Jannik Sinner scheitert bei seiner Mission Titelverteidigung an Andrey Rublev und wohl auch am Zeitplan - denn erst wenige Stunden zuvor am kanadischen Vormittag war der Südtiroler noch im Achtelfinale zu Gange. Nun spielte dem Südtiroler eine Regenpause in die Karten, im zweiten Satz kam er vor allem am Aufschlag deutlich verbessert aus der Kabine und ging als Favorit in den Entscheidungssatz. Doch Sinner wirkte nach einem aufreibenden ersten Game in Satz Drei entkräftet und auch etwas mutlos. Rublev spielte seinen Stiefel blitzsauber herunter und wird im Halbfinale nun seinerseits als klarer Favorit auf den Sieger zwischen Matteo Arnaldi und Kei Nishikori treffen.

Das Match findet ein unrühmliches Ende. Beim dritten Matchball für Rublev leistet sich Sinner einen Doppelfehler.

Sinner verspringt der Ball komplett, die gelbe Filzkugel landet auf der Tribüne! Damit verfügt Rublev nun über drei Matchbälle!

Rublev kann auch scharfe Aufschläge unter Kontrolle bringen und geht mit 30:0 in Führung! Findet dieser Satz ein unerwartet schnelles Ende?

Schön, wie Rublev wieder den inside-out spielt und sich den Gegner zurechtlegt. Auch dieses Service Game behält der Russe souverän. Allerdings sind immerhin Anzeichen zu erkennen, dass Sinner im Satzfinale noch einmal alles in die Waagschale werfen wird.

Erneut rettet Jannik Sinner der eigene Aufschlag. Zehn Asse hat er in diesem Match bereits durchgebracht und damit deutlich mehr als sein Kontrahent. Trotzdem wird er in diesem Satz noch ein Break brauchen, um sich nicht vorzeitig aus Montreal zu verabschieden.

Was für ein Aufschlagspiel von Rublev! Innerhalb von gefühlt einer Minute bringt er vier stramme Spieleröffnungen durch, die von Sinner allesamt unbeantwortet bleiben.

Durch seine verbesserten Aufschläge schafft es Sinner, das Service Game zu halten. Grosse Hoffnung auf ein Comeback macht seine aktuelle Performance aber nicht.

In diesem so wichtigen Moment bringt Sinner einen wuchtigen Aufschlag durch die Mitte! Nur, um dann wieder einen uninspirierten Vorhand-Return in die Maschen zu schlagen. Es geht in den zweiten Einstand.

Rublev wirkt momentan deutlich frischer, wagt sich im Return mutig an das Netz. Sinner müsste zumindest wieder mehr Power hinter die Aufschläge bringen, um hier nicht erneut etwas anbrennen zu lassen. 30 beide.

In diesem Return Game macht Sinner allerdings nur diesen einen Punkt, ist ansonsten chancenlos. Das Momentum liegt derzeit klar bei Rublev.

Was für ein Ballwechsel! Stopps und Gegenstopps wechseln sich ab, ehe Sinner aus unangenehmer Position doch noch mit einem Cross befreien kann. Der Südtiroler muss sich nun wieder zurück in das Match kämpfen.

Mit nur minimalem Risiko setzt Sinner den zweiten Aufschlag lasch über die Maschen. Rublev nimmt die Einladung an und sichert sich tatsächlich schon den ersten Breakballl.

Jetzt muss sich auch Sinner gegen das Break verteidigen. Nach dem langen Auftaktgame wirkt der Südtiroler erschöpft, beschert seinem Kontrahenten mit einem Doppelfehler zwei Breakchancen.

Mit Müh und Not kann Rublev das Aufschlagspiel behalten. Sinner gehen am Ende wohl die Kräfte aus, er setzt einen für seine Verhältnisse einfachen Return in die Maschen.

Rublev retourniert knapp zu weit und beschert Sinner damit die nächste Breakchance. Doch auch diese kann der Südtiroler nicht nutzen, wischt sich immer wieder mit dem Handtuch durch das Gesicht.

Mit über sechs Minuten ist dieses Game bisher wohl das längste im gesamten Match. Sinner schafft es weiterhin in die Rallys und erspielt sich einen weiteren Breakball.

Auch die zweite Breakchance vergibt Sinner, indem er im falschen Moment den Stopp spielt. Da ist Rublev zu nah am Netz.

Erneut findet Sinner sofort in die Rally, der scharfe Cross ist aber ein wenig zu übermütig. Den ersten Breakball hat er damit vergeben.

Allerdings zeigt sich der Weltrangliste im Returnspiel nun extrem bissig und zwingt den Russen wieder zu Fehlern! Auch einen verloren geglaubten Punkt kann der Südtiroler mit gutem Stellungsspiel noch abwehren und erspielt sich tatsächlich zwei frühe Breakchancen!

In der Tat spielt Rublev vom eigenen Aufschlag weg sofort eine dieser schönen Verlagerungen, die ihn im ersten Satz ausgezeigt haben.

Jannik Sinner zeigte im zweiten Satz eine Reaktion, agierte bei eigenem Aufschlag konstanter und in den Rallys dynamischer. Andrey Rublev schenkte das Set am Ende zwar ab, wird im dritten Durchlauf aber sicher noch einmal alles in die Waagschale werfen.

So bleibt Rublev auch wie angewurzelt stehen, als Sinner den Longline-Winner zum Satzgewinn durchbringt!

Schnell setzt sich Sinner mit 40:15 in Front und erspielt sich zwei Satzbälle! Rublev scheint in diesem Durchgang keine Gegenwehr mehr zu leisten.

Drei Breakbälle erspielt sich Sinner. Den zweiten nutzt er, indem er einfach nur zusieht, wie Rublev einen einfachen Schmetterball zu weit ansetzt.

Auch im eigenen Aufschlagspiel hat der Russe sofort wieder Schwierigkeiten, wirkt teilweise sogar lustlos und entmutigt. Natürlich stecken beiden Protagonisten auch die Matches vom Vormittag noch in den Knochen.

Sinner hat seine Aufschlagqualität seit der Regenpause verbessert und bringt dadurch mehr einfache Punkte durch. Für Rublev wird es schwer, noch einmal in diesen Satz zurückzufinden.

Der Ballwechsel ist harmlos, dennoch schafft es Rublev erneut nicht über die Netzkante. Damit sichert sich Sinner das Break!

Allerdings leistet sich auch Rublev wieder einen einfachen Returnfehler und ermöglicht Sinner den dritten Breakball!

Sinner setzt die Returns Zentimeter zu weit und schenkt die Breakchancen damit schnell her.

Momentan schleichen sich beim Russen zu viele einfache Fehler ein. Mit dem Rückhand-Return bleibt er am Netz hängen und ermöglicht Sinner zwei Breakbälle!

Vom eigenen Aufschlag weg zeigt Rublev kreative Schläge und eröffnet sich damit Raum. Doch die Stopps wollen ihm heute einfach nicht gelingen, erneut gibt er unnötig einen Punkt ab.

Im Returnspiel gerät Rublev durch zwei einfache Fehler schnell ins Hintertreffen. Ein Doppelfehler bringt ihn nochmal heran, Sinner legt jedoch sofort ein Ass nach. Es bleibt weiterhin ein Match ohne viele Breaks.

Das geht schnell! Sinner findet überhaupt keine Antwort auf die strammen Aufschläge von Rublev und verliert das Return Game in Windeseile ohne einen einzigen Punkt. Der Russe ist hier weiterhin hervorragend aufgelegt!

Nicht ohne Schwierigkeiten, aber dennoch souverän bringt Sinner sein erstes Service Game nach der Regenpause durch. Ein Ass sorgt letztlich für die Entscheidung.

Ganz wichtiger Ballwechsel! Am Ende setzt Rublev den Cross ein wenig zu weit nach aussen, Sinner geht mit 30:15 in Führung.

Jannik Sinner schlägt zuerst auf, steht im zweiten Satz bereits unter Zugzwang.

Nach rund 25 Minuten kehren die Protagonisten auf das Feld zurück, gleich wird es hier weitergehen!

Diesmal sollte die Unterbrechung nicht allzu lange andauern, der Regen hat schon wieder aufgehört. In bereits zehn Minuten wird der Start des zweiten Satzes anvisiert.

Das gibt es doch nicht! In Montreal setzt wieder ein leichter Schauer ein. Nach dem unterhaltsamen ersten Satz muss nun also wieder gewartet werden, bis sich die klimatischen Bedingungen verbessern.

Andrey Rublev zeigte im ersten Satz die konzentriertere Leistung, leistete sich insgesamt weniger Fehler und brachte das einzige Break durch. Jannik Sinner rettete sich oft durch seine Laufarbeit, am Schläger arbeitete der Südtiroler teils aber ungewohnt unpräzise.

Den zweiten Satzball nutzt der Russe per Serve and Volley!

Beim dritten Punkt schafft es Sinner in die Rally, leistet sich aber schnell einen verunglückten Return. Drei Satzbälle für Rublev!

Rublev geht mit strammen Aufschlägen fix mit 30:0 in Führung, will hier anscheinend nichts anbrennen lassen.

Diesmal leistet sich Rublev einige einfache Fehler, sonst wäre auch in diesem Returnspiel wieder etwas drin gewesen. Vom eigenen Aufschlag weg hat der Russe nun aber die Chance, den Satz zu gewinnen.

Auch wenn es in längere Ballwechsel geht, hat Rublev erstaunlich oft das bessere Ende auf seiner Seite. Auch aus einer brenzligen Situation kann er sich gerade noch befreien und den weit aufgerückten Sinner zu einem unbequemen Stopp in die Maschen zwingen. Das Service Game behält der Russe ohne grosse Schwierigkeiten.

Obwohl Rublev mit einem Break führt, zeigt er erste Anzeichen von Frustration. Er kickt den Ball mit dem Fuss in die Höhe.

Sinner zeigt Rublev, wie man einen Stopp spielt. Der Südtiroler behält das Aufschlagspiel.

Da war Rublev so nah am Break! Eigentlich hat er den Ballwechsel mit platzierten Schlägen schon unter Kontrolle gebracht, hätte nur noch die Verlagerung auf die verwaiste rechte Seite spielen müssen. Er entscheidet sich aber für den laschen Stopp, den Sinner locker noch erreicht.

Doch im nächsten Ballwechsel findet Rublev wieder die richtige Balance, rückt im richtigen Moment zum Netz vor und erspielt sich die nächste Breakchance.

In dem bisher wohl längsten Ballwechsel des Matches schlägt Sinner schliesslich den Vorhand-Winner gegen die Laufrichtung und kann das Break abwehren.

Mit einer schönen Verlagerung erspielt sich der Russe doch noch eine Breakchance! Nach dem präzisen Ball nach aussen bringt er den Longline-Winner durch.

Rublev missglücken zwei Returns an die Grundlinie um Zentimeter. Sinner stellt ohne eigenes Zutun wieder auf 30 beide.

Sinners Spiel ist in dieser Anfangsphase fehlerbehafteter. Mit einem Doppelfehler gerät er gleich wieder mit 0:30 ins Hintertreffen und muss womöglich gleich das nächste Break abwehren.

Mit einem scharfen Ass macht Rublev das Aufschlagspiel perfekt und bestätigt das Break! Zur Feier gibt es erst einmal eine Banane.

Wieder muss Rublev über den zweiten Aufschlag, diesmal behält er in der Rally aber die Kontrolle und wehrt auch den zweiten Breakball ab. Es geht in den Einstand.

Rublev muss über den zweiten Aufschlag gehen und lässt sich von einem präzisen Cross überlumpen. Das gibt tatsächlich zwei Breakchancen für Sinner!

Auch Rublev verzieht nun den Cross und gerät mit 0:30 in Rückstand. Das könnte für Sinner eine Chance zum direkten Gegenbreak geben.

In der Rally gerät dem Südtiroler der Return zu weit. Das bedeutet tatsächlich das erste Break für Rublev!

Nun setzt Sinner ohne Druck auch noch einen Cross neben das Feld. Rublev verfügt über die erste Breakchance in diesem Match!

Nun auch ein starkes Returnspiel von Rublev, der das Cross-Duell so für sich entscheidet, dass er schliesslich den Stopp durchbringen kann. Der Russe geht mit 30:15 in Führung.

Da wäre mehr drin gewesen für Sinner! Auf der linken Seite steht er eigentlich gut für den Longliner, bringt die Rückhand aber nicht über die Maschen.

Und auch Andrey Rublev scheint wieder kurzen Prozess zu machen, geht bereits mit 40:0 in Führung. Dann findet Sinner aber doch noch in die Returns und macht zwei Punkte in Folge.

Auch Jannik Sinner beginnt sein Service Game gleich einmal mit einem scharf angeschnittenen Ass! Der Südtiroler bringt sein Aufschlagspiel sogar zu Null durch, lässt Rublev überhaupt nicht in eine Rally kommen.

Starker Beginn von Rublev, der mit dem Serve and Volley das erste Aufschlagspiel perfekt macht.

Rublev findet sofort in die Aufschläge und geht mit 30:0 in Front. Erst im dritten Ballwechsel kann Sinner sein Potenzial andeuten und mit einem aggressiven Gang an das Netz den ersten Punkt machen.

Die Protagonisten betreten den Platz, gleich wird es hier losgehen! Das Wetter sieht stabil aus, auch in Montreal bricht so langsam die Nacht herein. Jannik Sinner gewinnt den Münzwurf und entscheidet sich für den Return.

Vor 2 Uhr deutscher Zeit soll es hier nicht weitergehen, obwohl der Regen mittlerweile schon wieder aufgehört hat. Über der Anlage erhebt sich ein wunderschöner Regenbogen.

Nun befindet sich die Regenwolke genau über der Anlage. Da auch der Court Central nicht überdacht ist, wird es hier vorerst nicht losgehen. Eigentlich war die Wetterprognose für heute gut - allzu lange dürfte die Unterbrechung daher nicht andauern.

Oh je! Eigentlich sah alles danach aus, dass das Match pünktlich stattfinden könnte. Nun bahnt sich allerdings eine dicke Regenwolke an, die auch beim Aufeinandertreffen zwischen Rinderknech und Hurkacz aktuell für eine Unterbrechung sorgt. Man darf gespannt sein.

Der Sieger des Matches wird es im Halbfinale mit einer vergleichsweise einfachen Aufgabe zu tun bekommen - Matteo Arnaldi und Kei Nishikori spielen im Anschluss den Gegner untereinander aus. Erst im Finale könnte Alexander Zverev warten.

Als amtierender Titelverteidiger und Nummer Eins der Weltrangliste geht Jannik Sinner als Favorit in dieses Turnier. Olympia verpasste der Südtiroler aufgrund einer Mandelentzündung, von der in Kanada allerdings nichts mehr zu spüren ist. Gegen Andrey Rublev verfügt Sinner über eine fast makellose Bilanz - zwei Matches musste er aufgeben, in fünf weiteren ging er jeweils als Sieger vom Feld. Zuletzt setzte sich Sinner im Viertelfinale der Australian Open im Januar in drei Sätzen gegen den Russen durch.

Immerhin brachten beide Protagonisten ihre Viertelfinals in Windeseile durch. Andrey Rublev brauchte gar nur eine Stunde, um Brandon Nakashima in zwei Sätzen mit 6:2 zu schlagen. Jannik Sinner schlug den aufstrebenden Chilenen Alejandro Tabilo in knapp anderthalb Stunden mit 6:4 und 6:3. Am Olympischen Turnier in Paris hatten beide nicht teilgenommen.

Ein Unwetter sorgte am Freitag dafür, dass auf der Anlage mitten in der kanadischen Metropole überhaupt nicht gespielt werden konnte. Das wirbelte den Zeitplan ordentlich durcheinander, was zur Folge hatte, dass Jannik Sinner und Andrey Rublev ihre Achtelfinal-Matches schon am Vormittag absolvieren mussten. Das Sinner-Match war dabei erst kurz vor 22 Uhr deutscher Zeit beendet, der Weltranglisten-Führende hatte somit nur wenige Stunden Pause.

Schönen guten Abend und herzlich willkommen zum Viertelfinale in Montreal zwischen Jannik Sinner und Andrey Rublev! Ab 1 Uhr deutscher Zeit soll es hier losgehen.