Als zweimaliger Turnier-Champion und Vorjahresfinalist muss Alexander Zverev in der Caja Mágica die Segel streichen. Carlos Alcaraz hingegen bekommt es im Viertelfinale mit Karen Khachanov zu tun, der heute seinen russischen Landmann Andrey Rublev ausschaltete. Von dieser Stelle soll es das gewesen sein. Vielen Dank für das Interesse! Eine weitere deutsche Hoffnung kommt heute noch zum Einsatz. Jan-Lennard Struff spielt am Abend gegen Pedro Cachín. Bis dahin!

Somit gewinnt Carlos Alcaraz das Achtelfinalmatch gegen Alexander Zverev mit 6:1 und 6:2. Zwar dauerte das Ganze immerhin 1:22 Stunden, doch der Deutsche war in diesem Zeitraum komplett chancenlos. Sicherlich ist es immer möglich, gegen dieses aussergewöhnliche Tennistalent den Kürzeren zu ziehen, doch etwas mehr hatte sich der Olympiasieger sicherlich erhofft. Allerdings ist der Spanier bei all seinen Fähigkeiten aktuell auch noch richtig gut drauf. Vom ersten Aufschlagspiel dominierte der Titelverteidiger, holte sich zügig das Break und liess sich nie von seinem Weg abbringen. Zverev hingegen hatte zudem mit sich zu tun, erlaubte sich zu viele Fehler. Nur in wenigen Momenten zeigte der 26-Jährige sein Potenzial, musste dann aber recht bald erkennen, dass ihm heute keine Topleistung vergönnt war.

Nochmals serviert Alcaraz hervorragend, der Aufschlag durch die Platzmitte ist für Zverev nicht kontrolliert zu returnieren. Das war's!

Mit seinem fünften Ass organisiert sich Alcaraz den dritten Matchball. Dagegen kann die Challenge von Zverev nichts ausrichten.

Ein schwerer Halbflugball von Alcaraz mag nicht übers Netz, aber ein Matchball bleibt. Den allerdings nutzt der 19-Jährige ebenfalls nicht. Die Vorhand inside-out passt nicht. Zum ersten Mal in diesem Match muss der Spanier bei eigenem Aufschlag über Einstand gehen.

Eine cross gespielte Rückhand von Zverev landet knapp seitlich im Aus. Dann nimmt Alcaraz mal wieder das Tempo glänzend mit, spielt die stramme Vorhand cross und mit 164 Stundenkilometern. Das bringt zwei Matchbälle.

Natürlich weiss der Deutsche, dass ein Wunder allein ihm hier nicht mehr weiterhilft. Er bräuchte mehr davon. Und selbst der erste Doppelfehler des Iberers baut den Deutschen vermutlich nicht auf. 15 beide!

Somit ist der Weg geebnet. Der Titelverteidiger serviert jetzt zum Matchgewinn. Alcaraz schlägt nach aussen auf, der Vorhandreturn von Zverev geht deutlich weg.

Die dritte Breakmöglichkeit nutzt Alcaraz, steht deutlich im Feld und vollstreckt mit der Vorhand und verschafft sich auch in diesem Satz das Doppel-Break.

Mitunter bekommt Zverev aufmunternden Applaus vom spanischen Publikum. Das grenzt fast schon an Mitleid, was man als Profisportler nicht unbedingt haben will.

Mit einem misslungenen Stopp und einer verzogenen Rückhand lässt Alcaraz beide Breakchancen liegen. Doch der zaudernde Zverev, der keinerlei Lösungen findet, bietet eine weitere Gelegenheit an.

Alcaraz entwickelt unglaublich Druck, mischt dann spielend den Vorhandstopp dazwischen. Da kommt Zverev zwar ran, doch ihm steht das Netz im Weg. Erneut gibt es zwei Breakbälle.

Für Zverev gilt es, das Match jetzt anständig zu Ende zu spielen. Zu deutlich stellt sich der Unterschied zwischen beiden Spielern dar. Und wenn der 26-Jährige weiter so viele Fehler macht, ist das hier bald vorbei.

Ein Netzkantenball von Zverev lädt Alcaraz nach vorn ein. Dort ist die Vorhand nur noch Formsache. Einen krachenden Aufschlag später ist der Spanier durch und stellt auf 4:2.

Doch auch beim Tennis-Wunderkind sitzt nicht jeder Schlag. Diese Vorhand inside-out landet im Aus. 30 beide!

Das beeindruckt Alcaraz wenig. Gegen den angreifenden Konkurrenten packt der 19-Jährige den cross gespielten Rückhandpassierball aus, trumpft danach mit Serve and Volley auf.

Noch immer reicht Zverev eine Hand, um die Punkte gegen den aufschlagenden Kontrahenten zu zählen, vier sind es jetzt, aber immerhin mal 0:15.

Wer soll den Vorjahreschampion jetzt noch stoppen? Zverev wird es offenbar nicht sein. Und warum sollte Alcaraz das selbst tun? In derart körperlich guter Verfassung ist ihm das zuletzt nie passiert.

Alcaraz verschlägt eine cross gespielte Rückhand knapp. Die Challenge rettet ihn nicht. Eine Breakchance bleibt ihm. Und die weiss der Iberer zu nutzen. Eine Vorhand von Zverev landet seitlich im Aus. Das Unheil aus deutscher Sicht nimmt seinen Lauf.

Wenig später liegen die nächsten zwei Breakbälle für Alcaraz bereit, weil Zverev eine Vorhand longline zu lang gerät.

Aus vollem Lauf spielt Alcaraz die Vorhand longline. Zverev ist eigentlich da, die Kugel rutscht dennoch durch. Das passt irgendwie zum Spiel des Deutschen. Gegen einen Alcaraz wäre absolute Topform nötig, die aber erreicht der 26-Jährige heute bei Weitem nicht.

Dann ist der Hamburger mal ordentlich im Ballwechsel, hat eine gute Länge und wuchtet die Vorhand ohne Not in die Maschen. Daran schliesst sich ein Ass von Alcaraz an, der somit erneut problemlos durchmarschiert und zum 2:2 ausgleicht.

Wie zum Trotz zaubert der Titelverteidiger kurz drauf den nächsten Volleystopp mit der Vorhand aus dem Hut. Da läuft Zverev gar nicht erst los.

Doch nun serviert Alcaraz. Und da gab es für Zverev bislang gar nichts zu holen. Zwei Punkte hat der Deutsche gegen den aufschlagenden Spanier gemacht. Doch nun verzieht der 19-Jährige eine Rückhand. 15 beide!

Mit einem missratenen Vorhandstopp schenkt Alcaraz den Punkt her. So bringt Zverev sein zweites Aufschlagspiel in diesem Satz durch und legt wieder vor.

Diesmal rettet Zverev ein guter erster Aufschlag. Der Return des Widersachers gerät zu lang. Und dieses Spiel wiederholt sich, was einen Spielball für Zverev bedeutet.

Doch der Fehlerkönig hier im Estadio Manolo Santana bleibt eindeutig Zverev. Der Olympiasieger hadert jetzt mit seinem vierten Doppelfehler. Kurz darauf sieht er sich einem Breakball gegenüber.

Dann unterläuft Alcaraz tatsächlich mal ein Fehler ohne Not. Die Rückhand gerät zu lang. Das ist erst sein dritter vermeidbarer Fehler im gesamten Match.

Alcaraz knüpft nahtlos an den ersten Durchgang an, bekommt bei eigenem Aufschlag überhaupt keine Probleme. Zverev wird hin und her geschickt Und sieht abermals kein Land. Zu Null braust der Spanier zum 1:1.

Damit darf Zverev nun immerhin mal mit einer Führung zu Werke gehen. In der Folge aber glänzt Alcaraz wieder mit einem seiner genialen Stopps.

Wie im ersten Satz ringt Zverev um sein erstes Aufschlagspiel, benötigt drei Anläufe, um das Spiel über einen guten ersten Aufschlag doch durchzubringen. Das Break bleibt ihm also diesmal erspart.

Einen Spielball organisiert sich der Deutsche dann dennoch, weiss diesen aber nicht zu nutzen.

Dann fabriziert Zverev ausgerechnet mit dem Zweiten ein Ass. Dennoch tut sich der 26-Jährige erneut schwer. 30 beide!

Nun muss Zverev den zweiten Durchgang eröffnen, macht zwar den ersten Punkt, leistet sich dann aber seinen insgesamt dritten Doppelfehler.

Carlos Alcaraz hat bei eigenem Aufschlag zwei Punkte abgegeben. Diese Stabilität beim Service stellte die Basis dar. Darüber hinaus musste der 19-Jährige gar nicht so viele Wunderdinge vollbringen. Ein paar starke Bälle waren dabei. Doch in erster Linie lieferte Alexander Zverev fleissig Fehler, brachte nur ein Aufschlagspiel glatt durch, kassierte darüber hinaus zwei Breaks und war bisher chancenlos.

Länger fackelt Alcaraz dann nicht, macht Druck. Und wie so häufig steht dem Hamburger letztlich das Netz im Weg. Der Satz geht mit 6:1 an den Iberer.

Zverev bäumt sich noch einmal auf. Alcaraz schlägt von sehr weit draussen auf und kassiert den Rückhandreturn des Deutschen.

Mal wieder eröffnet Alcaraz ein Aufschlagspiel mit einem Ass und agiert in der Folge gewohnt dominant. Zverev sieht keinen Stich. Zügig liegen drei Satzbälle bereit.

Und der Spanier greift zu, hat abermals die Initiative und treibt sein Gegenüber in den nächsten Fehler. Mit dem Doppel-Break im Gepäck stürmt der Titelverteidiger nun gleich dem Satzgewinn entgegen.

Dann entfaltet die Schwerkraft bei einer Rückhand von Zverev zu spät ihre Wirkung. Das beschert Alcaraz den Breakball.

Zwei Spielbälle bleiben liegen - auch weil der Erste nicht mehr kommt. Und das tut er auch im Anschluss nicht. Alcaraz zaubert einen Rückhandstopp kurz cross übers Netz. Einstand!

Jetzt kommen mal ein paar Erste beim zweifachen Madrid-Champion. Sein zweites Ass des Matches zischt mit 221 Stundenkilometern übers Netz und beschert ihm drei Spielbälle.

Abermals wandelt Alcaraz geschmeidig durch ein Aufschlagspiel, erledigt das zum zweiten Mal heute zu Null und erhöht auf 4:1.

Anschliessend legt auch der Spanier mit einem Ass los - das ist bereits sein zweites. Serve and Volley bringt der 19-Jährige auch und hat zudem das Gefühl für einen genialen Volleystopp mit der Vorhand.

Kurz darauf bekommt Alcaraz nur einen Not-Return zustande. Die Filzkugel fliegt in hohem Boden - und letztlich ins Aus. Zu Null holt sich Zverev den ersten Spielgewinn.

Nun gelingt Zverev das erste Ass. Auch der nächste Punkt ist schnell zur Hand. Danach hat der Hamburger in einem längeren Ballwechsel mal das bessere Ende.

Auf den starken Punkt von Zverev folgen die Fehler. Zum Ende serviert Alcaraz noch einmal sehr gut und kommt so zu einem weiteren entspannten Aufschlagspielgewinn, der das 3:0 bedeutet.

Dann deutet Zverev mal an, wozu er in der Lage wäre. Nach einigen platzierten Grundschlägen in die Ecken marschiert der zweifache ATP-Champion nach vorn, setzt den Rückhandvolley sicher und macht den ersten Punkt gegen den aufschlagenden Alcaraz.

Beim dritten Breakball hilft Zverev tatkräftig mit. Einmal mehr passt die Vorhand nicht. Somit stellt Alcaraz auf 2:0.

Bereits zehn Minuten ringt Zverev um sein Service. Doch während Alcaraz beinahe fehlerlos spielt, semmelt Zverev seine Vorhand ins Netz.

Doch dem Olympiasieger unterlaufen zu viele Fehler - jetzt mit der Vorhand. Das eröffnet dem Spanier eine weitere Breakmöglichkeit. Diese wehrt Zverev über einen guten ersten Aufschlag ab.

Nun versucht Alcaraz erstmals den Stopp. Dieser Rückhandball bleibt an der Netzkante kleben. So ist die erste Breakchance des Matches dahin.

Zverev versucht es häufig mit Serve and Volley, setzt den Rückhandflugball ins Aus. Danach probiert der 26-Jährige den Stopp, erhält die Gelegenheit zum Vorhandpassierball, doch offenbar verspringt die Filzkugel. Breakball Alcaraz!

Im Anschluss kommt Zverev gut in den Ballwechsel, spielt seine Rückhand cross und gegen den Lauf des Widersacher. Das bringt den nächsten Spielball.

Wenig später vergibt der Deutsche auch seinen dritten Spielball. Bei der Challenge zeigt sich, dass dieser Ball ganz knapp im Aus ist.

Den vermag Zverev nicht zu nutzen. Der Volleytopp mit der Vorhand ist nicht gut genug. Alcaraz ist da, spielt den Vorhandpassierball cross. Einstand!

Dann gelingt Zverev der erste Winner - präzise und platziert mit der Vorhand geschlagen. Anschliessend gibt es einen weiteren Doppelfehler. Immerhin bleibt ein Spielball.

Danach serviert Zverev gut nach aussen, will gleich nachsetzen und nach vorn gehen. Weiteres Eingreifen ist allerdings nicht nötig, denn der Vorhandreturn von Alcaraz geht deutlich weg.

Alcaraz hat stets den ersten Aufschlag gebracht. Daran versucht Zverev, nun anzuknüpfen. Anfangs gelingt das, was zu einem schnellen Punkt führt. Dann aber muss der Deutsche gleich mal den Zweiten bemühen. Und schon gibt es den ersten Doppelfehler.

Und dann zündet Alcaraz das erste Ass des Matches, braust zu Null durch das Spiel und geht in Führung.

Es schliesst sich ein erster längerer Ballwechsel an, der ebenfalls an den jungen Iberer geht. Leichte Fehler von Zverev geben bislang den Ausschlag.

Jetzt eröffnet Alcaraz das Match. Auf Anhieb kommt der ersten Aufschlag. Zverev bekommt keinen kontrollierten Vorhandreturn hin, der erste Punkt ist für den Spanier schnell zur Hand.

Im Liveranking ist Alcaraz nach wie vor die Nummer 2 und wird das auch bleiben, denn selbst bei einer erfolgreichen Titelverteidigung würden ihm letztlich fünf Pünktchen zu Novak Djokovic fehlen. Zverev ist gerade aus den Top 20 gerutscht. Um das zu korrigieren, würde ein Sieg heute allerdings noch nicht reichen.

Das viel besungene Vorjahresfinale bedeutete den ersten Sieg von Alcaraz gegen Zverev (6:3, 6:1). Die anderen drei Matches der beiden gingen an den Deutschen, der im Viertelfinale der French Open 2022 auch schon ein Sandplatzduell gegen den Iberer für sich entschieden hat.

In diesem Moment betreten unsere Protagonisten den Platz im Estadio Manolo Santana. Nach einigen Handgriffen der Vorbereitung trifft man sich zusammen mit dem schwedischen Stuhlschiedsrichter Mohamed Lahyani zur Wahl am Netz. Die Münze fällt zugunsten des Deutschen, der sich für Rückschlag entscheidet. Anschliessend spielen sich beide noch etwas ein.

Noch ringt Zverev nach der langen Verletzung um seine Form, um diese dann vor allem auch endlich stabilisieren zu können. Immer wieder zeigte der Olympiasieger in dieser Saison gute Matches, erreichte das Halbfinale beim 500er in Dubai, liefert Daniil Medvedev im Achtelfinale von Indian Wells und Monte Carlo trotz knapper Dreisatzniederlagen grosse Matches. Dann aber gab es auch immer wieder Rückschläge – wie die Auftaktpleiten in Miami oder München. Die ehemalige Nummer 2 der Welt wird aktuell an 16 geführt – und ist in Madrid an 13 gesetzt.

Zverev legte letzte Woche mit einem Satzverlust los, bog das Match gegen Roberto Carballés Baena aber noch um. Das 6:0 im dritten Durchgang sollte den Rhythmus für die nächste Partie vorgeben. Im Eilzugtempo putzte der Deutsche den Franzosen Hugo Grenier mit 6:1 und 6:0 weg. Zudem trat der Rechtshänder in der Doppelkonkurrenz an und bestritt an der Seite von Marcelo Melo zwei Matches. Dann war gestern im Achtelfinale Feierabend. Der Hamburger spielt dieses Turnier übrigens zum sechsten Mal seit 2017 und war dabei überaus erfolgreich. 2018 und 2021 holte er den Titel und stand in der vergangenen Saison, wie erwähnt, erneut im Endspiel.

In der Caja Mágica räumte der topgesetzte Alcaraz nach einem Freilos den Finnen Emil Ruusuvuori in drei und den an 26 gesetzten Grigor Dimitrov in zwei Sätzen aus dem Weg. Zum dritten Mal ist der 19-Jährige in Madrid dabei. 2021 war in der zweiten Runde Schluss, vor zwölf Monaten gewann er das Turnier.

Zverev also stellt sich einer der aktuell schwierigsten Gegner in den Weg. Der aufstrebende Spanier ist trotz seines jungen Alters schon ganz oben angekommen, war bereits die Nummer 1, hat einen Grand-Slam-Titel eingesackt (US Open 2022) und drei Masters-Turniere gewonnen. Und wenn der Junge, der am Freitag seinen 20. Geburtstag feiert, noch besser wird, dann kann sich die Konkurrenz warm anziehen. Allerdings plagt sich Alcaraz schon mit ein paar Zipperlein herum, konnte erst Mitte Februar ins Turniergeschehen einsteigen. Da aber war der Spanier dann sofort voll da, drang bei fünf Starts viermal ins Endspiel vor, gewann in Buenos Aires, Indian Wells und zuletzt in Barcelona. Unter dem Halbfinale machte er es 2023 ohnehin nicht. Dort war beim Masters in Miami gegen Jannik Sinner Endstation. Dazu die Finalniederlage in Rio de Janeiro gegen Cameron Norrie - so steht Alcaraz in dieser Saison bei einer Match-Bilanz von 25:2.

Herzlich willkommen zu den Mutua Madrid Open! Beim Masters-Turnier in der spanischen Hauptstadt kommt es bereits im Achtelfinale zur Neuauflage des letztjährigen Endspiels. Im Estadio Manolo Santana treffen um 16:00 Uhr Carlos Alcaraz und Alexander Zverev aufeinander.