Damit ist für Richard Gasquet bei seinen 17. Australian Open früh Feierabend. Dagegen darf sich Carlos Alcaraz nun auf seinen Zweitrundengegner vorbereiten. Der wird Lorenzo Sonego heissen, der Italiener setzte sich in vier Sätzen gegen Daniel Evans durch. Für heute soll es das aus Melbourne gewesen sein. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Bis morgen!

Nach beinahe zweieinhalb Stunden gewinnt Carlos Alcaraz sein Auftaktmatch bei diesen Australian Open gegen Richard Gasquet mit 7:6, 6:1 und 6:2. Zunächst wurde in dieser Partie heftig gerungen. Zwar hatte der an zwei gesetzte Spanier von Beginn an weniger Mühe mit seinen Aufschlagspielen, doch der 20-Jährige vergab im ersten Satz neun Breakbälle. So biss sich sein Gegenüber richtig rein und verlangte dem Weltranglistenzweiten einiges ab. Erst im Tie-Break hatte der Wimbledonsieger das bessere Ende. Mit dem Satzgewinn waren die Weichen gestellt. So sehr sich Gasquet auch immer wieder aufbäumte und wehrte, nennenswerten Widerstand konnte der Franzose nicht mehr aufbringen. Entsprechend klar liefen die beiden anderen Sätze ab.

Jetzt bringt Alcaraz das Match in trockene Tücher, serviert ein Ass nach aussen und darf jubeln.

Alcaraz streckt sich zu einem Rückhandvolley, befördert den mit Glück und dem Rahmen kurz übers Netz. In diesem längsten Spiel der Partie gibt es den fünften Matchball.

Und wie sich die Bilder gleichen. Eine Rückhand von Alcaraz erlangt zu spät Bodenkontakt, womit auch der vierte Matchball ungenutzt verstreicht.

Alcaraz bekommt das Match nicht zu. Wiederholt wird der 20-Jährige mit der Rückhand zu lang. Danach serviert Alcaraz auf den Körper, rückt kurz drauf nach und schliesst gefühlvoll ab.

Gasquet lässt nicht locker, spielt seine Rückhand mit starkem Winkel. So provoziert der 37-Jährige den Fehler beim Gegner. Doch der dritte Matchball lässt nicht lange auf sich warten.

Anschliessend gerät Gasquet ein Vorhandreturn einen Hauch zu lang. Einstand! Und das Spiel wiederholt sich. Alcaraz kommt zu seinem zweiten Matchball.

Gasquet haut noch eine Vorhand raus, riskiert da alles. Der Ball ist ein paar Millimeter auf der Linie. Aus der Defensive zaubert der Franzose noch eine Vorhand auf die Linie. Das beschert ihm den erst zweiten Breakball überhaupt im Match.

Gasquet probiert mal noch was, sucht nach einem starken Return den Weg nach vorn, spielt wenig später einen gefühlvollen Volley zur Seite weg. Doch auch da kommt Alcaraz noch ran. Matchball!

In der Folge geht Alcaraz im Vorwärtsgang zögerlich zu Werke, semmelt die Vorhand ins Netz. Im Anschluss regelt der 20-Jährige das wieder über den ersten Aufschlag. 30 beide!

Alcaraz muss das Match also schon selbst ausservieren. Doch was soll ihn noch stoppen? Es kann ja nur er selbst sein. Zu Beginn erlaubt sich der Spanier einen leichten Rückhandfehler, kommt danach aber wieder in Fahrt, nutzt die ganze Breite des Platzes und lässt den Widersacher laufen.

Diesen kann Gasquet zwar nicht nutzen, bleibt aber dran, zeigt nun seinerseits mal Übersicht und spielt die Vorhand gegen den Lauf des Kontrahenten. Und als Alcaraz danach unter Druck eine Vorhand ins Spielhindernis setzt, verkürzt der Franzose noch einmal auf 2:5.

Dann glänzt Alcaraz mal wieder mit einem Return-Winner - seinem siebten heute. Gasquet aber möchte jetzt noch nicht vom Platz gehen, punktet schön mit einer eingesprungenen Rückhand. Das bringt einen Spielball.

Entsprechend steht Gasquet nun komplett mit dem Rücken zur Wand, muss gegen den Matchverlust servieren. Immerhin geht der erste Punkt an ihn - der zweite auch.

Als Antwort darauf folgt gleich wieder ein Ass. Den damit errungenen Spielball nutzt Alcaraz mit Glück, spielt eine Rückhand cross. Gasquet lässt die Filzkugel durch, doch das Ding ist geradeso an der Linie dran. 5:1!

Mit Übersicht schaut Alcaraz, was der Gegner macht, spielt seine Rückhand kurz cross. Der Ball setzt knapp ausserhalb auf. Danach startet der Iberer sein siebtes Ass. Dieses Spiel hält dann aber auch noch den dritten Doppelfehler bereit. 30 beide!

Es folgt ein Service-Winner. Im folgenden Ballwechsel entfaltet die Schwerkraft bei einer Rückhand von Alcaraz zu spät ihre Wirkung. Und so verdient sich Gasquet immerhin einen Spielgewinn.

Exakt zwei Stunden sind gespielt und Gasquet müht sich darum, mal wieder ein Spiel zu gewinnen. In dieser Phase macht der 37-Jährige ein paar gute Punkte, zeigt einen Vorhand-Winner.

So ist das nächste Aufschlagspiel auch nur Formsache. Alcaraz stellt auf 4:0.

Was auch immer Alcaraz macht, es gelingt. Ob mit Druck oder Gefühl, die Bälle gehorchen ihm. Und Gasquet findet gar keine Mittel, dagegen auch nur irgendetwas auszurichten.

Im folgenden Ballwechsel hat Alcaraz das Sagen, macht dann mit einer Vorhand inside-in gewaltig Druck. Diesen Ball bringt Gasquet nicht zurück. Damit haben wir auch in diesem Satz Doppel-Break. Viel spricht nicht mehr für den Franzosen.

Kurz nach 23:00 Uhr Ortszeit misslingt Gasquet ein Rückhandstopp. Damit bietet die Nummer 131 der Welt schon wieder einen Breakball an.

Einmal mehr spaziert Alcaraz durch ein Aufschlagspiel, serviert zum Abschluss nach aussen. Der cross gespielte Vorhandreturn des Kontrahenten segelt ins Aus. Und schon führt der Spanier mit 2:0.

Auf einen Netzkantenball reagiert Alcaraz stark, spielt den Vorhandstopp. Gasquet bemüht sich erst gar nicht, da noch ranzukommen.

Anschliessend trifft Gasquet die Filzkugel mit der Rückhand unsauber. Damit gibt der Franzose doch früh das Break her. Ist sein Widerstand jetzt gebrochen?

Wie so häufig muss Gasquet hart um sein Aufschlagspiel kämpfen. Zwei Spielbälle helfen nicht weiter. Und dann versenkt Alcaraz eine Vorhand inside-in. Breakball!

Gasquet hat noch lange nicht aufgesteckt. Der 37-Jährige probiert alles, um hier dranzubleiben. Ein Break aber darf der Franzose nicht kassieren, denn dann könnte es schnell zu Ende gehen.

Nun eröffnet Gasquet den dritten Satz und fängt sich einen Rückhand-Winner von Alcaraz ein.

Inzwischen also ist Carlos Alcaraz richtig in Fahrt gekommen. Mit dem Gewinn des ersten Satzes lief der Spanier gewaltig heiss. Ein frühes Break wies ihm den Weg. In der Folge gab es an seiner Leistung wenig auszusetzen. Richard Gasquet hatte dem kaum etwas entgegenzusetzen.

Alcaraz spielt den ersten Aufschlag nur mit 147 Stundenkilometern, dafür mit umso mehr Kick und weit nach aussen. So wird das ein Ass - und der Satzgewinn!

Abermals glänzt Alcaraz mit einem Halbflugball, punktet gefühlvoll und verdient sich damit den ersten Satzball.

Somit serviert Alcaraz zum Satzgewinn, lässt den ersten Punkt aber liegen. Danach taucht der an zwei gesetzte Spanier weit rechts im Feld auf und vollstreckt cross mit der Vorhand.

Abermals kommt Gasquet wieder ran, zündet sein drittes Ass. Und dann setzt der Franzose zu einem Rückhandpassierball an. Der Longline-Ball fällt knapp neben die Seitenlinie. Kurz darauf nutzt Alcaraz auch seinen zweiten Breakball in diesem Satz auf Anhieb und enteilt auf 5:1.

Alcaraz geht auf den Zweiten des Gegners drauf, haut Gasquet mit der Vorhand den Return um die Ohren. 0:30!

Alcaraz hat zwei Spielbälle. Dann spielt Gasquet die Rückhand mit vollem Risiko auf die Linie, hält in der Folge aber nicht länger stand. Der Spanier schlägt durch die Mitte auf und hat dann Ruhe und Übersicht, seine Vorhand präzise ins Feld zu schieben.

Bei eigenem Aufschlag lässt Alcaraz seit geraumer Zeit nichts mehr anbrennen. Zwar produziert Gasquet mit der cross gespielten Vorhand seinen ersten Return-Winner, mehr aber scheint für ihn nicht drin zu sein.

Doch auch Gasquet lässt seinen dritten Spielball liegen. Es entwickelt sich ein zähes Ringen. Am Ende ist es der vierte Spielball, den der Franzose nutzt, gut serviert und den Rückhandreturn von Alcaraz ins Aus fliegen lässt.

Zweimal kurz nacheinander bietet Gasquet mit leichten Vorhandfehlern Breakbälle an. Doch dann schafft es der extrem schwitzende Franzose in dieser Phase wieder, im richtigen Moment zur Stelle zu sein. Wir erleben gerade ein Aufbäumen des 37-Jährigen.

Doch Gasquet vermag die Chancen nicht zu nutzen, verliert auch den spektakulärsten Ballwechsel der Partie mit Stopp, Lob und viel Laufarbeit. Am Ende passt der Tweener des Franzosen nicht.

Mit einem Vorhandreturn macht Alcaraz den neunten Punkt in Folge. Erst danach reisst die Serie und Gasquet darf endlich mal wieder mitspielen. Im weiteren Verlauf verhelfen ihm gute erste Aufschläge zu schnellen Punkten - und zu zwei Spielbällen.

Auch durch das folgende Aufschlagspiel wandelt Alcaraz mühelos, gibt keinen Punkt ab. Das ist sein drittes Zu-Null-Spiel heute. Der Iberer enteilt auf 3:0.

Und ganz offensichtlich erleidet Gasquet einen Spannungsabfall, bietet schnell drei Breakbälle an. Und diesmal lässt sich Alcaraz nicht lange bitten, produziert mit einer cross gespielten Rückhand einen Return-Winner und holt sich das erste Break in diesem Match.

Wie steckt Gasquet den Satzverlust weg? Was hat der 37-Jährige noch im Tank? Der ehemalige Weltranglistensiebte musste ja bereits eine Menge investiert.

Den zweiten nutzt der Weltranglistenzweite mit einem Service-Winner und darf nun seinerseits in diesem zweiten Satz vorlegen.

Jetzt eröffnet Alcaraz den zweiten Durchgang servierenderweise. Schnell sind die Punkte zur Hand. Der Spanier kommt zu drei Spielbällen.

Letztlich musste Carlos Alcaraz 72 Minuten um diesen Satz kämpfen, hätte das aber auch einfacher haben können. Neun Breakchancen liess der 20-Jährige liegen und hatte zum Ende mit dem immer stärker werdenden Richard Gasquet Mühe. Der Franzose holte alles aus sich raus, verzeichnete selbst allerdings nur eine Breakchance. Insgesamt fehlte dem 37-Jährigen nicht viel, nun aber ist es für ihn ein weiter Weg.

Gasquet serviert, muss über den Zweiten gehen und traut sich Serve and Volley zu. Am Ende duellieren sich beide am Netz, wobei Alcaraz die bessere Position hat und mit der Vorhand zum Satzgewinn vollstreckt.

Jetzt ist Alcaraz da, zündet die Vorhand inside-out und geht 6:5 in Führung. Satzball!

Den anderen Aufschlag bringt Gasquet durch. 5:4 - es ist alles im Lot. Nun ist Alcaraz wieder gefordert - und hat die Nerven für einen Vorhandstopp. Der passt perfekt.

Gasquet wittert seine Chance, zeigt sich angriffslustig. Doch Alcaraz spielt dem Franzosen die Filzkugel direkt vor die Füsse. Damit kann dieser nicht mehr viel anfangen.

Dann leistet sich Alcaraz einen Doppelfehler, gerät 3:4 ins Hintertreffen. Und das Aufschlagrecht wechselt.

Auch dieses Mini-Break vermag Alcaraz nicht zu verwalten, wirkt in einem langen Ballwechsel passiv. Und dann zündet Gasquet ein famoses Rückhandgeschoss, wunderbar die Linie runter. Bei 3:3 werden die Seiten gewechselt.

Mit der einhändigen Rückhand spielt Gasquet gute Winkel, treibt den Konkurrenten immer weit aus dem Feld. Alcaraz reagiert mit einem hohen Not-Ball. Der Franzose wagt in ungünstiger Position den Überkopfball - und der sitzt nicht.

Alles in der Reihe - und das bleibt es, weil Alcaraz über einen guten Aufschlag zu einem schnellen Punkt kommt. Das tut auf der Gegenseite dann auch Gasquet. 2:2!

Gasquet eröffnet und schenkt den ersten Punkt mit einem leichten Vorhandfehler her. Was macht Alcaraz daraus? Über einen starken Return gelangt der Franzose in den Ballwechsel, hat folglich die Initiative und treibt den Widersacher in den Fehler.

In einem längeren Ballwechsel hat Alcaraz die Geduld und lässt den Kontrahenten den Fehler machen. Die cross gespielte Rückhand von Gasquet landet seitlich im Aus. Wir sind im Tie-Break.

Mit dem zweiten Aufschlag nach aussen fabriziert Alcaraz sein viertes Ass, organisiert sich so einen Spielball.

Wenig später wuchtet Alcaraz eine cross gespielte Vorhand ins Netz. 15:30! Noch behält der Weltranglistenzweite die Nerven, spielt einen schwierigen Halbflugball mit der Vorhand ganz gefühlvoll.

Dorthin möchte nun auch Alcaraz und muss dafür sein Service halten. Der erste Punkt ist schnell zur Hand. Dann stürmt der Iberer schlecht vorbereitet ans Netz und kann den Vorhandvolley nicht mehr übers Spielhindernis befördern.

Mit seinem zweiten Ass, welches lediglich 179 Stundenkilometer schnell, dafür umso besser platziert ist, sichert sich Gasquet das 6:5 und den Tie-Break.

Im Anschluss erlaubt sich Gasquet seinen zweiten Doppelfehler in diesem Match. Davon zeigt sich der Franzose danach unbeeindruckt, schlägt wieder so viel besser auf, rückt nach und legt seine Vorhand kurz ab.

Alcaraz ärgert sich über zwei verschlagene Rückhand-Returns. Danach gelangt der 20-Jährige in den Ballwechsel und zündet aus dem Lauf einen Vorhandpassierball die Linie runter.

Den zweiten nutzt der an zwei gesetzte Spanier, weil Gasquet eine Vorhand verzieht. Damit bleibt hier alles in der Reihe. Beim Stand von 5:5 befinden wir uns in der entscheidenden Phase dieses Satzes.

Alcaraz schlägt gut auf, geht nach und hat die Ruhe sowie das Auge, um die Vorhand zu setzen. Das bringt ihm zwei Spielbälle.

Nun hat Alcaraz etwas Druck, muss gegen Satzverlust servieren. Mit seinem dritten Ass lässt sich die Sache recht gut an. Danach muss Gasquet viel laufen. Zwar kommt der Franzose mit der Vorhand an den Ball, bringt diesen aber nicht übers Netz. 30:0!

Sehr flüssig kommt anschliessend auch Gasquet durch, bringt sein bislang unproblematischstes Aufschlagspiel zustande, gibt lediglich einen Punkt ab und legt weiter hartnäckig vor.

Wiederholt hat Alcaraz bei eigenem Service wenig Mühe. Als Gasquet dann einen cross gespielten Vorhandreturn ins Aus setzt, ist auch dieses Spiel rasch zu 15 über die Bühne gebracht.

Alcaraz serviert durch die Mitte, fabriziert dabei sein zweites Ass mit 201 Stundenkilometern. Mit einem Kick-Aufschlag nach aussen bereitet der Spanier die folgende Vorhand inside-in vor. 30:0!

Auf dem Weg ans Netz muss Alcaraz tief zum Vorhandvolley runter und verschlägt diesen. Nicht zu glauben! Gasquet macht fünf Punkte in Folge und zieht erneut den Kopf aus der Schlinge. Inzwischen hat der Spanier neun Breakbälle vergeben.

Dann serviert Gasquet stark nach aussen. Da bekommt Alcaraz keinen kontrollierten Rückhandreturn zustande. So sind alle Breakchancen dahin und kurz darauf hat der Franzose Spielball.

Alcaraz legt sich in die Rückhand, produziert einen Return-Winner und holt sich drei Breakbälle. Zwei Chancen vergibt der 20-Jährige mit der Vorhand äusserst leichtfertig.

Eine Tendenz ist also schon erkennbar. Gasquet muss so viel mehr um sein Service kämpfen. Wie lange geht das für die Nummer 131 der Welt noch gut? Zwei leichte Rückhandfehler verheissen nichts Gutes.

Als Gasquet einen Vorhandreturn in die Maschen wuchtet, kommt der Spanier zum zweiten Mal in Folge zu Null durch und gleicht abermals aus.

Alcaraz fabriziert sein erstes Ass, rahmt dieses in zwei Vorhand-Winner ein. Vor allem der zweite aus der Defensive ist ganz clever kurz cross gespielt. Dieser Schlag steht so in keinem Lehrbuch.

Und wenn der Erste kommt, kann Gasquet den nötigen Druck aufbauen, zwingt Alcaraz abermals zweimal in Folge in Return-Fehler und kommt erneut ungeschoren davon, stellt auf 3:2

Immer wieder passt die Vorhand nicht. Gasquet liefert noch zwei weitere Breakbälle. Doch wie im allerersten Spiel dieser Begegnung ist die ehemalige Nummer sieben stets in den entscheidenden Momenten zur Stelle, kann dabei auch selbst die Punkte machen.

Allzu viele Einladungen sollte der 37-Jährige nicht aussprechen. Mit einem Vorhandfehler ohne Not bietet er einen Breakball an. Diesen wehrt der ungesetzte Franzose mit Glück und einem Rückhand-Winner ab.

Im Bemühen um das nötige Risiko verschlägt Gasquet zweimal leichtfertig die Vorhand. 0:30! Doch der Franzose muss natürlich gewisse Wagnisse eingehen, wenn er als Aussenseiter etwas ausrichten möchte.

Jetzt geht das richtig flott vonstatten. Alcaraz braust erstmals zu Null durch sein Aufschlagspiel. Zum Abschluss bekommt sein Gegenüber einen Rückhandreturn nicht kontrolliert hin und wir sind bei 2:2.

Nach zwei langen Spielen geht es jetzt überraschend zügig. Gasquet serviert gut und clever, erringt einen Spielball. Und da Alcaraz auch im Anschluss den Vorhandreturn nicht hinbekommt, geht der Franzose 2:1 in Führung.

Am Ende verschlägt Gasquet zweimal die Rückhand, womit Alcaraz zu seinem ersten Spielgewinn gelangt und zum 1:1 ausgleicht.

Als kurz darauf Alcaraz seinen ersten Spielball hat, jagt der eine Vorhand ins Spielhindernis. Noch prägen auch viele Fehler die Partie.

Alcaraz semmelt ohne Not eine Vorhand in die Maschen und bietet tatsächlich einen Breakball an. Diesen vermag Gasquet im Anschluss nicht zu nutzen. Einen hoch abspringenden Ball wuchtet der 37-Jährige ins Netz.

Alcaraz lässt keine Zweifel aufkommen, das Geschehen auf dem Platz diktieren zu wollen. Und bereits in dieser Frühphase des Matches punktet der Spanier regelmässig mit Vor- und Rückhand. Doch dann unterläuft ihm der erste Doppelfehler. 30 beide!

Nun schlägt Alcaraz auf, serviert nach aussen und öffnet sich so das Feld für den Vorhand-Winner.

Etwa neun Minuten muss Gasquet ackern, dann gelingt es ihm, Alcaraz zweimal in Folge in einen Vorhandfehler zu zwingen und seinen dritten Spielball zur Führung zu nutzen.

So entwickelt sich ein zähes Ringen. Dann gelingt Gasquet das erste Ass, welches ihm den zweiten Spielball beschert. Doch auch der Franzose bekommt das Spiel nicht zu, er wird von der Grundlinie mit einer Vorhand zu lang.

Mit starken Gewinnschlägen holt sich Alcaraz die Breakmöglichkeiten, weiss dann aber auch die dritte nicht zu nutzen. Jetzt ist auch Gasquet immer wieder zur Stelle, wehrt die Breakbälle in Eigenregie ab.

Jetzt patzt Alcaraz leichtfertig mit der Rückhand, macht das kurz darauf aber wieder umso besser. Diese Rückhand longline ist unerreichbar und bringt eine weitere Breakchance. Dagegen geht Gasquet mit einem Service-Winner zu Werke.

Kurz darauf hat Gasquet Spielball, verschenkt diesen allerdings mit dem ersten Doppelfehler dieser Partie. Danach wittert Alcaraz seine Chance, bereitet den Netzangriff gut vor und vollstreckt mit dem Rückhandvolley zum Breakball.

Dann sorgt der Franzose für den ersten Winner des Matches - mit einer Vorhand longline. Da möchte sich der Spanier auch nicht länger bitten lassen. In einem ersten richtig unterhaltsamen Ballwechsel mit Stopp und Lob hat Alcaraz das bessere Ende, punktet mit der Vorhand cross. 30 beide!

In diesem Augenblick eröffnet Gasquet das Match. Der erste Aufschlag kommt auf Anhieb. Den sich daraus entwickelnden kurzen Ballwechsel beendet Alcaraz mit einer Rückhand ins Netz.

Jetzt betreten unsere Protagonisten den Court in der Rod Laver Arena. Nach einigen Handgriffen der Vorbereitung trifft man sich zusammen mit dem britischen Stuhlschiedsrichter James Keothavong zur Wahl am Netz. Anschliessend spielen sich beide noch etwas ein.

Zum zweiten Mal stehen sich Gasquet und Alcaraz in einem offiziellen Match gegenüber. Das bislang einzige Duell fand 2021 im kroatischen Umag statt. Dabei handelte es sich um das erste Endspiel des Spaniers auf der ATP-Tour, welches er dank eines glatten 6:2, 6:2 mit seinem ersten Turniersieg krönte.

In diesem Moment verwandelt Elena Rybakina ihren vierten Matchball, schlägt Karolína Plíšková nach gut anderthalb Stunden mit 7:6 und 6:4. Damit ist der Platz nun gleich frei für die Männer.

Auf Major-Level spielte Gasquet drei Halbfinals (Wimbledon 2007, 2015, US Open 2013). Bei den French Open 2004 holte der Franzose an der Seite von Tatiana Golovin den Titel im Mixed. Zusammen mit Julien Benneteau gewann er 2012 im Doppel Olympia-Bronze. 2017 triumphierte er mit Kiki Mladenovic beim Hopman Cup und wurde mit Frankreich Davis-Cup-Sieger. Das aktuelle Tennisjahr begann für den Franzosen mit einem Challenger in Neukaledonien (Viertelfinale). Zuletzt scheiterte er als Titelverteidiger in Auckland gleich an der Auftaktaufgabe Arthur Fils.

Ein wenig müssen wir uns noch gedulden. In der Rod Laver Arena sind derzeit Elena Rybakina und Karolína Plíšková am Werk und werden vermutlich noch ein Weilchen brauchen. Daher dürften wir nicht vor 11:00 Uhr MEZ zum Zug kommen.

Während Alcaraz bereits die Nummer eins der Welt war, derzeit an Position zwei geführt wird, gehörte Gasquet als Sieben einst ebenfalls zu den Top 10 (2007). Damals war sein heutiger Gegner übrigens vier Jahre alt. Inzwischen ist der 37-Jährige nur noch die 131. Das letzte seiner 33 Endspiele auf der ATP-Tour bestritt der Rechtshänder vor einem Jahr in Auckland und feierte dort seinen 16. Turniersieg. All diese Titel gelangen bei 250er-Veranstaltungen. Wenn Gasquet mal höherwertige Finals erreichte, dann verlor er diese.

Dafür hat Alcaraz aber schon zwei andere Grand-Slam-Turniere gewonnen – US Open 2022, Wimbledon 2023 – und stand in Roland Garros bereits im Halbfinale. Der 20-Jährige hat also schon einiges geleistet, kommt auf zwölf Turniersiege – lediglich vier Endspiele gingen ihm verloren. Vier der Triumphe gelangen auf Masters-Ebene. Die letzten Erfolge gehen auf vergangenen Sommer zurück. Zuletzt erreichte der Spanier bei den ATP Finals das Halbfinale. Als Nummer zwei der Setzliste gibt Alcaraz heute sein Saisondebüt in einem offiziellen Wettbewerb.

Beide Spieler haben in Melbourne noch nicht viel gerissen. Gasquet ist zum 17. Mal seit dem Debüt 2003 dabei und kam nie übers Achtelfinale hinaus. Alcaraz spielt erst zum dritten Mal seit 2021 mit und erreichte vor zwei Jahren als bestes Ergebnis die dritte Runde.

Herzlich willkommen bei den Australian Open! Am heutigen Dienstag wird die erste Runde in den Einzelkonkurrenzen komplettiert. Zu den letzten Matches zählt die Partie zwischen Richard Gasquet und Carlos Alcaraz, die gegen 10:30 Uhr beginnen soll.