Fazit:
Zum Ende hin musste der Hamburger SV doch noch stark um den ersten Rückrundensieg zittern, doch mit dem Schlusspfiff darf im Volksparkstadion gejubelt werden. Mit 3:2 schlagen die Rothosen Borussia Mönchengladbach und vergrössern dadurch das Polster auf den Relegationsplatz auf sechs Punkte. Die Mannschaft von Bruno Labbadia hat heute nach einer schwierigen Anfangsphase die richtigen Mittel gegen eine schwache Fohlenelf gefunden. Zwar basierten alle drei Treffer der Hausherren auf Abwehrfehlern der Gäste, doch in der Gesamtschau waren die Hansestädter heute einfach das abschlussfreudigere Team. Mönchengladbach konnte auch nach dem Seitenwechsel in Sachen Vorwärtsgang nicht wirklich überzeugen. Erst nach der vermeintlichen Entscheidung durch Iličević (80.) stimmte das Tempo in den Angriffen. Raffaels Anschlusstor (88.) kam allerdings zu spät. Damit rutscht die Borussia auf Platz sieben ab. Am kommenden Wochenende steht das Derby gegen den 1. FC Köln an. Der HSV reist am Freitag mit gutem Gefühl nach Frankfurt. Einen schönen Abend noch!

... mit viel Mühe können die Norddeutschen klären.

Eine Minute noch. Es gibt noch einmal Eckstoss für die Borussia. Sommer ist mit nach vorne gelaufen...

Gelbe Karte für Gideon Jung (Hamburger SV)
Jung räumt Traoré per Grätsche ab, um einen schnellen Angriff der Gäste zu verhindern. Eine klare Verwarnung.

Die Nachspielzeit beträgt drei Minuten! Bekommen die Fohlen gegen nun sehr wackelige Hausherren noch eine weitere Gelegenheit auf den Ausgleichstreffer?

Hrgota verpasst das 3:3 um wenige Zentimeter! Der gerade eingewechselte Schwede nickt nach einer Flanke von der rechten Aussenbahn aus etwa acht Metern auf die linke Ecke. Adler hebt ab, kommt nicht heran und hat Glück, dass die Präzision des Kopfballs nicht ganz stimmt.

Tooor für Bor. Mönchengladbach, 3:2 durch Raffael
Der Gästeblock darf noch einmal hoffen! Wendt steckt auf halblinks klasse in den Sechzehner durch. Raffael überwindet Adler mit einem tollen Lupfer, der in der langen rechten Ecke einschlägt.

Mönchengladbach wirft noch einmal alles nach vorne, was von den tiefer stehenden Rothosen auch erlaubt wird. Es braucht schon einen schnellen Anschlusstreffer, damit es noch einmal spannend wird.

Gelbe Karte für Josip Drmić (Hamburger SV)
Der Schweizer hält gegen Nordtveit den ausgestreckten Fuss drauf. Die dritte Gelbe Karte des Nachmittags ist die korrekte Bestrafung für dieses Fehlverhalten.

Die Fohlenelf wird damit aller Voraussicht nach die dritte Pleite im vierten Rückrundenmatch kassieren. Sie befand sich gerade im Aufwärtstrend und schien noch einmal eine Schlussoffensive starten zu können.

Tooor für Hamburger SV, 3:1 durch Ivo Iličević
Iličević macht den Sack zu! Spahić verlängert eine Eckballflanke, die von rechts auf den ersten Pfosten segelt, mit der Stirn auf die lange Ecke. Dort taucht der Joker vollkommen frei auf und drückt das Spielgerät aus drei Metern ins Netz.

Der potentielle Matchwinner verlässt den Rasen. In der Schlussphase setzt Bruno Labbadia mit der Hereinnahme von Diekmeier auf eine defensivere Grundhaltung.

Erstmals schaffen die Fohlen eine echte Druckphase, in der sie den HSV nicht mehr zum Durchatmen kommen lassen. Die beiden Aussenflitzer Hazard und Traoré drehen nun auf, lassen bei ihren Ablagen in die Mitte aber noch die nötige Präzision vermissen.

Auf der Gegenseite schraubt sich Rudņevs infolge einer Flanke vom linken Flügel hoch. Er bekommt zwar Druck hinter seinen Schädelstoss, nickt aus zentraler Lage aber weit am linken Pfosten vorbei.

Hazard hat plötzlich die Chance auf das 2:2! Xhaka spielt aus dem zentralen Mittelfeld einen grossartigen Pass auf die linke Sechzehnerseite. Wendt kratzt das Leder vor den Kasten. Hazard dreht sich um Adler und die Innenverteidiger herum, ballert dann aber knapp am halbleeren Kasten vorbei.

Der Fohlenelf gelingt es nicht, die Hamburger Abwehr dauerhaft vor Probleme zu stellen. Die Hausherren können sich immer wieder befreien und sie nie für einen längeren Zeitraum in der eigenen Hälfte gefangen. Ein schwacher Auftritt des letztjährigen Tabellendritten.

Hazard findet mit seinem hohen Ball von der linken Grundlinie zwar Stindl, doch der Ex-Hannoveraner bekommt aus elf Metern keinen Druck hinter das Spielgerät. Adler kann die Kugel sicher aufnehmen. Als echte Chance geht das nicht durch.

Der blasse Müller geht in den Feierabend. Sein Ersatz ist Iličević, der nach einer Trainingsauseinandersetzung begnadigt worden ist. Taktisch ändert sich beim Heimteam dadurch nichts.

Mit dem ersten Rückrundensieg würde der HSV auf Rang elf vorrücken. Viel wichtiger: Der Vorsprung auf Rang 16 wüchse wieder auf auf sechs Zähler an. Im Falle einer Niederlage würden die Fohlen auf den siebten Platz abrutschen.

Eine halbe Stunde vor dem Ende ist die Führung des Labbadia-Teams nicht wirklich in Gefahr. Da die Gästedefensive ihre Unsicherheiten nicht ablegen kann, ist die Vorentscheidung zu diesem Zeitpunkt sogar näher als der Ausgleich.

Den ersten Wechsel nimmt André Schubert vor: Er schickt Ibrahima Traoré anstelle von Mahmoud Dahoud ins Rennen. Dies führt zu einigen Veränderungen: Auf der rechten Abwehrseite spielt nun Johnson, da Nordtveit in der Mitte übernommen hat. Christensen bildet zusammen mit Xhaka die Doppelsechs.

Nach zurückhaltenden ersten Augenblicken können die Hausherren nun wieder aus der zweiten Reihe abschliessen. Sowohl der Ball von Jung als auch der Schuss von Holtby landen direkt in den Händen von Sommer. Hamburg will den dritten Treffer!

Drmić vergibt seine dritte Möglichkeit! Nach einem Steilpass auf die rechte Strafraumseite probiert sich der Schweizer aus vollem Lauf an einem wuchtigen Rechtsschuss. Dieser ist zu hoch angesetzt und rauscht deutlich über den Kasten.

Gelbe Karte für Håvard Nordtveit (Bor. Mönchengladbach)
Nordtveit kommt auf seiner rechten Abwehrseite zu spät gegen Ostrzolek. Im Kampf um einen aufsetzenden Ball trifft er den Hamburger Linksverteidiger seitlich bei höherem Tempo. Auch diese Gelbe Karte ist vertretbar.

Mönchengladbach ist gewillt, nun wieder öfter in der Offensive aufzutauchen. Nach dem Führungstreffer war es nicht nur die Abwehr, die nicht überzeugen konnte. Auch nach vorne ging nach einer Viertelstunde nur noch selten etwas.

Beide Trainer haben sich dagegen entschieden, ihre Formationen zum Start des zweiten Durchgangs personell zu verändern.

Willkommen zurück zum Wiederanpfiff im Volksparkstadion! Der Gast aus Mönchengladbach erweist sich für Hamburg bisher als gütiger Gast, der als Sparringspartner für den ersten Rückrundendreier durchaus in Frage kommt. Die schwache Hamburger Offensive wurde fast schon eingeladen, aus besten Positionen abzuschliessen. Wenn sich die Fohlenelf defensiv nicht steigert, dürfte der HSV nicht bei zwei Treffern stehenbleiben.

Halbzeitfazit:
In einem von zahlreichen individuellen Fehlern geprägten Spiel führt der Hamburger SV nach 45 Minuten mit 2:1 gegen Borussia Mönchengladbach. Die Mannschaft von Bruno Labbadia tat sich zwar in allen Mannschaftsbereichen schwer, bekam die Bälle infolge der Gästeführung durch Johnson (14.) allerdings mehr oder weniger tafelfertig von den Fohlen serviert. Nach zwei verpassten Topchancen direkt im Anschluss an das 0:1 wurde der Spielstand durch ein Eigentor durch Hinteregger (38.) und Rudņevs' Treffer (41.) gedreht. Die Gäste haben gut angefangen, zeigten sich in der Abwehr aber ab Minute 15 desolat. Bis gleich!

Das Heimteam kann die eklatanten Aussetzer in der Gästeabwehr also endlich bestrafen und nimmt wahrscheinlich eine Führung mit in die Kabine. Was ist nur los mit der Fohlenelf? Sie wackelt weiterhin bedenklich. Sakai schiesst aus gut 22 Metern direkt in die Hände von Sommer.

Tooor für Hamburger SV, 2:1 durch Artjoms Rudņevs
Hamburg dreht die Partie! Adlers langer Abschlag rutscht auf der halbrechten Seite zum lettischen Angreifer durch. Er kann Hinteregger enteilen und feuert dann von der rechten Strafraumseite aus vollem Lauf in die flache linke Ecke.

Tooor für Hamburger SV, 1:1 durch Martin Hinteregger (Eigentor)
Mit einem Flippertor gleicht der HSV aus! Nachdem Cléber nach der Eckballflanke von der linken Fahne aus sechs Metern an den Querbalken geköpft hat, klärt Dahoud direkt vor die Füsse von Jung. Dessen Direktabnahme aus etwa zehn Metern wird von Hinteregger in die linke Ecke abgefälscht.

Hunt erwischt Sommer auf dem falschen Fuss! Infolge eines Durchbruchs auf links zieht der Ex-Bremer aus 18 Metern mit dem rechten Spann ab. Der Schweizer Keeper ist auf dem Weg in die rechte Ecke, kann den Ball aber noch rechtzeitig um den Pfosten lenken.

Aus dem eigenen Spiel heraus bringt die Labbadia-Truppe weiterhin nichts zustande. Passend zum Wetter plätschert die Begegnung gerade der Pause entgegen. Auch Mönchengladbach kann keine offensiven Akzente setzen.

Der junge Belgier musste kurz behandelt werden, mischt nun aber wieder munter mit. Nach einer halben Stunde ist die Führung der Borussia hinsichtlich der Chancenanzahl mittlerweile schmeichelhaft für den letztjährigen Tabellendritten. In Sachen Spielkontrolle wird Hamburg ebenfalls überzeugender.

Gelbe Karte für Cléber (Hamburger SV)
Dem brasilianischen Innenverteidiger verspringt die Kugel im Mittelkreis. Hazard ist eher am Ball und wird dann mit einem Tritt auf den rechten Knöchel abgeräumt. Die erste Verwarnung ist fällig.

Beide Abwehrreihen bieten immer wieder Lücken an, die steilen Pässen in die Tiefe ausgenutzt werden könnten. In offensiver Hinsicht passen sich die die Gäste gerade den den Rothosen an: Stindl und Raffael werden in der Spitze nur selten in Szene gesetzt.

Die Verteidigung der Fohlenelf hat sich wieder etwas beruhigt. Ohne grosses eigenes Zutun hatten die Gastgeber zwei Topchancen, die fahrlässig vergeben wurden. Gegen Teams mit internationalen Ambitionen müssen diese eigentlich genutzt werden.

Der HSV hätte das 1:1 markieren müssen, konnte die Aussetzer der Gladbacher Defensive aber bisher nicht ausnutzen. Die Schubert-Truppe kann froh sein, dass sie noch nicht bestraft wurde. Wenn's so weitergeht, wird Keeper Sommer wohl erneut keine weisse Weste ins Ziel bringen können.

Drmić hat ebenfalls den Ausgleich auf dem Schlappen! Seine Ex-Kollegen präsentieren sich gerade defensiv vogelwild. Nach einem ungenauen Pass von Dahoud taucht der Schweizer auf der rechten Strafraumseite total blank vor seinem Landsmann auf. Sommer kann sich noch gerade vor den Ball werden und rettet mit den Fingerspitzen.

Holtby nimmt Xhakas Geschenk nicht an! Der Gästekapitän leistet sich einen katastrophalen Ballverlust an der Strafraumkante. Holtby rennt zusammen mit Rudņevs und Hunt allein auf Sommer zu. Sein Querpass ist allerdings vollkommen misslungen, so dass die Chance nicht genutzt werden kann.

Nach den Eindrücken der ersten Viertelstunde ist der Vorsprung der Borussia keine zwingende Folge der Kräfteverhältnisse, doch sie hat schon besser in die Partie gefunden als die Rothosen. Sie bringen vorne kaum Pässe an den Mann.

Tooor für Bor. Mönchengladbach, 0:1 durch Fabian Johnson
Die Fohlen kontern und gehen in Führung! Direkt im Anschuss an die Möglichkeit von Drmić geht auf der rechten Aussenbahn die Post ab. Hazard flankt aus vollem Lauf in die Mitte. Johnson läuft am zweiten Pfosten in den Ball und drückt ihn aus kurzer Distanz über die Linie.

Drmić scheitert an Sommer! Nach einem verunglückten Klärungsversuch von Hinteregger kann Hunt von der Strafraumkante auf die linke Seite zum Leihspieler aus Mönchengladbach ablegen. Der zieht aus etwa 14 Metern ab. Sommer reisst die Arme hoch und pariert den unplatzierten Schuss.

Der Gastgeber findet in der Anfangsphase kaum Wege in das letzte Felddrittel. Abgesehen von einer ungenauen Ostrzolek-Flanke von der linken Grundlinie werden keine Lücken im gegnerischen Abwehrverbund aufgedeckt. Es fehlt Tempo und Genauigkeit.

Spahić fehlt die Bodenhaftung! Der Innenverteidiger rutscht im Aufbauspiel unweit des eigenen Sechzehners aus. Stindl setzt nach und passt auf Dahoud. Der Gegenstoss versandet letztlich, weil der Youngster nicht schnell genug zum Abschluss kommt.

Nicolai Müller bewirbt sich im Mittelkreis für eine frühe Gelbe Karte. Er lässt Andreas Christensen mit seinem Trikotzupfer gar nicht mehr los. Schiedsrichter Aytekin spricht eine Ermahnung aus. Mehr wäre in die Szene auch übertrieben gewesen.

Die Labbadia-Truppe greift den gegnerischen Aufbau früh an. Sie muss dabei allerdings aufpassen, dass sich im Mittelfeld nicht zu grosse Lücken ergeben. Mönchengladbach konnte die Partie schon zweimal richtig schnell machen, nachdem die erste Reihe überspielt worden war.

Der erste Torschuss gehört den Fohlen. Infolge einer von Spahić unnötig verursachten Ecke fällt Dahoud das Spielgerät im Zentrum vor dem Sechzehner vor die Füsse. Er nimmt aus gut 20 Metern direkt mit dem rechten Spann ab. Adler hat in der linken Ecke keine Probleme, den Versuch zu entschärfen.

In der Formation der Gäste taucht ein bedeutender Name erstmals in der Rückrunde auf. Nach seiner Drei-Spiele-Sperre, die die Rote Karte gegen Darmstadt nach sich zog, ist Granit Xhaka wieder an Bord der Borussia. Håvard Nordtveit verliert seinen Platz in der Doppelsechs, übernimmt aber zum vierten Mal in dieser Spielzeit auf der rechten Abwehrseite für den grippegeschwächten Nico Elvedi.

Bruno Labbadia hat im Vergleich zum Unentschieden gegen Köln drei personelle Änderungen vorgenommen. Den gelbgesperrten Johan Djourou ersetzt Cléber. Anstelle von Gojko Kačar ist zudem Gideon Jung im defensiven Mittelfeld aufgelaufen. Ausserdem hat Artjoms Rudņevs als einzige Spitze im 4-2-3-1 Pierre-Michel Lasogga auf die Bank verdrängt. Josip Drmić startet gegen seinen eigentlichen Arbeitgeber auf dem linken Flügel.

Hamburg gegen Mönchengladbach – Halbzeit eins ist eröffnet!

In diesen Augenblicken betreten die Akteure den Rasen des Volksparkstadions. Während die Hausherren in weissen Trikots und roten Hosen antreten, haben sich die Gäste ihre hellgrünen Auswärtsklamotten übergestreift.

Deniz Aytekin soll als Schiedsrichter dafür sorgen, dass die Regeln durchgesetzt werden. Der 37-jährige Betriebswirt pfeift seit September 2008 in der höchsten deutschen Spielklasse und hat diese Paarung bereits dreimal geleitet (zwei Siege der Borussia, ein Remis). Bei seinem 108. Bundesligaeinsatz erhält er Unterstützung durch die Linienrichter Christian Dietz und Christian Leicher. Als Vierter Offizieller verdingt sich René Rohde.

"Die Bundesliga ist generell so ausgeglichen, dass man in jedem Spiel ans absolute Limit gehen muss. Dafür ist körperliche Frische nötig. Die hat einigen Spielern gefehlt. Man hat aber zuletzt gemerkt, dass diese Frische und eine Leichtigkeit zurückgekehrt sind", erkennt André Schubert in Sachen Fitness einen Aufwärtstrend. Die defensiven Probleme konnte sein Team aber auch nach der ersten kompletten Vorbereitung unter ihm noch nicht abstellen. Auch gegen Bremen konnte Yann Sommer seinen Kasten nicht sauber halten (letztmals Anfang November gegen Ingolstadt).

Mit einem solchen hohen Erfolg hat die Fohlenelf vor neun Tagen mit zwei Partien Verzögerung den Startschuss in die Rückrunde abgefeuert. So wurde Werder Bremen in der Hennes-Weisweiler-Allee mit 5:1 geschlagen. Nach den Niederlagen gegen Dortmund (1:3) und in Mainz erinnerte schon der ein oder andere Borussen den krassen Absturz zu Beginn der Spielzeit (fünf Pleiten in den ersten fünf Matches), an dessen Ende letztlich der Rücktritt von Lucien Favre stand. Nun hat man direkten Anschluss zu den europäischen Rängen.

In Mönchengladbach denkt man seit ein paar Jahren nicht mehr über gesichertes Mittelfeld und unteres Tabellendrittel, sondern über internationales Geschäft und einstellige Endplatzierung nach. Hinter der Bundesligaelite aus München und Dortmund gehören die Schwarz-Weiss-Grünen zum Anwärterkreis auf einen der anderthalb Plätze für die Champions League. Mit dem elften Saisonsieg würde die Truppe von André Schubert Mainz und Schalke überflügeln und auch noch die Hertha hinter sich lassen. Leverkusen wäre nur mit einem Kantersieg zu erreichen.

"Ich weiss ja, wie wir die 23 Punkte geholt haben. Und ich weiss auch, dass wir mehr Punkte hätten holen können", verweist der seit Montag 50-Jährige auf die überaus konstante Hinrunde und möchte trotz des mittlerweile nur durch geringen Vorsprungs auf den Relegationsplatz noch nicht von Abstiegskampf sprechen. Zum Vergleich: In der vergangenen Saison hatte man nach dem 20. Spieltag ebenfalls 23 Zähler auf dem Konto und wäre durch eine Durststrecke bis Ende April beinahe in der 2. Bundesliga gelandet.

Bruno Labbadia bezieht seine Hoffnung auf einen erfolgreichen Nachmittag unter anderem daraus, dass er mit Josip Drmić einen "Fohlen-Insider" in seinem Kader hat. Der Schweizer Angreifer ist als Leihspieler erst kurz vor Ende der Transferfrist vom Niederrhein in den hohen Norden und kennt die Abläufe in der Gladbacher Mannschaft dadurch natürlich ganz genau. Um gegen seinen eigentlichen Arbeitgeber zu treffen, wird er sich im Vergleich zum Auftritt gegen den 1. FC Köln allerdings steigern müssen.

Infolge der ordentlichen, aber (auch) durch Pech unbelohnten Auftaktleistung gegen die Bayern (1:2) verfiel die Mannschaft von Bruno Labbadia in den Partien in Stuttgart (1:2) und daheim gegen Köln (1:1) vor allem durch schlimme Abwehrfehler und ein harmloses Angriffsspiel in alte Zeiten zurück. Das Abstiegsgespenst ist zurück in den Köpfen der Hamburger Anhänger und wird je mehr Angst verbreiten, desto länger der erste Dreier der Rückrunde auf sich warten lässt. Gelingt heute im elften Match vor eigenem Publikum der dritte Heimsieg?

Nach der besten Halbserie der letzten zweieinhalb Jahre konnten alle Sympathisanten des HSV mit einem beruhigendem Gefühl in die Winterpause gehen. Die Hinrunde hatte nicht den Eindruck vermittelt, dass die Rothosen eine nervenaufreibende Relegation in Serie oder sogar Schlimmeres ernsthaft befürchten müssten. Die magere Ausbeute von einem Zähler aus den ersten drei Pflichtspielpartien des neuen Jahres haben die bedrohlichen Tabellenregionen allerdings wieder deutlich näher kommen lassen: Der Vorsprung auf den 16. Platz beträgt nur noch drei Punkte.