Das soll es an dieser Stelle von hier gewesen sein! Herzlichen Dank für das Interesse am Liveticker und Glückwunsch an Ben Shelton, der im Viertelfinale entweder auf Australier Rinky Hijikata oder den US-Amerikaner Frances Tiafoe trifft. Bis bald!

Was für ein verrücktes Spiel! Bei 3:0 im ersten Satz schien sich die verteilte Favoritenrolle für Tommy Paul zu bestätigen. Doch plötzlich hat der 26-Jährige viele Fehler eingestreut und auch einige Breakchancen ausgelassen. Auf der anderen Seite hat der Linkshänder besser zu seinem Service-Game gefunden und verdient den ersten und auch den zweiten Durchgang gewonnen. Bei 4:1 im dritten Satz hat alles nach einem klaren Dreisatzsieg für den 20-jährigen Shelton ausgesehen. Ab diesem Zeitpunkt hat Paul nur noch Sicherheits-Tennis gespielt und von unzähligen Fehlern Sheltons profitiert. Satz Nummer vier ist durchaus umkämpft gewesen, vielleicht sogar mit leichten Vorteilen für Paul. Doch gegen Satzende ist Shelton aggressiver, mutiger und wieder agiler geworden. Die Aufschlagsquote der beiden ähneln sich relativ stark und am Ende - eines eher nicht denkwürdigen - Matches hat Shelton in knappen Momenten mehr Risiko in Kauf genommen und ist dafür belohnt worden. Das unterstreichen auch 36:25 Winner für den Linkshänder.

Lust auf Autogramme hat Tommy Paul, der eigentliche Favorit für diese Partie, nicht. Er stürmt vom Platz und schlägt in den Katakomben mit der Faust an die Wand - der Frust ist sichtlich gross.

Game, Set & Match: Ben Shelton! Der 20-jährige US-Amerikaner setzt sich nach 2:48 Stunden gegen Landsmann Tommy Paul mit 6:4, 6:3, 4:6, 6:4 durch und steht erstmals in seiner jungen Karriere im Viertelfinale der US Open. Shelton ist der jüngste US-Amerikaner seit Andy Roddick, der unter den besten Acht im letzten Major des Jahres steht.

30:40 und damit Matchball für Ben Shelton!

30:30 und die Spannung ist greifbar.

Entschlossen geht der Youngster durch die Bälle und präsentiert sich ähnlich agil wie bis zum 4:1 im dritten Satz. Bei der letzten Rally lacht am Ende allerdings Paul, weil der Ball von Shelton wenige Zentimeter zu lang gerät.

Zwei Punkte trennen Shelton vom Viertelfinale. 15:30 aus Sicht des aufschlagenden Paul.

Doppelfehler Paul und somit das 15:15.

Nach 2:43 Stunden serviert Favorit Paul gegen den Matchverlust. Behält er die Nerven oder schlägt der Linkshänder auf der Zielgeraden doch noch zu? Ein fünfter Satz wäre vermutlich komplett offen, wobei Paul im laufenden Durchgang wesentlich weniger Punkte bei eigenem Aufschlag abgegeben hat.

Wuchtiger Service-Winner von Shelton. Dann, über den zweiten Aufschlag kommend, behält er gut die Kontrolle und profitiert davon, dass Paul eine Vorhand cross ins Aus spielt. 30:0.

Phasenweise ist Shelton vollkommen von der Rolle. Gegner Paul sichert sich mit einer absoluten Standard-Leistung das punktverlustfreie Aufschlagspiel zum 4:4.

Es bleibt spannend und von den Rängen wird es wieder etwas lauter. Sehen wir noch einen finalen fünften Satz oder schaukelt der vermeintliche Underdog Shelton das Match doch noch nach Hause?

Etwas mühsam gleicht die 1 der Welt zum 3:3 im vierten Satz aus. Routiniert hat er einen Breakball gegen sich abgewehrt. Apropos Breakbälle: Paul hat nur 3/14 (21 Prozent) genutzt und Shelton steht bei 5/7 (71 Prozent).

Nein! Den zweiten Aufschlag Pauls attackiert Shelton viel zu fahrlässig und rennt quasi in den Ball rein. Das Spielgerät flattert ins Netz und schon ist die Chance zum Break hin.

Von rechts sprintet Shelton nach links. Die Vorhand zieht er hinter der Grundlinie voll durch und erwischt Paul auf dem falschen Fuss. Nach diesem erfolgreichen Cross steht es 30 beide.

Allmählich nähert sich das Match einer weiteren entscheidenden Phase. Wer schnappt sich hier das erste Break? Paul geht früh vor ans Netz und zwingt Shelton zu einem flachen Ball ins Netz. 30:15.

Von wegen nervös! Ohne Punktverlust wuchtet Shelton sein Service-Game durch. 3:2 für den jüngeren Akteur. Es ist jedoch alles in der Reihe.

Es bleibt alles in der Reihe. Beide bekleckern sich nicht gerade mit Ruhm, zeigen insgesamt aber eine ordentliche Leistung. Ein Blick auf die Zahlen verrät, dass Paul seit geraumer Zeit souveräner serviert und das Service des Gegners gut liest. Shelton steht bei 41 Unforced Errors!

Wuchtig serviert der Weltranglisten-14. nach aussen und Shelton kann nur ins Aus spielen. 30:0.

"Let's go", sagt Ben Shelton zu sich selbst. Endlich gewinnt er mal wieder einen längeren Ballwechsel, was ihm Ende des dritten Satzes gar nicht mehr vergönnt gewesen ist.

Nach einem Stotterstart zieht Shelton die Zügel an und verbucht letztlich souverän das 2:1. Womöglich gewinnt derjenige diesen Satz, der sich das erste Break holt. Hochklassig ist das Geschehen aktuell überhaupt nicht. Es geht nur darum, das Spielgerät im Geschehen zu halten.

Zu null bringt der 26-jährige Paul sein Service durch. Auf einmal bekommt Shelton keinen Zugriff mehr beim Return und positioniert sich insgesamt auch eher suboptimal.

Zwei schöne Service-Winner bringen das schnelle 30:0. Tommy Paul fliegt durch sein erstes Aufschlagspiel in diesem Satz,

Mittlerweile verbucht der Linkshänder satte 38 Unforced Errors auf seinem Konto. Gegner Paul kommt hingegen "nur" auf 28. Hätte es im dritten Satz nicht derart viele Fehler des 20-Jährigen gehagelt, wäre das Match schon durch.

Negativlauf gestoppt! Nach fünf verlorenen Spielen in Folge sichert sich Shelton das 1:0 im vierten Satz.

30:30 und irgendwie ist die Verunsicherung bei Shelton zu spüren. Sollte er diesen Satz abgeben, ist wohl das ganze Match dahin. Dafür wirkt er mental zu angespannt und sichtlich mitgenommen vom Verlust des dritten Durchgangs.

Der vierte Satz hat ein paar Sekunden später begonnen, weil noch irritierende Statistiken auf den Wänden eingeblendet worden sind. Shelton startet mit 0:15 in sein Aufschlagspiel.

Das psychologische Momentum liegt jetzt natürlich ganz klar bei der Nummer 14 der Welt. Tommy Paul liegt zwar noch 1:2 nach Sätzen zurück, hat aber eine unverhoffte zweite Chance bekommen. Eigentlich ist er bei 1:4 im dritten Durchgang abgeschrieben gewesen.

Bei Ben Shelton kracht es gewaltig und nach einer 4:1-Führung muss er den dritten Satz noch abgeben. Tommy Paul hat einfach den Ball reingespielt und Shelton dazu eingeladen, Fehler zu begehen. Diese Einladung hat der 20-jährige Linkshänder quasi dankend angenommen und den dritten Satz aus der Hand gegeben. Das darf - auch bei aller Unerfahrenheit - so nicht passieren.

40:0 - das riecht nach mindestens vier Sätzen!

Nach vier Spielgewinnen in Serie serviert Paul zum Satzgewinn und könnte zum 1:2 nach Sätzen aufschliessen.

Tennis ist vor allem auch ein mental belastender Sport! Wie hat Tommy Paul das Ding im dritten Satz so drehen können? Im Prinzip hat der 26-Jährige nichts gemacht, ausser den Ball irgendwie im Spiel zu halten. Dadurch regnet es auf der anderen Seite Fehler ohne Ende. Shelton bringt keinen Volley mehr rein, streut die Vorhand zu extrem und muss eventuell nochmal zittern.

30:40 und plötzlich steht Sheltons sicher geglaubter Dreisatzsieg wieder auf der Kippe.

Nach 2:02 Stunden lässt sich festhalten, dass Tommy Paul sich keineswegs kampflos ergibt. Stattdessen hat er sich in einem bereits verloren geglaubten dritten Durchgang zurückgekämpft. Bei 4:4 wird es nochmal richtig spannend. Plötzlich spielt Shelton nicht mehr, um zu gewinnen, sondern wirkt äusserst defensiv. Als hätte er Angst vor dem, was er hier erreichen kann.

Natürlich steht das Publikum zu diesem Zeitpunkt eher etwas auf der Seite vom zurückliegenden Tommy Paul. Immerhin möchten die Leute so viel Tennis wie möglich sehen. 30:15 nach einem forcierten Vorhand-Fehler von Shelton.

Und der ist weg! Shelton öffnet das Feld mit einem Aufschlag nach aussen hervorragend und muss die Kugel eigentlich nur noch reinschieben. Stattdessen möchte er den Ball genau auf die Linie schiessen. tatsächlich verfehlt er diese und Paul ist ohne grosse Leistungssteigerung wieder voll drin im dritten Satz.

Mit einem Urschrei feiert Shelton diesen Volley-Winner zum 30:40.

Dreht sich die Partie doch nochmal? Bei 15:40 fehlt Paul nur ein Pünktchen zum Break und dann wäre zumindest alles wieder in der Reihe.

Natürlich muss man die Leistung des 20-jährigen Linkshänders im Gesamtkontext einordnen. Paul ist weit entfernt von einer Spitzenleistung. Allerdings spielt Shelton hier auch eine Rolle, da er die Stärken seines Gegners konsequent im Keim erstickt. Shelton ist in dieser Form durchaus einiges zuzutrauen, wenngleich sein Niveau (noch) deutlich nicht der Weltspitze entspricht.

Keine Fragen mehr! Wie von der Tarantel gestochen pflügt Shelton über den Platz und packt einen tollen Schlag nach dem anderen aus. Alles andere als ein glatter Dreisatzerfolg wäre zu diesem Zeitpunkt eine dicke Überraschung. Der Youngster blüht richtig auf.

Unfassbar! Da packt er gleich nochmal den Vorschlaghammer aus! Shelton beendet dieses punktverlustfreie Service-Game mit einem 239,8 km/h schnellen Ass durch die Mitte. Das Publikum steht Kopf!

Schnell, schneller, Ben Shelton! Da applaudiert sogar Gegner Tommy Paul! Shelton donnert einen 239,8 km/h schnellen Aufschlag hin und lässt damit Verdacso hinter sich.

Und da ist das hochverdiente Break für den jungen Ben Shelton. Es wirkt fast so, als habe sich Paul durch die vielen vergebenen Breakchancen zu Beginn der Partie selbst den Stecker gezogen. Sein Auftritt wirft viele Fragen auf und ist eine grosse Enttäuschung. Es wäre natürlich möglich, dass Paul durch die letzten Spiele geschlaucht ist oder sich in den letzten Tagen etwas zugezogen hat!?

Wie ein Löwe verteidigt Shelton am Netz und belohnt sich für seinen Einsatz mit dem 15:30 aus Sicht des aufschlagenden Paul.

Nach Winnern führt Shelton Stand jetzt mit 22:16 und hat mit 27:22 auch gar nicht mehr so viel mehr Unforced Errors begangen als sein Gegner. Shelton bringt fast 70 Prozent der ersten Aufschläge rein und holt hier 38 von 54 Punkten (70 Prozent).

40:0 im Eiltempo, da Sheltons Aufschläge wesentlich besser kommen als zu Beginn der Partie. Zeitweise muss sich Paul schon vor dem eigentlichen Schlag für eine Ecke entscheiden, da er an diese knallharten Schüsse sonst nicht mehr herankommen kann.

Sehr solides Aufschlagspiel des vermeintlichen Favoriten. Tatsächlich kann Paul - gerade bei diesem Zwischenstand - nicht darauf warten, dass sein Kontrahent Fehler macht. Stattdessen muss er das Heft des Handelns selbst in die Hand nehmen.

Seit einer Ewigkeit packt Paul einen erfolgreichen Netzangriff aus. 40:15.

Sheltons Aufschlag kann die Nummer 14 der Weltrangliste nicht gut lesen. Sollte es so weitergehen, wäre Shelton hier bald der jüngste US-Amerikaner im US-Open-Viertelfinale seit Andy Roddick.

Es geht weiter mit Aufschlag des 1,93 Meter grossen Spielers, der bereits die ersten beiden Durchgänge für sich hat entscheiden können.

Lautstark wird Pauls Rückkehr auf den Court vom Publikum beklatscht. Die Stimmung ist extrem ausgelassen. Schauen wir mal, wie viele Sätze die Zuschauerinnen und Zuschauer noch sehen werden.

Tommy Paul hat den Court kurz Richtung Kabine verlassen. Mal sehen, ob ihm diese kleine Pause hilft.

Wer hätte das vorab für möglich gehalten? Wohl niemand! Seit dem 3:0 im ersten Durchgang, zeigt Tommy Paul ein erschreckend schwaches Spiel. Tommy Paul bringt im zweiten Satz nicht mal die Hälfte seiner ersten Aufschläge in das Feld und läuft der Entwicklung nur hinterher. In vielen Aktionen bleibt der 26-Jährige zu passiv und kann die teils spektakulären Punkte des Linkshänders nur bestaunen. Ben Shelton spielt schön aggressiv, kann zunehmend auf sein Service vertrauen und haut sich in jeden Ballwechsel voll rein.

Nach 1:28 Stunden nutzt Ben Shelton seinen zweiten Satzball und tütet die klare Führung in diesem Achtelfinale ein.

Magere 50 Prozent der ersten Aufschläge kommen bei Paul in diesem Durchgang nur ans Ziel. Und die Ausbeute über den zweiten Aufschlag ist ebenfalls schwach. Das wird eine ganz enge Nummer für den vermeintlichen Favoriten...

Tommy Paul serviert gegen den Satzverlust. Beide haben übrigens eine negative Bilanz in Bezug auf Winner und Unforced Errors. Paul steht bei 15 Winnern und 20 Fehlern ohne Not, sein Gegner kommt auf 17 Winner und gar 25 vermeidbare Fehler.

Langsam aber sicher geht das Match auf die Marke von anderthalb Stunden zu. Überraschend ist Ben Shelton der Spieler, der weniger Nervosität an den Tag legt und in engen Momenten mehr Risiko in Kauf nimmt. Bis dato wird sein Einsatz belohnt. Entscheidend wird aber auch sein, über wie viele Sätze es am Ende geht. Über fünf Sätze könnte sich die Spielweise Sheltons als vielleicht etwas zu kräfteraubend herausstellen.

Bei Tommy Paul wirken viele Aktionen halbherzig, nicht wirklich spritzig. Ben Shelton nimmt mehr Risiko in Kauf, begeht auch den ein oder anderen unnötigen Fehler, aber zeigt letztlich mehr Siegeswillen.

Was macht er da? Während dieser Rally hätte Paul mindestens eine dicke, dicke Chance gehabt, den Punkt zu machen. Wieder bleibt der 26-Jährige zu passiv und wird am Ende überrumpelt. In diesem wichtigen Moment trumpft der sechs Jahre jüngere Akteur wieder auf. 4:3 - inklusive Break - im zweiten Durchgang.

30:40 und damit Breakchance Shelton, nachdem Paul seinen zweiten Doppelfehler auf das Parkett legt. Sehr ungünstiger Zeitpunkt.

Wahnsinn! Zu Recht lässt sich der Linkshänder vom Publikum abfeiern. Shelton spielt eine tiefe Rückhand cross zurück und Paul kontert direkt vom Netz aus. Shelton zündet den Turbo und legt einen Lob vom Feinsten ins Eck. Der Ball klatscht genau auf die Linie. Respekt!

In dieser Phase zieht Shelton auch mit seinem Service den Kopf aus der Schlinge. Was Winner und Unforced Errors betrifft, liegen beide Athleten ungefähr gleichauf. Tommy Paul muss konsequenter werden und früher mehr Druck entwickeln. Sheltons physisches Spiel dürfte ihn auch viel Kraft kosten, am Ende womöglich aber auch mehr einbringen.

Einstand! Irgendwie passt es zu dieser Partie, dass Shelton von 0:30 erst auf 40:30 stellt und dann seinen achten Doppelfehler begeht. Es ist und bleibt ein von Fehlern geprägtes Spiel.

Blitzschnell stellt der Youngster von 0:30 auf 30:30. Sein Aufschlag schwankt weiterhin stark.

Shelton hat nach einem geblockten Ball kurz die Orientierung verloren und dreht sich quasi rechts am Netz um die eigene Achse. Daraufhin punktet Paul direkt per Volley.

Durchaus mühevoll bringt die Nummer 14 der Welt das Service-Game durch. Mittlerweile sieht es wieder so aus als könne Paul beschwerdefrei weitermachen. Vermutlich ist er bei der Rally "nur" einmal unglücklich aufgetreten.

Einstand! Diesmal liest Paul den crossen Schuss des Gegners früh, dosiert die Power des Halbvolleys gut und bleibt im Folgenden aggressiv dran. Am Ende feuert er einen wuchtigen Volley mittig an die Grundlinie.

30:40 und somit Chance zum Break für den 20-Jährigen...

Hut ab! Shelton kontert einen crossen Angriffsball mit dem Vorhand-Longline. Paul möchte noch hingehen, vertritt sich offensichtlich. Nach zwei, drei humpelnden Schritten, geht es wohl aber weiter.

In dieser Szene bleibt Paul am Netz cool und scheucht den jüngeren Widersacher von links nach rechts. Shelton versucht sein Glück mit einem diagonalen Hammer. Aus und somit 15:0.

Über den zweiten Aufschlag kommend, öffnet Linkshänder Shelton das Feld gut und schliesst mit einem guten Vorhand-Winner ab. 2:2 im zweiten Satz nach insgesamt 65 gespielten Minuten.

Anderthalb Meter hinter der Grundlinie stehend, möchte Paul den Punkt mit einer crossen Vorhand eintüten. Einmal mehr gerät der Ball zu lang und landet im Aus. Da hätte der 26-Jährige eher defensiver spielen sollen.

Warum der favorisierte Rechtshänder nicht dominiert? Zum einen scheint Paul nervös zu sein und verliert in den wichtigen Momenten den Fokus. Zum anderen hat sich Shelton in diese Partie gekämpft und sorgt mit seinen kraftvollen Schlägen immer wieder für wertvolle (freie) Punkte.

Mit Ass Nummer vier gleicht der Youngster zum 1:1 im zweiten Satz aus. 70 Prozent der Punkte holt Shelton, wenn der erste Aufschlag kommt, dafür sind es nur 39 Prozent beim zweiten Aufschlag. Paul steht bei 63 Prozent beim ersten und 60 Prozent beim zweiten Aufschlag.

Bislang fühlt man sich bei Sheltons Aufschlag wie im Supermarkt: es ist ein Gemischtwarenladen.

So nicht! Paul passt auf, zündet den Turbo und erläuft einen eher mässigen Stopp des Gegners. Aus vollem Lauf legt er den Ball mit der Vorhand gerade die Linie herunter. Anschliessend geht es wieder über Einstand!

Was definitiv noch zu beobachten ist, ist die Tatsache, dass Tommy Paul in seinen Grundschlägen oftmals zu kurz bleibt. Dadurch kann der Routinier den Gegner nicht hinter der Grundlinie halten und die Wege werden entsprechend weiter.

Schöner Ballwechsel! Beide jagen sich energisch hin und her. Am Ende kann Paul nichts gegen die Power des sechs Jahre jüngeren Spielers ausrichten. Sheltons ist auch mit seiner beidhändigen Rückhand extrem gefährlich. Wenn die Bälle denn kommen...

Das ist Balsam für die Seele! Paul geht von Beginn an druckvoll durch die Bälle und drängt den Linkshänder weit nach hinten. Dann positioniert sich Paul schön an der T-Linie und platziert den Inside-Out genau im Eck.

Tommy Paul hat plötzlich Riesenfragezeichen im Gesicht. Am Netz hat er der schieren Power Sheltons nicht viel entgegenzusetzen. 0:30.

Mit Ansage! Der 20-jährige Underdog kämpft sich von 0:3 im ersten Satz zurück und gewinnt nach 43 Minuten den ersten Durchgang mit 6:4. Insgesamt ist es ein von Fehlern durchzogener erster Satz gewesen, in dem Favorit Paul (deutlich) besser begonnen hat. Zunächst sind Sheltons erste Aufschläge gar nicht gekommen, inzwischen steht er bei einer Aufschlagquote von 62 Prozent. Tommy Paul ist mit zunehmender Spieldauer nervöser geworden und hat unzählige Breakbälle ausgelassen.

Was ist denn hier los? Plötzlich führt Ben Shelton mit 5:4 inklusive Break im ersten Satz. Damit serviert er gleich in seinem ersten Match auf dem Arthur Ashe zum Satzgewinn. Warum? Weil er seit geraumer Zeit der konsequentere Spieler ist. Paul hat lediglich eine von acht (!!!) Breakchancen genutzt. Auf der anderen Seite fühlt sich der Linkshänder immer wohler am Netz und hat acht von zwölf Netzangriffen erfolgreich gestaltet.

Mein lieber Onkel Otto! Nach einer schönen Vorbereitung geht Paul vor an die T-Linie und verlegt einen Volley mit der Vorhand. Unglaublich.

Gefühlvoll serviert Paul mit viel Schnitt nach aussen. Shelton ist mir der Rückhand dran, doch der Ball trudelt ins Netz. 30:15.

Mit recht viel Glück gleicht Shelton zum 4:4 im ersten Durchgang aus. Der letzte Punkt ist jedoch sehr sehenswert gewesen. Shelton geht mit voller Dynamik rein, sprintet rechtzeitig nach vorne und wuchtet die Filzkugel schön in die Ecke. Aber: Sein erster Aufschlag streut unkontrolliert und ist bis dato alles andere als eine verlässliche Waffe.

Binnen weniger Sekunden bringt der 26-Jährige sein Aufschlagspiel nach Hause. Mit einer Quote von 70 Prozent ersten Aufschlägen sowie sechs Winnern und sieben Unforced Errors, liegt er klar vor seinem Kontrahenten. Shelton steht momentan bei einer Aufschlagquote von 55 Prozent und zwölf Fehlern ohne Not stehen nur zwei Winner gegenüber.

Per Service-Winner und Ass Nummer drei geht Paul schnell mit 30:0 in Führung und scheint seinen Rhythmus wiedergefunden zu haben.

Nach 0:3 gleicht der in Atlanta geborene Spieler zum 3:3 im ersten Satz aus. Es ist knapp eine halbe Stunde gespielt und die Sonne knallt richtig auf den Court. Beide Akteure versuchen, sich ihre Kräfte einzuteilen. Das könnte noch ein ganz heisser Tanz werden.

Spannend und eng ist das Geschehen auf dem grössten Platz der Anlage. Hochklassig ist es leider noch nicht. Das Publikum beklatscht Punktgewinne fleissig, dürfte aber auch spüren, dass beide Athleten noch viel Luft nach oben haben.

Einstand! Tommy Paul lässt viele, viele Chancen liegen und bekommt auch in dieser Szene nicht die notwendige Kontrolle über den Ball.

15:40! Der letzte Ballwechsel ist etwas länger gewesen, gefühlt aber nur mit halber Intensität gespielt worden. Beide möchten ihre Fehler ein wenig reduzieren und vermeiden grösseres Risiko.

Grösstes Problem der Nummer 47 der Welt ist tatsächlich der Aufschlag. Mit 52 Prozent ersten Aufschlägen wird hier nicht viel zu reissen sein. Zudem steht Shelton bereits jetzt bei vier (!!!) Doppelfehlern.

Eieiei! So schnell kann sich das Blatt im Tennis wenden. Eigentlich schien Paul alles im Griff zu haben. Bei 30:40 serviert er stark und kann im Prinzip einfach per Vorhand-Longline zum Einstand kommen. Allerdings verzieht er das Ding und so freut sich Shelton, dass nach 21 Minuten wieder alles in der Reihe ist. Er serviert gleich.

30:40 und somit Möglichkeit zum Re-Break für Shelton, weil Paul einen Volley mit der Vorhand ausgelassen hat.

Brutal! Wenn er Zeit hat, sich zu stellen, dann ist Sheltons Linkshänder-Rückhand kaum zu erreichen. Schnell steht es 0:30 aus Sicht des favorisierten Paul.

Frenetisch wird der erste Spielgewinn von Ben Shelton abgefeiert. Das Publikum peitscht den 20-Jährigen lautstark nach vorne und honoriert zu Recht sein Kämpferherz. Mittlerweile stehen 18 Minuten Spielzeit auf der Uhr.

Auffällig ist, dass Paul beim Return fast schon hinten an der Wand steht. Allein diese Tatsache unterstreicht, wie wuchtig die Aufschläge des Linkshänders kommen. Paul muss den Ball so weit hinten verarbeiten, weil er sonst keinen Druck hinter das Spielgerät bekommen kann. Inzwischen gibt es Einstand Nummer vier.

Pauls Lobversuch landet knapp hinter der Grundlinie und deswegen geht es in diesem Aufschlagspiel zum zweiten Mal über Einstand. Shelton hat zu kämpfen und findet nicht wirklich in dieses Duell.

Puh! Tommy Paul lässt diesen Breakball liegen und verzieht die Kugel deutlich. Jedoch erarbeitet er sich im nächsten Ballwechsel eine weitere Breakchance.

Im bisherigen Turnierverlauf hat Shelton übrigens erst fünf Aufschlagspiele abgegeben. Aktuell bringt er nur 56 Prozent seiner ersten Aufschläge rein. Bei Paul sind es über 70 Prozent.

Stark! Den Kickaufschlag von Shelton feuert Paul wuchtig diagonal zurück und schnappt sich direkt den nächsten Punkt. Wahnsinn!

Ohne Punktverlust prügelt Paul sein Service-Game durch und unterstreicht damit seine Favoritenrolle. Natürlich ist es noch eine extrem frühe Phase in diesem Spiel, aber trotzdem wirkt der 26-Jährige hier sehr abgebrüht, wohingegen der Linkshänder auf der anderen Seite noch nicht in der Partie angekommen ist.

Toller Ballwechsel! Hut ab! Beide schicken sich vor ans Netz und wieder zurück, jagen sich von links nach rechts. Am Ende punktet Paul mit einer schönen Vorhand die Linie runter. Die gelbe Filzkugel kann Shelton nicht mehr erreichen. Anschliessend serviert Paul gut durch und stellt auf 40:0.

Eiskalt nutzt der erfahrenere Tommy Paul gleich seinen ersten Breakball und führt verdient mit 2:0. In seinem ersten Aufschlagspiel hat Shelton zu wenig erste Aufschläge ins Ziel gebracht und ist eiskalt ausgekontert worden.

Eieiei! Nach einem vermeidbaren Fehler mit der Vorhand begeht Shelton wenig später seinen zweiten Doppelfehler und steht bei 15:40 mit dem Rücken zur Wand.

Wie sollte es anders sein? Shelton pfeffert mit roher Gewalt sein erstes Ass auf den Court. Allerdings erfolgt Sekunden später der erste Doppelfehler. 15 beide also.

Nach knapp zwei Minuten verbucht Paul souverän sein erstes Service-Game. Mit einem zwischenzeitlichen Ass und generell gutem Druck auf dem Ball, ist dieses Aufschlagspiel nie in Gefahr gewesen.

Und damit rein in das Geschehen. Paul serviert, steht hinten eng an der Grundlinie und sichert sich durch einen Fehler des Gegners das 30:15.

Während Tommy Paul die etwas längeren Ballwechsel bevorzugt, präferiert Shelton die kurzen Rallys. Zudem hat der Linkshänder einen hammerharten Aufschlag. Im laufenden Turnier hat er mit 237 km/h serviert - damit haben nur fünf Herren in der Geschichte härter aufgeschlagen. Beide Spieler scheuen den Weg an das Netz nicht und das Publikum darf sich auf ein spannendes Spektakel freuen. Paul bringt mehr Erfahrung mit und dürfte - wenn er seine vermeidbaren Fehler begrenzt - sich hier wohl durchsetzen können.

Unter grossem Jubel haben die beiden Protagonisten den grössten Tennisplatz der Welt betreten. Natürlich freut sich das Publikum auf das US-Duell. In diesem Jahr setzt das Heimpublikum generell grosse Hoffnungen in die US-amerikanischen Akteure. Für Shelton ist es übrigens das erste Spiel auf diesem Court, Paul kennt die Atmosphäre schon.

Zwar hat der sechs Jahre ältere Paul mehr Zeit und Federn auf den Courts der diesjährigen US Open gelassen, dennoch geht er als klarer Favorit in dieses Match. Ein einziges Mal trafen die beiden Kontrahenten bis dato aufeinander. Im Viertelfinale der Australian Open setzte sich die Nummer 14 der Welt mit 7:6 (8:6) 6:3, 5:7, 6:4 gegen den 20 Jahre alten Linkshänder durch.

Deutlich leichter gestaltet sich hingegen der Turnierverlauf bei Underdog Ben Shelton. Zum Auftakt siegte der 20-Jährige in vier Sätzen gegen den Argentinier Cachin. In Runde zwei profitierte Shelton von der verletzungsbedingten Aufgabe seines Gegners Dominic Thiem. Thiem hatte beim Stand von 6:7, 0:1 eine Toilettenpause genommen. Kurz darauf krümmte sich der 29-Jährige vor Schmerzen am Netz und signalisierte, dass es nicht weitergehe. "Wenn er sich nicht gut gefühlt hat, hat er das gut verstecken können", sagte der 20-Jährige, der mit Thiem Ende des ersten Satzes alle Mühe hatte. Der US-Amerikaner hatte aber auch Mitleid: "Er ist ein grosser Kämpfer, es ist sehr schade, ihn so zu sehen." In Runde drei setzte sich Linkshänder Shelton letztlich souverän mit 6:4, 3:6, 6:2, 6:0 gegen Karatsev durch.

In den bisherigen drei Matches des letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres hat der Weltranglisten-14., Tommy Paul bereits weite Wege gehen müssen. Vier Sätze benötigte er gegen Davidovich Fokina, ehe es in der zweiten Runde gegen Safiullin gleich über die volle Distanz ging. Nach 3:12 Stunden gewann der 26-jährige US-Amerikaner und buchte in der Folgerunde durch ein 6:2, 6:3, 4:6, 6:1 über Travaglia sein Achtelfinalticket.

Hallo und ein ganz herzliches Willkommen zum Achtelfinale der US Open 2023. Im Arthur Ashe, dem grössten Tennis-Stadion der Welt, duellieren sich ab 18:00 Uhr die beiden US-Amerikaner Tommy Paul und Ben Shelton. Im Viertelfinale wartet entweder der Australier Rinky Hijikata oder der US-Amerikaner Frances Tiafoe.