Fazit:
RB Leipzig besiegt Eintracht Frankfurt mit 2:0 und verteidigt damit den Titel im DFB-Pokal. Nach chancenarmer erster Hälfte kamen dabei zunächst die Hessen besser aus der Kabine, taten sich aber genau wie die Roten Bullen sehr schwer damit, zwingende Chancen zu kreieren. In einer sehr festgefahrenen Partie, in der beide Defensivreihen lange glänzen konnten, war es dann ein absolutes Billiard-Tor, das für die Vorentscheidung sorgte. Ein zweifach abgefälschter Nkunku-Schuss zappelte im Netz der Eintracht, was den Adlern in aller Form den Stecker zog. Es spielte fortan nur noch der Titelverteidiger, der geduldig das Spiel kontrollierte und den ersten Matchball dann eiskalt zum zweiten Tor nutzte. Der alte und neue DFB-Pokalsieger heisst damit RB Leipzig, wodurch Leverkusen in die Europa League einzieht. Frankfurt bleibt immerhin noch die Conference League als Trostpflaster.

Éric Dina-Ebimbe probiert es noch einmal mit einem hohen Ball in den Lauf von Randal Kolo Muani, aber Janis Blaswich hat den Braten gerochen, kommt raus und ist schneller. Der RBL-Keeper begräbt die Kugel sicher unter sich.

Gelbe Karte für Randal Kolo Muani (Eintracht Frankfurt)
Kolo Muani geht viel zu überambitioniert in den Zweikampf mit Henrichs und tritt seinem Gegenspieler brutal auf den Fuss. Erinnert leicht an seinen Feldverweis im Champions-League-Achtelfinale gegen Napoli. Mit Gelb ist der Franzose gut bedient.

Die reguläre Spielzeit ist abgelaufen. Vier Minuten trennen die Sachsen jetzt noch von der Titelverteidigung.

Nach Angriff über Kolo Muani und Götze landet ein Ball von Kamada bei Dina-Ebimbe, dessen Volley aus 16 Metern jedoch näher in Richtung Eckfahne als in Richtung Tor fliegt. Das ist einfach zu wenig.

Nach hohem Ball in die Tiefe kann Kolo Muani immerhin noch einmal aufs kurze Eckabschliessen. Blaswich geht aber auf Nummer sicher und faustet das Leder zur Ecke, die dann nichts weiter einbringt.

Tooor für RB Leipzig, 2:0 durch Dominik Szoboszlai
Wieder erobert Leipzig hoch den Ball und verwertet jetzt den vermeintlichen Matchball zum 2:0. Nkunku behauptet die Kugel mit dem Rücken zum Tor und hat dann das Auge für den völlig freien Szoboszlai. Der Pass kommt und aus zwölf Metern halbrechter Position schweisst Szoboszlai den Rechtsschuss mit maximaler Präzision unten links ins Eck. Nichts zu machen für Trapp.

Die Zeit läuft erbarmungslos runter und das Geschehen spielt sich weiterhin fast ausnahmslos in der Hälfte der Elf aus der Mainmetropole ab. Leipzig spielt zwar nicht bedingungslos auf das zweite Tor, hat aber im Zentrum richtig viel Platz.

Gelbe Karte für Konrad Laimer (RB Leipzig)

Die letzten zehn Minuten brechen an und die Frankfurter tun sich unglaublich schwer, noch einmal in eine druckvolle Phase zu kommen. Die Sachsen kontrollieren die Partie und geben den Ton an.

Bein einer Ecke von rechts springt Poulsen höher als Ndicka, setzt den Kopfball aus sechs Metern jedoch knapp über das Tor der Hessen hinweg.

Beide Trainer wechseln erneut. Lenz und Borré sollen auf Frankfurter Seite auf den Ausgleich drücken. Schlager auf der anderen Seite um die Zentrumskontrolle kämpfen.

Gelbe Karte für Mario Götze (Eintracht Frankfurt)
Henrichs nimmt Fahrt auf, will den Doppelpass spielen. Götze hält den Leipziger kurzerhand fest, was ihm die erste Gelbe Karte der Partie einbringt.

Den Hessen droht die Partie nun zu entgleiten. Auf einmal hat RBL Platz im Zentrum und hat mit der Führung im Rücken Oberwasser bekommen. Im Moment spielen nur die Sachsen.

Tooor für RB Leipzig, 1:0 durch Christopher Nkunku
Aus dem buchstäblichen Nichts geht Leipzig nun mit 1:0 in Führung und es ist ein ganz krummes Ding. Olmo setzt Nkunku in Szene, der aus 15 Metern einfach mal draufhält. Buta steht in der Schussbahn und blockt die Kugel direkt auf Ndicka, von dem das aus Leder gegen den Lauf von Trapp ins Zentrum des Tors prallt. Unglücklicher geht es kaum. Andererseits hat es in dieser festgefahrenen Partie womöglich genau so einen Treffer auch gebraucht.

Poulsen schliesst aus 14 Metern aus der Drehung heraus ab, was den Sachsen einen Eckball einbringt. Beim auf den ersten Pfosten getretenen Ball kommt Orban allerdings nicht ins Spiel.

Glasner muss erstmals wechseln. Rode kann nicht mehr. Lindstrøm übernimmt.

Auch RB Leipzig will es mal schnell machen. Nkunku und Szoboszlai drücken das Gaspedal dann beim Versuch eines Doppelpasses etwas zu arg durch. Dem zu hart gespielten finalen Zuspiel fehlt mal wieder die Präzision, wodurch einmal mehr am Strafraum der Eintracht Endstation ist.

Der anschliessende Eckstoss verpufft derweil völlig.

Buta zieht eine Flanke zum ersten Pfosten, wo Kolo Muani artistisch per Hacke für Götze ablegt. Das Geburtstagskind zieht aus zehn Metern halbrechter Position sofort volley ab, aber die Kugel kommt letztlich etwas zu zentral auf Blaswich, der per Faustabwehr zur Ecke klärt.

Nach exakt einer Stunde ist jetzt für den blassen Timo Werner Schluss. Marco Rose bringt Yussuf Poulsen, dem das bisweilen zu statische Spiel womöglich etwas besser liegen dürfte.

Nach hoher Balleroberung schickt Götze Kolo Muani mit einem bärenstarken Pass in die Tiefe rechts in die Box. Der Franzose könnte es selbst machen, will aber den freien Kamada bedienen. Genau auf diesen Querpass spekuliert Orban, der die Kugel souverän abfängt. Das ist brutal stark verteidigt.

Ein hoher Ball aus dem Zentrum landet im Lauf von Max, der die Kugel jedoch nicht in den Rückraum abgelegt bekommt, weil die Defensive der Sachsen einmal mehr sehr aufmerksam ist.

Die SGE erarbeitet sich einen Eckstoss, den Max jedoch zu flach auf den ersten Pfosten zieht. Kamada hat keine Chance, die Kugel zu verwerten. Sein Kopfball rauscht vertikal nach oben. Das gibt RB genug Zeit, um sich neu zu postieren und die Situation sicher zu bereinigen.

Götze setzt sich gegen Henrichs durch, tunnelt Haïdara und passt dann auf Kamada, der sich jedoch im zu hektischen Zweikampf mit Klostermann das Offensivfoul leistet.

Viel Tempo ist im zweiten Durchgang noch nicht drin. Beide Mannschaften beharken sich im Zentrum. Es ist ein Stück weit ein Taktieren und Abwarten, was der Gegner sich für den zweiten Durchgang vorgenommen hat.

Hasebe kommt im Zweikampf mit Werner eine Sekunde zu spät und trifft den Angreifer der Roten Bullen am lädierten Sprunggelenk. Erneut humpelt Werner kurz, zeigt dann aber wie bereits im ersten Durchgang an, dass es weitergehen kann.

Die Mannschaften sind wieder zurück auf dem Platz. Ohne Wechsel geht es jetzt mit den zweiten 45 Minuten weiter.

Halbzeitfazit:
Im DFB-Pokalfinale steht es zwischen Leipzig und Frankfurt zur Pause noch 0:0, obwohl die Partie ohne Abtastphase sehr lebhaft startete. Gleich zu Beginn kam es auf beiden Seiten zu guten Chancen. Bei den Sachsen schloss Werner jedoch zu überhastet ab (4.), während bei der SGE Tuta einen Ndicka-Abschluss unglücklich blockte (7.). Kolo Muani traf dann noch einmal das Aussennetz (16.), ehe das Match zunehmend abflachte. Während die Roten Bullen immer wieder anliefen, aber keine Lösungen fanden, um ins gegnerische Drittel einzudringen, kamen die Adler mit giftigem Pressing immer wieder zu hohen Ballgewinnen, die dann aber wiederum von der RBL-Defensive sauber verteidigt wurden. Erst kurz vor der Pause hatte Nkunku noch einmal die Führung auf dem Fuss, wurde aber von Tuta geblockt (42.). Das Remis ist damit bislang leistungsgerecht.

Halstenberg zieht die fällige Ecke von rechts mit viel Effet in Richtung Tor, wo Max per Kopf zur nächsten Ecke klärt, bei der allerdings Trapp vor Orban zur Stelle ist und das Leder aus der Gefahrenzone faustet.

Jetzt machen die Sachsen es mal richtig schnell. Laimer spielt einen perfekten Steckpass in den Lauf von Nkunku, der es aus 13 Metern mit rechts versucht. Tuta ist noch dazwischen und fälscht den Rechtsschuss leicht ab, der knapp rechts am Pfosten vorbei rauscht.

Bislang ist es ein Spiel der Defensivreihen. Auf der anderen Seite schickt Nkunku Laimer über rechts, aber jetzt ist Rode mit einer perfekten Grätsche zur Stelle, mit der es ihm gelingt, Laimer sogar noch anzuschiessen, sodass es mit einem Abstoss weitergeht. Die Frankfurter Kurve bejubelt diese überzeugende Abwehraktion wie ein Tor.

Kamada schickt Kolo Muani über rechts, der sofort wieder explosionsartig den Turbo zündet. Haïdara ist allerdings mit einer bärenstarken Grätsche zur Stelle und trennt den Angreifer der Hessen sauber vom Ball.

Nach einer kleinen Fehlpassstafette auf beiden Seiten hat Olmo mal etwas Platz im Zentrum. Sofort stellen die Adler aber wieder alle Anspielstationen zu und drücken RBL Stück für Stück mit hohem Pressing zurück ins eigene Drittel. Bislang ist es ganz und gar nicht das Spiel der Sachsen, die durch den Frankfurter Druck immer wieder dazu gezwungen werden, den Rückwärtsgang einzulegen.

Nach hoher Balleroberung durch Kamada überlässt Kolo Muani den Ball Max, dessen Flanke vom linken Flügel allerdings zu unpräzise ist und entsprechend geklärt werden kann. Götze macht zwar noch den zweiten Ball fest, aber seine Hereingabe kommt viel zu nah ans RBL-Tor, wo Blaswich das Leder sicher aus der Luft pflücken kann.

Eine knappe halbe Stunde ist vorbei und das 0:0 ist durchaus leistungsgerecht. Beide Teams halten den Gegner sehr effektiv vom eigenen Tor fern und schenken im Zentrum keinerlei Räume her. Entsprechend hoch ist weiterhin die Intensität, auch wenn der letzte nennenswerte Abschluss schon ein Weilchen her ist.

Götze steckt für Max durch, aber ehe es auf dem linken Flügel gefährlich werden kann, ist Klostermann mit einer perfekt getimten Grätsche zur Stelle und erstickt den Angriff im Keim. Starke Defensivaktion.

Kolo Muani entwischt Henrichs und Klostermann, woraufhin Letztgenannter kurz vor dem Strafraum zum Trikotzupfer greift. Geburtstagskind Klostermann bleibt die Gelbe Karte erspart. Den vielversprechenden Freistoss gibt es aber natürlich trotzdem, den Götze - das andere Geburtstagskind auf dem Platz - jedoch viel zu unpräzise flach in Richtung erster Pfosten tritt. Das stellt die RBL-Defensive vor gar keine Probleme, die sicher klärt.

Den Roten Bullen, die nach wie vor den Ballbesitzvorteil haben, fällt es ungemein schwer, im Spiel nach vorne Fortschritte zu erzielen. Die SGE verdichtet das Zentrum und stört mit hohem Pressing. Immer wieder muss RBL per Quer- oder Rückpass fortsetzen.

Bislang ist es ein sehr ausgeglichenes Endspiel, in dem beide Teams versuchen, die Stärke des Gegners zu neutralisieren. Während Frankfurt Leipzig mit hohem Pressing um die Ballsicherheit bringen möchte, sichern die Roten Bullen teilweise doppelt ab, um schnelle Gegenstösse der Hessen im Keim zu ersticken.

Aussennetz für Frankfurt! Klostermann verliert im Aufbauspiel den Ball gegen Kamada, der Kolo Muani schickt. Der Franzose tankt sich sofort mit viel Tempo rechts in die Box und zieht dann aus 13 Metern halbrechter Position ab. Der Ball klatscht extrem knapp neben dem rechten Pfosten ans Aussennetz. Durchatmen für Klostermann, der heute übrigens genau wie Götze Geburtstag hat.

Entwarnung bei den Sachsen: Werner signalisiert seinem Trainer mit dem Daumen nach oben, dass alles in Ordnung ist.

Werner tankt sich an Buta vorbei, aber die Hereingabe vom linken Flügel ist für Nkunku deutlich zu lang. Der Angreifer hat keine Chance den Ball zu erreichen. Werner hingegen scheint sich bei der Flanke leicht verletzt zu haben. Der 27-Jährige humpelt.

RB Leipzig lässt jetzt erstmals etwas länger die Kugel in den eigenen Reihen zirkulieren und versucht die SGE damit ein wenig aus der Reserve zu locken. Die Hessen halten mit hohem Pressing dagegen und zwingen den Titelverteidiger immer wieder zu Rück- und Querpässen.

Beide Teams halten sich nicht länger als nötig im Mittelfeld auf, sondern spielen munter nach vorne. So darf es gerne weitergehen in diesem bislang sehr unterhaltsamen Finale, das ohne Abtastphase auskommt.

Max tritt einen Freistoss aus dem rechten Halbfeld gefährlich in die Box, wo Ndicka aus sechs Metern zum Abschluss kommt. Tuta hat allerdings ebenfalls auf den Ball spekuliert und blockt den Abschluss seines Mitspielers unglücklich.

Auf der anderen Seite landet ein hoher Ball von Hasebe bei Kolo Muani, der sich per Doppelpass mit Kamada in Reichweite eines Abschlusses bringen will. Die RBL-Defensive kann allerdings erfolgreich blocken.

Die erste Chance der Partie gehört dem Titelverteidiger. Szoboszlai bedient Werner im Umschaltspiel und der Angreifer kann aus zwölf Metern halblinker Position abschliessen. Heraus kommt allerdings ein wenig druckvoller und zu zentraler Abschluss, der Trapp vor keinerlei Probleme stellt.

Anpfiff im 80. DFB-Pokalfinale. Die Roten Bullen Anpfiff im 80. DFB-Pokalfinale. Die Sachsen sind heute komplett in Rot gekleidet. Das Team aus Hessen tritt in weissen Trikots über schwarzen Hosen an. Der Ball rollt.

Zwischen beiden Mannschaften ist es heute Abend übrigens das 16. Aufeinandertreffen, wobei der direkte Vergleich ausgeglichen ist. Bei sieben Remis stehen jeweils vier Leipziger und Frankfurter Siege zu Buche. In der Saison 2022/23 gewannen beide Teams dabei ihr Heimspiel. Das einzige Duell im DFB-Pokal ging im Achtelfinale der Saison 2019/20 übrigens an die SGE, die sich im eigenen Stadion mit 3:1 gegen die Roten Bullen behaupten konnte.

Im Vergleich zum letzten Spieltag, an dem Frankfurt einen 0:1-Rückstand gegen Freiburg spät noch in einen 2:1-Heimsieg umdrehte, wechselt Oliver Glasner heute Abend auf zwei Positionen: Anstelle von Christopher Lenz und Jesper Lindstrøm kehren Philipp Max und Sebastian Rode in die erste Elf zurück.

Eintracht Frankfurt drohte in einem sehr komplizierten Jahr 2023 zuletzt in der Bundesliga sämtlichen Kredit aus der Hinrunde zu verspielen, in der die Hessen nicht nur den Einzug ins Champions-League-Achtelfinale schafften, sondern auch erneut auf Kurs in Richtung Königsklasse waren. Mit sieben von neun möglichen Punkten aus den letzten drei Ligaspielen retteten die Adler sich dann aber doch noch auf Rang sieben. Sollte das Pokalfinale heute verloren werden, bliebe der SGE damit immerhin die Conference League. Versöhnlicher wäre die Saison aber, wenn unter dem scheidenden Trainer Oliver Glasner noch ein zweiter Titel herausspringt, mit dem es in die Europa League ginge, die die Hessen letzten Sommer unter dem Österreicher bekanntermassen gewinnen konnten.

Am 34. Spieltag der Bundesliga schoss RB Leipzig den FC Schalke 04 mit 4:2 in die Zweitklassigkeit, obwohl Marco Rose zum Saisonfinale ein wenig rotierte. Drei Veränderungen sind es heute Abend an der Startformation: Janis Blaswich kehrt für Ørjan Nyland (Bank) ins Tor zurück. Ausserdem starten Christopher Nkunku und Benjamin Henrichs für Emil Forsberg und Mohamed Simakan (beide Bank).

RB Leipzig verabschiedete sich mit sechs Siegen aus den letzten sechs Pflichtspielen sehr formstark aus der Saison 2022/23 und qualifizierte sich als Dritter der Abschlusstabelle erneut für die UEFA Champions League. Auch der DFB-Pokal lag den Sachsen bislang ausgesprochen gut. RBL steht heute Abend zum vierten Mal binnen fünf Spielzeiten im grossen Finale, das allerdings erst im dritten Anlauf gewonnen werden konnte.

Die Roten Bullen könnten heute zum ersten Team seit den Bayern (2019 und 2020) werden, das im DFB-Pokal den Titel erfolgreich verteidigt. Letzte Saison setzten die Sachsen sich im Elfmeterschiessen im Endspiel mit 4:2 gegen den SC Freiburg durch. Auch Eintracht Frankfurt hat allerdings gute Erinnerungen an das letzte erreichte Finale. Vor fünf Jahren besiegte die SGE im Berliner Olympiastadion den FC Bayern mit 3:1.