Damit verabschiede ich mich für heute und danke Ihnen für die Aufmerksamkeit! Einen schönen Abend und hoffentlich bis bald.

Einen Monat nach seinem letzten Einsatz auf der ATP-Tour ist Federer also wieder zurück im Geschäft. Der formstarke Daniil Medvedev erwies sich heute als echter Prüfstein. In der nächsten Runde trifft der Schweizer auf den Spanier Roberto Bautista-Agut, gegen den er bereits siebenmal gewonnen und noch nie verloren hat. 

Was für eine enge Kiste für den 20fachen Grand-Slam-Sieger. Der Maestro braucht lange, bis er warm wird und verzeichnet vor allem im zweiten Satz einen veritablen Hänger. Wenn er an diesem Turnier seinen Titel verteidigen will, muss er vor allem nach zweitem Service noch besser werden. Im Stile eines Champions richtete sich der angeknockte Federer im 3. Satz wieder auf und holte sich den Sieg.

Ein leichter Fehler Medvedevs, eine starke Vorhand und ein Ass bringen Federer dann aber den Sieg! Was für ein Finish für den Schweizer, der gegen Daniil Medvedev lange wackelte, aber nicht fiel.

Medvedev zieht einen Return voll durch und knallt Federer den Ball in die Ecke. Der will das Tempo mitnehmen, verzieht aber komplett. 15:15.

Plötzlich gewinnt Federer auch die Punkte nach zweitem Service. Nach einem wunderschönen Netzangriff schliesst er mit einem kurzen und gefühlvollen Rückhand-Smash ab und legt 15:0 vor.

Medvedev muss in dieser Phase deutlich mehr arbeiten als noch im zweiten Satz. Und plötzlich hat er auch Pech! Bei 30:30 fällt ihm ein Netzroller wieder zurück ins eigene Feld. Federer hat Breakball und den nutzt er auch gleich! Federer kann nun zum Matchgewinn aufschlagen.

Federer in dieser Phase jedes Mal am Netz. Der Maestro hat aber sowas von keine Lust mehr auf Ballwechsel. Nach einem kurzen Aufbäumen von Medvedev und einem Deuce drückt Federer seinen Gegner zweimal weg und holt sich das Game zum 4:4.

Wieder kann der Maestro einen eigentlich guten Angriff nicht abschliessen. Medvedev findet einen unglaublichen Winkel und zieht die Filzkugel kurz cross durchs Feld. Der nächste Passierversuch landet aber im Netz, Federer führt wieder 40:30.

Federer legt dank zwei guten Services locker auf 30:0 vor, wird dann beim Serve-and-Volley am Netz vorne aber erwischt und es steht nur noch 30:15.

Medvedev kann einen weiteren Fehler Federers zum 40:15 nutzen und ''schiesst'' dann den am Netz stehenden Schweizer ab. Der Russe bleibt ''Frontrunner''. 

Medvedev beginnt sein nächstes Aufschlagspiel mit einem erfolgreichen Vorhandwinner. Dann gerät ein seltsamer Lob des Russen aber in Behind. Der nächste längere Ballwechsel endet mit einem Fehler Federers zum 30:15. 

Federer lässt nur einen Punkt Medvedevs bei eigenem Aufschlag zu. Es bahnt sich ein Krimi an! 

Medvedev bleibt standhaft trotz zwei Punkten von Returnspieler Federer. Der Schweizer hat insgesamt 51% der Punkte in dieser Partie gewonnen - trotzdem hat Medvedev zur Zeit mit seiner 3:2-Führung einen leichten Vorteil auf seiner Seite. 

Immer wieder hat Federer Probleme mit Bällen die ''übergenau'' auf die Grundlinie kommen - das ist auch etwas eine Konzentrationssache - 30:0 für Medvedev bei eigenem Aufschlag. 

Federer kann am Netz ohne Probleme den Smash verwerten und wieder eines seiner Clean Sheets bei eigenem Aufschlag realisieren. Man hat das Gefühl, dass das Pendel zur Zeit wieder etwas auf die Seite des Schweizers schwingt. 

Federer ist nahe dran an einem Break - kann aber seinen Breakball nicht nutzen. Die Punktequote bei Breakbällen ist auf der Seite von Federer verbesserungswürdig. 

Das war ein hartes Stück Arbeit, aber Federer kann sein erstes Service Game des Dritten Satz erneut gewinnen. Er kommt aber mit zunehmender Spieldauer immer mehr unter Druck. 

Zwei ärgerliche Fehler Federers führen schlussendlich zu einem weiteren Breakball für seinen Kontrahenten Medvedev. Diesen kann er aber mit einem Service Winner wieder gut machen. 

Federers Vorhand knapp unter der Netzkante - das bedeutet schon wieder ein Game für Medvedev, der damit satzübergreifend ''sein Break bestätigt'' und zum dritten Mal als Frontrunner in einen Satz gestartet zum zweiten Mal vorlegt. 

Federer gerät bei diesem Ballwechsel unter Druck und Medvedev kann am Ende mit einem seiner extrem seltenen Netzvorstösse den Satz gewinnen. Zwar scheinen die entscheidenden Punkte am Ende etwas zufällig zustandegekommen - der Russe hat sich den Satz aber mit einer klaren Leistungssteigerung verdient. 

Federers Vorhand dann aber knapp im Seitenaus - der erste Breakball des Satzes für Medvedev bedeutet zugleich Satzball!

Jetzt sogar 0:30-Führung bei Aufschlag Federer für Medvedev - Federer kann aber mit einem Service Winner auf 15:30 verkürzen und Medvedevs missglückter Lob führt zum 30:30. 

Wie im Ersten Satz läuft es schon mal nicht. Medvedev geht mit 5:4 in Führung und setzt Federer damit unter Druck. Dies liegt eindeutig am deutlich besseren Ersten Aufschlag des Russen inklusive vier Assen. So hat er bisher erst einen Breakball zulassen müssen und diesen zudem abwehren können. 

Federer muss bei diesem zwar über den Zweiten Aufschlag gehen, kann ihn aber trotzdem nutzen. Das ist in dieser Partie eher aussergewöhnlich, hat der Schweizer doch bisher eine sehr schlechte Punktebilanz bei seinem Zweiten Aufschlag aufzuweisen. 

Ein weiteres Ass bringt Federer den Spielball und das 40:30. 

Medvedev gelingt es wieder mal Federer unter Druck zu setzen und geht bei dessen Aufschlag mit 15:30 in Front. Federer reagiert aber gleich mit einem Service Winner. 

Medvedev schlägt sich aber weiter wacker. Im Zweiten Satz hat der Russe bisher sogar einen Punkt mehr als ''der Maestro'' gewonnen - allerdings auch bei einem Aufschlagspiel mehr. 

''Clean sheet'' nennt man das - mit einer schönen Rückhand von etwas vor der Grundlinie kann der Basler das nächste Service Game ohne gegnerischen Punkt gewinnen. 

Noch kein Service-Durchbruch im Zweiten Satz auf beiden Seiten. Medvedev kann auch das dritte Aufschlagspiel in trockene Tücher bringen. In der Pause unterhalten sich die Fans mit einem hier in Shanghai offenbar sehr populären ''Roger! Roger! Go! Go! Go!''. 

Jetzt mal Sonderapplaus für Medvedev, auch von Federer selbst. Der Russe entpuppt sich als Verteidigungskünstler und streckt sich nach allen Hammerschlägen seines Kontrahenten erfolgreich - der letzte Verteidigungsschlag landet knapp hinter der Netzkante - unerreichbar für Federer. 

Das Publikum ist happy - ein weiterer schöner Ballwechsel mit schlussendlichem Netzvorstoss des Tennis-Doyens endet mit dem 2:2-Ausgleich im Zweiten Satz. 

Medvedev kann aber mit zwei Punkten in Folge weiterhin der Front Runner bleiben. 

Wieder das Duell einhändige Backhand Federers gegen die zweihändige Medvedevs - diesmal mit dem besseren Ende für den Schweizer - er kann per Vorhand am Netz den Netzroller Medvedevs nutzen - Breakball. 

Ein harter Kampf, dieses Service Game Medvedevs: Federer gelingt es schon zum zweiten Mal, auf Einstand heranzukommen. 

''Mister Medvedev has one challenge remaining'' - der Russe gleich mit zwei erfolglosen Challenges hintereinander. Die Stimme des Unparteiischen mit leicht ärgerlichem Unterton. Dann aber seine Vorhand longline auf der Backhandseite drin - 30:30. 

Daniil Medvedev haut wütend den Ball weg - da hatte er sich nun in diesem Return Game etwas ausgerechnet gehabt, aber es gelingen ihm nur zwei Punkte bei Federers erstem Service Game des Zweiten Satzes. 

Erneut kann Medvedev mit einem Aufschlagspiel in den Satz starten - gestaltet es diesmal aber erfolgreich. 

Das Erfolgsrezept Serve & Volley bringt Federer aber schlussendlich den Satz. Ein schöner Abschluss des ersten Durchganges mit der Backhand am Netz! Dem Schweizer gelingen im Ersten Satz gleich sechs Asse und er ist dazu mit allen seinen sieben Backhandwinner-Versuchen erfolgreich. Mit zunehmender Spieldauer hat auch die Ästhetik der Partie immer mehr zugenommen. 

Den ersten kann er aber bei Zweitem Aufschlag nicht nutzen. Er nimmt den Ball in Bodennähe zu früh: 40:30. 

Und mit zwei schön herausgespielten Stoppbällen erreicht Federer seinen ersten Satzball!

Der nächste Netzvorstoss ist dann aber wieder erfolgreich - Smash zum 30:15. 

Für einmal wird Federer am Netz contre-pieds passiert - 15:15. 

Und es klappt gleich im ersten Versuch! Medvedevs Vorhand gerät zu weit und Federer kann aufgrund seines zweiten Service-Durchbruchs der Partie nun zum Satz aufschlagen. 

Die Stimmung steigt - nach dem 15:30 Medvedevs geht Federer wieder ans Netz und vollendet elegant zum 15:40 - zwei Breakbälle...

Dreifaches Direktspiel der beiden Profis am Netz, welches Federer mit seinem letzten Volley die 0:30-Führung bringt. 

Das nächste Game ist wieder eine kurze Sache. Federer rast wie ein IC durch sein Aufschlagspiel und überlässt Medvedev wieder die Initiative. 

Medvedev kann das Aufschlagspiel trotzdem noch für sich entscheiden. So ganz in Topform hat sich Federer ganz offensichtlich noch nicht gespielt. Die Ansagen des Speakers sind nicht immer ganz verständlich in Bezug auf die Bestätigung der Punkte, was auch daran liegt, dass beide Spieler die (fast) gleiche Vokalfolge im Namen haben - ''Game e-e-e'' scheppert es zuweilen über die Lautsprecherboxen. 

Die Vorhand Federers aus der rechten Ecke landet knapp unter der Netzkante: Einstand. 

Die Trendlinie schwingt wieder etwas auf die Seite Federers - er kommt bei Aufschlag Medvedev zum Einstand und profitiert dann von einem Fehler des Russen: Breakball!

Der längste Ballwechsel der bisherigen Partie geht an Medvedev zu Beginn von dessen nächsten Service Games - der freundliche Applaus des Publikums für den Ballwechsel ist beiden Kontrahenten gewiss: 15:0. 

Das Wettkampfglück kehrt wieder mehr auf die Seite Roger Federers zurück. Er gewinnt eine Challenge und schliesst sein Aufschlagspiel souverän mit seinem bereits sechsten Ass (mehr als die Hälfte aller Punkte bei eigenem Aufschlag!) ab. 

Medvedev muss erst einen 15:30-Rückstand aufholen, macht das aber souverän mit drei Punkten in Folge. Der 22-jährige hat das Momentum gedreht und liegt nun 3:2 in Front. 

Medvedev kann seinen ersten Breakball gleich nutzen und ausgleichen. Federer spielt den Ballwechsel erst taktisch geschickt, lässt sich dann aber von einer Vorhand seines Kontrahenten, welche die Grundlinie gerade noch knapp berührt, aus dem Konzept bringen und spielt seine Vorhand zu weit. 

Dann eine weitere Vorhand Federers im Netz - Breakball Medvedev - und Federer muss über den Zweiten Aufschlag gehen. 

Zwei Mal fehlt beim Schweizer die Präzision mit der Vorhand, bei welcher er bisher nach der längeren Pause noch Mühe bekundet - Einstand zum 40:40. 

Eine einfache Vorhand Federers im Netz - kein guter Start in das Service Game, denkt man. Darauf lässt der Schweizer aber ein Ass flankiert von zwei Service Winnern folgen. 

Federer kann zwar auch im zweiten Service Game seines Kontrahenten zwei Punkte holen, mit einer Vorhand in die aus seiner Sicht linke Ecke des Spielfeldes gelingt dem Russen allerdings der Gewinn seines ersten Spiels der Partie. In einem Ballwechsel hatte der Russe mit seiner beidhändigen Rückhand mehr Druck und Präzision hinter den Ball gebracht, als Federer mit seiner zweihändigen. 

Grosses Raunen im Publikum: Federer mit einem schönen Backhand-Return - 15:15 bei Aufschlag Medvedev. 

Auch im Aufschlagspiel gibt Federer nur einen Punkt ab. Bisher läuft es ''flüssig'' beim Schweizer. 

Federer beginnt sein erstes Aufschlagspiel mit einem Smash am Netz und einem ersten Ass: 3:0. 

Den ersten Breakball kann Medvedev noch abwehren, weil Federer ebenfalls einen Ball ins Seitenaus spielt, danach landet die Vorhand des Russen aber im Netz. Sein Kontrahent aus der Schweiz geht in Führung. 

Medvedevs Vorhand nach dem Zweiten Aufschlag ist im Seitenaus - Federer kommt bereits im ersten Return-Game zu drei Breakbällen. 

Gleich etwas Nervosität beim Russen. Zuerst ein Doppelfehler und dann verliert er den mittellangen Ballwechsel im zweiten Game, bei welchem Federer bereits die Grundlinie verlassen kann. 

Alles ist für Roger Federer hergerichtet - sogar die Werbung: ''Fedex''. Die Partie beginnt mit Aufschlag Medvedev. 

Noch zwei Minuten bis zum Start der Partie. Für Rechtshänder Medvedev ist Hartplatz sicherlich der präferierte Belag, hat er doch alle seine drei ATP-Turniersiege auf diesem Belag geholt - und alle im Jahr 2018. Für Federer ist es wie allgemein bekannt ''nur'' die zweitliebste Spielunterlage... 

Zu den Klängen der Rolling Stones kommt erst Medvedev und dann Federer mit einem Kind an der Hand auf den Court. Die Light Show wird ausgereizt und auf den Tribünen sieht man Transparente wie ''I love RF'' oder''Allez''. 

Daniil Medvedev steht schon zum Einlauf bereit. Federer ist nach ein paar kleinen Sprints im Gang nochmal zurück in seine Kabine verschwunden. 

Der 37-jährige Federer und der 15 Jahre jüngere Medvedev haben bisher noch nie gegeneinander gespielt. Wird beim Russen das Selbstvertrauen wegen des aktuellen ''Laufs'' den Ausschlag geben oder kann die Weltnummer 2 auf der anderen Seite des Courts seine Ausgeruhtheit in die Waagschale werfen?

Nun ist das Chinesisch-Japanische Duell entschieden. Kei Nishikori hat sich mit einem weiteren 6:3 im Dritten Satz doch noch durchgesetzt. Die Zweitrunden-Partie Federer - Medvedev wird also in absehbarer Zeit beginnen. 

Dass sich der Schweizer am Jangtse in der grössten Stadt der Volksrepublik China wohl fühlt, hat er schon mehrfach betont - auch gefällt ihm ganz allgemein die Saisonschlussphase im Herbst, zu der auch die Swiss Indoors in der Basler St. Jakobhalle gehören.

Das im Qizhong Stadion seit 2009 ausgetragene Masters-Turnier wurde bisher erst von vier Spielern gewonnen. Andy Murray und Novak Djokovic verzeichnen bisher drei Turniersiege, Federer zwei und Medvedevs Russischer Landsmann Davydenko einen. Federer, der vor Jahresfrist durch Siege über Del Potro und Nadal den Titel gewinnen konnte, könnte also mit einem dritten Turniersieg zu Murray und Djokovic aufschliessen. 

Zur Zeit müht sich im grossen Tennisstadion Favorit Kei Nishikori mit einem weiteren Chinesen, Yibung Wu, ab. Die Partie steht im Dritten Satz, nachdem Wu den ersten Durchgang mit 6:3 für sich entscheiden hat können und Nishikori dann den zweiten glatt mit 6:0 gewonnen hat. Es dauert also noch ein paar Minütchen, bis Roger und Daniil dran sind. 

Roger Federer trifft als Titelverteidiger des Masters von Shanghai nach einer genügend langen Vorbereitungszeit und einem Freilos in Runde 1 nun auf den Tokyo-Sieger Daniil Medvedev, der sich durch einen Dreisatzsieg gegen den Chinesen Ze Zhang für das Spiel mit der lebenden Tennis-Legende hat qualifizieren können.