Fazit:
EHC Red Bull München gewinnt ein mühsames Spiel mit 3:1 gegen zu zahnlose Kölner Haie. Dass ein gutes Pferd nicht höher springt als es muss, hat die Heimmannschaft heute eindrucksvoll bewiesen. Über weite, weite Strecken der Partie haben die Bayern nur das Nötigste gemacht - und es hat dicke gereicht. Während die Münchner zahlreiche Grosschancen generiert haben, sind die Vorstosse des KEC übersichtlich gewesen. Hinten haben die Domstädter dem EHC zu viel Raum gewährt. München führt die Serie nun mit 2:1 an. Mittwoch geht es um 19:00 Uhr in NRW weiter.

Wolf trifft beim Empty Net der Gäste lediglich den linken Innenpfosten. Sekunden später zieht er aus der Distanz links vorbei.

Tor für Kölner Haie, 3:1 durch Alexander Weiss
Latta gewinnt rechts das Bully gegen Smaby und leitet sofort auf Alexander Weiss weiter. Der verkürzt aus kürzester Distanz ohne Schwierigkeiten. Mehr als Ergebniskosmetik ist das nicht!

Warum Clouston nicht längst den Torwart rausgenommen hat, bleibt wohl sein Geheimnis. Selbst zehn Minuten vor Schluss wäre das bei der Überzahl schon eine Option gewesen. Entweder geht man dann richtig unter oder schafft das kleine Wunder.

Patrick Hager mit der Brechstange. In der Schlussphase werfen die Rheinländer alles in die Waagschale. Im Slot kommt Hager letztlich aber nicht durch.

Matt Smaby fährt mit der Scheibe hinter den eigenen Kasten und lässt seinen Klub wechseln. Viel passiert nicht mehr.

Dieses Powerplay der Weissen ist zum Fürchten gewesen. Viel harmloser hätte die Mannschaft von Cory Clouston nicht spielen können. Es kommt zu wenig von den Gästen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Michael Wolf (EHC Red Bull München)
Halten

EHC Red Bull München rührt hinten Beton an und reduziert zugleich die Abspielfehler im Aufbau. Ein Haie-Team in Normalform hätte heute durchaus einen Auswärtspunkt setzen können. So laufen die Kölner der Scheibe chancenlos hinterher.

Wolf zündet den Turbo, wird am linken Bullykreis allerdings von Moritz Müller abgekocht.

In dieser Phase werden viele Zweikämpfe geführt, die allzu häufig keinen echten Sieger haben. Köln muss zahlreiche Angriffe abbrechen, weil kein Spieler zur Unterstützung mitfährt. Leggio lenkt einen Lalonde-Schuss per Schoner zur Seite weg.

Mal sehen, ob sich die Domstädter in den letzten 20 Minuten noch einmal gegen den drohenden 1:2-Serienrückstand wehren. Sie müssen einfach häufiger abschliessen und mit mehr Speed über die neutrale Zone kommen.

Da hat es der Eismeister zu gut gemeint: Das Wasser steht zu hoch auf dem Eis und muss erst einmal anziehen. Deshalb hat sich der Beginn des letzten Drittels verzögert.

Drittelfazit:
Absolut verdient liegt München nach dem zweiten Drittel mit 3:0 gegen Köln in Führung. Wie auch im ersten Spielabschnitt, haben die Red Bulls den Ton angegeben und diesmal auch ihre Chancen besser genutzt. Die Haie haben ein paar Nadelstiche setzen können - mehr aber auch nicht. Insgesamt ist das 0:3 aus Gästesicht noch schmeichelhaft. Ohne Wesslau wäre die KEC-Klatsche bereits perfekt.

Tor für EHC Red Bull München, 3:0 durch Frank Mauer
Gut, besser, Frank Mauer! Jeremy Dehner schickt den gestarteten Mauer aus der neutralen Zone steil auf die Reise. Der hämmert die gummierte Scheibe abgebrüht in den rechten Giebel. Bei 18:4 Torschüssen für München ist die 3:0-Führung noch im Rahmen.

Hinten verteidigen die Haie mit Mann und Maus. Der EHC belagert das Tor der Gäste nun dauerhaft und ist dem 3:0 wesentlich näher als Köln dem 1:2.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Shawn Lalonde (Kölner Haie)
Übertriebene Härte. Unnötige Zeitstrafen machen die Aufgabe für die Rheinländer nicht einfacher. Weiterhin kommt das gesamte Spiel nicht so richtig in die Gänge.

Offensiv findet der KEC noch zu selten statt. Da muss mehr kommen von der Clouston-Auswahl. Nach Torschüssen steht es im zweiten Spielabschnitt nämlich 12:3 für die Bayern.

Riesen-Chancen für die Red Bulls! Was ist denn hier los? Zweimal innerhalb kürzester Zeit schiessen die Münchner nach einem Drei-auf-Zwei-Konter am leeren Tor vorbei. Boyle und Samson haben nicht genügend Zielwasser getrunken.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Konrad Abelsthauser (EHC Red Bull München)
Behinderung

Philip Gogulla tanzt sich sehenswert auf der rechten Seite gegen drei Mann durch. Mit seinem Abschluss wartet er zu lange und verliert das Duell gegen Leggio.

Tor für EHC Red Bull München, 2:0 durch Michael Wolf
Ganz, ganz starker Move von Wolf! Mit Volldampf fährt der EHC-Kapitän in Überzahl auf Wesslau zu, täuscht einen Schuss ins linke Eck an und vollendet dann flach gegen die Laufrichtung des Goalies. Allmählich müssen die Gäste aus dem Rheinland aufmachen und Gas geben.

Philip Gogulla kann Steve Pinizzotto noch hinter sich lassen, doch hinter dem Haie-Kasten macht Alexander Sulzer kurzen Prozess!

Kleine Strafe (2 Minuten) für Dragan Umičević (Kölner Haie)
Behinderung. Am Ende eines schnellen Gegenstosses scheitert Dragan Umičević an David Leggio und gibt dem Goalie noch einen Schubser mit. Es ist übrigens Kölns erster Torschuss im zweiten Drittel gewesen.

Kompromisslos schiebt Nickolas Latta den gegen Gustaf Wesslau nachstochernden Yannic Seidenberg zur Seite und beruhigt das Spiel. Momentan geht es teils vogelwild hin und her - die schönen Checks häufen sich.

Immer wieder muss Gustaf Wesslau die Kastanien für sein Team aus dem Feuer holen. Hinten muss der KEC kompakter, vorne wesentlich agiler werden. Derweil zieht Jérôme Samson aus dem Slot rechts vorbei.

Vier ihrer letzten fünf Heimspiele gegen den KEC haben die Münchner gewonnen. Generell haben die Haie bis dato aber acht von zehn Playoff-Halbfinals gewonnen. Es bleibt also spannend.

Und damit rein in den Mittelabschnitt. Im ersten Durchgang sind die Bayern häufig den berühmten Schritt schneller und einfach druckvoller gewesen. Der KEC muss sich hier noch reinbeissen und kann sich bei einem starken Wesslau bedanken, dass man nicht höher zurückliegt.

Drittelfazit:
Nach intensiven 20 Minuten führt der EHC Red Bull München mit 1:0 gegen die Kölner Haie. Beide Mannschaften haben ihrem Gegner jeweils grosse Räume gelassen und sind so zu zahlreichen Abschlüssen gekommen. Insgesamt sind die Red Bulls aktiver und einen Tick aggressiver. Michael Wolfs Führungstreffer im dritten Anlauf geht in Ordnung.

Disziplinarstrafe (10 Minuten) für Gustaf Wesslau (Kölner Haie)
Wegen Meckerns bekommt der Kölner Keeper eine zehnminütige Disziplinarstrafe aufgebrummt. Kassiert er noch eine, ist er für das nächste Mal gesperrt. Aslund sitzt die Strafe ab.

Daryl Boyles Onetimer pariert Wesslau mit dem Stock, der ihm anschliessend auf das Eis fliegt. Sekunden später nimmt er auch ohne Schläger die nächsten beiden Schüsse aus dem Spiel. München drückt auf die Tube und kesselt die Haie mächtig ein.

Gustaf Wesslau kratzt Schüsse von Mads Christensen, Frank Mauer und Jeremy Dehner aus dem Eck. Hut ab!

In Überzahl bekommt der EHC Red Bull München selbst Fünf-Meter-Pässe nicht an den Mann. Durch die vielen Fehler generiert der Hauptrunden-Champion nicht genügend Gefahr.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Dragan Umičević (Kölner Haie)
Zu viele Spieler auf dem Eis. Die 84 der Gäste sitzt die Bankstrafe ab.

Shawn Lalonde scheitert mit einem Schlagschuss von der linken Seite. Dann wird Alexander Weiss kurz vor knapp am Abschluss gehindert.

Etwas überraschend ist es bislang ein Spiel, das beiden Mannschaften extrem viel Raum bietet. Dadurch werden die Akteure häufig zu übermotivierten Fernschüssen verleitet. Die sind für die gut aufgelegten Goalies kein Problem.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Steve Pinizzotto (EHC Red Bull München)
Stockschlag. Damit gibt es das erste Powerplay für die Haie, die in dieser Serie eine Überzahl haben nutzen können.

Ryan Jones scheitert vom rechten Bullykreis an David Leggio, der lässig den Schoner rausstellt.

Köln hat die eigene Blaue irgendwie aufgegeben und lässt den EHC viel zu leicht vor das Tor kommen. Zudem stehen die Weissen oftmals einen Tick zu weit von den Roten Bullen weg.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Daryl Boyle (EHC Red Bull München)
Übertriebene Härte

Kleine Strafe (2 Minuten) für Nickolas Latta (Kölner Haie)
Übertriebene Härte

Tor für EHC Red Bull München, 1:0 durch Michael Wolf
Aller guten Dinge sind drei! Erneut lassen die Domstädter Michael Wolf zu viel Raum. Aus dem Zentrum kommend, legt sich die Nummer 13 der Heimmannschaft den Puck auf die Rückhand und hebt ihn aus kurzer Distanz gekonnt in den Winkel. Fünftes Playoff-Tor im achten Spiel für Münchens Kapitän.

Per Hechtsprung fängt Torsten Ankert einen Steilpass von Toni Söderholm ab und verhindert Schlimmeres. Insgesamt kämpfen beide Seiten in den Anfangsminuten mit offenem Visier. So darf es gerne weitergehen!

Diesmal kommt Wolf zentral zwischen den Bullykreisen zum Abschluss. KEC-Goalie Gustaf Wesslau macht sich gross und wehrt den Puck nach vorne ab. Dann klären die Kölner Haie.

Starker Check von Mads Christensen, der einen Konter der Gäste humorlos unterbindet. Hinten stehen die Bayern bis dato gut und verschieben schön gegen durchaus engagierte Rheinländer.

Pfosten! Michael Wolf zieht aus voller Fahrt ab, Gustaf Wesslau lenkt die 170 Gramm Hartgummi noch irgendwie an den Pfosten.

Früh versuchen sich die Gäste, im gegnerischen Drittel festzusetzen. Fredrik Eriksson feuert aus halblinker Position ein Schüsschen ab - David Leggio pariert ohne Probleme.

Hauptschiedsrichter der heutigen Partie sind Daniel Piechaczek und Willi Schimm. Als Linesmen fungieren Flad und Lajoie.

In wenigen Minuten beginnt der heisse Tanz auf dem Eis. Freuen wir uns auf ein spannendes Duell mit hoffentlich wieder vielen Toren. Viel Spass!

In Köln erwischten die ohnehin heimstarken Haie, die zuvor Meister Adler Mannheim und die Eisbären Berlin ausgeschaltet hatten, vor 18.068 Zuschauern einen Traumstart: Schon nach dem ersten Drittel führte die Auswahl von Coach Cory Clouston mit 3:0.

Die heutigen Gastgeber haben im Viertelfinale der Playoffs die Straubing Tigers mit insgesamt 4:1 abgefertigt. Dabei präsentierte sich das Team von Cheftrainer Don Jackson sehr heimstark und gewann vor heimischer Kulisse 5:0, 4:0 und 2:1. Mit 94 Punkten wurden die Roten Bullen Erster der Hauptrunde und sammelten 17 Zähler mehr als die Haie.

Um den Termin in Köln war es im Vorfeld zu einer ziemlich peinlichen Posse gekommen, da die Betreiber der Kölner Lanxess Arena mit Handball-Europameister Deutschland für Freitagabend ebenfalls ein Länderspiel gegen Dänemark vereinbart hatten. Das Handballspiel wurde einen Tag nach hinten verschoben und gestern, also Samstag, ausgetragen.

Satte zwölf Treffer sind in den ersten beiden Halbfinalspielen zwischen den Bayern und den Domstädtern gefallen. In München kassierten die Kölner zum Auftakt der "Best-of-Seven"-Serie eine bittere 1:5-Klatsche. Vor weniger als 48 Stunden glichen die Rheinländer durch einen ebenfalls furiosen 5:1-Erfolg zum 1:1 in der Serie aus.

Hallo und ein ganz herzliches Willkommen, liebe Eishockey-Freunde, zum dritten Halbfinalspiel der DEL-Playoffs. Hauptrunden-Primus EHC Red Bull München empfängt die Kölner Haie. Faceoff ist um 14:30 Uhr im Olympia-Eissportzentrum.