nicht, denn es schliesst sich sein dritter Doppelfehler an. Einstand!

Harris zieht die Rückhand wunderbar die Linie runter. Da kann Zverev nur hinterherschauen. 30 beide!

Ein Medical Timeout ist das noch nicht, es geht schon weiter. Zverev erlaubt sich dann bereits seinen 23 Fehler ohne Not - und zwar mit der Rückhand ins Netz.

Auch Harris behält in dieser Phase die Nerven, hat ebenfalls keinerlei Mühe, sein Service zu halten. Anschliessend jedoch hat der Südafrikaner physiotherapeutische Hilfe nötig. Der rechte Oberschenkel bereitet Probleme.

Zverev entkommt seinem dritten Doppelfehler, weil Damien Dumusois von seinem Schiedsrichterstuhl steigt und den Ball gut gibt. So ergibt sich kurz darauf der unproblematische Spielgewinn des zweimaligen ATP-Champions zum 1:1.

Zverev fabriziert gerade sein achtes Ass, fängt sich dann aber einen starken Vorhandreturn longline von Harris ein.

Den dritten Spielball nutzt Harris, serviert ziemlich weit nach aussen, produziert sein nächstes Ass und geht in Führung.

Mit seinem vierten Ass verschafft sich Harris drei Spielbälle. Zu Null aber geht heute kein Spiel über die Bühne, denn Zverev erwischt den Kontrahenten mit einer cross gespielten Rückhand auf dem falschen Fuss.

Nun ist es an Harris, den zweiten Durchgang servierenderweise zu eröffnen. Und die ersten zwei Punkte sind schnell zur Hand.

Alexander Zverev tat sich bislang schwer, um in das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres zu finden. Am Ort der schweren Verletzung im vergangenen Jahr funktionierte eigentlich nur der Aufschlag zuverlässig und anfangs sogar überragend. Darüber hinaus lief das zäh. Der Olympiasieger hat lediglich elf Winner geschlagen - und sieben davon waren Asse. Aus dem Spiel heraus tat sich also wenig. Vielmehr belasteten ihn die 20 unerzwungene Fehler. Und davon profitierte der über weite Strecken aktiver wirkende Lloyd Harris immer wieder.

Und den nutzt Zverev mit freundlicher Unterstützung des Widersachers. Harris verzieht eine Vorhand inside-out. Der hart umkämpfte Satz geht an den Hamburger.

Ein Aufschlag bleibt, Zverev macht den schnellen Punkt zum dritten Satzball.

Harris wehrt einen Satzball ab. Doch einer bleibt und jetzt darf Zverev aufschlagen. Unvorbereitet sucht der Deutsche den Weg ans Netz. Der Halbflugball mit der Vorhand ist schwer. Harris kommt dahin und macht letztlich den Punkt zum 6:6.

Zverev hält seine beiden Aufschläge, geht 5:4 in Führung. Der Druck steigt, Harris serviert. Doch eine Rückhand des Südafrikaners schafft es nicht übers Netz. Zwei Satzbälle Zverev!

Beinahe hat Zverev Pech mit einem Netzroller. Der Deutsche kommt aber noch hin, hat aber nicht viele Möglichkeiten. Harris ist zur Stelle, spielt den Lob allerdings zu lang.

Danach wuchtet Zverev einen Vorhandreturn in die Maschen. So bleibt alles in der Reihe.

Den folgenden Aufschlag bringt Zverev durch. Und was macht Harris? Der versemmelt in einem von ihm dominierenden Ballwechsel eine Rückhand. Beim Stand von 3:3 werden die Seiten gewechselt.

Im Anschluss geht Zverev zum Schmetterball, bricht dann aber ab, lässt den Ball aufspringen und steht dann schlecht. Prompt geht das Ding voll in die Wicken. Mini-Break!

Doch danach gibt sich Harris keine Blösse, täuscht wiederholt inside-out an, schiebt die Kugel dann aber inside-in rein. So hält der Südafrikaner seine beiden Aufschläge.

Tie-Break: Zverev eröffnet und profitiert davon, dass sein Gegenüber eine cross gespielte Vorhand knapp seitlich verzieht.

Harris serviert durch die Mitte höchst präzise auf die Linie. Im folgenden Ballwechsel spielt der Südafrikaner einen brillanten Vorhandstopp, den Zverev nicht erreicht. So erleben wir einen Tie-Break.

Harris nutzt seine zwei Spielbälle nicht. Ihm steht jetzt das Netz im Weg. Und so geht das hier noch über Einstand.

Anschliessend wird Zverev regelmässig zu lang, schenkt so leicht die Punkte her - drei an der Zahl.

Abermals muss sich Harris des Satzverlustes erwehren und dabei die vergebenen Chancen wegstecken. Dann verspringt offenbar der Ball, der Südafrikaner trifft die Filzkugel mit der Rückhand unsauber.

Diese Breakchance wehrt der Deutsche in der bestmöglichen Art und Weise mit einem Ass ab. Jetzt ist auf das Service wieder Verlass. Da gibt es für Harris nichts zu returnieren. Und am Ende folgt mit 205 Stundenkilometern das siebte Ass zur 6:5-Führung.

Doch noch ist es nicht ausgestanden. Jetzt steht das Spielhindernis einer Vorhand von Zverev im Weg, der sich erneut einem Breakball gegenübersieht.

Zverev wirkt weiterhin zögerlich, das Warten auf den Fehler des Gegners hat in diesem Fall Erfolg. Harris wuchtet eine Vorhand in die Maschen.

Erneut kommt das Lob wohl zu früh. Doppelfehler! Zverev sieht sich zum zweiten Mal einem Breakball gegenüber.

0:30 - wird erneut der Aufschlag die Rettung bringen? Der Zweite tut das zunächst in der Tat. Danach klappt das über den Ersten. Auch wenn die Quote nicht mehr ganz so überragend ist, funktioniert das noch ganz wunderbar.

Zverev verzieht eine cross gespielte Rückhand. Kurz darauf ergreift Harris die Initiative, rückt gut vor und vollstreckt mit dem Rückhandvolley.

Und so gestattet Zverev mit den Fehlern seinem Widersacher einen weiteren recht unproblematischen Spielgewinn.

Danach erlaubt sich der Südafrikaner seinen ersten Doppelfehler. Doch Zverev unterlaufen eben auch grundsätzlich immer noch zu viele Patzer - 15 schon ohne Not.

Beim Stand von 5:4 zugunsten von Zverev hat sein Gegenüber nun Druck. Harris serviert gegen den Satzverlust - und beginnt mit einem Ass. Es folgt gleich noch eins.

Nachdem wir die Aufschläge ausgiebig gerühmt haben, müssen wir jetzt den ersten Doppelfehler von Zverev zur Kenntnis nehmen. Das jedoch stoppt ihn auf dem Weg zum Spielgewinn zu 15 nicht.

Erst zum fünften Mal muss Zverev mit dem Zweiten ran. Erstaunlicherweise gibt das wieder den Punkt. Manchmal hilft Harris aber auch kräftig mit - wie bei diesem Rückhandreturn ins Netz.

Dann gelingt Harris das erste Ass. Es folgt ein weiterer starker Aufschlag, den Zverev nicht zu returnieren vermag. So hat der Südafrikaner das Spiel zum 4:4 im Sack.

In den Ballwechseln wirkt Zverev nach wie vor zu zögerlich. Da braucht es wahrscheinlich noch ein paar gute Aktionen, um mehr Sicherheit zu erlangen. Der seitlich wegspringende Stopp könnte solch ein Ball sein.

Wo wir beim Aufschlag sind, wenn bei Harris der Erste kommt, dann macht er stets den Punkt - zum zehnten Mal ist das jetzt der Fall.

Bei Zverev geht alles über den Aufschlag. Zum dritten Mal muss er jetzt mit dem Zweiten ran und macht wieder den Punkt. Am Ende wird das also doch noch ein recht entspannter Spielgewinn. Der Hamburger legt erneut vor.

Jetzt rückt Zverev nach einem guten Aufschlag nach, vollstreckt über Kopf. Anschliessend muss er nach dem krachenden Service gar nicht noch einmal ran.

Abgesehen vom Aufschlag, müht sich Zverev noch immer, semmelt jetzt eine Rückhand ins Netz. 0:30! Danach hilft das Service wieder - Ass Nummer fünf!

So bleibt Harris noch ein Spielball. Diesmal serviert der Südafrikaner gut nach aussen, hat das Feld dann offen vor sich und fabriziert mit der Vorhand den Winner zum 3:3.

Dieses Spiel wird von leichten Fehlern geprägt. Erst patzt Zverev zweimal beim Return nach zweiten Aufschlägen. Auch Harris verschlägt dann unnötig. Und so setzt sich das fort.

Die erste Chance lässt der Deutsche noch ungenutzt, bereitet danach aber seinen Angriff sehr gut vor. Am Netz ist der 26-Jährige mit dem Vorhandvolley zur Stelle und versenkt den zielsicher zum souveränen Spielgewinn.

Noch immer serviert Zverev glänzend, muss jetzt erst zum zweiten Mal den zweiten Aufschlag bemühen, punktet aber dennoch. So liegen schnell drei Spielbälle bereit.

Den damit errungenen Spielball nutzt Harris, punktet erstmals über den Zweiten. Zverev wird von der Grundlinie zu lang und muss den Ausgleich zum 2:2 hinnehmen.

Dann kommt der Erste und prompt geht der Punkt an Harris. Und so wiederholt sich das mehrfach - auch weil Zverev einen langen Ballwechsel mit einer Vorhand in die Maschen beendet.

Harris hingegen punktet nur, wenn der Erste kommt - dann aber immer. Und so bestätigt sich das jetzt. Der Südafrikaner muss den zweiten Aufschlag bemühen. Kurz darauf punktet Zverev mit der Vorhand. Wenig später steht Harris das Netz im Weg. 0:30!

Ausgerechnet jetzt kommt erstmals der Erste nicht. Doch Zverev regelt das über einen starken Zweiten. Breakball abgewehrt! Danach schickt der Olympiasieger zwei Asse hinterher und geht 2:1 in Führung.

Darüber hinaus jedoch sucht Zverev noch nach dem Rhythmus, trifft nicht immer die richtigen Entscheidungen. Zudem geraten die Stopps zu lang. So sieht sich der Hamburger dem ersten Breakball gegenüber.

Zverev serviert noch immer glänzend. Alle zehn erste Aufschläge sind gekommen. Der elfte zischt mit 210 Stundenkilometern übers Netz und bedeutet das zweite Ass.

Von seinen drei Spielbällen nutzt Harris den letzten, tut das aber clever und mit viel Ballgefühl. Der cross abgelegte Vorhandstopp gelingt perfekt.

Nun weiss Harris mit einer starken Vorhand inside-in zu gefallen. Diesem Ball kann Zverev nur hinterherschauen. Auch die nächsten Punkte gehen an den servierenden Harris.

Nach wie vor kommt immer der Erste. Jetzt rückt Zverev gut nach, punktet mit der Rückhand. Und kurz darauf folgt das erste Ass, welches den Spielgewinn zum 1:0 bringt.

Als es dann zu einem Ballwechsel kommt, probiert Zverev den Stopp. Den erläuft Harris und vollstreckt mit der cross gespielten Vorhand. Auch der folgende Ballwechsel geht an den Südafrikaner, weil Zverev die Vorhand verschlägt.

Auf den ersten Aufschlag ist auch in der Folge Verlass. Und jetzt bringt das auch zügig die Punkte. Zwei Spielbälle liegen bereit.

Jetzt eröffnet Zverev das Match. Der Deutsche beginnt mit einem guten ersten Aufschlag, sucht dann den Weg nach vorn und fängt sich den Rückhandpassierball von Harris ein.

Soeben betreten unsere Protagonisten den Court Simonne-Mathieu, dessen Ränge zu dieser Stunde schon äusserst üppig besetzt sind. Es herrscht sehr gute Atmosphäre. Nach einigen Handgriffen der Vorbereitung trifft man sich zusammen mit dem französischen Stuhlschiedsrichter Damien Dumusois zur Wahl am Netz. Die Münze fällt zugunsten des Südafrikaners, der sich für Rückschlag entscheidet. Anschliessend spielen sich beide noch etwas ein.

Zwar ist Zverev in der neuesten Ausgabe der Weltrangliste wieder Deutschlands Nummer 1, steht als 27. einen Platz vor Jan-Lennard Struff, doch da der Hamburger als letztjähriger Halbfinalist von Roland Garros so viele Punkte zu verteidigen hat, ist er im Liveranking gewaltig abgeschmiert und wird dort momentan auf 73 geführt. Bei einem Sieg heute ginge es etwa zehn Plätze nach oben. Und so könnte der Olympiasieger den Schaden Runde für Runde etwas begrenzen.

Zum vierten Mal treten sich die beiden Profis auf dem Tennisplatz gegenüber. Die bisherige Bilanz spricht eindeutig für Zverev. Dabei gab der Deutsche lediglich beim ersten Duell in Köln 2020 (VF) einen Satz ab. Beim Masters in Cincinnati und im Viertelfinale der US Open 2021 lief der erste Durchgang jeweils über den Tie-Break, Zverev kam aber letztlich stets glatt durch.

Manchmal geht es dann doch ganz schnell. Soeben verwandelt die Französin Diane Parry ihren zweiten Matchball und schlägt die Ukrainerin Anhelina Kalinina mit 6:2 und 6:3. Damit ist der Platz nun gleich frei für unser Männer-Match.

Im Übrigen betätigen sich derzeit noch zwei Frauen auf dem Court Simonne-Mathieu. Anhelina Kalinina und Diane Parry knobeln gerade aus, ob sie eventuell noch einem dritten Satz spielen wollen. Daher bleibt noch abzuwarten, wann genau wir denn zum Zug kommen werden.

Wie sein Gegenüber wurde Harris vor einen Jahr durch eine Verletzung zurückgeworfen. Der gebürtige Kapstädter musste sich einer Operation am rechten Handgelenk unterziehen und war nach den French Open 2022 ebenfalls raus aus dem Geschäft. Das Comeback der ehemaligen Nummer 31 der Welt erfolgte gleichermassen im Januar. Im thailändischen Nonthaburi spielte er zwei Challenger und bekam als Halbfinalist und eine Woche später als Endspielteilnehmer eine Menge Spielpraxis. Auf diesem Niveau war der Südafrikaner auch im weiteren Saisonverlauf unterwegs, tauchte kaum auf der ATP-Tour auf und wenn, dann musste er durch die Quali – wie zuletzt in Lyon. Diese Hürden überwand er. Im Hauptfeld angekommen, war dann gleich in der erste Runde Schluss. In der Weltrangliste sackte Harris zuletzt bis auf Platz 306 ab, wird momentan auf 294 geführt. Über das Protected Ranking gelangte er ins Hauptfeld dieser French Open.

Auch Harris blieb bei seinem ersten Auftritt in Paris in der Quali hängen, war dann ab 2019 immer Teil des Hauptfeldes, kam aber nie über die zweite Runde hinaus. Ähnlich früh kam das späteste Aus bei Masters-Veranstaltungen (3. Runde). Auf Major-Ebens gelang das mit Abstand beste Abschneiden bei den US Open 2021 (Viertelfinale). Der Südafrikaner erreichte auf der ATP-Tour zwei Endspiele, zog beim 250er in Adelaide 2020 und beim 500er in Dubai 2021 jeweils den Kürzeren. Zu Titelehren kam der 26-Jährige allenfalls auf der Challenger-Tour, da stehen drei Turniersiege zu Buche.

Somit steht Zverev weiterhin bei 19 Karrieretiteln mit den Höhepunkten Olympiasieg 2021 sowie ATP-Champion 2018 und 2021. Mit Ausnahme von Wimbledon stand der Deutsche bei allen Major-Turnieren unter den letzten Vier, bei den US Open 2020 spielte er schon ein Finale. Dem Grand-Slam-Titel aber jagt der Weltranglisten-27. noch immer hinterher. In Roland Garros nahm Zverev 2015 erstmals Anlauf und scheiterte damals in der zweiten Qualifikationsrunde. Seit dem Jahr darauf stand er stets im Hauptfeld und erreichte 2021 und 2022 die Vorschlussrunde. Nun also folgt seine achte Teilnahme – als Nummer 22 der Setzliste.

Nach einem Jahr kehrt Zverev an den Ort des heftigsten Einschnittes seiner bisherigen Karriere zurück. Im Halbfinale der French Open 2022 erlitt der Hamburger im Match gegen Rafael Nadal eine schwere Sprunggelenksverletzung, die ihn mehr als ein halbes Jahr ausser Gefecht setzte. Damals war er die Nummer 2 der Welt, stand unmittelbar vor dem Sprung an die Spitze. Seit dem Comeback im Januar arbeitet der Rechtshänder mühsam daran, die einstige Form zurückzuerlangen. Beim 500er von Dubai und jüngst beim 250er in Genf erreichte der 26-Jährige immerhin das Halbfinale. Der letzte Schritt zur absoluten Spitze und vor allem die Konstanz auf höchstem Niveau fehlen aber nach wie vor. Das belegen die zahlreichen Achtelfinalpleiten bei den Masters-Turnieren gegen die absoluten Topleute wie Daniil Medvedev oder Carlos Alcaraz.

Herzlich willkommen in Roland Garros! Beim zweiten Grand-Slam-Turnier des Tennisjahres befinden wir uns nach wie vor in der ersten Runde. Heute greift Alexander Zverev ins Geschehen ein, bekommt es gegen 12:30 Uhr mit Lloyd Harris zu tun.