Während sich Andrea Petkovic ab sofort auf das Doppel an der Seite von Jule Niemeier konzentrieren kann, wird Viktorija Golubic auf dem heiligen Rasen von Wimbledon in der 2. Runde auf die Siegerin der Partie Maryna Zanevska gegen Barbora Krejčíková treffen. Von dieser Stelle soll es das gewesen sein. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und bis bald!

Gleich ihren ersten Matchball nutzt Viktorija Golubic, schlägt Andrea Petkovic nach 76 Minuten mit 6:4 und 6:3. Angesichts von stattlichen neun Assen bewies die ungesetzte Deutsche das deutlich grössere Potenzial beim Aufschlag. Dennoch fing sich die 34-Jährige insgesamt vier Breaks ein. Auch darüber hinaus agierte die Darmstädterin auffälliger, ergriff viel häufiger die Initiative. Dabei allerdings unterliefen ihr zu viele Fehler – allein 36 der unerzwungenen Art. Auf diese Weise schenkte Petkovic zu viele Punkte her. Golubic wirkte deutlich kontrollierter, scheute über weite Strecken das Risiko, was sich als ideale Herangehensweise herausstellte. Die kurze Schwächephase zu Beginn des zweiten Durchgangs überwand die Zürcherin, die ihre Chancen weitgehend effizient nutzte – zum Beispiel alle ihre vier Breakbälle verwandelte.

Zudem mag der erste Aufschlag überhaupt nicht mehr. Den Zweiten zittert Petkovic jetzt einmal mehr nur rein. Erneut punktet Golubic mit dem Vorhandreturn und macht das Match zu.

Einen schwachen zweiten Aufschlag von Petkovic returniert Golubic mit der Vorhand zum Winner. Es folgt ein Vorhandfehler der Deutschen, die sich drei Breakbällen gegenübersieht, die zugleich drei Matchbälle sind.

Folglich steht Petkovic mit dem Rücken zur Wand, muss ihren Aufschlag zwingend durchbringen, um im Match zu bleiben. Der erste Punkt allerdings geht weg.

Es bleibt dabei, dass Petkovic zu viele Fehler unterlaufen. Eine cross gespielte Vorhand findet nicht ins Ziel. So hält Golubic ihr Service, stellt auf 5:3.

Doch dann patzt die Schweizerin mal wieder leichtfertig, wuchtet eine Vorhand ins Netz. Aus dem Breakball für Petkovic wird danach allerdings nichts, weil der Deutschen eine Vorhand zu lang gerät.

Golubic tritt ins Feld, hat bei ihrer Vorhand Glück, streift die Netzkante. Der Ball landet dennoch im Feld. 30:15!

Petkovic hat sich inzwischen dreimal so viele unforced Errors erlaubt wie die Gegnerin - bei nur zehn Winnern mehr. Dieses ungesunde Missverhältnis also bleibt.

Wenig später eröffnet sich eine weitere Chance. Und die nutzt Petkovic mit ihrem neunten Ass, verkürzt damit auf 3:4 und darf weiter hoffen.

Petkovic behält die Nerven im Griff, verbucht die folgenden zwei Punkte und hat Spielball. Den allerdings kann die Nummer 57 der Welt nicht nutzen, weil es ihre Vorhand nicht übers Spielhindernis schafft.

Auf der Gegenseite hat sich Golubic deutlich gefangen, das Risiko wieder rausgenommen und damit die Fehlerquote richtig gut im Griff. Petkovic verzieht eine Vorhand ohne Druck - 15:30!

Die eigenen Aufschlagspiele müssen jetzt sitzen, sonst ist das hier schnell vorbei. Doch Petkovic legt mit ihrem insgesamt vierten Doppelfehler los.

Aggressiv geht Petkovic auf einen zweiten Aufschlag drauf, stellt sich beim Return zur Vorhand inside-in - und verzieht. Es folgt ein weiterer leichte Vorhandfehler und schon steht es 4:2 für Golubic.

Danach muss Petkovic zu einem schwierigen Halbflugball ran, stellt anschliessend vorn am Netz ein leichtes Opfer dar. Einmal reagiert sie gut, ist dann aber ohne Chance.

Noch ist für die Darmstädterin nichts verloren. Petkovic packt eine starke Rückhand longline aus und feuert sich an.

Daran scheint Petkovic nun anknüpfen zu können. Ihr insgesamt achtes Ass bringt drei Spielbälle. Und gleich den ersten nutzt die 34-Jährige, setzt ihren Vorhandflugball sicher und erledigt das zu Null. Nicht einmal zwei Minuten hat das gedauert.

Bereits mehr als acht Minuten wird um dieses Spiel gerungen, dann nutzt Golubic den dritten Spielball. Unterstützung erhält die Eidgenossin durch eine unsauber getroffene Vorhand der Deutschen. Erstmals also kommt im 2. Satz eine Aufschlägerin durch, was das 3:1 bedeutet.

Petkovic bäumt sich wieder auf, geht mutig und entschlossen vor und versenkt den Schmetterball. Einstand!

Den dritten Breakball wehrt Golubic mit einer Rückhand genau hinten ins Eck ab. Kurz darauf hat die 29-Jährige einen zweiten Spielball.

Eine Rückhand von Golubic schafft es nicht übers Netz, womit Petkovic erneut am Re-Break schnuppert. Auch diese Gelegenheit macht die Schweizerin zunichte.

Als Golubic kurz darauf eine Rückhand verschlägt, liegt doch tatsächlich wieder ein Breakball bereit. Den wehrt die Zürcherin ab, doch die Deutsche lässt nicht locker.

Einmal mehr vergibt Golubic eine grosse Chance, kann sich bei ihrer Rückhand die Seite aussuchen. Petkovic riecht vorn am Netz den Braten und hat mit dem geblockten Vorhandvolley Erfolg.

Golubic kommt wieder ran. Dann steht Petkovic schlecht zum Ball, wuchtet ihre Vorhand ins Netz und beschert der ungesetzten Schweizerin einen Spielball.

Jetzt gelingt der Darmstädterin ein Vorhand-Winner. 0:30 - sollte sich die Serie der Breaks fortsetzen?

Seit Beginn des Satzes ist die Zahl der unerzwungenen Fehler bei Golubic rasant angestiegen. Zu den bislang vieren sind sechs hinzugekommen - in nur drei Spielen. Problem aus deutscher Sicht: Petkovic hört mit ihrer Fehlerproduktion nicht auf.

Golubic spielt das clever, lässt die Gegnerin laufen und treibt die Widersacherin in den Vorhandfehler. So holt sich die Zürcherin den Breakvorteil zurück und stellt auf 2:1.

Über eine Vorhand sucht Petkovic den Weg nach vorn, doch der Ball setzt seitlich knapp ausserhalb auf, was erneut einen Breakball bedeutet.

Im zweiten Durchgang haben die Aufschlägerinnen mehr Mühe. Das betrifft nun auch wieder Petkovic, die vorn am Netz eigentlich mit der Rückhand punkten muss, das aber nicht tut und sich den Passierball der Kontrahentin einfängt. 15:30!

Jetzt verteilt Golubic Geschenke, wuchtet eine Vorhand ohne Not in die Maschen und beschert Petkovic das sofortige Re-Break.

Aus dem Nichts erlaubt sich die Eidgenossin dann ihren ersten Doppelfehler und bietet plötzlich zwei Breakbälle an.

Nun riskiert Golubic mal etwas mehr, haut recht forsch mit der Rückhand gegen die Filzkugel. Der Longline-Ball verfehlt prompt das Ziel. 15:30!

Wenig später verschlägt Petkovic einen Vorhandvolley und bietet zwei Breakbälle an. Und das wiederholt sich unmittelbar darauf. Recht sang- und klanglos gibt die Darmstädterin ihr Service her.

Auch den zweiten Durchgang eröffnen nun die ungesetzte Deutsche servierenderweise und muss den ersten Punkt wegen eines Vorhandfehlers hergeben.

Diesen Satz musste Andrea Petkovic nicht verlieren. Die Darmstädterin legte die grössere Initiative an den Tag, entschied über die Vergabe einer Vielzahl von Punkten. Allerdings tat die 34-Jährige das zu häufig mit Fehlern - 19 allein ohne Not (nur vier bei Golubic). Das war in der Form einfach zu viel und liess sich über acht mehr geschlagene Winner nicht kompensieren.

Einen weiteren leichten Vorhandfehler später bekommt Golubic ihren dritten Satzball. Und jetzt greift die Zürcherin zu, ist jetzt mal am Drücker und vollstreckt mit Übersicht und der Vorhand.

Dann trifft Golubic eine Vorhand unsauber. Petkovic reagiert nicht zügig genug, muss eigentlich schneller aufrücken. Doch so semmelt sie ihre Vorhand ins Netz.

Ein leichter Vorhandfehler macht die Breakchance zunichte, doch Petkovic bleibt dran, spielt druckvoll und treibt die Widersacherin in den Fehler. Noch ein Breakball!

Jetzt hat Petkovic eine gute Länge in ihren Grundschlägen, greift über eine Vorhand an. Und dann packt die Darmstädterin einen starken Volleystopp mit der Rückhand aus. Breakball!

Vorn am Netz taucht dann Golubic auf, hat alle Möglichkeiten, die Sache zu beenden. Doch der Vorhandflugball bleibt an der Netzkante hängen. Einstand!

Mit einem Rückhand-Slice lockt Petkovic die Gegnerin nach vorn und hat dann die richtige Inspiration, muss den Vorhandvolley nur noch reindrücken.

Kurz darauf setzt Petkovic einen Rückhandreturn ins Spielhindernis. Zwei Satzbälle für Golubic!

Nun hat es Golubic auf dem Schläger, darf den Satz ausservieren. Petkovic möchte das mit Aggressivität verhindern, patzt aber zweimal von der Grundlinie und hadert mit sich.

Mit einem Smash verbucht die Deutsche den nächsten Punkt, schaut im Anschluss gleich noch einmal am Netz vorbei und vollstreckt mit dem Vorhandvolley. Mit ihrem siebten Ass macht die 34-Jährige das Spiel zügig zu.

Petkovic punktet mit einem Vorhandvolley, ist dann schon wieder nah am Doppelfehler, doch der zweite Aufschlag springt von der Netzkante ins Feld der Gegnerin.

Unterdessen braust Golubic zu Null durch ihre Aufschlagspiel, stellt auf 5:3. Folglich serviert Petkovic nun gegen den Satzverlust.

Inzwischen steht die Darmstädterin bei zwölf unerzwungenen Fehler - Golubic bei zwei. Das macht Petkovic mit ihren drei Winnern mehr nicht wett. Die Fehlerquote ist einfach zu hoch.

Golubic serviert mit neuen Bällen. Und Petkovic semmelt eine Rückhand ohne Not in die Maschen.

Weiterhin bemüht sich Petkovic um die grössere Initiative, sucht den Weg nach vorn und legt den Rückhandflugball kurz cross ab. Den Braten riecht Golubic. Ihr Konter kurz cross landet knapp im Aus. Danach serviert die Deutsche nochmals gut, lässt keinen kontrollierten Return zu und kommt erstmals heute zu Null durch.

Ein Spielball bleibt der ungesetzten Schweizerin. Und den nutzt die 29-Jährige mit Laufvermögen und Übersicht. Die schwierige Rückhand über Kopf setzt Golubic sicher.

Nun packt Petkovic mal einen Rückhandreturn aus. Die Filzkugel zischt die Linie runter und genau hinten ins Eck.

Nach einem weiteren Vorhand-Winner der Eidgenossin ergreift Petkovic wieder die Initiative, lässt die Widersacherin gehörig laufen, bis der die Zielgenauigkeit bei einer Rückhand abhanden kommt.

Golubic muss also mitunter nur auf die Fehler der Konkurrentin warten, spielt darüber hinaus dosierter und folglich genauer - so wie bei dieser Vorhand longline.

Nicht zu glauben, trotz dieser zwei Asse gibt die ungesetzte Deutsche das Aufschlagspiel mit einem weiteren Doppelfehler ab. Es ist also weiterhin so, dass Petkovic hier in erster Linie die Punkte verteilt - und mit leichten Fehlern eben auch viele Geschenke macht.

Dann jedoch produziert Petkovic ihren zweiten Doppelfehler. Unmittelbar darauf verzieht die 34-Jährige eine Vorhand ohne Not und sieht sich plötzlich einem ersten Breakball gegenüber.

Mehr Druck hat Petkovic auf dem Schläger, was sich vor allem im Aufschlag auswirkt. Jetzt gelingen der Darmstädterin sogar zwei Asse in Folge.

Ihren zweiten Spielball nutzt Golubic, die gut mit der Rückhand punktet und zum 2:2 ausgleicht.

Jetzt hat die Netzattacke der Deutschen Erfolg. Mit Gefühl legt die ehemalige Nummer 9 der Welt den beidhändigen Rückhandvolley zielsicher ab.

Petkovic zeigt sich bemüht, den Ton in den Ballwechseln anzugeben. Doch auf dem Weg nach vorn gelingt der Vorhandflugball nicht gut genug. Golubic ist zur Stelle und spielt ihren Vorhandpassierball longline.

Petkovic attackiert einen zweiten Aufschlag der Kontrahentin, macht Druck und versenkt kurz darauf ihre Vorhand präzise.

Den Rest erledigt zur Abwechslung mal Golubic, die eine Rückhand ins Netz wuchtet und ihrer Gegnerin den Spielgewinn zum 2:1 beschert.

Petkovic serviert gut, fabriziert nun bereits ihr insgesamt viertes Ass. Darauf folgt der erste Doppelfehler. Aktuell lässt sich der verschmerzen, denn ein Spielball bleibt.

Erst jetzt glänzt Golubic mit einem ersten Gewinnschlag, zieht die Rückhand die Linie runter. Darauf reagiert Petkovic kurz darauf mit einer starken Vorhand. Kommt jetzt etwas Niveau in die Angelegenheit?

Weiterhin ist es Petkovic, die über die Vergabe der Punkte entscheidet. Die Rechtshänderin tut das jetzt reihenweise mit leichten Fehlern. Die Schweizerin muss gar nicht gut aufschlagen, kommt aber dennoch zu Null durch.

Nun serviert Golubic, die den ersten Punkt dank eines Rückhandfehlers der Widersacherin verbucht.

Golubic hat noch nichts zu bestellen. Ihre Gegnerin entscheidet, wohin die Punkte gehen. Dann zündet Petkovic aus dem Spiel heraus einen Winner mit der Vorhand. Und das dritte Ass beschliesst das erste Spiel.

Die Reaktion darauf gelingt perfekt. Die Darmstädterin produziert gleich mal ihr erstes Ass. Und in genau diesem Rhythmus macht die 34-Jährige weiter. 30 beide!

Jetzt eröffnet Petkovic das Match. Den ersten Punkt gibt die ungesetzte Deutsche mit einem leichten Rückhandfehler ab.

Zwei Duelle hat es zwischen diesen beiden Spielerinnen bereits gegeben, beide liegen nicht lange zurück und gingen an Golubic. Beim Billie Jean King Cup im vergangenen November siegte die Schweizerin mit 6:4 und 7:5. In zwei Sätzen war auch das Erstrundenmatch im Februar in Doha erledigt (6:4, 6:4).

Inzwischen haben sich unsere Protagonistinnen auf dem Rasen von Court 8 eingefunden. Nach einigen Handgriffen der Vorbereitung hat man sich sich zusammen mit Stuhlschiedsrichterinnen Raluca Alexandra Andrei zur Wahl am Netz getroffen. Dann spielen sich beide noch ein wenig ein.

Zum fünften Mal seit 2017 steht Golubic im Hauptfeld der Championships von Wimbledon. Im vergangenen Jahr drang die Schweizerin bis ins Viertelfinale vor, was ihr bislang bestes Grand-Slam-Resultat bedeutete. Während der aktuell laufenden Saison liess sie bei drei 250er-Turnieren aufhorchen, erreichte zu Jahresbeginn beim Melbourne Summer Set 1 sowie im Mai in Strasbourg jeweils das Viertelfinale und stand zuletzt in Nottingham sogar unter den letzten Vier.

Mit Blick auf die Weltranglistenposition liesse sich ein Duell auf Augenhöhe erwarten. Viktorija Golubic steht direkt hinter ihrer heutigen Gegnerin auf Platz 58 und wurde kürzlich mal als 35. notiert. Nie stand die Eidgenossin besser. Mit 29 ist die Zürcherin ziemlich genau fünf Jahre jünger. Zu ihren grössten Erfolgen gehört die olympische Silbermedaille 2021 im Doppel. Unter anderem an der Seite von Belinda Bencic stand die Rechtshänderin auch schon im Finale des Billie Jean King Cup (2021). Als Einzelspielerin erreichte Golubic vier Endspiele, von denen sie lediglich das erste 2016 in Lausanne (Sand) für sich entscheiden konnte.

Die einstige Nummer 9 der Welt wird derzeit an Position 57 geführt. Als bestes Saisonergebnis hat Petkovic das Viertelfinale beim 250er von Melbourne Anfang Januar zu Buche stehen. Seither schaffte es die Deutsche allenfalls mal in die 2. Runde – so kürzlich beim 500er in Berlin.

Zum elften Mal schlägt Andrea Petkovic im Hauptfeld von Wimbledon auf. Nie kam die Darmstädterin dabei über die 3. Runde hinaus. Bei den anderen Major-Turnieren war die 34-Jährige deutlich erfolgreicher. Als Höhepunkt gilt das Halbfinale der French Open 2014. Darüber hinaus erreichte die Rechtshänderin auf der Tour 13 Endspiele, von denen sie sieben gewann – das letzte im vergangenen August im rumänischen Cluj-Napoca. Das einzige Finale auf Rasen verlor sie 2010 in Rosmalen.

Auf dem traditionsreichen Gelände zwischen Church und Somerset Road wurden die Tore längst für die Besucher geöffnet, bevor um 11:00 Uhr Ortszeit der Spielbetrieb aufgenommen wird. Und die Menschen sind zuversichtlich, verheisst die Wettervorhersage doch Tennis satt. Regen nämlich soll es heute bei bis zu 21 Grad nicht geben.

Herzlich willkommen zu den Championships. Im Londoner Stadtteil Wimbledon steigt seit gestern das dritte Grand-Slam-Turnier des Jahres. Auf dem heiligen Rasen des All England Lawn Tennis and Croquet Club stehen zwar keine Weltranglistenpunkte auf dem Spiel – dafür aber ein Rekordpreisgeld sowie eine Menge Prestige. Davon wollen ab 12:00 Uhr MESZ auf dem Court 8 auch Viktorija Golubic und Andrea Petkovic ihren Teil ergattern.