Fazit:
So gewinnt die Düsseldorfer EG das Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt vor allem auch in der Deutlichkeit überraschend mit 4:1. Der vor dieser Partie Tabellenletzte war zu Beginn 18 Minuten lang völlig unterlegen, konnte von Glück sagen, sich nur einen Gegentreffer eingefangen zu haben und kam dann aus dem Nichts zum Ausgleich. Dieser Treffer verfehlte seine Wirkung nicht. Fortan gingen die Hausherren mutiger zu Werke, steigerten sich stetig und lieferten auch die nötige Effizienz. Als starker Rückhalt trug Goalie Henrik Haukeland seinen Teil zum Erfolg bei. Ingolstadt hatte stark begonnen. Der Spitzenreiter setzte den angeschlagenen Gegner von Beginn an vehement unter Druck, ging vor 6.474 Zuschauern im PSD Bank Dome frühzeitig in Führung. Doch dann machten sich Nachlässigkeiten breit. Kontinuierlich schwand die Entschlossenheit. So blieb nur Schönspielerei. Und als den Panthern gewahr wurde, dass mehr Einsatz gefordert ist, bekamen die Oberbayern den Schalter nicht mehr umgelegt.

Gewitzt gewinnt Laurin Braun links im gegnerischen Drittel das Bully, sucht dann Luis Üffing, der allerdings nicht sauber zum Abschluss kommt. Der trifft die Scheibe einfach nicht.

Goalie Devin Williams ist ins ERC-Tor zurückgekehrt und macht in der Folge keine Anstalten, nochmals rauszugehen. Offenbar fügt sich Mark French in die Niederlage.

Tor für die Düsseldorfer EG, 4:1 durch Drake Rymsha
In der eigenen Zone holt sich die DEG das Bully. Kyle Cumiskey sichert die Scheibe und behält die Übersicht, findet mit einem Diagonalpass Drake Rymsha. Dieser schiesst links in der neutralen Zone ins verwaiste Tor.

Gästetor verwaist! Knapp vier Minuten vor Schluss eilt Ingolstadts Torhüter Devin Williams vom Eis - zugunsten eines zusätzlichen Feldspielers.

Ingolstadt kommt über rechts mit Austen Keating. Dessen Zuspiel verwertet Philipp Krauss im rechten Bullykreis. Henrik Haukeland bekommt die Schoner zusammen und sichert irgendwo dort unten drin den Puck. So steuert der Goalie für heute auf 97 Prozent Fangquote zu.

Den nächsten Düsseldorfer Entlastungsangriff treibt Neuzugang Laurin Braun über rechts voran, lässt dann für Paul Postma liegen, dessen abgefälschter Schuss im Fangnetz landet.

Halbrechts von der blauen Linie bringt Morgan Ellis einen Handgelenkschuss an. Henrik Haukeland regelt das mit der Stockhand. Kurz darauf bringt Mathew Bodie die Scheibe nochmals zum Tor. Jetzt friert der norwegische Goalie das Ding ein.

Zwingend wird der Tabellenführer einfach nicht mehr und muss ständig neuen Anlauf nehmen, weil die Düsseldorfer in schöner Regelmässigkeit Gegenangriffe fahren.

So kommt Ingolstadt trotz aller Bemühungen einfach nicht richtig in Fahrt. Und die Minuten verrinnen.

Weiterhin haben die Hausherren auch den Mut, früh draufzugehen. So wird die Scheibe erobert. In zentraler Position holt Bennet Rossmy gewaltig zum Schlagschuss aus. Das Geschoss verfehlt das Ziel - und auch sein Nachschuss hat keinen Erfolg, fliegt ebenfalls links vorbei.

Zeit haben die Gäste nicht mehr zu verlieren und versuchen, Druck aufzubauen. Doch die DEG kommt immer wieder dazwischen, spielt weiter selbst aktiv nach vorn. Tyler Angle schiesst aus dem linken Bullykreis haarscharf am langen Eck vorbei.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Max Balinson (Düsseldorfer EG)
Max Balinson geht wegen eines hohen Stocks für zwei Minuten runter. Weiter geht es mit Fünf gegen Fünf.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Leon Hüttl (ERC Ingolstadt)
In der neutralen Zone geraten Leon Hüttl und Max Balinson aneinander. Erstgenanntem wird dann ein Stockcheck angelastet.

Tor für die Düsseldorfer EG, 3:1 durch Drake Rymsha
Strafe angezeigt gegen den ERC! Henrik Haukeland eilt zugunsten eines zusätzlichen Düsseldorfer Feldspielers vom Eis. Damit kommen die Hausherren zum Erfolg. Am linken Bullykreis zieht Tyler Gaudet ab. Rechts vor dem Tor lauert Drake Rymsha und lenkt das Ding mit dem Schlittschuh in die Kiste. Eine Kick-Bewegung gibt es dabei nicht, weshalb der Treffer auch der Videoüberprüfung standhält. Das fünfte Saisontor des US-Amerikaners zählt.

Links von der Bande bringt Riley Sheen die Scheibe zum Tor und in Richtung des kurzen Ecks. Charles Bertrand möchte abfälschen. Das klappt nicht nach Wunsch.

In halblinker Position setzt Sam Ruopp zum Onetimer an, trifft den Puck gar nicht sauber. Das Ding wird aber mehrfach abgefälscht und somit allenfalls potenziell gefährlich.

Auf der Gegenseite haben natürlich auch die Panther noch etwas vor. Riley Sheen feuert und findet seinen Meister in Henrik Haukeland.

Ehl frei vor Williams! Düsseldorf geht drauf, holt sich die Scheibe an der gegnerischen blauen Linie gleich zurück. So wird der freistehende Alexander Ehl von Brendan O'Donnell gefunden. Der deutsche Stürmer steht mit dem Rücken zum Tor und versucht, schnell mit der Rückhand abzuschliessen. Devin Williams wehrt ab.

Drittelfazit:
Nach dem mittleren Spielabschnitt führt die Düsseldorfer EG gegen den ERC Ingolstadt mit 2:1. Nach wie vor klingt das überraschend, doch die Hausherren verdienten sich das Ergebnis mit viel Einsatz und einer gehörigen Portion Effizienz. Der Ausgleich zum Ende des Auftaktdrittels hatte dem Tabellenletzten Mut gegeben und zu einer Steigerung verholfen. Dennoch blieben die Gäste vor 6.474 Zuschauern im PSD Bank Dome die spielerisch stärkere Mannschaft. Doch es fehlte an Konsequenz. Dennoch verzeichnete der Spitzenreiter genügend Chancen, nutzte dieser allerdings nicht. Und so rennen die Oberbayern jetzt einem Rückstand hinterher.

Sinan Akdağ schiesst aus dem linken Bullykreis, setzt dann selbst nach. Doch es gibt kein Vorbeikommen an Devin Williams.

Charles Bertrand tankt sich durch die Angriffszone, bleibt hartnäckig am Puck und hat dann noch den Blick für Noah Dunham. Dessen Schuss verfehlt das Gehäuse von Henrik Haukeland.

Sam Ruopp sucht von links draussen nach der freien Schussbahn. Doch da steht Düsseldorfs Justin Richards im Weg und fälscht übers Plexiglas ab.

Ingolstadt findet die Effizienz nicht. Man spielt gut nach vorn, bringt es aber nicht zählbar zum Abschluss. Jetzt versucht Austen Keating den Bauerntrick - aber erfolglos.

Alexander Blank setzt rechts an der Bande dem Puck hinterher, hätte freie Bahn, wird aber von Sam Ruopp gestört. Das ist wohl sauber, die Pfeife bleibt stumm.

Tyler Gaudet marschiert rechts in de Angriffszone und sucht den Abschluss. Der Puck verfehlt das Ziel, so bleibt es bei zehn Düsseldorfer Torschüssen. Ingolstadt hat bereits 21 zu Buche stehen.

In der Folge geht es überaus abwechslungsreich zu. Die Partie wogt hin und her. Die DEG hält weiter voll dagegen, möchte das Momentum nutzen und nachlegen. Kyle Cumiskey schiesst aus dem linken Bullykreis, scheitert an Devin Williams, der auch gegen den nachsetzenden Luis Üffing Sieger bleibt.

Tor für die Düsseldorfer EG, 2:1 durch Tyler Gaudet
Gerade sind die Gäste wieder am Drücker, nutzen aber ihre Chancen nicht. In der eigenen Zone erobert Düsseldorfs Kyle Cumiskey den Puck, spielt durch die Mitte. An der gegnerischen blauen Linie lauert Tyler Gaudet, hat völlig freie Bahn und schiesst durch die Schoner von Devin Williams. Der Kanadier trifft zum fünften Mal in dieser Saison.

Schmölz frei vor Haukeland! Mit Direktspiel halten die Schanzer dagegen. Charles Bertrand findet Daniel Schmölz, der rechts vor dem Tor Finten ansetzt, Henrik Haukeland aber nicht vernaschen kann.

Plötzlich kontert die DEG nach einem Fehlpass von Mathew Bodie. Justin Richards macht sich auf den Weg, wird von zwei Gegenspielern bedrängt und kommt nicht klar zum Abschluss - auch wegen eines Stockschlags von Morgan Ellis. Der Pfiff aber bleibt aus.

Immer noch sind die Ingolstädter Qualitäten unübersehbar. Nur müssen es die Panther schaffen, wieder mehr Konsequenz reinzubringen. Zumindest arbeitet man nun wieder zum Tor. Wayne Simpson fälscht einen Schuss von Alex Breton ab, doch Henrik Haukeland lässt sich nicht überwinden.

Auch zu Beginn des mittleren Spielabschnitts wirkt der Tabellenführer etwas unkonzentriert. Das nimmt die DEG zum Anlass, um Schwung zu holen. Die Rheinländer glauben an ihre Chance.

In die Powerplay-Aufstellung haben es die Hausherren zwischenzeitlich geschafft, doch der Schlagschuss von Paul Postma verfehlt das Tor. Dann befreien sich die Gäste. Wenig später läuft die Strafe ab.

Noch 78 Sekunden dürfen die Düsseldorfer in Überzahl zu Werke gehen. Der ehemalige DEG-Profis Kenny Agostino sitzt draussen.

Drittelfazit:
Nach 20 Minuten steht es zwischen der Düsseldorfer EG und dem ERC Ingolstadt überraschend 1:1. Der Spielverlauf gab das nicht her. Über weite Strecken offenbarte sich ein Klassenunterschied. Die Gäste bestimmten klar das Geschehen. Früh ging der Tabellenführer in Führung, vermochte diese aber nicht auszubauen. Stattdessen schlichen sich bei den Panthern allmählich Nachlässigkeiten ein. Das hatte den unnötigen Ausgleich aus Sicht der Oberbayern zur Folge. Die DEG verdiente sich diesen durch unermüdlichen Einsatz. Damit erarbeiteten sich die Rheinländer letztlich auch mal etwas Scheibenglück, welches zuvor lange gefehlt hatte.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Kenny Agostino (ERC Ingolstadt)
Wegen eines Stockschlags gegen Alec McCrea holt sich Kenny Agostino zwei Strafminuten ab.

Tor für die Düsseldorfer EG, 1:1 durch Tyler Angle
Etwas aus dem Nichts belohnen sich die Rheinländer für ihre Unermüdlichkeit. Die Gäste spielen nicht sauber hinten raus. An der blauen Linie fängt Alec McCrea den Puck ab, passt quer. Im linken Bullykeis nimmt Tyler Angle die Scheibe gut mit und schiesst ins kurze Eck. Der Kanadier markiert seinen sechsten Saisontreffer.

An Einsatz lassen es die Düsseldorfer nach wie vor nicht vermissen. Man versucht, allen Unwägbarkeiten zu trotzen.

Scheinbar mühelos bestimmt der ERC den Rhythmus des Spiels. Nach Belieben finden die Oberbayern immer wieder den Weg in die Angriffszone, halten den Gegner damit in Schach. In vielen kleinen Szenen spiegeln sich die beiderseitigen Tabellensituationen wider.

Jetzt zeigen sich die Gastgeber im gegnerischen Drittel. Dort arbeitet Neuzugang Laurin Braun gut. Aus dem rechten Bullykreis bringt Paul Postma einen verdeckten Schuss an. Aber Devin Williams macht die Scheibe fest.

An Abstimmung fehlt es der DEG ebenfalls, man schenkt in der eigenen Zone die Scheibe her. Ingolstadts Alex Breton scheitert zunächst. Die Gäste bleiben aber dran. Breton bringt den Puck aus dem linken Bullykreis scharf zum Tor. Myles Powell hält den Schläger rein, doch Henrik Haukeland reagiert gut.

Auch durch die Überzahl wirkt die Begegnung inzwischen wieder äusserst einseitig. Der Spitzenreiter gibt den Ton an und lässt die Hausherren kaum zur Entfaltung kommen.

Fast die kompletten zwei Minuten verbringen die Panther in der Zone, zermürben den Gegner mit ihrem Powerplay. Erst kurz vor Ablauf befreien sich die Düsseldorfer. Und dann füllt die DEG wieder auf.

Seit die Gäste das Anspiel nach der ausgesprochenen Strafe für sich entschieden haben, halten sie sich in der Angriffszone. Schussversuche gibt es - wie zum Beispiel von Wayne Simpson.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Alec McCrea (Düsseldorfer EG)
Erstmals öffnet sich die Tür zu einer der Strafbänke. Dort muss sich Alec McCrea nach einem Beinstellen an der Bande hinter dem eigenen Tor gegen Noah Dunham einfinden.

Im Spielaufbau schenkt Moritz Wirth den Puck her. Das bringt Ingolstadts Noah Dunham ins Spiel, der gleich aufs Tor zu marschiert - aber an Henrik Haukeland scheitert.

Optisch wirkt die Partie jetzt etwas offener. Doch dann verliert Sinan Akdağ das Hartgummi. So starten die Ingolstädter einen Konter. Philipp Krauss löffelt das Spielgerät hoch rechts am Tor vorbei.

Jetzt melden sich die Hausherren mal wieder zu Wort. Erstmals muss Devin Williams eingreifen, wird aber nicht ernsthaft geprüft. Besser erscheint die Gelegenheit für Sinan Akdağ, der den Puck aber nicht aufs Tor bringt.

Tor für den ERC Ingolstadt, 0:1 durch Morgan Ellis
Jetzt gelangen die Oberbayern mit Anlauf links ins gegnerische Drittel. Dort behält Wayne Simpson die Übersicht, spielt einen präzisen Querpass und findet Morgan Ellis. Dieser hat viel Platz und Zeit, um innen am rechten Bulylkreis Mass zu nehmen. Die Scheibe zischt ins linke Eck. Saisontor Nummer drei für den Kanadier!

Pietta an den Pfosten! Dauerhaft nisten sich die Panther im Angriffsdrittel ein. In zentraler Position schiesst Daniel Pietta aus der Drehung und trifft den rechten Pfosten.

Ansonsten spielen von Beginn an nur die Gäste. Der Tabellenführer möchte gleich Eindruck hinterlassen, entwickelt gewaltig Druck. Alex Breton schiesst aus dem rechten Bullykreis. Henrik Haukeland pariert.

Früh bekommt die DEG einen Umschaltmoment. Die erste Düsseldorfer Sturmreihe ist noch auf dem Eis, spielt das aber nicht gut. Die Idee von Alexander Ehl durchschaut die Ingolstädter Defensive.

Für Ordnung auf dem Eis sollen André Schrader und Reid Anderson sorgen. Den beiden Schiedsrichtern gehen an den Linien Kai Jürgens und Tobias Schwenk zur Hand.

Zwischen den Pfosten beginnen Henrik Haukeland auf Düsseldorfer und Devin Williams auf Ingolstädter Seite. Darüber hinaus gibt die Neuverpflichtung Laurin Braun (von den Grizzlys Wolfsburg) das DEG-Debüt.

Zum dritten Mal stehen sich beide Teams in dieser Saison gegenüber. Die ersten beiden Duelle stiegen Anfang Oktober und Dezember in Ingolstadt und gingen mit 4:3 und 7:1 an den ERC.

Düsseldorf gewann während der laufenden Spielzeit ganze sieben Partien. Das letzte Erfolgserlebnis gab es zwei Tage vor Weihnachten hier an dieser Stelle gegen Augsburg (7:2). Seither setzte es drei Niederlagen – eine davon daheim gegen Wolfsburg (2:5). Kurz vor dem Jahreswechsel holte man beim 1:2 nach Penaltyschiessen in Iserlohn zumindest einen Punkt.

Zum Jahresende kassierte der ERC in Frankfurt eine 3:5-Niederlage, das bedeutete die erst neunte Pleite der Saison. Danach hielten sich die Panther aber zu Hause gegen Mannheim schadlos (6:2). Der letzte Auswärtssieg geht auf ein 6:1 kurz vor Weihnachten in Berlin zurück.

Übrigens bauen die Ingolstädter ihre starke Saison nicht auf den Special-Teams auf, hier sind die Panther ebenfalls eher Durchschnitt. Dennoch stellen die Oberbayern mit 127 Saisontoren den stärksten Angriff der DEL – mit dem effizientesten Abschluss (zwölf Prozent). Dazu liefern die Schanzer Topwerte beim Bully (55 Prozent) und in Sachen Zweikampfstärke.

Doch die Düsseldorfer Zahlen sind verheerend. In vielerlei Hinsicht ist man Schlusslicht der Liga: wenigste Tore (68), schlechteste Schusseffizienz (acht Prozent), meiste Gegentreffer (117), schwächste Bully-Bilanz (45 Prozent), schlechteste Zweikampfquote (45 Prozent), geringster Puckbesitz (24 Prozent). Auch die Special-Teams reissen es nicht raus. Lichtblicke sind rar Gesät. Bei einem Topwert von 370 Blocks lässt sich den Rheinländer nicht vorwerfen, sie würden sich nicht reinhauen.

Dabei handelt es sich um eine Begegnung der Gegensätze. Das Schlusslicht hat den Spitzenreiter zu Gast. Zwischen beiden Mannschaften hat sich eine Differenz von 44 Punkten aufgetan. Während die Ingolstädter die Tabelle recht souverän mit fünf Zählern Vorsprung anführen, hat die DEG die Playoffs längst aus den Augen verloren. Für die Rheinländer kann es nur noch darum gehen, den Anschluss zu Iserlohn und Augsburg nicht zu verlieren, um sich die Chancen zu erhalten, den Abstiegsplatz irgendwann verlassen zu können.