Fazit:
Der Meister gewinnt in Berlin mit 3:1 und liegt mit dem gleichen Ergebnis in der Serie vorne. Am Sonntag in der heimischen Halle können sie den erneuten Finaleinzug somit perfekt machen. Die Hauptstädter hatten eine Drangphase im Mitteldrittel, da schafften es die Gäste aber, ihnen den Schneid abzukaufen und erzielten die beiden entscheidenden Treffer. Im Schlussdrittel warfen die Eisbären alles nach vorne, konnten aber auch in doppelter Überzahl keinen Treffer erzielen. Mit der 1:3-Hypothek wird es am Sonntag ganz schwierig in der bayrischen Landeshauptstadt.

Tor für EHC Red Bull München, 1:3 durch Steve Pinizzotto
Das sollte es gewesen sein. Im Angriff verlieren die Eisbären die Scheibe und Pinizzotto netzt dann ins leere Tor ein.

Gervais zieht von der blauen Linie ab und wird von Macek geblockt. Eine halbe Minute noch.

1:15 vor dem Ende geht Vehanen vom Eis.

27:24 ist das Torschussverhältnis zu Gunsten der Hausherren.

Zwei-auf-Eins fahren Boyle und Kahun auf Vehanen zu. Der Verteidiger wartet auf die Scheibe und will zum entscheidenden Tor einnetzen. Kahun zögert, zeigt sich egoistisch und scheitert dann am Finnen.

Die Stimmung in der Halle wird von Sekunde zu Sekunde besser. Das Publikum glaubt an die Eisbären und Coach Uwe Krupp tut es ebenso. Knapp fünf Minuten sind noch auf der Uhr.

Spencer Machacek und Konrad Abelsthauser liefern sich eine kleine Privatfehde. Innerhalb der letzten zwei Minuten sind sie dreimal intensiv aneinandergeraten.

Vehanen hält mit einer super Parade gegen Matsumoto seine Eisbären im Spiel. Der Kanadier trifft die Scheibe nicht richtig und der Finne ist rechzeitig zur Stelle.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Spencer Machacek (Eisbären Berlin)
Beinstellen

Nach einem wunderbar vorgetragenen Angriff legt Olver die Scheibe klug zurück...da ist aber niemand.

Die vier Minuten sind abgelaufen und der EHC ist wieder komplett. Gegen die Defensivspezialisten der Münchner fällt den Berliner nichts ein und somit bleibt es beim knappen Rückstand.

Marcel Noebels ist der bislang stärkste Mann auf dem Eis. Er initiiert viele Angriffe der Eisbären und ist auch bei jedem Konter der Gäste sofort zur Stelle.

Jetzt muss Berlin mal was zeigen. Sie sind die schlechteste Mannschaft im Powerplay aller Playoff-Teams, können mit nur einem Tor jetzt aber Berge versetzen.

Doppelte kleine Strafe (2 + 2 Minuten) für Richie Regehr (EHC Red Bull München)
Beinstellen und Bandencheck

Der Linesman wurde in der Zwischenzeit am Finger genäht und ist wieder mit von der Partie.

Berlin startet mit voller Power ins Schlussdrittel. Die Spieler gehen ein irres Tempo und versuchen den Kontrahenten in dessen Drittel einzuschnüren.

Die Scheibe liegt wieder auf dem Eis und es wird sich zeigen, ob Berlin in der Serie ausgleichen kann oder ob der EHC auf 3:1 davonzieht.

Drittelfazit:
Starke Berliner liegen gegen eiskalte Münchner nach dem Mitteldrittel mit 1:2 zurück. Die Hauptstädter zeigten über weite Strecken eine bärenstarke Leistung und hätten die Führung ausbauen müssen. Die längere Behandlungspause des Linesman verpasste ihrem Spiel einen Bruch, von dem sie sich nicht mehr erholten. Kurz danach schlug der EHC zweimal wie aus dem Nichts durch Matsumoto und Joslin zu. Jetzt wird es natürlich ganz schwer, in der Serie auszugleichen.

Tor für EHC Red Bull München, 1:2 durch Derek Joslin
Ein Tor aus dem Nichts. Christensen kommt über rechts und verzögert geschickt. Mit seiner überragenden Übersicht erblickt er Joslin am zweiten Pfosten, schiebt die Scheibe rüber und der muss dann nur noch einschieben.

Bislang ist es trotz des Gegentores ein ganz starker Auftritt der Eisbären. Sie müssen nur aufpassen, dass sie sich jetzt nicht aus dem Tritt bringen lassen. Das Publikum macht aber grossartig Stimmung und will dem entgegenwirken.

Tor für EHC Red Bull München, 1:1 durch Jon Matsumoto
Da ist der Ausgleich für den EHC. Matsumoto und Abelsthauser fahren auf Vehanen zu und haben nur noch einen Verteidiger vor sich. Der Kanadier will das Spielgerät kurz vor dem Tor zu seinem Kollegen schieben, kommt aber nur bis zur Kelle des Verteidigers. Von dort springt die Scheibe wieder zu ihm und weil der finnische Schlussmann damit überhaupt nicht gerechnet hat, muss er nur noch einschieben.

München beisst sich im Drittel der Berliner fest. Macek legt auf Seidenberg zurück, der visiert die linke obere Ecke an und verzieht knapp.

Es gibt mehr und mehr Unterbrechungen und der einstige Spielfluss der Berliner ist nahezu komplett verloren gegangen. Der EHC versucht bewusst das Spiel der Hausherren zu zerstören, da sie ihnen heute anders nicht beikommen.

Es gibt eine kleine Unterbrechung - einer der Linesmann hat sich am Finger weh getan und muss behandelt werden.

Über Linglet fährt Berlin den Konter. Auf links fährt er mit irrem Tempo in die Zone der Gäste. Dann spielt er genau im richtigen Moment die Scheibe hoch vor das Tor auf Olver. Er zieht seine Kelle hoch, verpasst das Spielgerät dann aber knapp.

Florian Busch gibt den nächsten Schuss auf Aus den Birkens Gehäuse ab. Der Goalie packt aber humorlos mit dem Fanghandschuh zu.

Die Schussstatistik nach der Hälfte der Spielzeit steht bei 11:15. Beachtlich dabei ist, dass es nach dem ersten Drittel 14:7 zu Gunsten der Gäste stand.

Aus den Birken zeigt eine aussergewöhnliche Parade. Olver zieht ab, die Scheibe wird abgefälscht und er bekommt trotzdem die Fanghand in die richtige Richtung. Im Nachschuss aus spitzem Winkel ist er innerhalb von Zehntelsekunden auf dem Eis und wehrt mit der Kufe ab.

Berlin spielt bislang ein sehr starkes Drittel. Wenn sie die Scheibe mal verlieren, bilden sie innerhalb kürzester Zeit ein Viereck vor dem Tor und dem EHC fehlen dann die Ideen.

Olver behauptet die Scheibe vor dem Tor der Gäste. Linglet kommt angefahren und wird im Slot angespielt. Aus etwas drei Metern zieht er ab, Aus den Birken bekommt gerade noch so die Hand hoch und pariert.

Das Mitteldrittel beginnt etwas zäh. Berlin ist wiederum um Spielkontrolle bemüht, hat dem aggressiven Forechecking des Meisters aber nichts entgegenzusetzen und deshalb auf Scheibenbesitz.

Die Teams sind wieder komplett.

Weiter geht's in Berlin und 1:02 heisst es noch vier gegen vier.

Drittelfazit:
In dieser für sie extrem wichtigen Partie führen die Eisbären Berlin nach dem ersten Drittel mit 1:0 gegen den EHC München. In der Anfangszeit begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe, dann übernahmen die Gäste etwas die Spielkontrolle, ohne aber wirklich gefährlich vor das Tor zu kommen. In der Folgezeit gaben die Hauptstädter wieder mehr Gas und erspielten sich unter grossen Jubel der Zuschauer Chance um Chance - Aus den Birke stand aber jeweils gut. Eine phänomenale Einzelleistung von Jonas Müller stellte dann den Pausenstand her.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Marcel Noebels (Eisbären Berlin)
Halten

Kleine Strafe (2 Minuten) für Florian Kettemer (EHC Red Bull München)
Halten

Tor für Eisbären Berlin, 1:0 durch Jonas Müller
Was ein Traumtor von Müller. Er tankt sich über die rechte Seite ins Drittel der Gäste und lässt dabei alle Gegenspieler stehen. Er zieht Richtung Tor, guckt in die Mitte und verwirrt damit sein Anhängsel. Genau im richtigen Moment schlenzt er die Scheibe dann aus ganz spitzem Winkel in die Maschen und Aus den Birken kann es nicht fassen.

München hält die Scheibe gut im Drittel der Eisbären. Ihnen fehlt nur der letzte Pass vor Vehanens Tor.

München verliert die Scheibe im Spielaufbau an Wilson. Der macht noch einen Verteidiger per Körpertäuschung frisch und schliesst dann in Aus den Birkens Arme ab.

Petersen hat die beste Möglichkeit des Spiels. Von der blauen Linie kommt eine Granate und Aus den Birken kann nur abklatschen. Der Stürmer hat genau den richtigen Riecher und kommt an das Spielgerät. Aus kürzester Distanz verpasst er dann den Treffer - da ärgert er sich.

Berlin ist wieder vollzählig und hat in den ersten 13 Minuten ganze zweimal auf das Tor der Gäste geschossen.

Mauer tankt sich klasse durch die gesamte Verteidigung der Berliner. Im Slot angekommen verliert er an Geschwindigkeit und kann keinen guten Schuss abgeben - Vehanen hält souverän.

Don Jackson will den Führungstreffer offenbar erzwingen und schickt fünf Stürmer auf das Eis.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Daniel Fischbuch (Eisbären Berlin)
Zu viele Spieler auf dem Eis

Das Spiel ist nach wie vor sehr defensiv geprägt. Der EHC spielt mit einer aussergewöhnlichen Ruhe die Scheibe aus der eigenen Zone und lässt sich vom Forechecking der Hausherren nicht beirren. Da zeigt sich die ganze Klasse des amtierenden Champions.

Da haben die Gäste die Eisbären mal hinten herausgelockt und dann überfallartig gekontert. Aucoin spielt die Scheibe von rechts in den Slot auf Pinizzotto. Per Onetimer schliesst er aus kurzer Distanz ab und Vehanen muss schon sein ganzes Können aufbieten, um den Versuch abzuwehren.

Petersen lässt an der blauen Linie für Machacek liegen. Der fackelt nicht lange und zieht voll ab. Aus den Birken steht gut und der Schuss ist auch nicht sonderlich platziert.

Beide Teams stehen in der Defensive sehr kompakt und es gibt kaum mal Abschlüsse. Zudem gibt es viele Zweikämpfe und Berlin versucht, die Gäste nicht in Fahrt kommen zu lassen.

In der gesamten Arena kann man spüren, dass die Partie für die Eisbären enorm wichtig ist. Nach der deutlichen Klatsche im Dienstag würde eine weitere Pleite heute schon fast das Aus bedeuten.

Die Hausherren sind in den ersten Minuten um Spielkontrolle bemüht. München lässt aber noch keinen vernünftigen Aufbau zu.

Los geht's und die Gäste holen sich das Auftaktbully.

Vollends zufrieden war man trotz des hohen Erfolges in bayrischen Landeshauptstadt nicht. Don Jackson wusste ganz genau, bei wem er sich nach der Partie zu bedanken hatte. "Danny hat uns in den ersten fünf Minuten mit zwei starken Paraden im Spiel gehalten. Wer weiss, wie das Ganze sonst ausgegangen wäre. Da sieht man, wie eng es in so einem Halbfinale zugehen kann."

Der Sieg der Münchner am Dienstag war eine Energieleistung des gesamten Teams, besonders hervorzuheben gilt es aber Steve Pinizzotto. In Berlin ist klar, dass man sich in der seit Mittwoch ausverkauften Mercedes Benz-Arena auf die elementaren Sachen konzentrieren muss. "Es geht darum, hart zu arbeiten, die Zweikämpfe zu gewinnen, wir wollen schnell spielen und das richtig machen, was wir uns vornehmen", so Nick Petersen im Vorfeld der Partie.

Mit dem 5:1-Erfolg am Dienstag in der heimischen Arena gingen die heutigen Gäste in der Serie erstmals in Führung - 2:1 steht es. Michi Wolf war mit zwei Toren der viel umjubelte Matchwinner für den EHC. Die weiteren Treffer erzielten Pinizzotto, Kahun und Macek; Lolle Braun konte nur noch Ergebniskosmetik betreiben.