Krejcikova gewinnt glatt in zwei Sätzen gegen Gauff und schiebt sich damit vorbei an der US-Amerikanern an die Spitze der Gruppe. Vom ersten bis zum letzten Ball verfolgte die Tschechin den Plan, die Vorhand ihrer Kontrahentin zu attackieren. Gauff fand auf diese Herangehensweise zu wenig Antworten und ärgerte sich zusätzlich über die vielen vergebenen Break-Bälle.

Krejcikova zieht den letzten Aufschlag durch die Mitte und kriegt eine letzte Gauff-Vorhand ins Netz.

Krejcikova muss über den zweiten Aufschlag gehen. Gauff attackiert diesen mutig, geht ans Netz, vergibt aber einen schwierigen Rückhand-Volley und lässt den nächsten Break-Ball liegen. Den folgenden Aufschlag nach Aussen kann Gauff nicht ins Feld zurückbringen - Match-Ball Krejcikova.

Clever nimmt Gauff während einer Rallye das Tempo aus ihrer Vorhand, überrascht damit Krejcikova und schnappt sich einen Break-Ball. Krejcikova serviert scharf nach Aussen und bringt den kurzen Return in die offene Ecke durch. Der nächste Ballwechsel endet nach einem ungenauen Rückhand-Slice der 28-Jährigen - erneuter Break-Ball für Gauff.

Krejcikova erarbeitet sich den ersten Match-Ball. Gauff gelingt aber ein herausragender Return, direkt vor die Füsse der Tschechin, die nicht schnell genug reagieren kann. Der zweite Match-Ball ist, mal wieder, nach einer Gauff-Vorhand hinter die Grundlinie fällig. Erneut scheitert Krejcikova. Zu statisch verharrt sie auf der Stelle und vergibt ihre Rückhand ins Aus.

Gauff kann mit ihrer Rückhand den ersten Punkt erzielen und die zweite Rallye so gestalten, dass Krejcikova aus der Bewegung nicht mehr genügend Kraft generieren kann und eine Rückhand ins Netz schleudert. Die Tschechin muss sich mit zwei Break-Bällen auseinandersetzen. Ihre Taktik: Voll auf die Vorhand von Gauff. Die Erfolgsrate: 100 Prozent. Es geht beim Stand von 40:40 weiter.

Mutig geht Krejcikova auf einen zweiten Aufschlag ihrer Kontrahentin, steht weit im Feld und punktet mit einer Topspin-Vorhand. Gauff hadert nach dem nächsten Ballwechsel zum x-ten Mal mit ihrer Vorhand, die sie kurz zuvor im Netz untergebracht hat. Der nachfolgende Doppelfehler reisst der US-Amerikanerin den Boden unter den Füssen weg und gibt Krejcikova die Gelegenheit zum Break, welches sich die 28-Jährige mit einem Rückhand-Cross-Winner nicht nehmen lässt.

Gauff bekommt einen Mondball auf ihre Vorhand, feuert die Kugel aber erneut weit neben die Seitenlinie. Krejcikova müht sich danach durch eine schwierige Rallye, in der beide Spielerinnen viele Meter zurücklegen und sich gegenseitig über das Feld scheuchen - mit dem besseren Ende für die Tschechin. Daraufhin spielt Gauff einen etwas zu kurzen Return, den Krejcikova sofort mit einem Vorhand-Cross-Winner bestraft. Die amtierende Wimbledon-Siegerin zeigt somit erneut ein glattes Aufschlagspiel und wirkt relativ gelassen.

Gauff knallt wieder einen 191 km/h-Ass nach Aussen, leistet sich aber ebenso ihren 30. Vorhand-Fehler im Match - Krejcikova steht bei zehn. Die Tschechin kann Gauff aber nicht ausreichend unter Druck setzen und lässt das Spiel an sich vorbeiziehen.

Abgeklärt hält Krejcikova ihre Kontrahentin in der Vorhand-Cross-Rallye, wartet auf den richtigen Zeitpunkt und bringt dann einen Vorhand-Longline-Winner an. Der erste Aufschlag sitzt ebenfalls ziemlich sicher und auch ein Ass nach Aussen ist der Tschechin möglich. Direkt danach beendet Krejcikova dieses Spiel mit einem weiteren Ass, dieses Mal durch die Mitte.

Immer häufiger sind aus dem Gesicht der US-Amerikanerin Gesichtszüge der Frustration abzulesen. Während sie selbst teilweise mit zu viel Power in den Schlägen agiert, schwingt Krejcikova weiterhin locker durch und versucht ihrer Taktik treu zu bleiben. Vorerst kann Gauff aber ihren Aufschlag noch verteidigen.

Gauff ärgert sich riesig, nachdem ihr erneut ein Vorhand-Return vom Treffpunkt gerutscht ist und sie den Ball hinter die Grundlinie gesetzt hat. Danach startet die US-Amerikanerin eine kleine Aufholjagd und kommt auf 30:30 heran. Krejcikova meistert diese kleine Drucksituation, fängt oftmals gute Rückschläge mit Leichtigkeit ab und profitiert erneut von der Vorhand ihrer Kontrahentin.

Gauff serviert zwei knallharte Service-Winner mit über 200 km/h in Serie. Diese Gangart versucht die 20-Jährige fortzuführen, leistet sich aber zwischenzeitlich noch einen Doppelfehler. Den kann sie mental jedoch schnell genug abhaken, um potentielle Break-Bälle zu verhindern.

Jetzt ist Krejcikova diejenige, der etwas zu viele Fehler unterlaufen. Insbesondere ihre Rückhand findet zu selten den Weg ins Feld und landet teils deutlich im Aus. Gauff darf sich an zwei Break-Bällen versuchen, lässt beide Gelegenheiten aber zum wiederholten Male auf der Vorhand liegen. Zum Ende hin kriegt die Tschechin ihre Rückhand wieder in den Griff und schlägt einen fantastischen Winkel beim vorentscheidenden Rückhand-Cross-Winner.

Gauff findet schnell wieder zu ihrem Rhythmus und zeigt ein abgeklärtes Aufschlagspiel. Die 20-Jährige setzt zudem ihre Rückhand gewinnbringend ein und lässt Krejcikova in diesem Spiel keine Chance.

Beide Spielerinnen konnten ihre ersten Aufschlagspiele kontrollieren und Fehler verhindern. Krejcikova attackierte immer wieder die Vorhand von Coco Gauff, während die US-Amerikanerin im Laufe des ersten Durchgangs das Tempo ihrer Grundschläge erhöhte und damit zum Erfolg kam. Zum Ende hin zeigten beide Spielerinnen Nerven, doch letztlich konnte Krejcikova einen ausgeglichenen ersten Satz für sich entscheiden.

Nach mehr als acht Minuten bekommt Krejcikova ihren ersten Satz-Ball. Für diesen muss sie sich in einer längeren Rallye behaupten und meistert dieser Aufgabe mit einem Vorhand-Volley in die letzte Ecke des Feldes.

Wieder kann Krejcikova den Break-Ball vom Tisch schlagen, dieses Mal mit einer Rückhand-Cross, die sie durch eine Rückhand-Longline zuvor herausragend vorbereitet hat. Gauff lässt danach auch noch ihre vierte Gelegenheit liegen, erneut durch zu viel Risiko beim Return.

Krejcikova arbeitet sich zurück in dieses Aufschlagspiel, kann erst durch einen Vorhand-Schmetterball punkten und dann von einem zu weiten Return ihrer Kontrahentin profitieren. Gauff lässt sich jedoch nicht abwimmeln, übernimmt im folgenden Ballwechsel die Oberhand und schmettert sich zur dritten Break-Chance.

Krejcikova gerät nach einem Doppelfehler mit 0:30 in Rückstand und verändert daraufhin ihre Taktik. Sie streut einen Serve-and-Volley ein, den sie erfolgreich mit der Rückhand abschliesst. Den nächsten Punkt kann sich Gauff aber ergattern und damit erneut zwei Break-Bälle auf den Plan rufen.

Ihren vorherigen Fehler will die Tschechin schnellstmöglich wieder gut machen und das gelingt ihr extrem gut. Zwei gut gespielte Rückschläge öffnen ihr das Spiel. Gauff denkt danach eine Sekunde zu lang über ihren Service nach und nimmt einen Doppelfehler in Kauf. Eine viel zu weit geratene Vorhand-Cross der US-Amerikanerin besiegeln das Re-Break für Krejcikova.

Die Tschechien wehrt den ersten Break-Ball gegen sich mit einem Ass durch die Mitte ab. Danach geht es aber in die Rallye und dort spielt Krejcikova einen Rückhand-Slice ins Netz - Break Gauff!

Gauff versucht weiterhin das Tempo zu erhöhen, sucht im ersten Ballwechsel aber noch nach dem richtigen Timing und zieht ihre sonst so starke Rückhand ins Netz. Danach ist die US-Amerikanerin aber zur Stelle und profitiert womöglich vom Nervenflattern ihrer Kontrahentin. Es gibt zwei Break-Bälle.

Gauff fühlt sich vor ihrem ersten Aufschlag vom Publikum gestört und unterbricht ihre Service-Bewegung. Beim zweiten Anlauf hat sie die nötige Ruhe und serviert das erste Ass. Kurze Zeit später serviert sie zwei weitere perfekte Aufschläge und steht bei zehn Assen im ersten Satz.

Im Vergleich zu den vorherigen Spielen legt Gauff in diesem Durchgang eine Schippe drauf und erhöht das Tempo in ihren Grundschlägen. Damit kann sich Krejcikova zumindest kurzfristig überraschen und auf Einstand herankommen. Zwei vergebene Vorhand-Bälle ins Netz später gewinnt Krejcikova ihr fünftes Spiel im ersten Satz.

Krejcikova hält Gauff im ersten Ballwechsel auf der Vorhand, bis sie den Platz genügend geöffnet hat, um die eigene Vorhand leicht und locker in die freie Fläche zu bringen. Beim dritten Punkt erahnt Gauff, wohin der Aufschlag gehen soll. Sie bewegt sich extrem früh in die richtige Position und feuert einen Vorhand-Return-Winner die Linie entlang.

Krejcikova schlägt ihre Angriffsbälle mit viel Winkel und macht Gauff somit das Leben schwer. Die US-Amerikanerin beweist aber Nervenstärke, kriegt einen freien Punkt durch einen Service über 198 km/h und beendet das Spiel mit einem Vorhand-Winner aus der Mitte des Feldes.

Bis jetzt hat Gauff ihren Aufschlag bestens im Griff. Wieder gelingen der 20-Jährigen zwei Asse in Folge, sogar ein zweiter Service springt unberührt vom Feld an Krejcikova vorbei. Plötzlich schleicht sich aber der erste Doppelfehler ein und auch den nächsten Ballwechsel verliert die US-Amerikanerin - 40:40

Krejcikova spielt technisch anspruchsvolles Tennis, nimmt die Rückschläge von Gauff früh, selbst wenn der Return mit hoher Geschwindigkeit in ihre Richtung fliegt. Die 28-Jährige scheint ihrem zuvor ausgearbeiteten Plan voll und ganz zu vertrauen. Zum Ende dieses Spiels gelingt Gauff ein Return-Winner über 151 km/h, doch viel mehr ist für die US-Amerikanerin nicht drin.

Für diesen legt sich Gauff einen sauberen Aufschlag nach Aussen zurecht, der ihr den erhofften freien Punktgewinn ermöglicht. Im Anschluss wackelt die Vorhand der US-Amerikanerin zwei Mal in Serie etwas zu sehr, sodass Krejcikova sich das erste Break der Begegnung schnappt.

Auf der Vorhand leistet sich Gauff zu Beginn den nächsten Fehler, beeindruckt im Anschluss aber mit einem wunderschönen Rückhand-Cross-Winner. Auf ihr anschliessendes Ass folgt aber erneut ein schwacher Vorhand-Ball hinter die Grundlinie. Krejcikova nutzt diese Ausgangslage, baut den nächsten Ballwechsel clever auf und holt sich den ersten Break-Ball.

Die Ballwechsel bleiben kurz und die Taktik von Krejcikova konstant. Immer wieder sucht sie mit ihren Schlägen den Weg zur Gauff-Vorhand von der sie die gewünschten Fehler erhält. Nach zwei eigenen Aufschlagspielen hat Krejcikova nur einen Punkt abgegeben.

Gauff serviert zwei Asse in Serie, bei denen Krejcikova nicht anders kann, als bewegungslos hinterher zuschauen. Spielwitz beweist die US-Amerikanerin wenig später ebenfalls, als sie in letzter Sekunde ihren Griff ändert und einen Rückhand-Stopp zum richtigen Zeitpunkt einstreut mit dem sie ihre Kontrahentin auf dem falschen Fuss erwischt.

Krejcikova serviert konstant nach Aussen, sucht während der Ballwechsel den Weg in die Cross-Rallye und versucht vorrangig die Vorhand von Gauff zu testen. Das funktioniert optimal und die Tschechin lässt keinen einzigen Punkt liegen. Zum Abschluss setzt auch die 28-Jährige noch zu einem Ass nach Aussen an.

Gauff gewinnt den Münzwurf und entscheidet sich für das Aufschlagspiel. Die US-Amerikanerin serviert bemerkenswert souverän und schliesst das erste Spiel mit einem Ass durch die Mitte ab.

In ihrem Match gegen Swiatek gab Gauff bis zum Beginn des zweiten Satzes keinen einzigen Break-Ball ab. Eine positive Überraschung, die Gauff so im zweiten Satz nicht bestätigen konnte. Die US-Amerikanerin verlor völlig den Rhythmus und sammelte neun Doppelfehler. Gauff überstand dennoch einen kuriosen zweiten Satz und verbesserte ihre Bilanz der letzten Wochen auf elf Siege aus den letzten zwölf Matches.

Gauff hat ihre ersten beiden Matches jeweils mit 2:0 gewonnen und sich somit bereits für das Halbfinale qualifiziert. Krejcikova hingegen benötigten im heuten Vergleich einen Sieg, ansonsten muss sie den Platz im Halbfinale an Iga Swiatek abgeben.

Herzlich willkommen zum abschliessenden Match der Gruppe B bei den WTA-Finals zwischen Coco Gauff und Barbora Krejcikova. Los geht's um 16 Uhr.