Fazit:
Der EHC Red Bull München befindet sich auf dem besten Weg zur deutschen Meisterschaft. Die Männer von Don Jackson behielten auch im dritten Spiel der Finalserie gegen die Grizzlys Wolfsburg die Oberhand. Auf heimischem Eis setzten sich die Roten Bullen mit 4:1 durch. Spektakel wurde den 6.142 Zuschauern im ausverkauften Olympia-Eissportzentrum nicht geboten. Zufrieden dürften sie überwiegend dennoch sein, denn ihr Team lieferte eine überaus abgeklärte Leistung ab. Mit sehr starker Defensivarbeit legte man den Grundstein, so wurde den stets bemühten Niedersachsen nur ganz wenig zugelassen. Und vorn wussten den Hausherren, in den richtigen Momenten die Tore zu machen. Dabei liess man sowohl Können als auch eine Menge Selbstvertrauen erkennen. Genau das fehlte den Wolfsburgern, die sich so ein wenig in einem negativen Lauf befinden. Und das schlug sich vor allem im Torabschluss nieder, da waren die Grizzlys einfach nicht effizient.

Tor für EHC Red Bull München, 4:1 durch Jason Jaffray
Pavel Gross riskiert alles, holt Brückmann wieder vom Eis, um den sechsten Feldspieler zu bringen. Das zahlt sich nicht aus. Die Roten Bullen befreien sich über die linke Bande. Aus der neutralen Zone trifft Jason Jaffray ins verwaiste Tor und erzielt seinen zweiten Playoff-Treffer.

Felix Brückmann kehrt erst einmal ins Tor zurück. Und dort wird er bei einem Münchner Konter auch gebraucht. Der linke Pfosten steht dem Goalie zur Seite.

Tor für Grizzlys Wolfsburg, 3:1 durch Tim Hambly
Von der blauen Linie zündet Tim Hambly eine mächtige Rakete. Es herrscht viel Verkehr vor David Leggio. Die Scheibe aber findet einen Weg ins linke Eck. Das ist der zweite Playoff-Treffer für den Verteidiger in dieser Spielzeit.

Auszeit Wolfsburg! Pavel Gross nutzt die Gelegenheit für letzte Anweisungen. Und der Wolfsburger Coach holt Goalie Felix Brückmann vom Eis.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Daniel Sparre (EHC Red Bull München)
Die Hausherren haben zu viele Spieler auf dem Eis. Daniel Sparre wandert auf die Strafbank.

Die Minuten verrinnen. Gleichzeitig schwinden die Chancen der Grizzlys, heute noch etwas bewegen zu können. Und die heimischem Fans befinden sich bereits im Feiermodus.

Die Gäste kommen einfach nicht an David Leggio vorbei. Jetzt scheitert Kurtis McLean aus dem linken Bullkreis am Goalie von Red Bull.

Ist das bereits die Entscheidung? Wie sollen die Grizzlys das noch drehen - angesichts ihrer heutigen Abschlussschwäche?

Tor für EHC Red Bull München, 3:0 durch Mads Christensen
Routiniert spielen die Roten Bullen das Powerplay aus. Im linken Bullkreis hält Keith Aucoin Ausschau nach einer Anspielstation. Dann folgt ein wunderbarer Diagonalpass hinüber, wo Mads Christensen ganz frei steht und direkt abschliesst. Das ist der sechste Playoff-Treffer des Dänen in dieser Saison.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Brent Aubin (Grizzlys Wolfsburg)
Für ein Haken gegen Mads Christensen verabschiedet sich Brent Aubin für zwei Minuten vom Spielbetrieb.

Links von der blauen Linie zieht Sergei Stas ab. Die Scheibe lässt David Leggio in seiner Fanghand verschwinden.

Die Wolfsburger versuchen alles, zeigen viel Initiative. Abgeklärt stellen sich die Münchener entgegen und verteidigen überaus clever.

Noch eine Gelegenheit für Wolfsburg! Jeff Likens bedient Tim Wallace wunderbar. Links vor dem Kasten steht der Center frei und bringt den Puck nicht an David Leggio vorbei.

Nun werden die Gäste mal zwingend, sorgen für Turbulenzen vor dem Tor. Christoph Höhenleitner versucht es dann aus spitzen Winkel. Mit Hilfe der Torumrandung bereinigt David Leggio die Situation.

Florian Kettemer behauptet an der Bande hinter dem gegnerischen Tor den Puck, der dann bei Jérôme Samson landet. Der Flügelstürmer bewegt sich zum Tor. Felix Brückmann allerdings zeigt sich erneut auf der Höhe und lässt nichts durch.

Aus der eigenen Zone marschiert Daryl Boyle los - und wird nicht angegriffen. So schiesst der Verteidiger aus spitzem Winkel einfach mal. Felix Brückmann macht das kurze Eck dicht und blockt ab.

Nach einem Zuspiel von Jeremy Dehner zieht Dominik Kahun von der rechten Seite ab. Felix Brückmann macht sie Scheibe fest. Sekunden später sind die Grizzlys wieder komplett.

Zu Beginn des Schlussabschnitts geniessen die Hausherren noch knapp eine Minute Überzahl.

Drittelfazit:
Abgebrühte und hocheffiziente Münchner führen in Spiel 3 der Finalserie nach 40 Minuten gegen die Grizzlys Wolfsburg mit 2:0. In einem taktisch geprägten Spiel richteten beide Mannschaften bisher viel Augenmerk auf die Defensivarbeit und liessen entsprechend wenig zu. Daher waren Grosschancen selten, blieben viele der Torschüsse ungefährlich. Doch wenn sich denn mal etwas ergab, dann waren es die cleveren Gastgeber, die das zu nutzen wussten. Auf der Gegenseite zeigten die Niedersachsen viel Engagement, liessen jedoch gänzlich die Durchschlagskraft vermissen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Kurtis McLean (Grizzlys Wolfsburg)
Dann wird die Massnahme vollzogen. Wegen Hakens gegen Daryl Boyle wandert Kurtis McLean in die Kühlbox.

Strafe angezeigt gegen Wolfsburg! David Leggio eilt zur Bank zugunsten eines sechsten Feldspielers.

Wieder nichts! Auch das vierte Überzahlspiel der Grizzlys bringt nichts ein. Frédéric St-Denis kehrt jetzt zurück.

So langsam muss solch ein Powerplay aus Wolfsburger Sicht mal zum Erfolg führen. Die Gäste spielen das auch recht gut. Am zwingenden Abschluss allerdings fehlt es.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Frédéric St-Denis (EHC Red Bull München)
Jetzt behindert Frédéric St-Denis an der Bande Tim Wallace. So muss der nächste Red-Bull-Spieler runter.

Darüber hinaus halten sich die Grizzlys vornehmlich in der Angriffszone auf. Jimmy Sharrow wird gut frei gespielt. Dessen Schuss jedoch blockt mal wieder ein Münchner Verteidiger ab. Sekunden später sind die Roten Bullen wieder komplett.

In Überzahl fangen sich die Wolfsburger erneut einen Konter ein. Beim Abspiel von Steve Pinizzotto passt diesmal Jeff Likens auf und geht mit dem Schläger dazwischen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Yannic Seidenberg (EHC Red Bull München)
Wegen Behinderung von Gerrit Fauser marschiert Yannic Seidenberg auf die Strafbank.

Im rechten Bullkreis täuscht Michael Wolf den Schuss an, zieht dann weiter aussen am Verteidiger vorbei. Es folgt der Pass in die Mitte. Keith Aucoin scheitert aus kurzer Distanz am stark haltenden Felix Brückmann.

Von der linken Seite feuert Daniel Sparre. Felix Brückmann pariert mit der rechten Schulter.

Tor für den EHC Red Bull München, 2:0 durch Jeremy Dehner
Blitzschnell spielen die Münchener aus der eigenen Zone und kontern über die linke Seite. Steve Pinizzotto legt mit ganz viel Übericht quer zum mit aufgerückten Jeremy Dehner, der direkt abzieht und ins rechte obere Eck trifft. Für den Verteidiger ist es bereits der fünfte Playoff-Treffer in dieser Spielzeit.

Mit 6.142 Zuschauern ist das Olympia-Eissportzentrum übrigens auch heute wieder restlos ausverkauft.

Die Niedersachsen schaffen es zwar hin und wieder in die Powerplay-Aufstellung. Insgesamt aber verteidigen die Gastgeber so gut und aggressiv, dass die Wolfsburger keine zwingende Chance bekommen. Und dann kehrt Ulrich Maurer zurück.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Ulrich Maurer (EHC Red Bull München)
Ein Beinstellen mit dem Stock zieht eine Strafzeit für Ulrich Maurer nach sich.

Unruhe vor dem Gästetor! Nach einem mächtigen Schlagschuss von Toni Söderholm probiert es Dominik Kahun aus der Drehung. Das Spielgerät rutscht durch die Schoner von Felix Brückmann - und links am Kasten vorbei.

An der Bande hinter dem Tor holt sich Yannic Seidenberg die Scheibe. Von der bleuen Linie zieht dann Matt Smaby sofort ab. Da zuckt die Fanghand von Felix Brückmann raus und fischt das Hartgummi weg.

Mit einer schönen Finte zieht Tim Wallace in die Angriffszone. Aus dem rechten Bullykreis setzt der Center einen Handgelenkschuss ab, den David Leggio sicher pariert.

Der Ellbogen von Matt Smaby landet am Kinn von Gerrit Fauser. Den Unparteiischen bleibt das verbogen, eine Strafzeit wird nicht ausgesprochen. Dennoch geht Fauser zu Boden, was eine Unterbrechung zur Folge hat.

Die Gastgeber halten dagegen. Hinten an der Bande bekommt Steve Pinizzotto den Puck. Dessen Pass vors Tor landet bei Keith Aucoin, der beim Schussversuch aus kurzer Distanz erfolgreich behindert wird.

Erneut beginnen die Grizzlys sehr engagiert und bemühen sich um die erste Abschlusshandlung. Die Münchener Abwehr allerdings steht.

Drittelfazit:
Es geht weiterhin eng zu in dieser Serie. Und so verzeichnen wir in Spiel 3 bislang ein knappes 1:0 für Red Bull München. Anfangs gestaltete sich die Begegnung recht ausgeglichen. Die Grizzlys waren von Beginn an hellwach und hielten gut dagegen. So gelang es den Münchenern zunächst nicht, dem Gegner das eigene Spiel aufzudrücken. Dennoch schafften es die Männer von Don Jackson im weiteren Verlauf, mehr Scheiben zum Tor zu bringen. Und eine solche Szene führte zum Erfolg und zu einer kurzen Druckphase der Hausherren. Die Wolfsburger jedoch berappelten sich und setzten gegen Drittelende, auch unterstützt durch eine Überzahl, wieder eigene Akzente.

Die Grizzlys zeigen ein recht gutes Powerplay. Kurtis McLean probiert es mit der Rückhand. Mark Voakes setzt aus spitzem Winkel nach. David Leggio bleibt vorerst unüberwindbar. Und dann ist München wieder komplett.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Daryl Boyle (EHC Red Bull München)
Nun bekommen die Gäste ihre erste Überzahl, da sich Daryl Boyle wegen Haltens in der Kühlbox einzufinden hat.

Von der blauen Linie feuert Tim Hambly einen furiosen Onetimer ab. Andy Reiss bemüht sich am linken Bullykreis um den Nachschuss und trifft das Aussennetz.

Im Slot hat Brent Aubin sehr viel Platz und Zeit. Dann aber blockt Daryl Boyle dessen Schuss mit einer grandioser Fussabwehr. So muss Goalie David Leggio gar nicht eingreifen.

Inzwischen halten die Niedersachsen wieder voll dagegen, verteidigen sehr aggressiv und zeigen sich bemüht, die Räume eng zu machen.

Mit der Führung im Rücken erarbeiten sich die Roten Bullen nun mehr Spielanteile - auch wenn es an weiteren Torchancen mangelt. Allerdings bringen die Männer von Don Jackson immerhin mehr Scheiben zum Tor.

Tor für den EHC Red Bull München, 1:0 durch Ulrich Maurer
Kaum sind die Grizzlys wieder komplett, da fangen sie sich doch den Gegentreffer ein. Die Münchener behaupten den Puck an der Bande hinter dem Tor. Dann erfolgt der Pass zurück rechts an die blaue Linie. Vorn dort bringt Matt Smaby einen Handgelenkschuss an. Ulrich Maurer hält den Schläger rein und fälscht gewinnbringend ab. Das ist der erste Playoff-Treffer des Flügelstürmers in dieser Saison.

Ein zwingendes Powerplay jedoch bringt Red Bull nicht zustande. Und nun dürfen die Gäste ihre Reihen schon wieder auffüllen.

Beinahe eine Minute benötigen die Hausherren, um in die Aufstellung zu gelangen. Eine zufällige Schusschance für Jason Jaffray hilft dabei.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Sergei Stas (Grizzlys Wolfsburg)
Erstmals öffnet sich die Tür zu einer der Strafbänke. Dort muss sich Sergei Stas nach einem Halten gegen Florian Kettemer einfinden.

Auf der Gegenseite zieht Michael Wolf zum Tor. Da ist Felix Brückmann erstmals richtig gefordert. Mit dem rechten Schoner wehrt der Goalie die Scheibe ab.

Die Grizzlys halten die Partie absolut offen, zeigen sich sehr aktiv. Aus dem linken Bullykreis versucht sich Daniel Widing, findet den Weg ins Tor aber nicht.

Nach einem gewonnen Bully packt Toni Söderholm einen mächtigen Schlagschuss aus. Dieser zischt am Kasten von Felix Brückmann vorbei und knallt gegen die Plexiglasscheibe.

Tyler Haskins forciert durchs Zentrum und dringt in die Angriffszone ein. Der verdeckte Handgelenkschuss wird von David Leggio sicher gefangen.

Erst nach gut drei Minuten ertönt erstmals ein Pfiff, weil die Scheibe das Spielfeld verlassen hat. Die Pause nutzt Felix Brückmann, um etwas an seiner Ausrüstung korrigieren zu lassen. Mit einem kleineren Handgriff am Schlittschuh scheint das geklärt zu werden.

Die Anfangsphase läuft sehr flüssig ab. Beide Mannschaften bemühen sich um Tempo und Offensive. Es gibt keine Unterbrechungen.

Spiel 3 der Finalserie läuft. In den beiden Toren stehen David Leggio für München und Felix Brückmann für Wolfsburg.

Um den ordnungsgemässen Ablauf der Begegnung kümmern sich die Schiedsrichter Lars Brüggemann und Daniel Piechaczek. Den beiden gehen die Linesmen Andreas Flad und Thorsten Lajoie zur Hand.

Auf Seiten der Hausherren ist neben den bislang verletzten Richie Regehr, Konrad Abeltshauser, Kai Herpich und Joachim Ramoser auch Frank Mauer nicht dabei. Stattdessen rückt Ulrich Maurer ins Aufgebot.

Sebastian Furchner und Robert Bina fallen bei den Grizzlys heute verletzt aus und gesellen sich zu den ebenfalls nicht einsatzfähigen Marco Rosa, Patrick Seifert und Björn Krupp. Dafür darf nun Daniel Widing wieder mitwirken. Christoph Höhenleitner muss aufgrund der dünnen Personaldecke als Verteidiger aushelfen.

Auf Münchner Seite redet man sich nachdrücklich ins Gewissen, noch nichts gewonnen zu haben. Kapitän Michael Wolf tut das in betont nüchterner Art: "Es hat sich für uns nichts geändert. Wir haben erst zwei Spiele gewonnen und müssen noch zwei weitere gewinnen." Allerdings wissen die Roten Bullen auch um ihre Stärken. Tobias Wörle bringt das entsprechend selbstbewusst zum Ausdruck: "Wenn wir Wolfsburg weiter konzentriert unser Spiel aufzwingen, bin ich sehr zuversichtlich für die nächsten Partien."

Die Diskussionen um das nicht gegebene, weil vermeintliche Schlittschutor von Vincenz Mayer sollten für die Wolfsburger abgeschlossen sein. Zumindest bleibt es nach dem Wutausbruch des aufgebrachten Pavel Gross bei der Spieldauerdisziplinarstrafe wegen Schiedsrichterbeleidigung, die am Sonntag von den Unparteiischen ausgesprochen wurde. Eine darüberhinausgehende Sperre wurde gegen den Trainer nicht verhängt. Gross also darf heute an der Bande stehen.

"Wir wollen den ersten Sieg. Dienstag haben wir die nächste Chance dazu. Wir werden wieder bereit sein", kündigt Pavel Gross an. Und allen bisherigen Rückschlägen zum Trotz: "Die Mannschaft hat und wird sich nicht hängenlassen und bis zum Schluss alles geben. Was aktuell fehlt, ist der Lohn. Aber wir werden weiter marschieren."

Zum Auftakt der Finalserie siegte Red Bull auf heimischem Eis nach Verlängerung mit 2:1. Am Sonntag holte der Hauptrundenmeister dann einen wichtigen Auswärtssieg, drehte das Spiel in Wolfsburg nach 0:2-Rückstand und setzte sich letztlich mit 5:4 durch. Doch aufgrund all dieser engen Spiele denken die Niedersachsen längst nicht ans Aufgeben.

In der Best-of-seven-Serie liegen die Roten Bullen mit zwei Siegen vorn. Dennoch lässt sich keinesfalls von einer klaren Angelegenheit sprechen. Knappe Resultate waren zwischen diesen beiden Mannschaften bereits die gesamte Saison über an der Tagesordnung. In der Hauptrunde mussten drei der vier Partien im Penaltyschiessen entschieden werden – zweimal hatten dabei die Münchener das bessere Ende. Eine weitere Begegnung gewannen die Grizzlys mit einem Tor Differenz. Und genau so gestaltete sich das bislang auch in den Playoffs.