Fazit:
Die Grizzlys Wolfsburg nutzen ihre dritte Möglichkeit zum Finaleinzug und schlagen die Thomas Sabo Ice Tigers mit 2:1. Damit hat sich die Mannschaft von Cheftrainer Pavel Gross im Halbfinale letztlich mit 4:2 in der "Best-of-Seven"-Serie durchgesetzt. Bis zum 0:1-Rückstand haben die Hausherren das Geschehen auf dem Eis im Griff gehabt und zahlreiche Chancen generiert - diese aber eben nicht genutzt. Knackpunkt ist sicherlich das 0:2 in doppelter Überzahl gewesen. Im Schlussdrittel haben die Mittelfranken alles in die Offensive geworfen. Doch ein überragender Felix Brückmann hat den knappen Sieg der Niedersachsen über die Zeit gerettet.
Verdient zieht Wolfsburg ins Finale der Playoffs ein und spielt ab kommendem Freitag gegen Hauptrundenprimus München.

Weitere dicke Chance für Nürnberg! Haarscharf scheitert Patrick Reimer am überragenden Wolfsburger Schlussmann Felix Brückmann.

Weltklasse-Paraden! Pföderl und Heatley kommen recht frei zum Schuss. Allerdings ist Brückmann einfach besser und packt zwei bärenstarke Saves innerhalb kürzester Zeit aus. Respekt!

Fast schon verzweifelt spielen sich die Ice Tigers den Puck rund um das gegnerische Tor zu. Hinten rühren die Niedersachsen Beton an und stehen im Slot unfassbar eng zusammen. Allmählich muss den Gastgebern etwas einfallen.

Viele, viele Icings gegen die Grizzlys Wolfsburg, die beinahe ausschliesslich auf Konter setzen. Vier Minuten sind regulär noch zu spielen.

Zweimal stochert Steckel nach einem Pföderl-Pass nach. Beide Male rettet Brückmann mit dem Schoner.

Fabio Pfohl wirft sich mutig in einen Schlenzer von Marco Pfleger und fälscht ihn so ins Fangnetz ab.

Da die Gäste zu weit im eigenen Drittel stehen, können die Ice Tigers mit viel Tempo ins Angriffsdrittel fahren. Dadurch kommen die Einschläge näher. Im Powerplay haben die Hausherren "natürlich nicht" getroffen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Steven Reinprecht (Thomas Sabo Ice Tigers)
Hoher Stock

Nach Leonhard Pföderls Schuss auf das kurze Eck gibt es das letzte Powerbreak der Partie. Wolfsburg ist wieder ins Schwimmen geraten, weil die Bayern wieder zu ihrem körperbetonten Spiel gefunden haben. Aus spitzem Winkel zieht Foster ab, Brückmann lässt prallen. Heatley stochert die Scheibe im Gewusel vorbei.

Kurtis Foster verliert das Spielgerät im Aufbau und hat Glück, dass Goalie Beskorowany stark gegen Christoph Höhenleitner pariert und das 1:3 verhindert.

Robbie Bina fasst sich von der Blauen ein Herz und hält volles Pfund drauf. Tyler Beskorowany hat freie Sicht und sichert die Scheibe problemlos.

Natürlich explodiert die Halle in Nürnberg fast. Lautstark peitschen die heimischen Fans ihre Mannen nach vorne. Doch auch die mitgereisten Fans der Grizzlys Wolfsburg geben alles.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Marco Pfleger (Thomas Sabo Ice Tigers)
Haken

Tor für Thomas Sabo Ice Tigers, 1:2 durch Dany Heatley
Der Wahnsinn kann beginnen! Im Fallen schiebt Patrick Reimer die gummierte Scheibe in den Slot. Dort nimmt der 35-jährige Dany Heatley den Puck sauber auf und macht es aus wenigen Metern mit Gewalt. Wie an der Schnur gezogen schlägt sein Schlagschuss im Winkel ein. Keine Chance für Felix Brückmann.

Leonhard Pföderl schiesst aus halbrechter Position ans Aussennetz. Sekunden später fliegt der Puck ins Fangnetz, weil die Wolfsburger zwischen einen Pass von Matt Murley auf David Steckel gegangen sind.

Geschickt befreien sich die Niedersachsen über Gerrit Fauser und zwingen den Gegner, wieder neu aufzubauen. In Unterzahl haben die Grizzlys übrigens mehr Buden erzielt als kassiert. Hut ab!

Kleine Strafe (2 Minuten) für Tyler Haskins (Grizzlys Wolfsburg)
Bandencheck. Vielleicht geht bei den Hausherren ja etwas in Überzahl.

Nürnberg schickt Stürmer ins Forechecking, um die Scheibe schneller zu erobern und den Gegner zu Fehlern zu zwingen.

Los geht´s mit dem dritten Durchgang. Es wird sich zeigen, wie früh die Gastgeber aufmachen und alles in die vielzitierte Waagschale werfen.

Drittelfazit:
Nach 40 Minuten führen die Grizzlys verdient mit 2:0 bei den Ice Tigers. Hat das erste Drittel noch dem Heimteam gehört, sind die Gäste in Durchgang zwei klar die bessere Mannschaft gewesen. Im Gegensatz zu den Nürnbergern, haben die Autostädter jedoch zwei ihrer Chancen genutzt. Das extrem physische Spiel bleibt weiterhin schnell und bietet Chancen auf beiden Seiten. Die Thomas Sabo Ice Tigers brauchen im letzten Drittel erneut eine Aufholjagd, sonst ist die Saison zu Ende.

Weil Beskorowany nach einem Maskentreffer benommen wirkt, wird das Spiel kurz unterbrochen. Abgegeben worden ist der Schuss durch Mark Voakes.

Das zweite Drittel nähert sich dem Ende. Erleben die Zuschauer hier und heute wieder ein irres Comeback der Thomas Sabo Ice Tigers oder ist heute Endstation für die Mannen von Rob Wilson?

Zunächst verstolpert Marc El-Sayed den Puck, aber irgendwie kommt der mitgelaufene Marco Nowak noch zum Abschluss - knapp links vorbei.

Tor für Grizzlys Wolfsburg, 0:2 durch Jimmy Sharrow
In zweifacher Unterzahl (!!!) kontert Wolfsburg über Jimmy Sharrow, der auf der rechten Seite nicht angegangen wird. Mit einem staubtrockenen Handgelenkschuss düpiert die Nummer drei den machtlosen Tyler Beskorowany. Damit öffnen die Niedersachsen das Tor zum Finale gegen München weit.

Zahlreiche Fouls und Unterbrechungen lassen das sonst temporeiche Spiel zum Erliegen kommen. Mal sehen, wann die Mannschaften wieder Fahrt aufnehmen. Nur über die physische Komponente werden beide Seiten nach dem Marathon-Match vor zwei Tagen nicht gehen können.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Mark Voakes (Grizzlys Wolfsburg)
Hoher Stock

Kleine Strafe (2 Minuten) für Robbie Bina (Grizzlys Wolfsburg)
Haken

Per Rückhand spielt Patrick Reimer den Puck vor die gegnerische Kiste. Steven Reinprecht hält den Schläger rein, kann den wachsamen Brückmann jedoch nicht überwinden.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Kyle Klubertanz (Thomas Sabo Ice Tigers)
Übertriebene Härte. Damit heisst es zum zweiten Mal an diesem Nachmittag Vier gegen Vier.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Vincenz Mayer (Grizzlys Wolfsburg)
Übertriebene Härte

Knappe Kiste! Tim Hamblys Schlagschuss wird kurz vor knapp von Marius Möchel geblockt, dann kloppt David Steckel die Scheibe weit aus der Gefahrenzone.

Über Patrick Reimer befreien sich die Franken zunächst und lassen wertvolle Zeit von der Uhr laufen. Häufig kommen die Ice Tigers den berühmten Schritt zu spät und lassen die Konsequenz aus dem ersten Spielabschnitt vermissen. Wolfsburg spielt langsam aber sicher seinen Stiefel in gewohnter Manier runter.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Steven Reinprecht (Thomas Sabo Ice Tigers)
Haken.

Im Finale der Playoffs wartet bereits der EHC Red Bull München auf seinen Gegner. Der Vorrundensieger bezwang die Kölner Haie mit 5:4 (3:1, 0:1, 2:2) und setzte sich mit insgesamt 4:1 durch. Zum ersten Mal stehen die Roten Bulle damit im Finale.

Erneut wackelt die bis zum 0:1 sichere Abwehr der Bayern: Tyler Beskorowany muss gegen Christoph Höhenleitner den Handschuh draufpacken.

Tor für Grizzlys Wolfsburg, 0:1 durch Sebastian Furchner
Und da ist die Führung für die Niedersachsen! Über rechts marschiert Sebastian Furchner ins Angriffsdrittel und zieht aus mittlerer Distanz ab. Er trifft halbhoch auf der Stockhandseite. Da haben die Nürnberger in der Defensive geschlafen.

Aussenpfosten! Fabio Pfohl packt den Hammer aus und jagt die 180 Gramm schwere Hartgummischeibe an den rechten Aussenpfosten. Glück für die Thomas Sabo Ice Tigers.

Beide Vereine sind wieder komplett. Die ganz grossen Chancen bleiben in Drittel zwei noch aus.

Erst verzieht Patrick Reimer nach einem Zuspiel von Steven Reinprecht knapp, dann beendet Tyler Beskorowany einen Wolfsburger Konter über Sebastian Furchner. Dessen Schlagschuss von der linken Aussenbahn ist zu zentral gekommen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Sasa Martinovic (Thomas Sabo Ice Tigers)
Unnötige Härte. Aubin und Martinovic sind vor dem Nürnberger Tor aneinander geraten. Bei Vier gegen Vier gibt es viel Platz auf dem Eis.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Brent Aubin (Grizzlys Wolfsburg)
Unnötige Härte

Links zündet Vincenz Mayer den Turbo und spielt den Puck flach vor das Tor. Kurtis McLean hält im Zentrum einfach die Kelle rein und scheitert denkbar knapp an Tyler Beskorowany. Die Grizzlys Wolfsburg kommen mit viel Feuer aus der Kabine.

Deutlich zu spät ist es den Grizzlys erst geglückt, selbst kleinere Chancen zu generieren. Über schnelle Entlastungsangriffe müssen die Gäste zum Zuge kommen.

Was muss Wolfsburg im mittleren Spielabschnitt besser machen? Die Abwehr ist selbst unter grossem Druck nicht zusammengebrochen und Brückmann hat das Tor zugenagelt.

Drittelfazit:
Torlos trennen sich die Thomas Sabo Ice Tigers und die Grizzlys Wolfsburg zur Pause. Im ersten Drittel haben die Hausherren das Zepter in der Hand gehalten. Getragen von einer knallharten Defensive, haben die Nürnberger konstant pfeilschnelle Nadelstiche gesetzt. Einzig die Chancenwertung passt noch nicht. Die unter Druck stehende Defense der Gäste hat insgesamt einen guten Job gemacht. Vor allem Wolfsburgs Goalie Felix Brückmann spielt überragend und ist der Hauptgrund, warum es 0:0 steht.

Tyler Beskorowany stellt den Schoner raus und holt gegen Sebastian Furchner die Kastanien aus dem Feuer.

Kurz vor Drittelende gelingt es den Wolfsburger, sich aus dem Klammergriff zu befreien. Ein Spieler wird weit angespielt und das gesamte Spiel anschliessend breit gemacht. Dadurch nehmen die Grizzlys den Ice Tigers die Wucht und den Druck im Zentrum.

In dieser Phase geht es vogelwild von links nach rechts und wieder zurück. Es ist unglaublich, wie viel Tempo und Leidenschaft beide Klubs an den Tag legen. Grössere Chancen gibt es in diesem Schlagabtausch indes nicht.

23:4 Torschüsse für Nürnberg! Viel mehr muss zu den Kräfteverhältnissen nicht gesagt werden. Trotzdem zählen auch im sechsten Halbfinalspiel der Playoffs nur die verwerteten Chancen. Für den Rest kann man sich nichts kaufen.

Ein Distanzschuss von Jeff Likens rauscht klar am linken Pfosten vorbei! Klare Chancen für die Autostädter sind noch Mangelware. Das Spiel findet fast ausschliesslich im Wolfsburger Drittel statt.

Erbarmungslos gehen die Thomas Sabo Ice Tigers hier ins Forechecking. Sie gehen voll drauf und halten den Gegner auf Abstand zum eigenen Gehäuse. Es wird sich zeigen, ob dieses kraftvolle Spiel den gewünschten Erfolg bringt. Wolfsburg lässt aktuell definitiv weniger Körner auf dem Eis.

Sensationell blockt Pföderl einen Schuss von Hambly und läuft sofort einen Konter. Am Ende lässt Brückmann den Flachschuss von Pföderl nach vorne abklatschen. David Steckel setzt den Nachschuss aus der Drehung knapp rechts vorbei.

Auf beiden Seiten gibt es ein paar Ausfälle zu beklagen: Die Ice Tigers müssen heute ohne Yasin Ehliz auskommen, dafür rückt Marc El-Sayed zurück ins Team. Wolfsburg muss auf Daniel Widing verzichten. Tim Wallace ist hingegen wieder mit an Bord.

Auch im 18. Powerplay dieser Halbfinal-Serie haben die Nürnberger keinen Treffer erzielt. Das ist wohl der Inbegriff der Harmlosigkeit. Die Spieler von Coach Rob Wilson agieren in Überzahl einfach zu behäbig.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Jeff Likens (Grizzlys Wolfsburg)
Stockschlag

Riesenchance für Steven Reinprecht! Patrick Buzas spielt einen Zuckerpass durch die neutrale Zone auf den pünktlich gestarteten Reinprecht. Der zieht seinen Bewachern davon und hat freie Schussbahn. Allerdings bringt er das Spielgerät aus spitzem Winkel nicht in den gegnerischen Maschen unter. "Hexer" Brückmann hat seinen Kasten aber auch unglaublich klein gemacht.

Bislang haben die Nürnberger mehr vom Spiel. Konsequent spielen die Thomas Sabo Ice Tigers den Puck in den gegnerischen Slot und machen immer wieder über die Aussenbahnen Druck. Brückmann pariert derweil gegen Steckel, Nowak und Foster!

Derek Joslins Schlagschuss von der Blauen haut Vincenz Mayer die Kufe vom Schlittschuh. Nürnberg packt die Brechstange aus.

Kopfschuss gegen Felix Brückmann! Unabsichtlich feuert Derek Joslin die Scheibe aus vollem Lauf von der linken Seite an den Kopf von Grizzlys-Keeper Felix Brückmann. Dabei wird dem 25-Jährige sogar der Helm weggeschossen.

Hohes Tempo, extrem schnelle Wechsel: So lautet die Marschroute der in der Serie noch mit 3:2 führenden Gäste. Dadurch soll die Abwehr der Ice Tigers ins Rotieren gebracht werden. Die offensive Spielweise lädt die Heimmannschaft jedoch zu Kontern ein.

Marc El-Sayed gewinnt das Bully im gegnerischen Drittel und spielt zum freien Kollegen. Derek Joslin zieht von der Blauen ab, aber Felix Brückmann pflückt die Hartgummischeibe sicher aus der Luft.

Marco Pfleger geht entscheidend nach und unterbindet rechts vor dem eigenen Tor einen Vorstoss der Gegner. Überhaupt legen beide Defensivabteilungen gleich los wie die Feuerwehr und machen die Räume eng.

Und damit rein in das Match! Geleitet wird die Partie von den Hauptschiedsrichtern Gordon Schukies und Marian Rohatsch.

In wenigen Minuten beginnt der heisse Tanz auf dem Eis. Freuen wir uns auf einen spannenden Eishockey-Kracher mit schönen Toren. Viel Spass!

Zum fünften Mal in den vergangenen sechs Jahren stehen die Gäste aus Niedersachsen in der Vorschlussrunde der Playoffs. Lediglich einmal erreichten die Orange-Schwarzen im Anschluss auch das Finale. 2011 verloren die Grizzlys das Endspiel gegen die Eisbären Berlin. In der aktuellen Serie folgten nach drei Siegen zwei bittere Pleiten, weshalb das grosse Zittern beginnen könnte. Droht den Wolfsburgern tatsächlich noch das dritte Halbfinal-Aus in Folge?

"Wir haben bewiesen, wie viel Charakter in dieser Truppe steckt", erklärte Matchwinner Patrick Reimer. "Man hat gesehen, dass wir am Ende noch mehr im Tank hatten. Für Wolfsburg wird es nun ein ganz harter Weg, die Rückschläge zu verdauen", ergänzte der DEL-Topscorer. Die Hauptrunde schlossen die heutigen Gastgeber mit 83 Punkten auf Rang sechs ab. Platz vier sicherte den Autostädtern (87 Punkte) das Heimrecht im Viertelfinale.

Dieser Overtime-Krimi hat es auf Platz neun der der längsten DEL-Spiele überhaupt geschafft. "Spitzenreiter" ist nach wie vor die Begegnung zwischen Köln und Mannheim vom 22. März 2008. Damals betrug die Spieldauer über 168 Minuten. Nach NHL-Vorbild werden seit der Spielzeit 2007/2008 auch in der DEL die Playoff-Spiele solange verlängert, bis eine Mannschaft das spielentscheidende Tor erzielt ("Sudden Death").

Was für ein Drama! Vor weniger als 48 Stunden haben die Grizzlys Wolfsburg auch ihre zweite Möglichkeit zum vorzeitigen Finaleinzug um den Meistertitel in der DEL verpasst. Bis ins dritte Drittel führten die Niedersachsen um Cheftrainer Pavel Gross, dann stachen die Mittelfranken eiskalt zu. Das entscheidende Tor durch Nürnbergs Patrick Reimer fiel erst in der zweiten Verlängerung (86.). Durch den 3:2 (0:0, 0:2, 2:0, 0:0, 1:0)-Erfolg erzwang die der Wilson-Auswahl Spiel Nummer sechs - das hat es nach einem 0:3-Serienrückstand noch nie gegeben. In der "Best-of-Seven"-Serie steht es nun 3:2 für Wolfsburg.