Aslan Karatsev beendet das Madrid-Märchen von Zhizhen Zhang. Mit 7:6 und 6:4 besiegt Karatsev seinen Gegner und zieht damit in das Halbfinale des ATP Masters in der spanischen Hauptstadt ein. In einem grösstenteils ausgeglichenen ersten Durchgang kam der Russe sogar etwas schlechter ins Match, behielt in den nötigen Momenten aber die Ruhe. Auch im Tie Break liess er nichts anbrennen, obwohl Karatsev bereits mit 0:3 hinten lag. Sieben gewonnene Punkte in Serie später konnte sich der Russe über den Satzgewinn freuen und nahm das Momentum mit in den zweiten Durchgang. Direkt gelang dem 29-Jährigen ein Break, das er bis zum Schluss nicht mehr abgeben sollte. Zwar kämpfte sich Zhang leistungstechnisch nochmal zurück in die Partie, doch der Chinese war gegen den sehr guten Aufschlag des Gegners am Ende grösstenteils machtlos.

Einen wuchtigen Aufschlag kann Zhang nur noch hoch zurückspielen. Karatsev rückt vor und beendet mit dem krachenden Überkopfball diese Partie.

Karatsev scheint hier mal überhaupt nichts anbrennen lassen zu wollen. Der Russe erarbeitet sich gleich drei Matchbälle!

Mit seinem zweiten Ass in diesem Satz holt sich Zhang das Aufschlagspiel zum 4:5 und erarbeitet sich damit eine allerletzte Chance, noch das Break zu erreichen, das ihn in der Partie halten würde.

Aslan Karatsev lässt hier allerdings kein Stück nach. Den Halbfinal-Einzug vor Augen spielt der Russe richtig starkes Tennis und lässt abermals keinen einzigen Punkt des Gegners zu.

Kämpferisch ballt Zhang die Faust. Der Chinese konnte sich mit einer starken Vorhand soeben das 3:4 sichern und hat hier ganz gewiss noch nicht aufgegeben.

Und zumindest aktuell scheint es ganz schwer zu werden, sich das nötige Break zu erarbeiten. Zu sicher sind aktuell die Aufschlagspiele von Karatsev, der seine Aufschlagquote im zweiten Satzauf über 70% steigern konnte und dadurch sofort Druck macht. Seine drei Asse in diesem Durchgang helfen natürlich auch immer wieder.

Und Zhang bestätigt diesen Eindruck! Der 26-Jährige serviert nun wieder deutlich besser und stellt auf 2:3. Allerdings läuft der Chinese natürlich weiterhin dem Break hinterher.

Mit etwas Mühe, am Ende aber doch ungefährdet holt sich Karatsev hier das 3:1. Zumindest konnte Zhang sich aber auf Einstand herankämpfen und somit zeigen, dass mit ihm durchaus noch zu rechnen ist.

Aus ergebnistechnischer Sicht beinahe alternativlos und aus mentaler Sicht ganz wichtig! Zhang hält nun erstmals wieder seinen Aufschlag und verkürzt auf 1:2. Damit bleibt er im Spiel und bricht zumindest etwas das Momentum, das aktuell ganz klar auf Seiten des Gegners war.

Der Russe nimmt das Momentum komplett mit und legt sofort nach. Ohne Punktverlust serviert er sich zum 2:0 und macht damit kräftig Druck auf Zhang, der sich wohl keine weiteren Fehler leisten kann.

Karatsev spielt eher auf Sicherheit, weil er merkt, dass es der Gegner ist, der in dieser Phase die Fehler macht. Und damit fährt der Russe sehr gut, denn nach einem weiteren Vorhandpatzer von Zhang hat er das erste Break der Partie sicher.

Zhang muss nun aufpassen, dass ihm die Partie nicht zu sehr entgleitet. Nach einem völlig unnötigen Vorhandfehler hat er direkt wieder den Breakball gegen sich.

Und zu allem Überfluss leistet sich der Chinese beim ersten Satzball des Gegners direkt den Doppelfehler. Es war sein einziger in diesem Satz, zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt.

Nun wird es ganz kritisch für Zhang, der keinen einzigen der letzten sechs Punkte für sich entscheiden konnte. Auf einen zu kurzen Ball von Karatsev reagiert er in diesem Fall zu zögerlich und ist deshalb noch nicht rechtzeitig am Netz, wo er vom Russen problemlos passiert wird.

Die beiden liefern sich in dieser Phase den besten und auch längsten Ballwechsel der Partie. Es geht hin und her, doch Karatsev übernimmt schnell das Kommando und ist es dann auch, der als erster den Mut hat, ins Risiko zu gehen. Eine krachende Rückhand cross ist für Zhang nicht mehr erreichbar.

Ein Traumstart für Zhang, der sich nach einem tollen Return direkt das Mini-Break holt und dieses schnell durch gute Aufschläge bestätigen kann.

Stark, wie Zhang mit dem Druck umgeht. Nach einem Vorhandfehler liegt er bereits mit 15:30 hinten, lässt sich aber nichts anmerken. Ohne weitere Probleme erzwingt der Chinese den Tie Break.

Ein weiteres, sehr sicheres Aufschlagspiel für Karatsev, der damit den Tie Break bereits sicher hat. Der Druck ist damit ein weiteres Mal bei Zhang, der wieder gegen den Satzverlust servieren muss.

Nach der vergebenen Chance hält sich Zhang mit selbiger allerdings nicht gross auf und spielt weiter seinen Stiefel herunter. Vor allem beim zweiten Aufschlag ist seine Quote weiterhin eindrucksvoll und mit 82% sogar noch leicht über der Quote nach dem ersten Aufschlag.

Noch mehr Chancen eröffnet Karatsev seinem Gegner zumindest in diesem Spiel nicht. Der Russe serviert sauber durch und stellt auf 5:4.

Das wird Zhang ärgern! Der 26-Jährige hat Karatsev eigentlich genau da, wo er ihn haben will. Beim Überkopfball hat der Chinese dann allerdings zu wenig Mut und lässt Karatsev im Spiel. Statt zwei Breakbällen für Zhang steht es nun 30:30.

Zhang steht diesem allerdings in nichts nach. Auch der Chinese serviert richtig stark und lässt keinen Punkt des Gegners zu. Im Gleichschritt geht es also in die heisse Phase von Durchgang eins.

Langsam, aber sicher geht der erste Satz in die Crunch-Time. Und Aslan Karatsev erhöht den Druck auf seinen Gegner, weil er seinen Aufschlag problemlos und zu Null durchbringt.

Zhang kann hier vor allem auch mit dem zweiten Aufschlag immer wieder Druck machen. Im gesamten Turnierverlauf liegt seine Erfolgsquote hier ohnehin bei starken 70%. Das hilft ihm auch jetzt dabei, sich das 3:3 zu sichern.

Ein Servicewinner und ein Ass später ist die Chance allerdings direkt wieder dahin. Es gibt den Vorteil für den Chinesen.

Einen wuchtigen Aufschlag durch die Mitte kann Karatsev erahnen und mit dem Return direkt Druck machen. Der Russe holt sich hier so seinen ersten Breakball!

Karatsev steigert sich bei eigenem Aufschlag ebenfalls immer mehr. Wenn er den Ersten ins Feld bringt, hat der Russe mittlerweile einen mutigen und erfolgreichen Weg gefunden, direkt auf den zweiten Ball Druck zu machen. Folgerichtig holt er sich das 3:2 aus seiner Sicht.

Zhang schlägt weiterhin sehr konstant auf und hat daher auch keine grosse Mühe, hier schnell wieder auszugleichen.

Die beiden liefern sich eine intensive Cross-Rally. Während Zhang hier auf der Rückhand agiert, nutzt Karatsev die Vorhand inside out. Hier bekommt der 29-Jährige am Ende so viel Winkel in den Ball, dass Zhang die Kugel nicht mehr erreichen kann.

Der Russe serviert nun allerdings wieder deutlich besser, schlägt unter anderem sein erstes Ass. Alle drei Breakbälle kann Karatsev abwehren und bleibt damit vorerst schwer zu breaken. Im Achtelfinale gegen Medvedev war diesem das beispielsweise nur ein Mal gelungen.

Zum ersten Mal wird es nun richtig brenzlig und zwar für Karatsev. Der 29-Jährige macht zu leichte Fehler und schenkt gleich drei Breakbälle her.

Ein anderes Bild ergibt sich nun beim Aufschlagspiel von Zhang. Der Chinese serviert sehr gut und holt sich zu Null seinen Aufschlag.

Beide Spieler liefern sich hier in der Frühphase schon den ein oder anderen längeren Ballwechsel. Karatsev kann schlussendlich etwas mehr Druck über den Aufschlag machen und holt sich das 1:0.

Auf geht's! Aslan Karatsev eröffnet die Partie mit eigenem Aufschlag, der erste Punkt geht allerdings an Zhizhen Zhang, der damit den besseren Start in das Match erwischt.

Die beiden Spieler betreten nun den Court. Vor noch spärlich besetzten Rängen beginnen die Akteure sich einzuspielen. In wenigen Minuten kann es dann losgehen!

In der heutigen Partie ist Zhang auf dem Papier allerdings sogar der Favorit. Sein Gegner, Aslan Karatsev, steht nämlich 22 Plätze weiter hinten in der Weltrangliste. Doch auch der Russe konnte in diesem Turnier kräftig auf sich aufmerksam machen. Vor allem sein Zwei-Satz-Sieg gegen Landsmann Daniil Medvedev im Achtelfinale beeindruckte die Zuschauer.

Als Nummer 99 der Welt ins Turnier gegangen, war Zhizhen Zhang bisher stets der klare Aussenseiter. Der Chinese mauserte sich aber immer mehr zu Favoritenschreck. Mit Dennis Shapovalov, Cameron Norrie und zuletzt auch Taylor Fritz räumte der 26-Jährige mehrere Hochkaräter aus dem Weg und wurde so sogar zu einer Art Publikumslinien. Diese Welle möchte Zhang nun natürlich weiter reiten und in das Halbfinale einziehen.

Guten Tag und hallo zum ATP-Masters in Madrid! Am heutigen Donnerstag stehen in der spanischen Hauptstadt die Viertelfinals an. Gegen 13 Uhr treffen mit Zhizhen Zhang und Aslan Karatsev zwei Turnier-Überraschungen aufeinander.