Damit muss der zweimalige Finalist und Champion von 2020 in der Hansestadt früh die Segel streichen. Und Daniel Altmaier gewinnt bei seinem fünften Auftritt in Hamburg erst sein zweites Match. Das bringt ihn ins Viertelfinale. Der Gegner dort muss noch gefunden werden und wird Yannick Hanfmann oder Zhizhen Zhang heissen. Von dieser Stelle soll es das gewesen sein. Vielen Dank fürs Mitlesen und bis bald!

Welch ein überragender Auftritt von Daniel Altmaier! Der Aussenseiter fertigt Andrey Rublev in 75 Minuten mit zweimal 6:2 ab. Sicherlich spielte der an 2 gesetzte Russe heute unter seinen Möglichkeiten. Das aber hatte einen Grund. Der Rheinländer fand Mittel und Wege, dem Kontrahenten die Stärken zu nehmen. Altmaier hatte keine Mühe, das Tempo des Russen mitzugehen, ergriff aber immer wieder auch selbst die Initiative, organisierte sich die Punkte und wartete nicht nur auf Fehler. Darüber hinaus zeigte der 24-Jährige hervorragende Defensivqualitäten. Leichte Punkte gab es für Rublev kaum. Und selbst als sich der Weltranglistensiebte gegen Ende nochmals aufbäumte, behielt Altmaier die Nerven, spielte das Match hochkonzentriert und mit ganz viel Ruhe bis zum Ende.

Jetzt greift Altmaier zu, serviert diesmal durch die Platzmitte. Der unkontrollierte Vorhandreturn von Rublev geht weg.

Dann kommt der erste Aufschlag, den setzt der ungesetzte Deutsche nach aussen. Und die cross gespielte Vorhand in der Folge fliegt genau in dieses Eck. Zweiter Matchball!

Mit dem Rücken zur Wand dreht Rublev auf. Immer wieder schiebt er sich nach vorn und vollstreckt mit Schmetterbällen. Doch auch die zweite Breakchance des Russen macht Altmaier zunichte, punktet stark mit der Vorhand inside-in.

Und bei Altmaier kommt in dieser Phase der Erste nicht. Umso besser setzt er den Zweiten. Rublev wuchtet den Rückhandreturn ins Aus. Wieder Einstand!

Rublev muss sich die Punkte so hart erarbeiten, tut das jetzt aber und ergattert tatsächlich noch seinen allerersten Breakball im Match.

Mit seinem siebten Ass dieser Partie organisiert sich Altmaier den ersten Matchball. Aber noch einmal hält Rublev dagegen, rückt auf und setzt den Smash. Einstand!

Altmaier wirkt weiter, als ginge ihn das alles nichts an. Vollkommen abgebrüht nimmt der 24-Jährige den nächsten Fehler des Gegners hin.

Rublev bäumt sich auf, feuert aus allen Rohren. Die Ballwand Altmaier bringt alles zurück. Der Russe muss sogar zurück zur Grundlinie, bleibt aber dran. Und letztlich legt er die Filzkugel auch gut ab. 15 beide!

Wie vorhin darf Altmaier die Sache beim Stand von 5:2 ausservieren, schlägt nun zum Matchgewinn auf. Einfach so weiterspielen wie bisher, möchte man dem Rheinländer zurufen. Rublev zumindest tut das, schiesst seine Rückhand ins Netz.

Wie im ersten Durchgang nutzt Altmaier die Chance zum Doppel-Break, weil Rublev ohne Not eine Vorhand versemmelt. 5:2 - der Weg scheint geebnet!

Den Spielball vermag der Russe aber nicht zu nutzen. Seine Rückhand erlangt zu spät Bodenkontakt. Danach spielt Altmaier wieder so unglaublich stark - und den Konkurrenten fast an die Wand. Mit der Vorhand ergattert der 24-Jährige den Breakball.

Unglaublich, was Altmaier gerade erläuft und zurückbringt. Am Ende behält Rublev die Nerven und ist irgendwann über Kopf erfolgreich. 40:30!

Beispielgebend für das Auf und Ab bei Rublev ist das, was auch Altmaier vorhin schon mal gemacht hat: Ass, Doppelfehler, Ass!

Auch wenn sich der Rheinländer hin und wieder in den richtig starken Ballwechseln nicht belohnt, so bleibt er doch bei sich und macht eben den nächsten Punkt - auch wenn der weit weniger spektakulär ist. Altmaier erhöht auf 4:2.

Dann hat eine Vorhand von Altmaier die perfekte Länge, bringt zwei Spielbälle. Im nächsten Ballwechsel macht Rublev Druck. Der Deutsche befreit sich abermals clever, bekommt ganz weit vorn die Chance zum Punkt und verzieht die Vorhand. Schade!

Doch auch das bringt den Deutschen nicht aus der Ruhe. Der macht weiter sein Ding, serviert gerade gut und kommt eben auch mal zu schnellen Punkten.

Im bislang besten und längsten Ballwechsel zeigt Altmaier alles, was ihn heute auszeichnet. Der kann Tempo machen, sich aus der Defensive befreien, selbst wieder initiativ werden. Nur die Rückhand longline zum Abschluss setzt ein klein wenig zu spät auf.

Dennoch beisst der Russe die Zähne zusammen und beschliesst das Aufschlagspiel mit seinem insgesamt zweiten Ass. Noch bleibt Rublev dran.

Rublev versemmelt eine Vorhand inside-out, stützt sich dann wieder auf den Knien ab, als wäre er nach dem langen Match gestern heute körperlich nicht so ganz auf der Höhe. Aber natürlich spielt da auch die Enttäuschung mit, dass bei ihm so Vieles nicht laufen will.

Kurz darauf nutzt der Kempener gleich seine erste Chance, weil dem Russen mal wieder das Netz im Weg steht, und stellt auf 3:1.

Rublev verzieht eine Rückhand longline, geht in die Knie und ist am Verzweifeln. Das bringt Altmaier zwei Spielbälle.

Altmaier erlaubt sich seinen zweiten Doppelfehler. Danach spielt der Deutsche überaus clever, ärgert den Kontrahenten mit dem Rückhand-Slice und bereitet so den cross gespielten Vorhand-Winner vor.

Erstmals heute braust Rublev ganz rasch durch sein Service, erledigt das jetzt mal zu Null und verkürzt auf 1:2 aus seiner Sicht.

Dann hat Altmaier mal etwas Pech, da fehlt jeweils nicht viel - jetzt bei einem Lob, der einen Hauch zu lang gerät.

Natürlich bäumt sich Rublev auf, sucht den Weg nach vorn und spielt seine Vorhand gegen den Lauf des Gegners. Im Anschluss nutzt Altmaier seinen zweiten Spielball mit einem guten Aufschlag durch die Mitte, mit dem sein Gegenüber nichts anzufangen weiss.

Ein vermeintliches Ass bekommt der Deutsche dann vom Stuhlschiedsrichter aberkannt, muss also über den Zweiten gehen und verliert den Punkt. Doch schon danach hat Altmaier wieder Glück, weil in der Ausholbewegung des Russen die Filzkugel verspringt. 40:15!

Im Gegensatz zu Rublev ist Altmaier die Ruhe in Person. Da gibt es kaum eine emotionale Regung, der Mann nimmt den bisherigen Matchverlauf so hin, arbeitet weiter konzentriert und lässt sich gar nicht beirren. Zügig sind wir wieder bei 30:0!

Mit einem neuen Schläger fängt sich Rublev zunächst, wehrt zwei Breakchancen ab. Danach gerät dem an 2 gesetzten Russen aber eine Rückhand zu lang. Altmaier holt das Break zum 1:0!

Dann verschlägt Rublev im Vorwärtsgang leichtfertig eine Vorhand, was ihn zur Weissglut treibt. Mit dem Schläger malträtiert er den eigenen Oberschenkel, muss aufpassen, dass er sich da das Knie nicht verletzt. Drei Breakbälle für Altmaier!

Erneut ist es an Rublev, den Satz zu eröffnen. Und dem 25-Jährigen geht gleich wieder ein Punkt unglücklich verloren.

Sicherlich profitierte Daniel Altmaier auch von ein paar Fehlern des Widersachers, doch hinsichtlich der unforced Errors gibt es gar keinen Unterschied, da liegen beide gleich auf bei sechs. Es ist in der Tat so, dass sich der ungesetzte Deutsche den Satzgewinn durch viel Eigeninitiative verdient hat, das Tempo des Russen locker mitgehen kann und bereits 15 Winner produzierte.

Welch ein blitzsauberes Aufschlagspiel! Mit einer brillanten Rückhand longline bringt der 24-Jährige das Spiel zu Null durch und gewinnt den Satz.

Mit einem nach aussen servierten Ass holt sich der Kempener drei Satzbälle.

Somit befindet sich Altmaier nun in der komfortablen Situation, mit neuen Bällen zum Satzgewinn aufschlagen zu dürfen. Der erste Punkt ist rasch zur Hand - der zweite auch.

Die zweiten Breakchance nutzt Altmaier, behält im Ballwechsel die Nerven und spielt von der Grundlinie die Vorhand ganz kurz cross. Das ist das Doppel-Break für den Deutschen!

Rublev patzt abermals mit der Vorhand und bietet tatsächlich wieder zwei Breakbälle an. Den ersten kann Altmaier nicht nutzen, weil die Vorhand longline nicht passt.

Altmaier lockt den Konkurrenten nach vorn, spielt danach den Vorhand-Lob. Rublev muss sich strecken, um das Ding zurückzubringen. Und schon beim nächsten Schlag geht es sich für den Russen nicht mehr aus.

Volles Tempo im Ballwechsel! Beide versuchen, Druck zu machen. Und dann lässt Rublev eine feine Rückhand longline aus dem Arm. Diesem Ball kann der Deutsche nur hinterherschauen.

Dennoch ist nach wie vor auch auf die Fehler von Rublev Verlass, der eine cross gespielte Vorhand verzieht. Damit bringt Altmaier sein Aufschlagspiel zum 4:2 durch.

Den ersten vergibt der Rheinländer mit einer Rückhand longline, die es nicht übers Spielhindernis schafft. Der erste Aufschlag kommt derzeit gar nicht zuverlässig.

Altmaier riecht die ansatzlosen Vorhandstopp des Widersachers, ist ganz flink vorn und erschmettert sich kurz darauf zwei Spielbälle.

Wenn bei Altmaier der erste Aufschlag kommt, macht er bisher immer den Punkt - jetzt zum achten Mal. Nun müsste der nur noch etwas häufiger kommen (62 Prozent).

Im Vorwärtsgang möchte es der Russe erzwingen, tut das mit Erfolg und einem Smash zum Abschluss. Und den damit errungenen zweiten Spielball nutzt der Weltranglistensiebte, schmettert jetzt hinten von der Grundlinie sehr präzise zum Spielgewinn.

Kurz darauf bekommt Rublev zwar den Spielball, doch schon im nächsten Ballwechsel steht seiner Vorhand inside-out das Netz im Weg. Einstand!

Dann punktet Altmaier mit einer blitzsauberen Vorhand longline und hat in der Folge Glück mit der Netzkante. Sein Rückhandball tropft ins Feld des Gegners, der völlig ohne Chance ist. 30 beide!

Jetzt schiesst Rublev scharf. Zwar bringt Altmaier die Returns zurück - allerdings ohne grosse Kontrolle. Der Russe punktet mühelos. 30:0!

Dann unterläuft Altmaier der erste Doppelfehler des Matches. 30 beide! Darauf reagiert der 24-Jährige mit einem Ass - dem zweiten in diesem Spiel. Und der Rheinländer schiebt gleich noch eins nach, stellt auf 3:1.

Jetzt gibt Altmaier erstmals bei eigenem Aufschlag einen Punkt ab - mit der Vorhand ohne Not ins Netz. Anschliessend erwischt der ungesetzte Deutsche den Widersacher abermals auf dem falschen Fuss. Rublev bringt nur einen Not-Ball zurück, der sehr kurz gerät. Altmaier ist da und vollstreckt mit der Rückhand.

Ohne Not wuchtet Rublev eine Vorhand in die Maschen. Breakball! Danach versagt nochmals der Paradeschlag des Russen, der da schlecht zum Ball steht. Wutentbrannt wirft der Champion von 2020 den Schläger zu Boden, das Service ist weg. Frühes Break für Altmaier!

Erneut nutzt Rublev die erste Chance nicht, der Stopp gerät nicht ideal. Altmaier ist zur Stelle und vollstreckt mit der Vorhand cross. Danach wird der 25-Jährige mit der Rückhand zu lang.

Im weiteren Verlauf lässt Rublev nichts anbrennen, dominiert mit der Vorhand, zündet damit ein richtiges Geschoss. Wie vorhin gibt das zwei Spielbälle für den Russen.

In einem Ballwechsel mit hohem Tempo, beide hauen sich die Vorhände um die Ohren, hat Altmaier das bessere Ende, weil sein Gegenüber am Spielhindernis hängen bleibt. 15 beide!

Altmaier serviert hervorragend, lässt dem Widersacher nichts mehr zu. Und ein weiteres Ass schliesst das Spiel zu Null ab.

Mit einer platzierten Vorhand ins Eck erwischt Altmaier den Kontrahenten auf dem falschen Fuss. Es folgt das erste Ass dieses Matches.

Danach jedoch nutzt Rublev den zweiten Spielball, weil Altmaier mit einem Rückhandreturn einen Hauch zu lang wird, und geht in Führung.

Rublev kann zunehmend Druck entwickeln, diktiert das Geschehen mit der Vorhand und verschafft sich zwei Spielbälle. Danach gelingt Altmaier ein starker Vorhandreturn. Der Russe wird zu kurz und der Deutsche lädt mit der Rückhand cross durch.

Danach kommt Rublev besser zur Geltung, forciert einen Vorhandfehler beim Gegner. Im Anschluss funktioniert erstmals der erste Aufschlag. 30:15!

Jetzt eröffnet Rublev das erste Aufeinandertreffen dieser beiden Tennisprofis, muss den zweiten Aufschlag bemühen. Den ersten kurzen Ballwechsel beendet der Russe mit einer verzogenen Vorhand inside-out.

In diesem Moment betreten unsere Protagonisten den Platz unter dem geschlossenen Dach des Tennisstadions. Nach einigen Handgriffen der Vorbereitung trifft man sich zusammen mit dem Stuhlschiedsrichter Manuel Absolu zur Wahl am Netz. Die Münze fällt zugunsten des Deutschen, der sich für Rückschlag entscheidet. Anschliessend spielen sich beide noch etwas ein.

Soeben nutzt Casper Ruud seinen ersten Matchball, schlägt den chilenischen Qualifikanten Cristian Garín mit 1:6, 6:2 und 6:2. Damit ist der Center Court nun gleich frei für unser Match.

Von einem Finale auf der ATP-Tour kann der ungesetzte Deutsche bislang nur träumen. Während der laufenden Saison erreichte Altmaier in Madrid erstmals das Viertelfinale eines Masters. Darüber hinaus ist der Kempener noch regelmässig auf der Challenger-Tour unterwegs, gewann dabei im April das Turnier von Sarasota. Das bedeutete den siebten Titel auf diesem Level. Sollte dem Rechtshänder heute eine Überraschung gelingen, dann würde er von seinem derzeitigen Weltranglistenplatz 61 in die Nähe seiner bislang besten Platzierung vordringen (53.).

Allzu lange sollten wir nicht mehr warten müssen. Im derzeit auf dem Center Court laufenden Match hatte der topgesetzte Casper Ruud gegen Cristian Garín den ersten Satz zwar sang- und klanglos mit 1:6 abgegeben, bekam dann aber die Kurve und steuert nun dem Sieg entgegen – 4:1 im dritten Durchgang. Folglich könnten wir so gegen 17:50 Uhr an der Reihe sein.

In der laufenden Saison zeigte sich Rublev in guter Form, bestritt fünf Finals – allerdings nur zwei davon erfolgreich. In Monte Carlo errang der gebürtige Moskauer seinen ersten Masters-Titel und gewann in der vergangenen Woche auch das 250er in Båstad. Über seine gesamte Karriere hat der Russe von 22 Endspielen auf der ATP-Tour 14 gewonnen. Bei den Grand-Slam-Turnieren aber kam er auch in diesem Jahr nicht über Viertelfinals hinaus. Bei allen Majors ist er in seiner Laufbahn an dieser Hürde zum Teil mehrfach gescheitert. Der Olympiasieger im Mixed war schon die Nummer 5 der Welt, wird aktuell als Siebter geführt.

Rublev war mit seinem Auftaktmatch erst gestern dran und musste nach Satzrückstand gegen den Spanier Bernabé Zapata Miralles fast drei Stunden ackern und im Tie-Break des dritten Durchgangs drei Matchbälle abwehren, ehe der an 2 gesetzte Russe den ersten eigenen nutzen konnte. Damit steht der 25-Jährige wie vor zwölf Monaten unter den letzten 16. Damals aber war dort Endstation. In den Jahren zuvor jedoch erwies sich der Rechtshänder in der Hansestadt als deutlich erfolgreicher, erreichte 2019 das Endspiel und holte 2020 den Titel. In diesem Jahr ist Rublev zum fünften Mal dabei.

Nachdem Altmaier bei seiner fünften Teilnahme in Hamburg am späten Montagabend erstmals ein Match gewann, sich gegen Richard Gasquet mit 7:5 und 6:4 durchsetzte, darf der 24-Jährige am Rothenbaum weiterhin auf der grossen Bühne Center Court aufspielen. Diese zweite Runde ist zugleich ein Achtelfinale. Und mit Andrey Rublev wartet ein hochkarätiger Gegner.

Herzlich willkommen zu den Hamburg European Open! Beim ATP-500-Turnier in der Hansestadt stehen die letzten Achtelfinals auf dem Programm. Eines davon bestreiten Daniel Altmaier und Andrey Rublev gegeneinander. Gegen 17:30 Uhr könnte das Match beginnen.