Guten Abend, liebe Tennis-Freunde. Leider beginnt der zweite Tag beim Fed-Cup zwischen Deutschland und den USA mit einer schlechten Nachricht. Julia Görges kann das gestern wegen anhaltender Regenfälle unterbrochene Match gegen Coco Vanderweghe nicht fortsetzen. Sie erlitt eine Knieverletzung, die genaue Diagnose steht noch aus. Damit führen die USA mit 2:0. Das nächste Match soll nun zwischen Coco Vanderweghe und Andrea Petkovic stattfindet. Weitere Informationen folgen.

Beim Stand von 3:6, 1:3, 0:15 aus Sicht von Julia Görges begann es zu regnen und hörte nicht mehr auf. Nach langem Warten wurde entschieden, das Match erst am Sonntag zu Ende zu spielen. Um 20:30 Uhr deutscher Zeit soll der nächste Versuch gestartet werden.

Das Spiel ist nach wie vor unterbrochen. Der frühste Beginn soll um 4.30 Uhr unserer Zeit sein, wobei aber wohl schon diskutiert wird, ob das Spiel heute überhaupt noch zu Ende gebracht werden kann. Denn die Wetteraussichten für die nächsten Stunden sind alles andere als gut.

Jetzt regnet es doch etwas stärker. Die Zuschauerränge sind leergefegt. Dieses Mal scheint uns eine längere Unterbrechung zu drohen.

Die dreiminütige Einschlagphase war dann doch zu lang. Es hat erneut angefangen zu regnen und es geht erst mal wieder runter vom Platz.

Der Platz scheint wieder einsatzbereit zu sein und auch Julia Görges macht erste Aufwärmübungen. Es scheint weiterzugehen für die Deutsche. Unter dem Applaus der Zuschauer kommt die 28-Jährige zurück auf den Platz.

Coco Vandeweghe hat wieder zu ihrem kleinen Läufchen vor dem Klubhaus angesetzt. Julia Görges ist unterdessen von einem Trupp Betreuer umringt. Schwer zu sagen, ob wir hier nochmal Tennis zu sehen bekommen oder nicht.

Dank der Regenpause entfallen übrigens die drei Minuten Behandlungszeit, die Görges regulär nur zugestanden hätten.

Das sieht nicht gut aus bei Julia Görges. Während sie von den deutschen Mannschaftsärzten untersucht wird, kullern die ersten Tränen. Inzwischen erklingt auf dem Platz schon wieder die wohlbekannte Geräuschkulisse. Der Trocken-Trupp ist angerückt.

Jetzt kommt es knüppeldick für Julia Görges. Nach einem Aufschlag kommt Görges im Rückwärtslaufen ins Straucheln, rutscht auf dem anscheinend feuchten Boden weg und verdreht sich dabei wohl das Knie. Mit schmerzverzerrtem Gesicht muss die Deutsche zur Bank geführt werden. Just in diesem Moment fängt es auch wieder an zu regnen und das Match wird erneut unterbrochen. Zeit für Julia Görges, sich behandeln zu lassen.

Seit langer Zeit musste Vandeweghe mal wieder um ihren Aufschlag kämpfen. Ohne einen Breakball zuzulassen, holt sie sich aber auch dieses Spiel und erhöht auf 3:1.

Der beste Ballwechsel der Begegnung und er geht an Coco Vandeweghe. Nach einem Vorhandduell spielt Görges den Longlineball und rückt ans Netz vor, wo sie aber von der Amerikanerin aus vollem Lauf passiert wird. Es wären zwei Breakbälle für Görges gewesen. So heisst es 30:30.

Immerhin. Julia Görges bleibt dran. Diesmal kam der erste Aufschlag wieder öfter und wenn sie nicht sofort unter Druck ist, hat Görges das Zeug, um Vandeweghe unter Druck zu setzen.

Wenn es für Coco Vandeweghe mal eng wird, kann sich die Amerikanerin auf ihren ersten Aufschlag verlassen. Zu 80% macht sie den Punkt, wenn der erste Aufschlag kommt. Von so einer Quote kann Julia Görges nur träumen. Nach 30:30 macht Vandeweghe zwei Punkte in Folge und bestätigt das Break zum 2:0.

Ähnlich schlechter Auftakt für Julia Görges wie schon im ersten Satz. Erneut gibt die Deutsche ihr Service ab. Der erste Aufschlag kommt nach wie vor viel zu selten und dem zweiten Aufschlag fehlt es an Variation, auf den hat sich Coco Vandeweghe glänzend eingestellt und holt sich so schon mit dem Return Punkt um Punkt.

So, nach einer kurzen Einschlagphase geht es weiter. Julia Görges eröffnet Satz Nummer zwei.

Aber das fahrbare Trockengerät scheint seinen Zweck erfüllt zu haben. Die Schiedsrichterin macht den Rutsch-Test, ein freundliches Nicken in Richtung des Trocken-Trupps und dann werden Ballkinder und Linienrichter auf den Platz gebeten. Es kann also weitergehen.

Die erste Rutsche Handtücher scheint verbraucht zu sein, nun wartet man auf neue. In der Zwischenzeit wird ein fahrbahres Trockengerät über den Platz geschoben und auch ein Herr mit Laubsauger wirft sich nochmal ins Getümmel. Diesmal scheint die Feuchtigkeit hartnäckiger zu sein, als noch vor wenigen Stunden.

Während der hawaiianische Trocken-Trupp weiter seine Bahnen auf der Anlage zieht, hält sich Coco Vandeweghe mit einem kleinen Läufchen um das Klubhaus warm.

Und schon erklingt das liebliche Brummen der Laubsauger auf der Anlage. Ein paar Handtücher werden gereicht, die ersten Verantwortlichen machen eine Rutsch-Probe auf dem Platz und dann scheint es doch gleich wieder Live-Tennis zu geben.

Es ist die insgesamt dritte Regenpause am heutigen Tag, aber auch diesmal wird der Platz nicht abgedeckt, was hoffen lässt, dass die Pause ähnlich kurz sein wird, wie beim Match zwischen Petkovic und Riske.

Hochklassiges Tennis haben wir in dieser Partie noch nicht gesehen. Vor allem aus dem Spiel heraus gibt es kaum direkte Punkte. Entweder wird mit dem Aufschlag gepunktet oder der Ballwechsel wird mit einem Fehler abgeschlossen. Auch die erste Partie war schon nicht hochklassig, aber da flog die gelbe Filzkugel wenigstens ein paar Mal hin un her.

Es war ja lange ruhig, aber nun schauen wieder ein paar Regenwolken über der Anlage vorbei. Vielleicht hilft die Pause ja Julia Görges zurück in diese Partie.

Problemlos holt sich Vandeweghe auch dieses Aufschlagspiel, was auch gleichbedeutend mit dem Gewinn des ersten Satzes ist. Görges gelingt einfach kein Zugriff auf den Aufschlag der Amerikanerin, sodass diese im Moment leichtes Spiel hat.

Görges verkürzt nochmal auf 5:3, aber jetzt braucht die Deutsche das Break, sonst ist der erste Satz weg.

Jetzt läuft der Arm bei Vandeweghe. Der erste Aufschlag kommt immer öfter und aus dieser Power-Mühle, in die Görges vom Return an gedrängt wird, kommt sie zu selten raus. Komfortable Führung für die Amerikanerin.

Görges schafft es nicht, die Vorhand von Vandeweghe auszuschalten. Sobald die Deutsche zu kurz wird, nutzt die Amerikanerin das für einen Vorhandschuss, den Görges kaum noch zurückbringen kann. Nächstes Break in diesem Spiel.

Vandeweghe hat die Taktik etwas geändert. Die Amerikanerin sucht nun bei Aufschlag Görges immer öfter den Weg ans Netz, aber Görges zeigt immer wieder, dass ihr Passierball nicht von schlechten Eltern ist.

Vandeweghe kämpft und Vandeweghe bleibt vorne. Görges muss den Ball ins Spiel bringen, dann ist sie die bessere Spielerin, aber der gute Aufschlag hilft der Amerikanerin momentan über diese kritische Phase hinweg.

Jaja. Da fliegt schon zum ersten Mal der Schläger bei Vandeweghe, nachdem eine einfache Vorhand meterweit im Aus landete und weil der Schläger danach nicht mehr zu gebrauchen ist, gibt es auch postwendend die Verwarnung durch die Stuhlschiedsrichterin.

So kann es doch weitergehen. Die Jule ist im Match angekommen und serviert ihr zweites Aufschlagspiel ganz locker zu Null nach Hause. Grossartig lange Ballwechsel werden den Zuschauern aber hier nicht geboten.

Hart returnieren kann auch Julia Görges und so ist auch Vandeweghe bemüht, möglichst mit Risiko zu servieren. Ist der Ball aber erstmal im Spiel, hat die Deutsche momentan leichte Vorteile. Görges breakt zurück und verkürzt auf 1:2.

Kein guter Start für Julia Görges. Genau wie Andrea Petkovic gibt auch die deutsche Nummer zwei gleich ihr erstes Aufschlagspiel ab. Görges versucht, mit viel Risiko zu servieren, damit Vandeweghe nicht schon mit dem Return ihr druckvolles Spiel aufziehen kann. Aber manchmal ist es doch zu viel Risiko. Ein Doppelfehler bringt Vandeweghe das 2:0.

Das erste Aufschlagspiel der Amerikanerin hat schon mal einen Eindruck vermittelt, auf was man sich hier einstellen muss. Nach 0:30 packt Vandeweghe drei Servicewinner aus und profitiert am Ende noch von einem leichten Fehler von Görges. Die USA führt mit 1:0.

Julia Görges hat die Wahl gewonnen und sich für Rückschlag entschieden. Coco Vandeweghe wird also das zweite Einzel eröffnen.

Im direkten Vergleich führt die Deutsche mit 2:1. Allerdings gewann Vandeweghe das einzige Duell auf Hartplatz, während Görges zweimal auf Sand, dem schlechtesten Belag der Amerikanerin, erfolgreich war. Das letzte Aufeinandertreffen gab es bei den French Open 2015. Dort siegte die Bad Oldesloerin in der ersten Runde in drei Sätzen.

Julia Görges ist ebenfalls eine Spielerin, die auf Hartplatz mit ihrer Spielweise gut zurecht kommt. Zu Beginn des Jahres stand die 28-Jährige im Halbfinale von Auckland und sicherlich wird auch die Erfahrung der Dame aus Bad Oldesloe ein wichtiger Faktor in diesem Spiel sein.

Auch der Wind am heutigen Tag kommt der Spielweise der Amerikanerin nicht unbedingt entgegen. Vandeweghes Spiel lebt von dem starken Aufschlag und den harten Grundschlägen und das dürfte durch die starken Windböen, die momentan über den Platz brausen, doch etwas eingeschränkt werden.

Auf einen ähnlichen Erfolg von Vandeweghe hofft man in den USA auch an diesem Wochenende. Dabei ist es etwas verwunderlich, dass sich die Amerikaner für einen langsamen Hartplatz entschieden haben und nicht einen ähnlichen Belag wählten, wie er zum Beispiel Down Under eingesetzt wurde. Denn so wird dem starken Aufschlag von Vandeweghe doch einiges an Gefahr genommen.

Vandeweghe dürfte den deutschen Fans nicht gerade in guter Erinnerung sein. Bei den Australian Open beendete sie im Achtelfinale die Hoffnungen von Angelique Kerber auf eine erfolgreiche Titelverteidigung Down Under. Endstation war für die 25-Jährige dann auch erst im Halbfinale gegen Venus Williams.

Nach der Pleite von Andrea Petkovic gegen Alison Riske ruhen die Hoffnungen von Tennis-Deutschland nun auf Julia Görges, die auf die amerikanische Nummer eins, Coco Vandeweghe trifft.

zum zweiten Einzel der Fed-Cup-Begegnung zwischen den USA und Deutschland.