Fazit:
Wolfsburg erarbeitet sich in einem enorm spannenden Spiel den wichtigen Auswärtssieg und führt nun in der Halbfinalserie gegen die Ice Tigers mit 2:0! Für die Nürnberger ist diese Niederlage ganz bitter, weil sie über weite Strecken das aktivere Team waren. Die Grizzlys hingegen zeigten in den entscheidenden Momenten die nötigen Qualitäten. Haskins' Einsatz vor dem 1:2 und Vogls unzählige Paraden machten heute den Unterschied, zudem schmissen sich die Gäste ein ums andere Mal in die Schusslinie der Franken. Nürnberg steht am Sonntagabend also unter Druck, muss auswärts das erste Spiel gewinnen. Die Wolfsburger treten die Heimreise mit der Gewissheit an, heute einen ganz wichtigen Schritt auf dem Weg zur ersten Finalteilnahme gemacht zu haben. Für den nächsten Erfolg bedarf es jedoch der gleichen Konzentration wie heute. Wir verabschieden uns für heute aus Nürnberg - einen schönen Abend noch!

Tor für Grizzlys Wolfsburg, 1:3 durch Mark Voakes
Voakes macht es aus der eigenen Hälfte und entscheidet das Spiel! Das Tor ist frei, Voakes hat eine Sekunde lang Zeit und nimmt Mass. Direkt neben dem linken Pfosten überquert die Scheibe die Linie.

Widing verpasst die Entscheidung um Zentimeter! Beskorowany ist längst vom Eis und die Scheibe trudelt rechts durch Nürnbergs Zone. Von hinten rauscht Widing heran, überläuft den letzten Verteidiger und bekommt den Schläger aus extrem spitzem Winekl noch ans Spielgerät. Der Puck rutscht aber nur quer vor dem Tor nach links - eine Minute bleibt den Hausherren noch!

Noch einmal rennt Nürnberg an, aber sie kommen einfach nicht durch. Das Stadion steht!

Was ist denn hier los!? Nürnberg hat drei, vier, fünf Riesenchancen! Nach einem Schuss von links setzt Heatley nach und die Nürnberger Fans jubeln schon, aber Vogl kratzt das Ding mit einer Wahnsinnstat noch von der Linie! Anschliessend stürzen sich bis zu acht Spieler auf die Scheibe, die frei im Slot liegt, aber entweder ist ein Wolfsburger Körper oder Schlussmann Vogl dazwischen. Da war sie, die Ausgleichschance für die Ice Tigers!

Kleine Strafe (2 Minuten) für Brent Aubin (Grizzlys Wolfsburg)
Wegen hohen Stocks bekommt Aubin eine Zwangspause. Trotzdem sind die Nürnberger Fans unzufrieden, weil die Szene entfernt an jene erinnert, wegen der Reimer vom Spiel ausgeschlossen wurde. Aubins "Opfer" Bina trägt aber keine Verletzung davon. Für die Zuschauer ist die Sache jedoch klar: "Schieber!"-Rufe hallen durch die Halle.

Die Ice Tigers treten genau mit der richtigen Portion an Aggressivität auf und lassen die Gäste kaum noch aus der eigenen Zone. Dennoch: Es bleiben nur noch sechs Minuten, die Heimniederlage noch zu verhindern.

Stattdessen hat Ehliz die Möglichkeit zum Ausgleich! Im Aufbauspiel spritzt der Youngster dazwischen und geht über links ab. Reinprecht ist mitgelaufen, wird vom einzigen verbliebenen Wolfsburger verteidigt aber geschickt abgeschirmt. Ehliz entscheidet sich daher für den Schuss auf das lange Eck, aber Vogl bleibt erneut Sieger.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Kyle Klubertanz (Thomas Sabo Ice Tigers)
Weil Kyle Klubertanz seinen Gegner in aussichtsreicher Position zentral vor dem eigenen Tor zu Fall brachte, muss er für zwei Minuten vom Eis. Wolfsburg hat jetzt also die Chance, in Überzahl das 3:1 zu machen.

Obwohl sie gerade in die Defensive gedrängt werden, muss der Einsatz der Grizzlys gelobt werden. Immer wieder schmeisst sich ein Weisser in Nürnbergs Fernschüsse, diesmal bekommt Mayer die Scheibe ab. Der Schuss in den hinteren Oberschenkel und bleibt liegen. Anschliessend humpelt der Left Wing mit schmerzverzerrtem Gesicht von Feld und muss sich erst einmal erholen.

Wieder und wieder rennen die Ice Tigers an, aber Wolfsburg steht zum Teil mit allen fünf Mann vor dem Kasten. Das ist jetzt schon einer der grossen Unterschiede zum Auftaktspiel: Die Franken sind definitiv drin in der Serie. Es fehlt bisher nur das Glück.

Pfleger erobert den Puck klasse an der Bande in der gegnerischen Zone und legt in die Mitte, aber Nürnbergs Direktschuss kann James Sharrow vor seinem Torhüter blocken.

Den Franken läuft ein wenig die Zeit davon. Das Heimteam wird etwas, ermöglicht dadurch aber auch den Grizzlys einige Räume. Im Schlussabschnitt gibt es trotzdem noch keine wirklichen Aufreger zu verzeichnen.

Die Wolfsburger versuchen nach wie vor, den extrem physisch spielenden Nürnbergern etwas entgegenzusetzen. Bloss nicht die Kontrolle über das Spiel verlieren, lautet die Devise der Männer von Pavel Gross.

20 Minuten bleiben den Nürnbergern noch, um dieses Spiel umzubiegen und den Auswärtssieg der Gäste zu verhindern. Auf in das dritte Drittel!

Drittelfazit:
Wieder entscheiden die Grizzlys das zweite Drittel für sich und gehen mit einem Vorsprung in den Schlussabschnitt. Allerdings hatten die Hausherren im zweiten Abschnitt mehr vom Spiel, hätten eine ihrer zahlreichen Möglichkeiten nutzen müssen. Der Wille von Haskins war letztlich entscheidend, der den Weg für das wichtige 1:2 bereitete. Wie gehen die Franken mit dem späten Gegentreffer um?

Tor für Grizzlys Wolfsburg, 1:2 durch Jeff Likens
Wolfsburg setzt noch einen Lucky Punch! Haskins arbeitet ganz stark hinter dem gegnerischen Tor und legt zurück auf Armin Wurm, der von der blauen Linie flach abzieht. In der Mitte springt Jeff Likens hoch, wird aber trotzdem noch am Fuss getroffen. Dieser kleine Kontakt gibt dem Puck entscheidende Richtung, sodass die Scheibe durch die Beine von Beskorowany rutscht. Was für ein unglücklicher Gegentreffer, der Keeper kann es selbst nicht fassen. Frustriert schüttelt er den Kopf - die Grizzlys im Glück!

Fabio Pfohl verliert die Scheibe vor dem eigenen Kasten und Heatley ist hellwach. Im Tor der Niedersachsen macht Vogl jedoch die Beine zu und verhindert das 1:1. Zwei Minuten haben beide Mannschaften noch, um kurz vor dem Drittelende noch ein Ausrufezeichen zu setzen.

Ganz offensichtlich haben die Franken ihre Lektion gelernt und bleiben diesmal auch im zweiten Drittel bei der Sache. Segal darf aus der zweiten Reihe draufhalten und schiesst nur knapp rechts vorbei.

Der heute sehr auffällige Ehliz kommt aus kurzer Distanz von links zum Direktschuss, aber Vogl fährt die Pranke aus und wehrt die Scheibe mit einem Riesenreflex ab. Super Aktion von beiden!

Das Spiel hat sich in den letzten zwei Spielminuten etwas beruhigt, ist zerfahrener geworden. Für den Blutdruck der Zuschauer ist das sicher gut, denn bisher gab es überhaupt keine Gelegenheit zum Durchschnaufen. Was sich nicht geändert hat: Beide Teams nehmen den Playoff-Kampf voll an und schenken sich keinen Zentimeter.

Nürnberg will es jetzt wissen! Die Wolfsburger haben in der Defensive alle Hände voll zu tun, sind aber weiterhin aufmerksam und verzeichnen bereits fünf geblockte Schüsse. Marco Pfleger ahnt, dass die Scheibe nach einem Schuss von rechts auf die andere Seite springt, und ist zur Stelle. Frei vor dem leeren Tor fängt er die freie Scheibe mit dem Fuss ab und will einschieben, kommt aber nicht mehr heran. Das Spielgerät springt nur an den Aussenpfosten! Keine Schuld von Pfleger, der da mit ganz viel Pech die Führung verpasst.

Bis auf eine gefährliche Aktion machen das die Grizzlys gut und lassen nichts anbrennen. Aber direkt nach der Unterzahl brennt es schon wieder. Reinprecht ist ganz alleine und kommt nach einer tollen Bewegung alleine über links. Der Ice Tiger visiert die lange Ecke an, aber Vogl ist da. Durchatmen kann der Keeper aber nicht, denn Reinprecht kommt fast sofort wieder an den Puck im Slot. Er will die Scheibe am Schlussmann vorbeilegen, aber Vogl bleibt aufmerksam und reagiert stark.

Nach 25 Minuten kassieren die Gäste ihre erste Strafe und müssen sich nach Hamblys Beinstellen das erste Mal in Unterzahl beweisen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Tim Hambly (Grizzlys Wolfsburg)

Es geht weiter hin und her! Auf der einen Seite zeigen sich Furchner und Haskins zu verspielt, trotzdem kommt Furchner Zufall zur grossen Chance. Direkt im Gegenzug taucht Murley alleine vor Vogl auf, aber auch er bringt die Scheibe nicht im Tor unter.

Ein Zuckerpass der Grizzlys setzt Mayer ein, der von links kommend das Kreuzeck anvisiert - Beskorowany bleibt stehen und der Puck prallt von der Schulter des Goalies zur Seite.

Sofort ist wieder Feuer in der Partie. Reinprecht setzt das erste Ausrufezeichen und schlägt bei einem Wolfsburger Konter die Scheibe im Fallen gerade noch vor Furchner zur Seite. Szenenapplaus für den Kanadier!

Holen die Wolfsburger den wichtigen Auswärtssieg oder können die Nürnberger die Serie ausgleichen? Am Mittwochabend war das zweite Drittel spielentscheidend - weiter geht's!

Drittelfazit:
Ein rasantes Eishockeyspiel geht in die erste Pause. Nach engagiertem Beginn der Gastgeber verdienten sich die Wolfsburger ihre Führung. Nach dem Spielausschluss von Topspieler Patrick Reimer sahen die ersten Pessimisten das Spiel schon fast entschieden, aber die Ice Tigers zeigten eine ganz starke Reaktion. Nach der überstandenen fünfminütigen Unterzahl legte das Team noch eine Schippe drauf und kam durch eine grossartige Aktion von Segal zum 1:1. Zwar haben die Nürnberger immer noch kein Drittel dieser Serie für sich entschieden, aber das Ende des letzten Abschnitts lässt die Fans hoffen. Kurz durchatmen, wir freuen uns auf die Fortsetzung dieser spannenden Partie!

Daniel Heatley hat den Ausgleich auf dem Schläger! Steven Reinprecht erobert die Scheibe durch starken Einsatz und Heatley ist auf und davon. Der Left Wing zieht die Scheibe nach rechts, links - und nur neben den Kasten!

Tor für Thomas Sabo Ice Tigers, 1:1 durch Brandon Segal
Eine Klasseaktion bringt Nürnberg den Ausgleich - Sebastian Vogl schaut völlig verdattert! Ein Distanzschuss von Marcus Weber rauscht klar am Kasten vorbei, klatscht aber per Bande zu Brandon Segal. Der steht links vom Tor und leitet die Scheibe aus spitzem Winkel mit nur einem Kontakt in den Kasten. Ganz grosses Eishockey!

Trotz eines fahrlässigen Puckverlustes von David Printz gegen Ende der Unterzahl überstehen Jiraneks Männer diese unbeschadet. Es bleibt beim knappen 0:1.

In Unterzahl kommen die Ice Tigers zur Ausgleichschance! Ehliz schaltet schnell und nutzt einen Abstimmungsfehler, kommt aber nicht an Vogl dabei. Nürnberg verteidigt die lange Auszeit bisher sehr gut.

Bereits beim Spielausschluss von Patrick Reimer wurde Martin Jiranek enorm laut. Der Nürnberger Co-Trainer bleibt aktiv und wird von den Schiedsrichtern das erste Mal zurechtgewiesen.

Von den fünf Strafminuten sind bereits zwei um. Weiterhin setzen die Ice Tigers auf körperliche Stärke und arbeiten die Scheibe immer wieder gut aus der eigenen Zone heraus.

Fauser hat offenbar einen Riss im Rohr. Die Stimmung ist nun völlig aufgeheizt, auch weil die Ice Tigers überhaupt kein Verständnis für die Entscheidung der Unparteiischen haben. Der Unmut ist insofern verständlich, als Reimers Verlust eine herbe Schwächung der Gastgeber ist.

Grosse Strafe (5 Minuten + Spieldauer-Disziplinarstrafe) für Patrick Reimer (Thomas Sabo Ice Tigers)
Es wird hitzig auf dem Eis! Bei einer Auseinandersetzung weitab vom Spielgeschehen bekommt Gerrit Fauser den Schläger von Patrick Reimer voll links ans Rohr und blutet heftig. Wolfsburgs Coach Pavel Gross ist völlig ausser sich. Die Schiedsrichter werten die Aktion nicht nur als Unfall, sondern schicken Reimer für den Rest des Spiels vom Feld!

Nürnberg antwortet mit Härte. Fabio Pfohl bekommt einen harten Check von David Printz ab und bleibt liegen, das Spiel geht aber weiter. Der Wolfsburger schleppt sich vom Eis und hält sich den Kopf. Ob es für ihn weitergeht, ist noch unklar - Printz dagegen hat etwas Glück, dass er ohne Strafe davonkommt.

Tor für Grizzlys Wolfsburg, 0:1 durch Brent Aubin
Nach einem Fehlpass der Nürnberger geht es ganz schnell! Der Puck geht nach rechts zu Aubin der kurz zu Reiss zurückgibt und weiter zum Tor zieht. Der Kanadier bekommt die Scheibe wieder und zieht zum Kasten. Den ersten Versuch hält Beskorowany noch, aber Aubin schnappt sich den Puck erneut und schiebt am Keeper vorbei ins linke Eck ein. Eine ganz wache Aktion von Brent Aubin bringt die Gäste in Front!

Wolfsburg setzt sich das erste Mal in der gegnerischen Hälfte fest. Vor allem Gerrit Fauser macht ordentlich Dampf und taucht auf einmal alleine vor Tyler Beskorowany auf. Der Schlussmann des Heimteams gibt sich aber im Eins-gegen-eins keine Blösse.

Die Wolfsburger haben sich aus der ersten Umklammerung der Ice Tigers gelöst. In den ersten Minuten geht es munter hin und her - und auch die Härte ist sofort da. Murley beharkt Mayer ein wenig mit dem Stock, was der Grizzly mit einem Schubser beantwortet. Für eine Strafe sehen die Schiedsrichter Lars Brüggemann und Willi Schimm allerdings zurecht keinen Anlass.

Vogl leistet sich seine erste Unsicherheit, ihm verspringt der Puck hinter dem Kasten. Die Nürnberger Offensive kann diese überraschende Möglichkeit jedoch nicht nutzen.

Bei einem abgefälschten Wolfsburger Schuss noch aus der neutralen Zone fliegt der Puck über die Bande. Es gibt ein Bully.

Sofort wird sichtbar, dass die Ice Tigers heute etwas gutmachen wollen. Steckel kommt bereits nach zwanzig Sekunden zum ersten Schuss von links, verfehlt aber Vogls Kasten.

Der Puck ist auf dem Eis, rein in die Partie! Nürnberg ist in schwarz unterwegs, die Gäste in weiss.

Im Vergleich der Offensiven gelten allerdings die Grizzlys nicht erst seit der letzten Partie als das etwas stärkere Team. Insbesondere das Trio Mark Voakes, Tyler Haskins und Sebastian Furchner lehrt seit Jahren die Gegner das Fürchten und will sich dieses Jahr mit dem Titel krönen. Mal schauen, ob die Nürnberger Hintermannschaft vor heimischem Publikum besser mit den Wolfsburger Angreifern klar kommt. Gleich gibt's das erste Bully!

Die Hoffnungen der Nürnberger ruhen insbesondere auf Steven Reinprecht. Der Linkshänder aus Kanada sammelte bereits acht Torbeteiligungen in den Playoffs. Aber auch die beiden deutschen Youngster Leonhard Pföderl und Yasin Ehliz überzeugen bisher, letzterer erzielte am Mittwoch die frühe Führung.

Besonderen Auftrieb gibt den Wolfsburgern das zweite Drittel des letzten Spiels. Alleine in diesen 20 Spielminuten setzten sich die Grizzlys mit 4:1 durch und entschieden damit frühzeitig die Begegnung. Die Fans der Ice Tigers hingegen hoffen darauf, dass ihre Jungs nicht noch einmal drei Tore in fünf Minuten fangen und heute zurückschlagen werden.

Die Gäste dagegen gehen mit breiter Brust in das zweite Duell. Der klare Sieg unterstrich noch einmal die diesjährigen Ambitionen der Grizzlys. Zum vierten Mal in Serie versuchen die Wolfsburger, das Finale zu erreichen, und dieses Jahr soll es endlich klappen. Nach dem Auftaktsieg ist immerhin ein Sweep in vier Spielen - wie letztes Jahr gegen die Adler Mannheim - nicht mehr möglich.

Wiedergutmachung ist angesagt! Die Ice Tigers gingen zum Halbfinal-Auftakt in Niedersachsen so richtig baden, kassierten eine 2:6-Klatsche von den Grizzlys. Wie aussagekräftig dieses Ergebnis für die Serie war, sehen wir heute Abend, wenn Nürnberg das erste Mal Heimvorteil besitzt.