Fazit:
Ekstase im Neckarstadion! Der VfB Stuttgart behält durch einen Last-Minute-Elfmeter einen Punkt zu Hause und trennt sich 1:1 von der TSG Hoffenheim. Damit bleibt der erhoffte Sieg der Hoffenheimer aus, die so dringend einen Befreiungsschlag in der Liga gebraucht hätten. Die Stuttgarter bejubeln zwar einen emotionalen Punktgewinn, treten in der Liga aber dennoch auf der Stelle. Nachdem vor allem in der Anfangsphase beide Mannschaften ordentliche Chancen hatten, flachte das Spielgeschehen Mitte der ersten Halbzeit etwas ab. Der VfB bestimmte kurz vor der Pause zumindest leicht das Spiel, doch die TSG schoss den Führungstreffer: Gendrey nutzte Mittelstädts Patzer aus und schoss zum 1:0 ein (44.). In weiten Teilen des zweiten Durchgangs drückten die Schwaben auf den Ausgleichstreffer, waren dabei im letzten Drittel aber lange Zeit nicht zwingend genug. Erst ein unstrittiger Handelfmeter sorgte für den Last-Minute-Ausgleich, Demirović verwandelte im Nachschuss (90.+9).

Tooor für VfB Stuttgart, 1:1 durch Ermedin Demirović
...dort schiebt Demirović im zweiten Anlauf ein.

Elfmeter verschossen von Ermedin Demirović, VfB Stuttgart
Demirović zielt in die rechte Ecke, Baumann ist ebenfalls in diese unterwegs und pariert den Schuss - allerdings nach vorne...

Tatsächlich! Osmers schaut sich die Szene an und zeigt dann auf den Punkt - Elfmeter für den VfB. Demirović tritt an.

Drama in Stuttgart kurz vor Spielende! Der Kölner Keller schreitet ein und bittet Harm Osmers in die Review-Area. Da Akpogumas Hand genau in der Schusslinie von Undav ist, müsste es Elfmeter geben.

Ganz Stuttgart fordert einen Handelfmeter! Nach einer Flanke von Mittelstädt köpft Undav erst seinen Gegenspieler an und schiesst dann aus kurzer Entfernung den abgespreizten Arm vom auf dem Boden liegenden Akpoguma an.

Mittelstädts Flanke kann Baumann aus der Luft pflücken.

Auch beim Eckstoss kommt Chase an den Ball, am zweiten Pfosten bekommt er die Kugel aber nicht wuchtig genug auf das Tor.

Nun schliesst der Japaner selbst ab. Er bekommt den Ball von Stiller aufgelegt und probiert es aus der zweiten Reihe, Arthur Chaves wirft sich in den Schuss.

Chase findet den Kopf von Demirović. Aus kurzer Distanz köpft der allerdings nur seinen Gegenspieler an.

Woltemade möchte einen Ball hoch über Stach in den Strafraum heben, der hält seinen Kopf dazwischen.

Kurz darauf ist Akpoguma wieder im Mittelpunkt. Bei einer Flanke nach kurz ausgeführter Ecke trifft Baumann seinen Mitspieler in der Nähe der Schläfe. Glücklicherweise ist der Verteidiger schnell wieder bei Sinnen.

Nun findet eine Flanke mal ihr Ziel, verlängert fliegt Mittelstädts Hereingabe zu Demirović. Dessen Schuss blockt Akpoguma.

Mittelstädt spielt einen guten tiefen Pass zu Rieder, dessen Flanke jedoch geblockt wird. Auch die nächste Hereingabe ist nicht von Erfolg gekrönt.

Mittelstädt chippt den Ball von halblinks in den Strafraum, erneut fliegt dieser an Freund und Feind vorbei ins Toraus.

Die Kraichgauer verteidigen das sehr kompakt und diszipliniert, lassen einfach wenig Lücken zu. Nun bietet sich eine Konterchance, doch die TSG-Akteure nehmen schliesslich etwas Tempo heraus und können in eigenem Ballbesitz einige Sekunden von der Uhr nehmen.

Erneut Undav! Dieses Mal erwischt der Nationalspieler Stillers Halbfeldflanke, die technisch anspruchsvoll zu verwerten ist, nicht richtig. So hoppelt der Ball aus sehr kurzer Distanz Baumann in die Hände.

Undav schiesst drüber. Rieder flankt von der linken Aussenbahn flach an den ersten Pfosten, dort lässt Undav den Ball mit dem ersten Kontakt nach schräg vorne klatschen und jagt das Leder aus spitzem Winkel über den Kasten.

Die Hausherren schnüren Hoffenheim am eigenen Sechzehner ein. Woltemades Flanke auf Vagnoman ist ebenso erfolglos wie Mittelstädts Hereingabe.

Bei der folgenden Ecke bewegt sich der Ball im Strafraum, doch einen gefährlichen Schuss geben die Stuttgarter nicht ab. Schliesslich klärt die TSG und der VAR meldet sich kurz. Ein kurzes Halten von Moerstedt gegen Chabot ist allerdings klar zu wenig für einen Elfmeter.

Über Führich und Undav kombinieren sich die Stuttgarter zu Mittelstädt. Dessen Flanke wird von Stach abgefälscht und landet in hohem Bogen auf dem Tordach.

Moerstedt zieht unter Gegnerdruck aus halbrechter Position ab, der zu unplatzierte Schuss stellt kein Problem für Nübel dar.

Stuttgart wird über einen Eckstoss nicht entscheidend gefährlich. Die Kraichgauer kontern nicht konsequent genug.

Gelbe Karte für Arthur Chaves (1899 Hoffenheim)
Für Zeitspiel sieht nun auch Arthur Chaves die Gelbe Karte.

Der Druck der Schwaben nimmt nun aber leicht zu, sie suchen die Lücke im gegnerischen Defensivverbund - aktuell jedoch vergeblich.

Chabot flankt aus dem linken Halbfeld vor das Tor, dort steht Demirović überraschend frei. Doch der Deutsch-Bosnier nimmt den Ball nicht richtig an, da wäre durchaus mehr drin gewesen.

Der Eckball ist dann harmlos.

Gelbe Karte für Andrej Kramarić (1899 Hoffenheim)
Bis zur Ausführung dauert es ein wenig, zum Unmut des Stuttgarter Publikums. Kramarić läuft schliesslich zur Eckfahne und provoziert die VfB-Fans weiterhin, winkt sich mehr Pfiffe herbei und hält die Hand lauschend an das Ohr. In der Summe gibt es Gelb für den Hoffenheimer.

Bülter und Gendrey können auf der rechten Seite einen Konter nicht gut ausspielen und holen immerhin einen Eckstoss heraus - das Beste aus dieser Situation.

Lewelings abgefälschter Distanzschuss stellt Baumann nicht vor grosse Probleme.

Auf der anderen Seite bietet sich ein wenig Platz. Leweling spitzelt den Ball rechts in den Lauf von Touré, der aus spitzem Winkel Nübel fordert. Der Schuss kommt zu mittig daher, Baumann nimmt den Ball auf.

Die TSG macht viel zu wenig aus einem Konter! Bülter entwischt auf der rechten Aussenbahn und legt den Ball stark zu Hložek zurück. Bei dem sitzt der erste Kontakt jedoch nicht, sodass Chase ihm das Spielgerät abknüpfen kann.

Chabot kommt nach einem Luftduell auf dem Fuss von Hložek auf, der dabei leicht umknickt, sich glücklicherweise aber nicht ernsthaft zu verletzen scheint.

Undav chippt einen starken Pass in den Lauf von Vagnoman, der die Kugel nach rechts zu Leweling legt. Der möchte mit seinem Dribbling entscheidend vorstossen, findet aber nicht die geeignete Lücke, sodass der Angriff schliesslich verpufft.

Den fälligen ruhenden Ball flankt Führich zu nah an das Tor, Baumann boxt den Ball nach oben. Das Leder senkt sich zwar wieder in den Sechzehner, dort bereinigen die Kraichgauer die Situation dann aber.

Gelbe Karte für Florian Grillitsch (1899 Hoffenheim)
Grillitsch rutscht klar zu spät von hinten in Mittelstädt herein.

Nun bricht der VfB mal durch die gegnerische Kette. Stiller steckt die Kugel halbrechts in den Lauf von Leweling, der die Kugel mit einem guten Antritt noch vor der Grundlinie erreicht und ins Zentrum bringt. Dort steht aber ein Blauer und klärt.

Die zweite Halbzeit beginnt sehr ruhig, allzu viel ist in Strafraumnähe auf beiden Seiten noch nicht los.

Ansonsten sind die Schwaben in den ersten Minuten des zweiten Durchgangs um Spielkontrolle über Ballbesitz bemüht.

Bei einem kurz ausgeführten Eckstoss entwischt Bischof mit einer einfachen Finte dem etwas naiv verteidigenden Vagnoman und kann so aus kurzer Distanz, aber spitzem Winkel Nübel prüfen. Der VfB-Torhüter hat den Ball im Nachfassen sicher, eine erste gute Chance für die Gäste!

Weiter geht's im Neckarstadion! Stuttgart stösst mit zwei neuen Spielern an. Führich und Vagnoman kommen als frische Kräfte für Karazor und Rouault.

Halbzeitfazit:
Die TSG Hoffenheim führt im Südwest-Duell beim VfB Stuttgart zur Pause mit 1:0 und könnte einen in der Liga so dringend benötigten Sieg einfahren. Die Partie hat in den ersten zehn Minuten unterhaltsam begonnen: Hložek umkurvte früh Nübel, scheiterte aber am auf der Linie rettenden Mittelstädt (4.). Auf der anderen Seite klärte Gendrey vor der Linie Karazors Kopfball (8.). Im Anschluss beruhigte sich das Geschehen für eine längere Zeit, ehe es nach der Halbstunden-Marke nochmal temporeicher wurde. Mittelstädt scheiterte mit zwei vielversprechenden Distanzschüssen (33., 35.), auf der anderen Seite patzte er knapp zehn Minuten später und legte Gendrey den Ball in die Füsse, der kurz vor dem Pausenpfiff zum 1:0 für die TSG einschoss (44.).

Die Ecke schlägt Bischof dann auf den ersten Pfosten. Dort zieht Chase den Kopf noch zeitig weg, sodass Nübel das Spielgerät fangen kann.

Gelbe Karte für Tom Bischof (1899 Hoffenheim)
Weil Bischof sich bei der Ausführung eines Eckstosses zu viel Zeit lässt, verwarnt Osmers ihn.

Nachdem die TSG zu Spielbeginn längere Ballbesitzphasen hatte, war in den Minuten vor dem Tor eigentlich der VfB leicht spielbestimmend.

Tooor für 1899 Hoffenheim, 0:1 durch Valentin Gendrey
Gendrey nutzt Mittelstädts Patzer aus und bringt die Kraichgauer in Führung! Aus einem TSG-Einwurf von der linken Seite entsteht die Situation, Kramarić löffelt einen für Gendrey gedachten Pass eigentlich schwach in die Füsse von Mittelstädt. Der kriegt den Ball allerdings nicht geklärt und stolpert die Kugel in den Lauf von Gendrey, der sie aufnimmt und auf Nübel zuläuft. Mit einem halbhohen Schuss ins linke Eck überwindet Gendrey den VfB-Keeper.

Lewelings Flanke ist etwas zu hoch für den nicht mit perfektem Timing zum Kopfball steigende Touré, der den Ball so nicht auf das Tor bringen kann.

Starkes Tackling von Chase, der eine gute Konterchance der Hoffenheimer mit dieser Grätsche vorerst verzögert. Auch im zweiten Anlauf wird der Vorstoss nicht erfolgreicher, Prass' Flanke klären die Schwaben.

Nach einem kurz ausgeführten Freistoss findet eine Halbfeldflanke hinter dem zweiten Pfosten Rouault, der hoch in der Luft steht und die Kugel mit dem Kopf vor das Tor bringt. Von dort köpft Undav jedoch weit daneben.

Die Zweikampfführung ist allerdings von beiden Seiten bissig, in diesem Südwest-Duell geht es durchaus auch um ein wenig Prestige.

Die Stuttgarter langen in den Zweikämpfen immer wieder gut zu. Eben musste Stach behandelt werden. Nach einem weiteren Foul, nun von Leweling, regt sich VfB-Trainer Hoeness mächtig auf und gerät an der Seitenlinie verbal wohl mit Matarazzo aneinander. Harm Osmers sieht sich genötigt, ein paar Worte mit den Trainern zu wechseln.

Wieder Mittelstädt! Die Ecke führen die Schwaben kurz aus und spielen so erneut Mittelstädt im Rückraum frei. Grillitsch stürmt etwas zu hastig zum Blocken heraus, mit einem einfachen Haken entledigt der Stuttgarter Linksverteidiger sich seinem Gegenspieler und hat das Leder nun auf seinem schwachen rechten Fuss. Den flachen Schuss fälscht im Strafraum-Gewusel Bülter links neben das Tor ab.

Lewelings Flanke von der rechten Seite rutscht hinter den Sechzehner durch. Dort steht Mittelstädt recht frei, aus 17 Metern halblinker Position hält der Nationalspieler drauf. Der gute Schuss kommt nur etwas zu mittig daher, so reisst Baumann stark die Hände hoch und lenkt den Ball über die Latte.

Nach den ereignisreichen ersten zehn Minuten ist das Spiel doch eher abgeflacht. Ballbesitzphasen beider Mannschaften wechseln sich meist ab, grosse Chancen blieben zuletzt aus.

Leweling flankt aus dem linken Halbfeld, Stach schraubt sich hoch zum Kopfball und klärt. Wichtig, denn hinter ihm wären VfBler gut positioniert gewesen.

Mittelstädts scharfe Flanke vor das Tor klärt Prass sicherheitshalber ins eigene Toraus. Die von Millot getretene Ecke ist deutlich zu kurz, vor dem ersten Pfosten ist kein Stuttgarter vertreten.

Gendrey kann glücklicherweise nach kurzer Unterbrechung weiterspielen.

Gelbe Karte für Maximilian Mittelstädt (VfB Stuttgart)
Mittelstädt rutscht deutlich zu spät in den rechten Fuss von Gendrey herein, dessen rechtes Bein gerade das Standbein war. Für dieses harte Foul bekommt der Linksverteidiger zu Recht die Gelbe Karte.

Die nächste Flanke fliegt zu Hložek, nun auf seinen Kopf. Aus leichter Rückwärtsbewegung kann der ehemalige Leverkusener nicht wirklich Druck hinter seinen Kopfball bringen, so fängt Nübel diesen locker.

Im Spielaufbau spielt Grillitsch einen sehr starken Pass auf die rechte Seite und leitet damit den Angriff ein. Gendreys halbhohe Flanke kann Hložek schliesslich nicht kontrollieren und lässt den Ball ungenau rechts neben das Tor klatschen.

Stuttgart kombiniert sich sehr gut von der linken auf die rechten Seite, dort verpufft der Angriff über Chase und Millot jedoch.

Stiller möchte mit einem hohen Steilpass Undav auf die Reise schicken. Der Pass ist allerdings klar zu steil, sodass Baumann den Ball problemlos abläuft.

Bischofs Eckstoss klären die Schwaben recht mühelos aus der Gefahrenzone.

Für Drexler geht es nicht weiter, Chaves kommt für ihn herein.

Mittelstädts Flanke von der linken Seite schnappt sich Baumann ohne grossen Gegnerdruck aus der Luft.

Längere Ballbesitzphasen der TSG sowie eine Behandlungspause von Drexler haben zuletzt das Geschehen in Strafraumnähe reduziert.

Unterhaltsamer Start in Stuttgart! Trotz guter Chancen auf beiden Seiten konnten sich beide Torhüter noch nicht auszeichnen. Sowohl Nübel als auch Baumann werden ja in der nun folgenden Länderspielpause je ein Spiel als ter-Stegen-Ersatz für das DFB-Team bestreiten.

Erst beim zweiten Eckstoss wird es gefährlich, nun brennt es vor dem TSG-Tor! Stiller lässt sich den Ball nach kurz ausgeführter Ecke ein paar Meter weiter hinten auflegen und findet mit seiner Hereingabe Karazor. Dessen Kopfball fliegt Richtung langes Eck, nun ist es Gendrey, der vor der Linie klärt.

Nun der von Nagelsmann in den DFB-Kader nachnominiert Leweling, der mit einem Flankenlauf auf der rechten Seite einen Eckstoss herausholt.

Guter Start also für die Kraichgauer, die in den ersten Minuten die Akzente setzen! Derweil geht es nach einer kurzen Verletzungsunterbrechung für Stiller weiter.

Mittelstädt rettet auf der Linie! Bülter spielt einen überragenden Pass hinter die Kette, der kommt mit dem genau richtigen Timing perfekt in den Lauf von Hložek. Statt sofort abzuschliessen umkurvt der erst Nübel und schiesst dann aus linker Position auf das Tor. Dort ist Mittelstädt auf die Linie gerückt und klärt mit dem rechten Fuss - tolle Reaktion!

Beim fälligen Eckstoss wird ein Offensivfoul der Gäste abgepfiffen.

Bülter ist damit nicht einverstanden, er hat noch recht lange am Boden gelegen und möchte einen Elfmeter. Chase war hier im Grenzbereich unterwegs, der VAR schreitet daher nicht ein.

Die Hausherren laufen im weissen Heimtrikot mit rotem Brustring auf, die Gäste aus Hoffenheim spielen in Blau. Bülter tankt sich gleich links im Strafraum durch und wird dort stark von Chase gehalten, der Schiedsrichter lässt laufen.

Die Stimmung im Schwabenland ist wie gewohnt prächtig, wenn auch viele Fans der Anstosszeit argwöhnisch gegenüberstehen. Schiedsrichter der Partie ist Harm Osmers, im Kölner Keller schaut Patrick Hanslbauer zu. Los geht's!

Auch Matarazzo wechselt zweimal im Vergleich zum 2:0 gegen Kiew. Drexler spielt in der Dreierkette für Nsoki, Bülter stürmt anstelle des jungen Moerstedt.

Hoeness nimmt nach dem 1:1 gegen Prag zwei Änderungen an seiner Startelf vor. Chase verteidigt an Stenzels Stelle hinten rechts, offensiv läuft Touré statt Demirović auf.

In den letzten vier Südwest-Duellen ging nie das Heimteam als Sieger hervor, nach zwei Remis 2022/23 gab es vergangene Saison zwei Auswärtssiege. Für Sebastian Hoeness war die 2:3-Niederlage gegen die TSG vor knapp einem Jahr die einzige Heimniederlage beim VfB.

Zum inzwischen vierten Mal treffen die beiden Trainer Sebastian Hoeness und Pellegrino Matarazzo in dieser Konstellation aufeinander. Zuvor hatten ja Beide für den jeweils anderen Verein an der Seitenlinie gestanden, das Duell hat also auch auf der Trainerbank Brisanz.

Am Donnerstag-Abend konnten die Kraichgauer in der Europa League gegen Dynamo Kiew die Krisenstimmung der letzten Wochen zumindest ein kleines Stück lösen. Doppelpacker Hlozek schoss Hoffenheim zum 2:0-Sieg zu Hause und besorgte den ersten Pflichtspielsieg seit Ende August. Ob sich die Sorgenfalten bei den Hoffenheimern nur zeitweise etwas entspannen durften oder der Erfolg im Europapokal tatsächlich als Brustlöser dienen kann, wird sich unter anderem heute Abend zeigen.

Hoffenheim steht in der Liga klar unter Druck, die TSG hat einzig das Auftaktspiel gegen Bundesliga-Neuling Holstein Kiel 3:2 gewonnen. Im Anschluss setzte es in Frankfurt (1:3), gegen Leverkusen (1:4), bei Union Berlin (1:2) und vergangenen Sonntag trotz 3:0-Führung gegen Bremen (3:4) Niederlagen.

Gesprächsthema Nummer eins war nach dem Unentschieden die Gelb-Rote Karte von Atakan Karazor. Nach einem Foul von Maxi Arnold, der selber mit der Ampelkarte vom Platz hätte fliegen müssen, zeigte Jablonski fälschlicherweise Karazor Gelb-Rot und gab die offensichtliche Fehlentscheidung nach dem Spiel selbst zu. Der Fall liess die Diskussion aufflammen, ob der VAR bei Gelb-Roten Karten auch eingreifen dürfen sollte. Dazu erhoben die VfB-Verantwortlichen Einspruch gegen die Sperre von Karazor, Wohlgemuth äusserte: "Eine doppelte Bestrafung kann nicht im Sinne des Fairplay sein." Tatsächlich gab der DFB dem Einspruch statt, Karazors Sperre ist aufgehoben und der Kapitän steht wieder in der Startelf.

In der Liga nahm der VfB nach etwas holprigem Saisonstart mit nur einem Punkt aus den ersten beiden Spielen zuletzt an Fahrt auf. Auf den etwas glücklichen 3:1-Auswärtserfolg in Gladbach folgte die 5:1-Gala zu Hause gegen den BVB. Vergangenes Wochenende zeigten sich die Schwaben dann auch nach einer grossen Fehlentscheidung des Schiedsrichters widerständig und glichen in Unterzahl durch Undavs Last-Minute-Treffer zum 2:2 aus.

Die Schwaben feierten am zweiten Spieltag der Champions-League-Ligaphase im eigenen Stadion die Rückkehr in die Königsklasse. Den besonderen Abend konnte die Mannschaft trotz erneut guter Leistung – wie auch bei Real Madrid – nicht mit drei Punkten schmücken. Sparta Prag konterte Millots frühes 1:0 dank einer starken Prager Vorstellung in Halbzeit eins zum verdienten 1:1-Pausenstand. In Durchgang zwei lief der VfB vergeblich an, Prag rettete das Unentschieden ins Ziel.

Zum zweiten Mal in dieser Saison fungiert die späte, dritte Anstosszeit um 19:30 Uhr als Ausweichzeit für die international aktiven Bundesliga-Teams. Schliesslich war die TSG am Donnerstag noch in der Europa League aktiv, für den VfB Stuttgart war die Pause nach dem Dienstagabendspiel in der Königsklasse hingegen lang genug.