Fazit:
Der Schlusspfiff in der Commerzbank-Arena ertönt nach 95 Minuten! Das fünfte Hessen-Derby in der Bundesliga zwischen der SG Eintracht Frankfurt und dem SV Darmstadt 98 endet 0:1. Die im Vorfeld befürchtete körperlich harte Begegnung wurde Wahrheit: Schiedsrichter Brych hatte heute alle Hände voll zu tun und traf dabei nicht immer die richtigen Entscheidungen. Nach dem Seitenwechsel schnupperte die SGE stark am Ausgleichstreffer, doch Mathenia und die eigene Abschlussschwäche verhinderten das Frankfurter Tor. Darmstadt hielt sich mit Glück schadlos und überstand die Schlussphase in der Folge relativ souverän. Damit feiern die Lilien nicht nur den historischen ersten Auswärtssieg bei der Eintracht, sondern bringen auch ein Vier-Punkte-Polster zwischen sich und die SGE. Die Frankfurter Talfahrt hingegen geht weiter. Einen schönen Abend noch!

Russ kommt nach einem langen Schlag nach unfreiwilliger Vorarbeit von Díaz zu einem Abschluss aus gut 15 Metern. Mit dem rechten Spann trifft er direkt in die Arme von Mathenia.

Schiedsrichter Brych hat den Ball wieder freigegeben. Gut dreieinhalb Minuten dürften verbleiben.

In der Frankfurter Fankurve werden derweil zahlreiche Fahnen des Gästevereins abgebrannt. Die Partie ist in Minute eins des Nachschlags unterbrochen.

Die Nachspielzeit im Hessen-Derby beträgt vier Minuten!

Gelbe Karte für Marco Russ (Eintracht Frankfurt)
Mit Russ sieht der Frankfurter zum fünften Mal in dieser Spielzeit Gelb. Er wird wie Zambrano und Stendera am Wochenende in Dortmund aussetzen müssen. Der Grund für die Bestrafung: Er hat den Ball nach einer Entscheidung von Brych weggeschlagen.

Wird es noch eine Schlussoffensive der SGE geben? Aktuell deutet wenig darauf hin; Darmstadt scheint den Vorsprung souverän über die Zeit bringen zu können.

Gelbe Karte für Christian Mathenia (SV Darmstadt 98)
Der Darmstädter Schlussmann lässt sich aufreizend viel Zeit mit der Ausführung eines Abstosses. Wegen dieses unsportlichen Verhaltens wird er von Schiri Brych mit Gelb bestraft.

Heller verpasst die Entscheidung! Der schnelle Aussenbahnspieler sprintet über links in den Sechzehner, lässt Zambrano ins Leere grätschen. Er ballert aus kurzer Distanz auf die kurze linke Ecke. Hrádecký reagiert mit einem tollen Reflex und hält die Partie damit offen.

Mit Kadlec, der in der Winterpause nach Dänemark wechseln wird, zieht Veh seine letzte Offensivoption. Medojević, defensiver Mittelfeldspieler, geht in den verfrühten Feierabend. Schuster dürfte übrigens noch einmal tauschen.

Der nun ausgewechselte Ex-Frankfurter hatte nach dem Seitenwechsel einige Chancen zur Einleitung von Gegenstössen, traf dabei aber oft die falschen Passentscheidungen. Sailer ersetzt Rosenthal in der Schlussphase.

Eine Viertelstunde vor dem Ende nähern sich die Bemühungen der Eintracht wieder der Umständlichkeit aus Halbzeit eins an. Das Heimpublikum verbreitet wenig Optimismus; nach der guten Phase bis vor zehn Minuten ist es sehr ruhig geworden.

Die SGE pustet durch, so dass die Lilien wieder für mehr Ausgeglichenheit sorgen. Die Uhr tickt für den Gast, der jede Unterbrechung auskostet, um dem Sieg im Hessen-Derby etwas näher zu kommen.

Mathenia ist bei einem freien Abschluss mit einer Brustabwehr erneut der Fels in der Brandung. Erneit fehlt diesem Abschluss die letzte Brisanz, denn die Fahne des Assistenten ging wieder hoch. Darmstadts Abwehrkette verteidigt riskant und wird dafür belohnt.

Wagner kommt nach Jungwirths Flanke von rechts zwar mit dem Kopf an den Ball, bekommt aus gut sieben Metern allerdings gar keine Kontrolle hinter die Kugel. So wird Hrádecký nicht zum Eingreifen gezwungen. Für den SV 98 ist die knappe Führung mittlerweile schmeichelhaft.

Das Match bleibt sehr intensiv und ist in fussballerischer Hinsicht deutlich unterhaltsamer als in der ersten Halbzeit. Frankfurt hat einen Offensivplan, lässt aber noch die letzte Durchschlagskraft in den Abschlüssen vermissen. Die Einwechslung von Waldschmidt hat sich schon ausgezahlt.

Reinartz feuert aus 16 Metern mit dem rechten Innenrist. Das Leder hätte wohl genau in die linke Ecke gepasst, wenn sich Sulu nicht in die Schussbahn geworfen hätte. Der SV 98 gibt alles, um die Führung zu verteidigen.

Gelbe Karte für Carlos Zambrano (Eintracht Frankfurt)
Auch Zambrano wird beim BVB nicht mitwirken können. Er verstolpert das Spielgerät im Aufbau, woraufhin Wagner beherzt und am Rande des Erlaubten nachsetzt. Brych entscheidet letztlich auf Foul des Peruaners. Eine strittige Entscheidung.

Gelbe Karte für Marc Stendera (Eintracht Frankfurt)
Da er an der linken Seitenlinie die schnelle Ausführung eines gegnerischen Freistosses verhindert, holt sich Stendera die fünfte Gelbe Karte in dieser Saison ab. Er wird damit am kommenden Wochenende in Dortmund fehlen.

Aigner rutscht am 1:1 vorbei! Russ fälscht Stenderas Rechtsschuss von der linken Sechzehnerkante leicht ab. Mathenia kommt in der rechten Ecke noch mit den Fingerspitzen dran und verhindert den Einschlag, den Aigner schliesslich mit seiner Grätsche verpasst.

Darmstadt tut gut daran, weiterhin aktiv am Geschehen mitzuwirken. So können die Abwehrspieler nämlich durchatmen und geraten nicht unter Dauerdruck. Wenn die Hausherren schnell kombinieren, bekommen Sulu und Co. grosse Probleme.

Frankfurts Angriffe werden zielstrebiger! Erneut wird Aigner mit einem steilen Anspiel gesucht. Mathenia zeigt sich einmal mehr als aufmerksam und wirft sich vor dem schnellen Aussenbahnspieler auf den Ball. Die SGE schnuppert am Ausgleichstreffer!

Oczipkas Freistossversuch aus bester Lage bleibt in der weissen Mauer hängen. Daraufhin wollen die Lilien zum Konter ansetzen, der durch ein Foul des Frankfurter Linksverteidigers an Heller gestoppt wird. Nach einer kleinen Rudelbildung geht es ohne die dritte Verwarnung der Partie weiter.

Gelbe Karte für Fabian Holland (SV Darmstadt 98)
Aigner startet in Richtung Sechzehner durch, um ein hohes Anspiel zu erreichen. Holland reisst ihn fünf Meter vor dem Strafraum nieder. Die Entscheidung für eine Gelbe Karte geht mehr als in Ordnung.

Stendera findet mit seinem Durchsteckpass auf halbrechts zwar Seferović, der am herauslaufenden Mathenia hängen bleibt. Zudem hat der Schweizer zum Zeitpunkt der Ballabgabe im Abseits gestanden, was der Linienrichter korrekt erkennt und die Fahne hebt.

Nach der verletzungsbedingten Herausnahme von Abraham nimmt Armin Veh seinen zweiten personellen Wechsel vor. Für den unauffälligen Gaćinović schickt er ab sofort Waldschmidt ins Rennen. Dessen Vater Wolfang hat Mitte der 80er Jahre eine Saison für Darmstadt in Liga zwei gekickt.

Willkommen zurück zum Wiederbeginn im ehemaligen Waldstadion! Mit dem vierten Saisonsieg zöge der SV 98 den Gastgebern auf vier Punkte davon, landete "big points" im Kampf um das Überleben in der Bundesliga. Wenn die Eintracht die Niederlage nicht vermeiden kann, läge der Vorsprung auf den Relegationsplatz nur noch bei einem Zähler. Kann die Veh-Truppe einen weiteren Misserfolg noch abwenden?

Halbzeitfazit:
Pfiffe ertönen zur Pause in der Commerzbank-Arena. Die SG Eintracht Frankfurt rennt nach 45 Minuten einem 0:1-Rückstand gegen den SV Darmstadt 98 hinterher. Das Hessen-Derby ist das erwartet harte Duell, das Schiedsrichter Brych mit seiner liberalen Linie leider etwas befeuert. Die Lilien verhalten sich aktiver als erwartet, haben in Durchgang eins kaum Abschlüsse der SGE zugelassen. Mit einem Kopfballtor von Aytaç Sulu (30.) hat sich der Aufsteiger die Führung geschnappt. Im Anschluss hätte die Schuster-Truppe die Eintracht noch einmal bestrafen können, stellte sich dabei aber sehr umständlich an. So fällt der Vorsprung für Darmstadt knapp aus. Frankfurt enttäuscht auf ganzer Linie. Bis gleich!

Der SGE scheint es vor dem Seitenwechsel nicht mehr zu gelingen, sich den Ausgleichstreffer zu verdienen. Das Ballgeschiebe im Mittelfeld führt selten zu Raumgewinn, da die Lilien das Spielgerät immer wieder relativ erobern können, wenn es ansatzweise in die Nähe von Mathenia gelangt.

Heller hat auf der rechten Strafraumseite viel Zeit und Raum, entscheidet sich mit seinem sauberen Querpass allerdings für eine denkbar schlechte Option. Die geplante Vorlage findet in der Mitte nämlich keinen Abnehmer. Darmstadt ist ziemlich fahrlässig mit den angebotenen Möglichkeiten.

Gelbe Karte für Haris Seferović (Eintracht Frankfurt)
Referee Brych kommt nach 39 Minuten nicht mehr um die erste Verwarnung herum. Seferović setzt an der linken Grundlinie gegen Jungwirth per Grätsche nach, obwohl der Ball schon das Feld verlassen hat. Für dieses harte Einsteigen gibt's Gelb.

Wieder Sulu mit dem Kopf! Kempes Freistoss segelt diesmal von rechts in die Mitte. Der Innenverteidiger nickt im hohen Bogen mittig auf den Kasten von Hrádecký. Dieser erkennt, dass das Spielgerät auf seinem Tornetz landen wird.

Abraham muss verletzt vom Feld, wird in der Innenverteidigung durch Russ ersetzt. Aus Frankfurter Sicht ist zu hoffen, dass sich der neue Mann in dieser schwierigen Situation schnell zurechtfindet.

Die SGE ist vom Gegentreffer stark beeindruckt. Das defensive Mittelfeld ist derzeit alles andere als sattelfest. Darmstadt kommt in dieser Phase oft vor die letzte Reihe und ist nicht weit davon entfernt, einen zweiten Treffer nachzulegen.

Der Wirkungstreffer sitzt: Momentan haben die Anhänger im Gästeblock akustische Vorteile. Derweil muss Schiedsrichter Brych auf dem Rasen für Ordnung sorgen. Nach einer Grätsche von Stendera gegen Wagner, nicht durch den Referee geahndet, gibt es Diskussionen vor den Trainerbänken.

Tooor für SV Darmstadt 98, 0:1 durch Aytaç Sulu
Die Lilien gehen in Führung - natürlich nach einer Standardsituation! Kempes gefühlvolle Freistossflanke vom linken Flügel senkt sich am zweiten Pfosten. Dort schraubt sich Kapitän Sulu hoch und verlängert das Spielgerät mit einer sanften Stirnberührung aus sieben Metern in die rechte Ecke.

In der ersten halben Stunde sind es eher Abraham und Zambrano, die hin und wieder in Bedrängnis geraten. Gondorf und Rosenthal brauchen an der zentralen Sechzehnerkante jedoch zu lange, um die Unstimmigkeiten bei der Eintracht mit einer Chance zu bestrafen.

Der SGE ist es noch nicht gelungen, die Darmstädter Defensivreihen mit sauberem Kombinationsspiel auseinander zu reissen. Hasebe findet mit seiner Flanke von der rechten Aussenbahn zwar Aigner, doch dieser hat bei seinem Kopfstoss aus acht Metern zu starke Rücklage und nickt über das Gehäuse von Mathenia.

Rosenthal erwischt Hrádecký beinahe auf dem falschen Fuss! Infolge einer hohen Hereingabe nickt der Ex-Frankfurter am zweiten Pfosten aus elf Metern auf die kurze Ecke; der Schlussmann hat mit einer Vorlage in das Zentrum gerechnet. Er kann noch rechtzeitig stoppen und begräbt die "Torfabrik" unter sich.

Stendera kommt in den Nachwehen einer Ecke vom rechten Strafraumeck zum Abschluss. Sein trockener Rechtsschuss wird noch abgefälscht und verpasst deshalb den Weg auf die anvisierte linke Torecke. Mathenia muss zwar ständig wachsam sein, wartet aber noch auf die erste echte Prüfung.

Der SV 98 kann die Eintracht-Defensive stärker beschäftigen als erwartet. Es sind nicht nur Umschaltsituationen, über die er es in das letzte Felddrittel schafft. Gerade Kempe auf dem linken Flügel steht nicht selten im Mittelpunkt.

Mit ihren langen Bällen in das Zentrum der Darmstädter Abwehrreihe können die Adler bisher wenig Schaden anrichten. Seferović gelangt zwar immer wieder in die Nähe der Kugel, doch seine Bewacher lassen ihn nie aus den Augen.

Der Kampf steht in der Anfangsphase des Hessen-Derbys im Mittelpunkt. Das Geschehen ist mehr und mehr von Unterbrechungen durchsetzt, die einen Spielfluss gar nicht erst aufkommen lassen. Fussballerisch ist der Start sehr mager.

Mit ihren ersten beiden Eckbällen sorgt die Schuster-Truppe für mächtig Betrieb vor dem Kasten von Hrádecký. Erst arbeitet Abraham mit sehr hohem Bein gegen Wagner, dann kann der Frankfurter Schlussmann nur mit Mühe und einer Faust klären.

Der aufgerückte Innenverteidiger Abraham nickt nach Oczipkas Eckballflanke von der rechten Fahne über den Querbalken, kann aufgrund der engen Bewachung durch Niemeyer nicht genügend Druck hinter das Spielgerät bringen.

Seferović und Sulu tauschen nach einem Foulspiel des Frankfurters ein paar Nettigkeiten aus. Brych kann den Streit zwischen SGE-Angreifer und Gästekapitän schlichten, ohne an seine Brusttasche greifen zu müssen. Es ist wie erwartet eine hitzige Angelegenheit.

Die Lilien können die ersten Augenblicke ausgeglichen gestalten, graben sich zunächst nicht nur am eigenen Sechzehner ein. Die Eintracht sucht mit Medojević' Steilpass aus dem Zentrum Seferović, der an der Strafraumkante von Sulu fair ausgebremst werden kann.

Schiri Brych beginnt den Abend mit einer liberalen Linie, doch nach Aigners rücksichtsloser Grätsche in die Beine von Holland muss er bereits über die erste Verwarnung nachdenken. Am Ende entscheidet er sich für ein ernstes Wörtchen an den Frankfurter Rechtsaussen.

Dirk Schuster muss auf Rechtsverteidiger György Garics verzichten, der gegen Köln seine fünfte Gelbe Karte sah. Sein Ersatz ist Florian Jungwirth. Mit dem Zehner Jan Rosenthal steht ein ehemaliger Frankfurt in der ersten Formation der Lilien. Er kickte bis zum Januar dieses Jahres für die SGE.

Armin Veh hat seine Startelf im Vergleich zur Pleite in Mainz auf zwei Positionen verändert. Im defensiven Mittelfeld bekommt Stefan Reinartz den Vorzug vor Aleksandar Ignjovski. Für den wegen einer Gelb-Roten Karte gesperrten Alexander Meier übernimmt Marc Stendera auf der Position des Spielmachers.

Frankfurt gegen Darmstadt – das Hessen-Derby hat soeben begonnen! Drei der vier Begegnungen Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre hat übrigens die Eintracht für sich entscheiden können. Die Lilien sind noch ohne Sieg in der Bankenmetropole.

Während die Frankfurter Fankurve eine beeindruckende Choreogaphie präsentiert, betreten die 22 Hauptdarsteller das Grün. Die Gastgeber wollen in schwarzer Kleidung erfolgreich sein; die Lilien haben sich weisse Kleidung mit leichten blauen Akzenten übergestreift.

Wer sichert sich die Vormachtstellung im hessischen Fussball und bringt etwas Luft zwischen sich und die Abstiegsplätze? Nicht nur aufgrund der regionalen Nähe der Vereine stehen 90 bedeutsame Minuten bevor. Mit 51500 Zuschauern ist die Commerzbank-Arena natürlich ausverkauft.

Als Schiedsrichter wurde mit Felix Brych einer der prominentesten deutschen Unparteiischen auserwählt, in dieser hitzigen Atmosphäre kühlen Kopf zu bewahren. Der promovierte Jurist pfeift für den SV Am Hart München im Bayerischen Fussball-Verband und befindet sich in seiner zwölften Bundesligasaison. Bisheriger Karrierehöhepunkt des 40-Jährigen waren die Verantwortung für zwei Vorrundenspiele bei der WM 2014. Ihm assistieren bei seinem 204. Einsatz im deutschen Oberhaus die Linienrichter Mark Borsch und Stefan Lupp. Der Vierte Offizielle heisst Jochen Drees.Flum

"Wir müssen die langen Bälle gut verteidigen und versuchen, die zweiten Bälle zu gewinnen", weiss Armin Veh um die Herangehensweise der Schuster-Truppe, die in der Fremde schon einige Achtungserfolge feiern konnte. Sie gewann in Leverkusen und trotzte Schalke und Dortmund in deren Stadien Punktgewinne ab. "Für so ein Spiel zu motivieren, ist überflüssig. Es wird eine besondere Partie aufgrund der räumliche Nähe und der gewissen Rivalität", äusserte sich der Darmstädter Coach in der Pressekonferenz am Freitag.

Für Darmstadt ging es zwar von Anfang an um das nackte Überleben in der Bundesliga, doch auch bei den Lilien macht die Entwicklung der letzten Wochen Sorgen. Lediglich zwei Unentschieden sprangen aus den jüngsten fünf Matches heraus, was das Tabellenende deutlich hat näher kommen lassen. Man hat sich früh einen Vorsprung auf die Kellerkinder erarbeitet, der nun sehr schnell zu schmelzen droht. Mit den finalen Jahresaufgaben gegen Hertha und der Reise nach Mönchengladbach im Hinterkopf darf heute nicht verloren werden.

Der Frankfurter Abwärtstrend hält eigentlich schon seit Mitte September an. Seit dem fünften Spieltag wurde nur noch ein einziger Sieg eingefahren. Von Rang vier ist die Eintracht bis auf den 13. Platz abgestürzt, steckt schon längst nicht mehr nur in einer Ergebniskrise. Wenn sie auch in Zukunft so zaghaft und mit dermassen wenig Selbstvertrauen in die eigenen Stärken antritt, wartet auf ihre Sympathisanten noch eine ganz harte Spielzeit. Eigentlich hat man das Potential, um um einen gesicherten Mittelfeldplatz mitspielen zu können.

Nicht nur geographisch sind Frankfurt und Darmstadt Nachbarn, auch in der Tabelle gibt es wenig Luft zwischen den hessischen Widersachern. Der Aufsteiger hat als Zwölfter einen Vorsprung von einem Zähler mitgebracht. Sowohl die Mannschaft von Armin Veh als auch die Truppe von Dirk Schuster befinden sich noch nicht in direkter Abstiegsgefahr, doch der Abgrund ist nicht mehr weit entfernt. Dementsprechend kann nur ein Sieg im Hessenderby als echter Befreiungsschlag gezählt werden, wobei die Lilien mit einem Remis noch etwas besser leben könnten als die SGE.

Nur knapp 30 Kilometer musste der Gast aus der Wissenschaftsstadt zurücklegen, um zur siebten Auswärtsaufgabe anzureisen. Die regionale Nähe führt jedoch nicht nur hoffentlich zu einer spektakulären Begegnung auf dem Rasen, sondern hat im Vorfeld den ein oder anderen Anhänger durchdrehen lassen. Vor allem martialische Plakate und Aufkleber aus dem Fanumfeld der SGE haben in den letzten Tagen für Aufsehen gesorgt. Bei aller Rivalität und der Seltenheit dieses Derby ist zu hoffen, dass im Nachgang ausschliesslich über den sportlichen Verlauf des Tages geredet wird.

Aus Hessen haben es in der Bundesligageschichte drei Vereine in die deutsche Eliteklasse des Fussballs geschafft: Frankfurt, Offenbach und Darmstadt. Letztmals spielten zwei hessische Teams 1984 gleichzeitig in der höchsten nationalen Staffel, die SGE und der OFC. Durch den unerwarteten Durchmarsch der Lilien kommt es an diesem zweiten Adventswochenende endlich wieder zu einem Hessen-Derby auf grosser Bühne. Das Rhein-Main-Gebiet wird heute in sportlicher Hinsicht vom Kräftemessen im ehemaligen Waldstadion elektrisiert.

Einen guten Abend zum Abschluss des Bundesligawochenendes! Der 15. Spieltag wartet zum sonntäglichen Spättermin mit einem Derby auf, das es seit April 1982 nicht mehr gegeben hat: Die SG Eintracht Frankfurt trifft im Hessenduell auf den SV Darmstadt 98. Ab 17:30 Uhr soll die "Torfabrik" über die Wiese der Commerzbank-Arena rollen.