Mit diesen Aussichten beenden wir die Berichterstattung für heute. Vielen Dank für das Interesse sowie das erneute und letztlich vergebliche Ausharren! Morgen sind wir selbstverständlich rechtzeitig zur Stelle, ehe um 12:00 Uhr das dritte freie Training des Grossen Preises der Eifel beginnt. Bis dahin!

Somit müssen wir uns bis morgen gedulden, ehe auf dem Nürburgring etwas passieren wird. Und zumindest ein wenig optimistischer lässt sich das mit Blick auf die Wettervorhersage angehen. Es soll zwar noch eine Spur kühler werden – mit Temperaturen unter zehn Grad, dafür schaut das in Sachen Bewölkung deutlich freundlicher aus. Und die Niederschlagswahrscheinlichkeit ist tagsüber sehr gering.

Jetzt haben wir eine endgültige Entscheidung. Fahrende Formel-1-Autos werden wir heute nicht mehr erleben. Die Rennleitung hat beschlossen, das Ganze sein zu lassen. Für eine halbe Stunde lohnt sich das ja auch nicht mehr wirklich. Die Uhr wird die restliche Zeit unter Rot ablaufen.

Da wir gerade den TV-Helikopter über der Rennstrecke kreiseln sehen. Das Problem mit dem Rettungshubschrauber betrifft nicht den Start hier am Nürburgring. Abheben könnte der ohne Probleme. Im Notfall wäre das Ziel das Krankenhaus in Koblenz – dort scheint wegen eingeschränkter Sich eine Landung nicht möglich zu sein. Und da die Fahrt eines Rettungswagens über die Strassen dorthin mehr als die vorgeschriebenen 20 Minuten dauern würde, werden die FIA-Vorgaben nicht erfüllt. Das heisst, es wird nicht gefahren – auch wenn der Regen und die nasse Strecke das nicht komplett ausschliessen würden.

Mehr als eine halbe Stunde ist nun bereits tatenlos verstrichen. Und wir müssen weiter warten. Die Rennleitung vertröstet uns weitere 30 Minuten. Um 16 Uhr soll nun die nächste Entscheidung fallen – und das kann dann nur eine definitive sein, also ob denn heute überhaupt noch gefahren werden kann.

Bereits am Donnerstag wurde ein positiver Corona-Fall bei einem Mercedes-Mitarbeiter bekannt. Heute nun gab es ein weiteres positives sowie ein uneindeutiges Testergebnis. Die betroffenen Teammitglieder sollen symptomfrei sein, stehen aber wie vier weitere negative getestete Kollegen nicht mehr zur Verfügung. Aus Grossbritannien hat der Rennstall sechs Ersatzleute anreisen lassen, um den Rennbetrieb an diesem Wochenende aufrechterhalten zu können.

Also schauen wir einstweilen mal auf das letzte Grand-Prix-Wochenende am Nürburgring zurück. Wie bereits erwähnt, ist das mehr als sieben Jahre her. Anfang Juli 2013 herrschten in der Eifel ohne Frage deutlich bessere Bedingungen. Den Sieg holte damals ein gewisser Sebastian Vettel, der damals noch im Red Bull unterwegs war. Die schnellste Rennrunde ging an Fernando Alonso (Ferrari). Die Pole hatte sich tags zuvor Lewis Hamilton gesichert – mit einer 1:29.398 Minuten schnellen Runde. Neben den genannten Piloten waren aus dem aktuellen Fahrerfeld auch schon Kimi Räikkönen, Romain Grosjean (beide hinter Vettel auf dem Podium), Daniel Ricciardo, Sergio Pérez und Valtteri Bottas dabei.

Bis 15:30 Uhr wird die Rennleitung die Lage also neu einschätzen und dann eine Entscheidung verkünden, wie weiter verfahren wird. Die Bedingungen zeigen sich aktuell unverändert schlecht. Inzwischen tröpfelt es auch wieder. Und irgendwie schaut es derzeit nicht so aus, als würde es sich heute überhaupt noch einmal ein wenig aufhellen. Uns bleibt somit nur die Hoffnung.

Wie heute Vormittag läuft die Uhr aber jetzt dennoch los. Definitiv also wird Teams und Piloten weitere Zeit verlorengehen, um sich mit Strecke und Bedingungen vertraut zu machen.

Unsere Hoffnungen zerschlagen sich soeben fürs Erste. Die Bedingungen haben sich nicht genug gelichtet, die Sicht ist weiterhin zu schlecht, um dem Rettungshubschrauber einen Start zu ermöglichen. Daher wird die Rennleitung die Strecke um 15 Uhr nicht freigeben, die Ampeln bleiben zumindest bis 15:30 Uhr auf Rot stehen.

Wie ist es denn nun um das Wetter bestellt? Zumindest regnet es momentan nicht, aber das war am Vormittag auch nicht das vordergründige Problem. Zudem soll die Niederschlagswahrscheinlichkeit im Verlauf des Nachmittags bei herbstlichen elf Grad abnehmen. Natürlich zeigt sich der Himmel nach wie vor wolkenverhangen. Werden sich die Räder also in Kürze tatsächlich drehen?

Und damit sind wir auch schon beim Ort des Geschehens. Erstmals seit 2013 drehen wieder Formel-1-Autos ihre Runden auf der traditionsreichen Rennstrecke, die ab 2002 im aktuellen Layout befahren wurde. Das bedeutet, wir bewegen uns im Uhrzeigersinn über eine 5,148 Kilometer lange Runde, die mit sechs Links- und neun Rechtskurven aufwartet. Die längste Gerade befindet sich bei Start und Ziel. An dieser Stelle gibt es zugleich eine der zwei DRS-Zonen. Die zweite befindet sich zwischen BILSTEIN-Kurve und Veedol-Schikane. Übrigens war die Königsklasse des Motorsports seit 1951 in der Eifel zugange, anfangs natürlich auf der legendären Nordschleife.

Mit Callum Ilott muss auch der zweite Freitagsfahrer unverrichteter Dinge wieder abreisen. Der Brite wird den Haas wieder Romain Grosjean überlassen, denn ab dem zweiten freien Training ist das ausnahmslos Sache für die Stammpiloten, die sich mit den schwierigen Bedingungen am Nürburgring natürlich vertraut machen müssen.

Damit fiel auch das Formel-1-Debüt von Mick Schumacher ins Wasser, der den Alfa Romeo von Antonio Giovinazzi pilotieren sollte. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis der Sohn von Formel-1-Legende Michael Schumacher in der Königsklasse fahren wird. Einen Freitagseinsatz soll der Gesamtführende der Formel 2 in dieser Saison noch bekommen (eventuell in Abu Dhabi). Und sein Einstieg ins Renngeschehen zur kommenden Saison scheint fast schon beschlossene Sache – auch wenn da noch nichts offiziell ist.

Am Vormittag war das erste freie Training ohne jegliche Bewegungen auf der Piste über die Bühne gegangen. Aus rechtlichen Gründen lief die Uhr 90 Minuten runter, ohne dass jedoch die Rennstrecke freigegeben wurde. Regen und Nebel wussten das zu verhindern Die dicke Suppe und eine sehr schlechte Sicht sorgten dafür, dass der Rettungshubschrauber nicht hätte starten können. Dies aber ist Bedingung für den Rennbetrieb in der Formel 1.

Herzlich willkommen zum Formel-1-Wochenende in der Eifel! Wir nehmen nun gleich einen zweiten Anlauf, um endlich fahrende Boliden auf dem Nürburgring zu erleben. In der Hoffnung auf bessere Bedingungen bangen wir darum, dass sich ab 15 Uhr etwas tut und das zweite freie Training stattfinden kann.