Fazit:
Mainz 05 verliert in der Zweitrundenbegegnung des DFB-Pokals mit 1:2 gegen 1860 München und scheidet früh aus dem Turnier aus! In einer denkwürdigen Pokalschlacht deutete zunächst alles auf ein souveränes Weiterkommen des Favoriten aus der 1. Liga hin. Gastgeber Mainz ging nach nur sechs Spielminuten durch ein Löwen-Eigentor von Schindler in Front. Danach liess die Schmidt-Elf Ball und Gegener laufen. Eine Schiedsrichterentscheidung gab der Partie dann aber Sekunden vor dem Wechsel die entscheidende Wendung. Bengtsson wurde nach harter Regelauslegung von Referee Osmers vom Platz geschickt. Die Löwen konnten zunächst nicht von der numerischen Überzahl profitieren, doch 20 Minuten vor dem Ende bestrafte Mugosa einen Bungert-Patzer und erzielte das 1:1. Der kurz zuvor eingewechselte Okotie brachte die Münchner sieben Minuten später dann sogar in Front. In der Schlussphase warfen die Rheinhessen nochmal alles nach vorne, doch zweimal klärten die tapfer kämpfenden Löwen auf der Linie. Die in der Liga noch immer sieglosen Sechziger besiegen den nächsten Bundesligist und ziehen überraschend in das Achtelfinale des DFB-Pokals ein.

Sekunden später klärt wieder ein Löwe für den abermals geschlagenen Ortega! 1860 bekommt das Leder nicht aus dem eigenen Sechzehner heraus. Im Getümmel landet die Kugel über den mit nach vorne gekommenen Karius bei einem Mainzer, der zum Abschluss kommt. Der Schuss wird noch abgefälscht senkt sich über Ortega hinweg in Richtung des Löwen-Kastens, doch Wittek köpft das Kunstleder auf der Linie wieder heraus - wahnsinn!

Gary Kagelmacher klärt auf der Linie! Bell tankt sich im Sechzehner der Münchner durch. Moritz kommt zum Schuss, doch Kagelmacher steht am langen Pfosten und klärt für den schon geschlagenen Ortega!

Die Nachspielzeit läuft, es werden drei Minuten nachgespielt.

Die letzte Spielminute läuft bereits, die dezimierten Mainzer werfen nun alles nach vorne.

...doch Latzas Standardsituationen fehlt es mittlerweile an der nötigen Präzision.

Kurz vor der linken Eckfahne gibt es nun einen Freistoss für die Gastgeber...

Gelbe Karte für Gary Kagelmacher (TSV 1860 München)
Kagelmacher legt Niederlechner, der nun bereits die dritte Gelbe Karte der Gäste herausgeholt hat.

...doch die Hereingabe von rechts fliegt über Freund und Feind hinweg ins Niemandsland.

De Blasis macht gleich ordentlich Dampf und holt eine Ecke für Mainz heraus...

Bei den Hausherren geht Bungert, der einen gebrauchten Tag erwischt hat. Für ihn ist nun Offensivkraft de Blasis auf dem Platz.

Neudecker springt die Kugel im eigenen Sechzehner zunächst an die Hand, dann kommt Niederlechner nach einem Zweikampf mit Yegenoglu in der Gefahrenzone zu Fall. Das Publikum will einen Elfmeter, doch der Referee lässt das Spiel weiterlaufen.

Die Löwen haben die Partie gedreht und Mainz dürfte sich, sollte es bei diesem Spielstand bleiben, besonders über die Rote Karte von Bengtsson ärgern.

Tooor für TSV 1860 München, 1:2 durch Rubin Okotie
Joker Okotie köpft die Löwen in Front! Der emsige Daylon Claasen entwischt auf dem linken Flügel Balogun und setzt zur Flanke an. Seine herrliche Hereingabe findet den eben eingewechselten Okotie, der das Leder mustergültig in die Maschen des FSV-Gehäuses köpft. Sein Bewacher Bungert war in dieser Situation wieder nicht gut postiert.

Latza knallt einen Freistoss aus dem Halbfeld direkt ins Gesicht des sich in der Mauer der Gäste befindlichen Okotie. Auweia, das hat weh getan!

Nach der Auswechslung von Malli drei Minuten vor dem Gegentreffer hatte sich die Mainzer Abwehrreihe wieder zu einer Viererkette formiert. Das kann den folgenreichen Aussetzer von Bungert aber nicht erklären.

Tooor für TSV 1860 München, 1:1 durch Stefan Mugoša
1860 schlägt mit der ersten richtigen Torchance zu! Nach einem eigentlich harmlosen langen Ball aus der eigenen Hälfte der Münchner, haut Bungert an der Strafraumgrenze über das Leder. Mugoša schlägt Kapital aus diesem Patzer, schnappt sich das Leder und knallt die Kugel durch die Beine von Karius in den Mainzer Kasten.

Gelbe Karte für Miloš Degenek (TSV 1860 München)

Niederlechner prüft Ortega, der mit dem Aufsetzer aus 20 Metern jedoch keine Probleme hat und sicher zupackt.

Trotz der Überzahl der Gäste ist es den Löwen noch immer nicht gelungen eine nennenswerte Tormöglichkeit herauszuspielen.

Aus spielerischer Sicht ist das keine Partie zum Zungenschnalzen, die Begegnung lebt lediglich von der Spannung und dem Alles-oder-Nichts-Charakter eines Pokalduells.

Gelbe Karte für Richard Neudecker (TSV 1860 München)
Richard Neudecker kommt gegen Christoph Moritz viel zu spät und rauscht mit den Beinen voraus voll in die Parade des Mainzers. Der Münchner hat fast schon ein bisschen Glück, dass er da nur mit einer Gelben Karte davon kommt.

Was haben die Löwen noch zu bieten? Auf der Bank der 60er sitzt noch Rubin Okotie, der den Angriff der Münchner möglicherweise jetzt etwas beleben könnte.

Bungert läuft im eigenen Sechzehner unter einer Münchner Flanke aus dem Halbfeld hindurch. Wieder ist da Balogun, der die Situation am Ende für die Gastgeber klärt.

Claasen kommt auf dem linken Flügel nicht an Balogun vorbei, der bisher eine richtig gute Leistung zeigt.

16.617 Zuschauer sind an diesem Dienstagabend ins Mainzer Stadion gekommen.

Karius ist ganz weit aus dem eigenen Sechzehner herausgekommen und unterbindet einen Angriff der Gäste beinahe auf Höhe der Mittellinie. Das war ein mutiger Einsatz des FSV-Keepers!

Gelbe Karte für Sertan Yegenoglu (TSV 1860 München)
Yegenoglu foult Niederlechner und bekommt dafür die Gelbe Karte. Dieses Duell hat im ersten Durchgang schon die erste Verwarnung des Spiels hervorgebracht.

Die Gäste müssen nun das Spiel machen, das fällt der Mannschaft von Interimstrainer Kowarz aber sichtlich schwer.

Die dezimierten Mainzer haben in der Abwehr nun offensichtlich auf eine Dreierkette umgestellt.

Bei beiden Mannschaften gab es in der Halbzeitpause keine Wechsel.

Der zweite Spielabschnitt läuft, sehen wir nach dem Platzverweis kurz vor der Pause nun ein anderes Spiel?

Halbzeitfazit:
Die Zweitrundenbegegnung im DFB-Pokal zwischen Mainz 05 und 1860 München geht mit einem 1:0 in die Pause. Die zuletzt nicht von Erfolgserlebnissen verwöhnten Mainzer gingen nach nur sechs Minuten in Führung. Nach einem Freistoss von Latza bugsierte Münchens Schindler die Kugel unglücklich in die eigenen Maschen. In der Folge hatten die Hausherren das Spiel fest im Griff, während bei den ebenfalls krisengebeutelten Gästen aus Liga Zwei nur sehr wenig zusammenlief. Der Platzverweis vom Mainzer Bengtsson Sekunden vor dem Halbzeitpfiff könnte dem Match jedoch eine neue Dynamik verleihen.

Rote Karte für Pierre Bengtsson (1. FSV Mainz 05)
Das könnte dem Spiel eine Wendung geben! Bengtsson bringt Claasen 35 Meter vor dem Kasten von Karius zu Fall. Der Schiedsrichter ist der Meinung, dass Bentsson dabei eine klare Torchance verhindert hat und gibt glatt Rot! Klar ist, der Rheinhesse war in diesem Moment der letzte Mann der Hausherren, da sich die Situation aber weit vor dem Kasten der Mainzer abspielte, war das eine durchaus strittige Entscheidung.

Im Ligaspiel gegen Bremen brachen die Mainzer in den Minuten kurz vor dem Seitenwechsel förmlich zusammen. Heute steht die Abwehrreihe der 05er ganz souverän hinten drin.

Stefan Mugoša kann das Leder im Mainzer Strafraum nur mit der Hand behaupten. Der Schiri hat es gesehen und entscheidet auf Freistoss für die Rheinhessen im eigenen Sechzehner.

Gleich sind 40 Minuten gespielt und noch immer haben wir keine Torchance der Gäste gesehen. Ein bisschen mehr Risiko dürften die Löwen hier schon an den Tag legen.

Die Mainzer haben verletzungsbedingt gewechselt. Brosinski verlässt den Platz mit schmerzverzerrtem Gesicht. Seine Position nimmt nun Christoph Moritz ein.

...aber Latzas Hereingabe wird postwendend aus dem Strafraum der Gäste geköpft.

Leon Balogun legt ein Solo über 25 Meter auf den Platz und holt dadurch einen Eckball für Mainz heraus...

Bei den Mainzern deutet sich der erste Wechsel des Spiels an. Christoph Moritz macht sich für seinen Einsatz fertig.

Zum ersten Mal im Spiel beobachten die Zuschauer in der Coface Arena eine Phase, in der die Löwen das Leder über einen längeren Zeitraum in den eigenen Reihen behaupten können. Findet der Zweitligist jetzt allmählich in die Partie?

Bengtsson zieht auf dem linken Flügel mit einem Übersteiger an Kagelmacher vorbei und flankt das Leder ins Strafraumzentrum. Dort kommt Latza vor Yegenoglu an den Kopfball, setzt das Leder aber neben den rechten Torpfosten des 05er-Gehäuses.

Florian Niederlechner wirkt äusserst motiviert. Der Mainzer Angreifer ist viel unterwegs und geht zuweilen aber auch überhart in die Zweikämpfe. Jetzt muss er etwas aufpassen, schliesslich hat er bereits die Gelbe Karte gesehen.

Yegenoglu ist wieder auf den Beinen und zurück auf dem Platz.

Gelbe Karte für Florian Niederlechner (1. FSV Mainz 05)
Niederlechner zieht Yegenoglu die Füsse weg, sodass dieser zunächst liegen bleibt. Der ehemalige Löwe Niederlechner sieht in der Zwischenzeit die erste Gelbe Karte des Spiels für diese Aktion.

Münchens Pokaltorwart Stefan Ortega muss nach einem Zusammenstoss mit Florian Niederlechner kurz behandelt werden. Für den ehemaligen Bielefelder kann es jedoch weitergehen.

Neudecker hat jetzt einmal auf der linken Seite etwas Platz. Balogun kommt jedoch angerauscht und stellt den Löwen in souveräner Verteidiger-Manier.

Die Hausherren haben das Spiel bisher voll im Griff. Die Rheinhessen lassen Ball und Gegner laufen, sodass Martin Schmidt mit dieser Leistung bislang durchaus zufrieden sein dürfte.

Immer wieder bietet sich bei den Mainzern Latza an und verteilt geschickt die Bälle. Aus seinem Freistoss resultierte der Führungstreffer der 05er und auch ansonsten ist er bisher der auffälligste Spieler auf dem Rasen.

Die Löwen wirken dagegen beeindruckt, in der Offensive gelingt den Gästen noch nichts Konstruktives.

Der geschundenen Mainzer Seele hat diese frühe Führung sichtbar gut getan. Die Zuschauer machen ordentlich Dampf und die 11 Mainzer Spieler treten nun wesentlich selbstsicherer als zu Beginn auf.

Wieder bringt Latza einen Freistoss vor den Kasten der Löwen. Dieses Mal kommt Bentsson an das Leder doch sein Kopfball aus kurzer Entfernung landet in den Fängen von Ortega Moreno.

Die Gäste aus München haben sich den Start hier natürlich ganz anders vorgestellt. Nach einer Standardsituation gehen die Löwen ausgerechnet durch ein Eigentor ganz früh in Rückstand.

Tooor für 1. FSV Mainz 05, 1:0 durch Christopher Schindler (Eigentor)
...und daraus resultiert das 1:0 für die Hausherren! Der gefoulte Latza bringt das Leder aus dem linken Halbfeld mit ganz viel Gefühl vor den Kasten der Löwen. Niederlechner und Bell steigen hoch und auch Münchens Schindler kommt noch unglücklich mit dem Hinterkopf an das Leder und verlängert das Spielgerät in die Maschen.

Degenek bringt Laza 35 Meter vor dem Kasten der Gäste zu Fall. Es gibt Freistoss für Mainz...

Stefan Mugoša haut das Leder aus über 30 Meter weit über den Kasten der Rheinhessen.

...aber die Hereingabe von der rechten Eckfahne landet am kurzen Pfosten der Löwen direkt auf dem Kopf eines 1860-Verteidigers.

Die erste Ecke des Spiels gehört den Hausherren...

Harm Osmers hat den Pokalabend angepfiffen!

Der erkrankte Löwen-Coach Benno Möhlmann wird an der Seitenlinie übrigens von Torwarttrainer Kurt Kowarz vertreten.

Auch die Startaufstellung der Löwen wurde mächtig durchgewürfelt. Bei den 1860ern sind heute gleich fünf Mann mit von der Partie, die in Fürth nicht von Beginn an spielten. Die neuen Kräfte sind Ortega, Neudecker, Simon, Claasen und Mugosa.

Bei den Gastgebern hat es mit einem Einsatz für Yoshinori Muto nicht gereicht. Der Knöchel des 23-Jährigen ist so lädiert, dass er auch heute nicht für die 05er stürmen kann. FSV-Coach Schmidt hat sich für Florian Niederlechner als Muto-Ersatz entschieden. Der 25-Jährige spielt in der Jugend lange für die Löwen. Pablo de Blasis hat dagegen das Nachsehen und sitzt zunächst auf der Bank.

Was den Münchnern etwas Mut geben könnte, ist die schlechte Heimform der Mainzer: Der FSV hat die vergangenen drei Spiele vor heimischem Publikum allesamt verloren. Dabei verloren die Rheinhessen jedes Mal mit mindestens zwei Toren Abstand.

Am Attribut der "Sieglos-Sechziger" hat auch die Entlassung von Ex-Coach Torsten Fröhlig bisher nichts geändert. Auch unter dem neuen Übungsleiter Benno Möhlmann ist den Münchner noch kein Erfolg geglückt. Symptomatisch für die Situation der Löwen ist die Erkrankung Möhlmanns, der nach einer OP an der Gallenblase seinem Team auch heute nur vom Krankenbett aus zusehen kann.

Doch auch die Gäste aus dem Bundesligaunterhaus sind nicht gerade verwöhnt von Erfolgserlebnissen. 1860 hat in dieser Saison erst eine Partie für sich entscheiden können und das war der Erstrundensieg im Pokal gegen Hoffenheim. In der Liga sind die Löwen noch ohne jeden Sieg, sodass die Blauen gemeinsam mit dem MSV Duisburg am Tabellenende stehen.

Vor allem in der ersten Halbzeit zeigten die Rheinhessen eine ganz schwache Leistung. FSV-Keeper Karius musste zwischen Minute 39 und 45 dreimal hinter sich greifen. Die Verteidigung der Mainzer wirkte gegen die wirbelnden Bremer teilweise in allen Belangen überfordert, sodass es am Ende verdientermassen die vierte Niederlage im fünften Ligaspiel in Folge setzte.

Für Mainz 05 geht es im Duell gegen die Münchner Löwen um den fest eingeplanten Einzug in das Achtelfinale des DFB-Pokals, welcher vor heimischer Kulisse gegen den krisengeschüttelten Zweitligisten möglich sein sollte. Es geht aber auch um Wiedergutmachung für die 1:3-Niederlage gegen Werder Bremen am vergangenen Wochenende.