Damit steht Zverev nach nur etwas mehr als einer Stunde Spielzeit im Halbfinale der BMW Open. Über die gesamte Dauer war er der deutlich bessere und konstantere Spieler. Sowohl beim Service, als auch in den Returnspielen war er Struff klar überlegen. Der Warsteiner darf dennoch auf ein gutes Turnier zurückblicken. Für Zverev geht es morgen weiter gegen Chung, die Nummer Vier der Setzliste. Für heute war es das aber von dieser Stelle. In diesem Sinne: Tschüss, auf Wiedersehen und bis zum nächsten Mal!

Mit etwas Verzögerung wegen eines schreienden Babys macht Zverev den Sack dank eines Aufschlagwinners zu. Tolle Leistung.

Den ersten wehrt Struff ab. Seinen Rückhandreturn setzt Zverev nur ins Netz. Und dann muss Zverev über Einstand gehen, weil Struff eine Rückhandcross-Rallye mit der Vorhand beendet und Zverev zum Fehler zwingt. Der wiederum bleibt dann von der Grundlinie aktiv und macht mit einem Vorhand-Inside-Out den Punkt. Matchball Nummer Drei.

Dieses Vorhaben beginnt aber erstmal mit einem Doppelfehler. Wieder aber legt die Nummer Drei der Welt trotz verlorenem ersten Punkt nach, macht schnell das 40:15 mit drei Service-Winner. Matchball Eins und Zwei!

Das wird es wohl gewesen sein! Struff will Serve-and-Volley spielen, doch Zverev ahnt das und returniert ganz flach vor die Füsse des 28-Jährigen. Der kriegt den Schläger nicht richtig an den Ball, die Kugel rutscht ihm durch. 5:2 für den Titelverteidiger, der jetzt zum Matchgewinn aufschlägt.

Zverev möchte es jetzt aber zumachen, geht wieder konzentrierter zu Werke. Im Anschluss an eine schnelle Vorhand-Rallye wechselt Zverev das Tempo mit der Rückhand. Wenig später macht Struff den Fehler, ebenso im nächsten Punkt. Nächste Möglichkeit auf ein Break.

Erst hat Zverev Pech, sein Return mit der Vorhand springt von der Netzkante ins eigene Feld zurück. Dann ärgert sich der Hamburger mit Recht, weil er den nächsten Return nur mit dem Rahmen erwischt und ins Aus jagt. Der dritte Rückschlag segelt zu einfach ins Netz. Spielball Struff.

Kein guter Beginn von Struff. Einem Fehler mit der Rückhand folgt ein Doppelfehler zum 0:30. Er reagiert aber mit einem guten Service nach aussen, mit dem er den Court öffnet. Zverevs Return schickt er cross zurück, ein direkter Gewinnschlag. In der Folge wird Struff zu lang - Zverev hat zwei kleine Matchbälle!

Zverev zieht weiter seine Kreise. Infolge einer nicht allzu langen Rallye wird Struff ohne Not mit der Rückhand zu kurz. 2:4 aus Sicht des Underdogs.

Zverev ist nach wie vor der Akteur, der das Geschehen im Griff hat. Trotz 0:15 bleibt er ganz cool, knallt Struff einen tollen Rückhandcross um die Ohren. Anschliessend ist er schon am Netz vorzufinden und stoppt sicher zum 15:15. Ein Service-Winner und ein Ass durch die Mitte bedeuten wieder mal zwei Spielbälle trotz Struff-Führung im Aufschlagspiel.

Wow, klasse Ballwechsel von Zverev! Struff schickt ihn von Platzecke zu Platzecke, doch der 21-Jährige erläuft sich alles und spielt aus der Not einen unkoventionellen Vorhandslice. Den haut Struff Zverev so übers Netz, dass es dem Youngster ein Leichtes ist, ihn mit der Vorhand longline zu passieren. Bei 30:30 rückt Struff nach dem Aufschlag ans Netz auf und holt sich den Spielball, den er dank einer starken Rückhand auch verwertet. Gute Reaktion!

Zu 30 macht Zverev das Aufschlagspiel mit einem Ass zu. Break bestätigt - aus Sicht des Hamburgers kann es so weitergehen.

Der erste Punkt im nächsten Service-Game geht aber an Struff. Sehr aggressiv geht er mit der Rückhand auf den Mann, rückt auf und volliert sehr, sehr kurz. Zverev will das Rund am ihm vorbeischieben, doch der Weltranglisten-62. passt auf. Zverevs anschliessender Lobversuch ist zu schwach, Struff haut den Überkopf-Ball sicher ins Feld zum 15:0 für ihn. Dann folgen aber zwei Returnfehler und ein zu guter Rückhandcross von Zverev gegen Struffs Laufrichtung.

Wie bitter! Struff schlägt mit viel Kick nach aussen auf, Zverev returniert relativ kurz. Struffs Rückhandlongline ist gut, sein Volley, der eigentlich ein Elfmeter ist, fliegt aber viel zu weit. Ein sehr leichter Fehler. Struff zeigt sich erbost, schlägt eine Flasche mit dem Schläger weit weg. Dafür kassiert er eine Verwarnung.

Nein! Zverev returniert nur kurz hinter das Netz. Das nutzt Struff zu einem starken Vorhand-Inside-Out an die Linie, den Zverev gegenprüfen lässt. Der Stuhlschiedsrichter bestätigt den Linienrichter und gibt die Kugel gut. Anschliessend verreisst Struff aber eine Vorhand sehr einfach neben die Linie. Wieder Breakball.

Doppelfehler Struff! Damit gewährt er Zverev die nächste Breakchance. Nutzt der 21-Jährige diese Möglichkeit?

Struff beginnt sein neuerliches Service-Game mit einem Ass durch die Mitte. Dann aber verschlägt er einen Vorhandcross aus der Rückhandecke meilenweit. Bei 15:15 wird Zverev erst zu kurz, dann setzt Struff einen Halbvolley ins Netz.

Ein toller Rückhandcross vom Favoriten ist zu gut für Struff. Sein geblockter Schlag segelt hinter die Grundlinie. 1:1 in den Spielen.

Bester Ballwechsel im Spiel! Zverev stoppt Struff mittelmässig. Der 28-Jährige erläuft sich die Kugel, stoppt zurück und schiebt Zverevs Konter weit ins Feld. Der Youngster rast zurück, kriegt den Ball nochmal zurück, doch am Netz haut Struff den Schmetterball sicher auf den Court zum 15:0. Die folgenden drei Punkte gehen aber allesamt dank guter Aufschläge an den Hamburger. Spielbälle.

Struff bleibt cool. Mit zwei guten Aufschläge, der zweite davon ein Ass, beschert ihm die erstmalige Führung in dieser Partie.

Aber das hat Struff klasse gemacht! Er spielt knallhart mit der Rückhand an die Linie, rückt ans Netz auf und volliert konsequent kurz-cross zum Einstand. Dann folgen ein Ass, aber auch ein Rückhandfehler von Struff. Wieder Einstand.

Den zweiten Satz beginnt Struff mit eigenem Aufschlag. Dabei agiert er sehr druckvoll von der Grundlinie, zwingt Zverev so zu zwei schnellen Fehler. Anschliessend produziert er aber den ersten Doppelfehler des Matches. Anschliessend haut Struff eine Vorhand zu weit, ehe ihm Zverev einen Vorhand-Inside-Out auf die Linie spielt. Breakball nach 0:30!

Zverev macht insgesamt einen sehr konzentrierten Eindruck. Er macht kaum Fehler, schlägt zudem sehr gut auf. Auf der anderen Seite macht Struff zu viele leichte Fehler und bringt nur 58% seiner ersten Aufschläge zu Punktgewinnen. Das muss schleunigst besser werden.

Damit hat er's. Zverev serviert auf den Mann, Struff erwischt den Ball nur mit dem Rahmen. Der erste Satz geht also an den Favoriten.

Zu gut! Zverev knallt Struff einen Rückhandlongline bockstark auf die Linie. Der Warsteiner returniert die Kugel nur noch ins Aus. Satzball.

Und wie Zverev damit beginnt! Ganz stark. Ein Ass und ein Aufschlagwinner sind ein starker Anfang. Dank einer guten cross geschlagenen Rückhand, die Zverev nicht mehr richtig beantworten kann, kommt Struff aber auf 15:30 heran. Danach punktet er direkt mit dem Rückhandcross. Ausgleich.

Struff wehrt sich. Zwei Asse und ein leichter Vorhandfehler von Zverev besiegeln den Spielball, den der Hamburger mit einem Returnfehler quasi selbst verwandelt. Nun schlägt er zum Satzgewinn auf.

Doch mit dem nächsten Ass macht Zverev den Spielgewinn klar. Ein Game fehlt ihm noch für den Satz.

Mit einem Ass beginnt Zverev seine Jagd aufs 5:2. Auch danach bleibt er dran, macht zwei schnelle Punkte und hat dann gleich drei Spielbälle. Den ersten macht er mit einem Rückhandfehler selbst zu Nicht, beim zweiten knallt Struff ihm einen tollen Vorhandreturn um die Ohren. Einer bleibt noch.

Jetzt kommt aber Zverev wieder. Aus der Not heraus haut er einen flach abspringenden Vorhandcross übers Netz, den Struff nur noch kurz zurückbringt. Der anschliessende Stopp bringt den Einstand. Es folgen aber ein Vorhand- und ein Returnfehler Zverevs. Struff gewinnt damit sein erstes Aufschlagspiel.

Gut gedacht, schlecht gemacht! Erst schlägt der Aussenseiter super nach aussen auf, volliert dann aber den machbaren Return in die Spielfeldbegrenzung. Beim folgenden Punkt macht er es besser, geht aus der Rallye heraus ans Netz und holt sich dort den nächsten Spielball.

Nun ist es also wieder Struff, der jetzt schon gewissermassen gegen den Satzverlust serviert. Das macht er bei 15:15 gut, greift mit der Vorhand longline an und profitiert dann davon, dass Zverev nur noch das Netz trifft. Dann aber wird er ohne Bedrängnis zu lang, ehe er Glück hat, dass Zverevs Return an der Netzkante hängen bleibt. Spielball Struff.

Schnell geht's! Zverev schlägt gut auf, zwingt Struff zu mehreren Returnfehlern. Dieses Mal bestätigt "Sascha" sein Break.

Nächster Service weg. Struffs Rückhand beantwortet Zverev mit einem hoch abspringenden Vorhandcross, den der Weltranglisten-62. wiederum cross weit ins Aus setzt. 1:3 aus Sicht Struffs.

Struff macht weiter: Mit Serve-and-Volley überrascht er die deutsche Nummer Eins und sichert sich den ersten Punkt. Zverev aber kontert sofort, zwirbelt einen Rückhandslice ganz kurz hinter das Netz. Danach hat der Hamburger Glück, den folgenden Return mithilfe der Netzkante an Struff vorbeizuspielen. Weil der 28-Jährige dann zu lang wird, gibt es wieder Breakball.

Klasse vom Warsteiner! Lange hält er sich in der Rallye, greift dann gut mit dem Rückhandcross an und rückt vor ans Netz und volliert sicher zum 1:2 in den Spielen.

Bei 15:15 packt der Favorit einen flachen Rückhandlongline aus, der einen direkten Punktgewinn zur Folge hat. Anschliessend zeigt aber auch Struff sein Können und fischt eine Vorhand so gut raus, dass sie cross in einem Winner mündet. 30:30 also, und Zverev macht einen sehr leichten Vorhandfehler von der Grundlinie. Wieder Breakball.

Gute Arbeit von Zverev! Struff wird zu kurz, das macht sich der 21-Jährige zu Nutze. Erst drängt er seinen Gegner immer weiter in die Vorhandecke, ehe er mit seiner eigenen den Longline genau auf die Linie spielt. Starker Schlag - 2:0.

Struffs Aufschlag ist weniger druckvoll. Besonders sein Grundlinienspiel ist noch fehlerbehaftet. Nach zwei Rückhandfehlern hat Zverev zwei Breakbälle.

Gutes Service-Game für Zverev. Zu 15 geht er in Führung und untermauert damit seine Ambitionen für das Match.

Zverev schlägt zuerst auf und geht beim ersten Punkt gleichmal mutig nach vorne. Struffs Vorhandpassierball landet longline im Aus. Es folgt ein Stoppwinner Struffs am Netz sowie zwei Asse.

Beide Akteure betreten nun den Platz. Im ersten Viertelfinale besiegte der Südkoreaner Hyeong Chung den Slowaken Martin Klizan. Damit steht fest: Der Gewinner aus der Partie Zverev-Struff steht in der Vorschlussrunde Chung gegenüber.

Bisher trafen beide Spieler drei Mal aufeinander. Interessant: Jede der drei Begegnungen fand auf Sand statt, genauso wie heute. Mit 3:0 führt Zverev dabei deutlich. Auch letztes Jahr duellierten sich die beiden in München. Damals siegte der jüngere Bruder von Mischa Zverev, der übrigens gegen Philipp Kohlschreiber ausschied, mit 3:6, 7:6 und 7:6. Denkbar knapp also – kann Struff heute sogar komplett überraschen?

Dass Zverev hier als Favorit ins Rennen geht ist klar. Er ist nicht nur auf dem dritten Platz der Weltrangliste, er ist gleichzeitig auch der Titelverteidiger. Insofern darf Struff, seines Zeichens Nummer 62 der Welt, befreit aufspielen. Möglicherweise kann er seinen Erfolg von 2014 wiederholen, als er hier schon mal im Halbfinale stand.

Im Gegensatz dazu musste Jan-Lennard Struff bereits zwei Mal ran. In der ersten Runde schlug er zunächst Daniel Masur, dann rang er Yannick Maden in drei Sätzen nieder. Also hat auch der Warsteiner einige Erfahrung in deutschen Duellen vorzuweisen.

Alex Zverev stand bisher einmal auf dem Court im Turnierverlauf. In Runde Eins hatte er noch ein Freilos, in Runde Zwei dagegen schaltete er in einem anderen Match zweier Deutscher Yannick Hanfmann aus. Dabei hatte der Hamburger mehr Mühe als ihm lieb war. Mit 6:7, 6:4 und 6:2 setzte der 21-Jährige sich nach einer wahren Stopp-Flut seines Gegners letztlich durch.

Hallo und herzlich willkommen zu den BMW Open 2018 in München! Im heutigen Viertelfinale kommt es zum deutsch-deutschen Duell zwischen Alexander Zverev und Jan-Lennard Struff. Wer von beiden zieht ins Semifinale ein? Um ca. 13:30 Uhr geht es los.