Fazit:
River Plate steht als erste Mannschaft im Endspiel der Klub-Weltmeisterschaft 2015. Im Halbfinale gegen Sanfrecce Hiroshima erwiesen sich die Argentinier als die spieltechnisch eindeutig stärkere Mannschaft. Und nachdem die Männer von Marcelo Gallardo eine Halbzeit lang nahezu ungefährlich blieben, strahlten sie nach dem Seitenwechsel endlich Torgefahr aus und verdienten sich somit in der Summe den 1:0-Sieg. In einer insgesamt chancenarmen Partie hatten die Japaner ihre Gelegenheiten vor der Pause, wussten diese jedoch nicht zu nutzen. Zwar hielt der Aussenseiter in Phasen ganz gut mit, doch dann störten immer wieder technische Unzulänglichkeiten die eigenen Aktionen. Im zweiten Durchgang erarbeitete man sich keine zwingende Möglichkeit mehr. In Rückstand liegend, offenbarte sich vollends das fehlende spielerische Potenzial. Somit muss die Mannschaft von Hajime Moriyasu mit dem Spiel um Platz drei vorlieb nehmen, welches am kommenden Sonntag stattfindet – genau wie das Finale, für das die Fussballwelt auf den FC Barcelona als Gegner von River Plate hofft.

Für Sanfrecce nimmt Mihael Mikić noch einmal Anlauf. Nach dem langen Solo folgt eine Flanke von der rechten Seite. In seinem Sechzehner hat Marcelo Barovero alles im Griff und pflückt sich die Kugel sicher herunter.

Noch einmal probiert es Sanfrecce. Takuma Asano schiesst am Tor vorbei. Das dürfte die letzte Möglichkeit der Japaner gewesen sein.

Seit geraumer Zeit sind 90 Minuten verstrichen. Die Nachspielzeit läuft längst, drei Extraminuten waren angezeigt.

Einen Schuss bringen die Japaner noch an. Doch auch der Versuch von Tsukasa Shiotani wird eine Beute von Marcelo Barovero.

Gelbe Karte für Kazuyuki Morisaki (Sanfrecce Hiroshima)
Die beiden Achter geraten aneinander. Kazuyuki Morisaki foult Carlos Sánchez und kassiert dafür seine erste Verwarnung im laufenden Wettbewerb.

Geschickt halten die Argentinier den Ball vom eigenen Tor fern, holen Freistösse in des Gegners Hälfte heraus. Der Torabschluss steht dabei nicht mehr im Mittelpunkt.

Hiroshima bemüht sich natürlich, ohne dabei zwingend zu werden. Beispielgebend ist der Schuss von Toshihiro Aoyama, der das Ziel deutlich verfehlt und Marcelo Barovero nicht zum Handeln zwingt.

Damit hat nun auch Marcelo Gallardo seine drei möglichen Spielerwechsel vorgenommen.

River Plate steuert scheinbar einem ungefährdeten Sieg entgegen. Da ist die nächste Chance für die Südamerikaner. Aus halbrechter Position im Sechzehner bringt Rodrigo Mora den Ball in Richtung Tor. Die Kugel hoppelt am langen Eck vorbei.

Sanfrecce scheint nicht zu einer Antwort in der Lage. Zu wenig Durchschlagskraft, zu viele technische Fehler verhindern ein geordnetes Angriffsspiel.

Tabaré Viudez kümmert sich um den Freistoss von der linken Seite, tritt diesen mit dem rechten Fuss und Zug zum Tor. Takuto Hayashi befördert das Kunstleder mit beiden Fäusten aus der Gefahrenzone.

Gelbe Karte für Tsukasa Shiotani (Sanfrecce Hiroshima)
Ein Foul an Tabaré Viudez bringt Tsukasa Shiotani die erste Gelbe Karte im Turnier ein.

Damit hat Hajime Moriyasu sein Wechselkontingent bereits restlos ausgeschöpft.

Tooor für River Plate, 0:1 durch Lucas Alario
Aus dem rechten Halbfeld tritt Tabaré Viudez einen Freistoss hoch in die Mitte. Dort bemühen sich Takuto Hayashi und Jonatan Maidana um den Ball. Der japanische Keeper greift daneben. Die Kugel springt zurück. Sechs Meter vor dem Tor steigt Lucas Alario hoch und köpft in den linken Winkel. Der Bann ist gebrochen, die argentinischen Fans entsprechend euphorisch.

Douglas agiert wiederholt unglücklich. Flinken Fusses eilt er auf dem rechten Flügel einem Ball hinterher, erwischt diesen kurz vor der gegnerischen Grundlinie. Dann aber gerät der Brasilianer ins Straucheln und kommt zu Fall. Die Kugel rutscht ins Tor-Aus. Nach brasilianischer Technik sieht das wahrlich nicht aus.

Nach einem Foul von Kohei Shimizu an Carlos Sánchez liegt der Ball auf der rechten Seite zum Freistoss für River Plate bereit. Sánchez selbst führt aus. Die Flanke visiert den Kopf von Jonatan Maidana an, der von der japanischen Deckung gut abgeschirmt wird.

Carlos Sánchez spielt auf dem rechten Flügel Gabriel Mercado sehr schön frei. Dessen Flanke gerät zu nah ans Tor. Takuto Hayashi ist aufmerksam und fängt das Spielgerät sicher.

Zumindest die Abschlusshandlungen häufen sich - auf beiden Seiten. Nun ist es wieder Douglas für Sanfrecce, der das Ziel mit einem Linksschuss deutlich verfehlt.

Gelbe Karte für Éder Balanta (River Plate)
Ein Foul gegen Douglas zieht die nächste Verwarnung nach sich. Éder Balanta ist der Übeltäter.

Sanfrecce kommt wieder über rechts. Die Flanke segelt genau auf den Elfmeterpunkt, wo Douglas hochsteigt, jedoch nicht genug Druck und Genauigkeit in seinen Kopfball bringt.

Carlos Sánchez ackert rechts im Strafraum und setzt sich tatsächlich durch. Die absolute Kontrolle über seine Abschlusshandlung erlangt er nicht, der Schuss fliegt weit über das Gehäuse von Takuto Hayashi.

Marcelo Gallardo also greift erstmals ins Spiel ein und bringt mit Lucho González einen Mittelfeldspieler, der einst in Porto und Marseille spielte und der im Vorfeld der Partie diesen Satz zum Besten gab: "Die Klub-WM zu spielen, ist für uns, als würden wir den Himmel berühren."

Hiroshima kontert über die rechte Seite. Douglas gewinnt ds Laufduell gegen den vergeblich grätschenden Éder Balanta. In der Mitte ist Yusuke Minagawa mitgalaufen. Doch der Brasilianer bekommt unbedrängt die Flanke nicht hin. Der Ball segelt ins Aus.

Gelbe Karte für Gabriel Mercado (River Plate)
An der Seitenlinie bringt Mercado den Japaner Kohei Shimizu zu Fall und fängt sich eine Verwarnung ein.

Das muss die Führung sein! Eine flache Hereingabe von der rechten Seite, getreten von Gabriel Mercado, zischt durch den Torraum. Carlos Sánchez verpasst. Links von der Grundlinie bringt Leonardo Ponzio die Kugel zurück in die Mitte. Dort steht Rodrigo Mora völlig frei und jagt den Ball aus sieben Metern mit rechts über den Querbalken.

Ohne personelle Veränderungen schicken beide Trainer ihre Mannschaften in den zweiten Spielabschnitt.

Halbzeitfazit:
Noch sind keine Tore gefallen im ersten Halbfinale der Klub-WM 2015 zwischen Sanfrecce Hiroshima und River Plate. Die Südamerikaner schlugen über 45 Minuten die spieltechnisch feinere Klinge und strahlten die grössere Initiative aus. Zu Beginn schien die optische Überlegenheit sehr deutlich. In Tornähe jedoch gelangte man nur in Folge zweier Freistösse, ohne dabei gefährlich zu werden. Eine weitere Gelegenheit kurz vor der Pause fiel dem Abseitspfiff zum Opfer. Die grössere Gefahr strahlten die Japaner aus, die zwei sehr gute Chancen verzeichneten. Zudem wusste sich die Mannschaft von Hajime Mosiyasu nach anfänglich massiven Problemen zu steigern, fand zunehmend besser ins Spiel.

Unterdessen ist die reguläre Spielzeit des ersten Durchgangs abgelaufen. Es gibt noch zwei Minuten oben drauf.

Nach einer Flanke von der rechten Seite folgt in der Box eine Kopfballstafette. Am Torraum wirft sich Carlos Sánchez knapp über der Grasnarbe in den Ball. Takuto Hayashi pariert sensationell. Dann aber ertönt ein Pfiff. Der Assistent hat eine Abseitsposition von Sánchez erkannt. Richtige Entscheidung!

Glanztat von Barovero! Die Japaner finden immer häufiger ihren Stürmer Yusuke Minagawa. Einen feinen Pass von Toshihiro Aoyama nimmt der 24-Jährige im Sechzehner mit etwas Glück an, schiesst dann aber direkt mit rechts aus der Drehung. Marcelo Barovero muss alles aufbieten, um den Schuss aufs rechte obere Eck zu erwischen.

Anfangs sah es nach einer klaren Angelegenheit aus. Mittlerweile entwickelt sich das zu einer kniffligen Aufgabe für den Favoriten aus Südamerika, der ohne Unterlass von seinen singenden Anhängern auf den Rängen unterstützt wird.

Gelbe Karte für Yoshifumi Kashiwa (Sanfrecce Hiroshima)
Nach einem Foul an Carlos Sánchez bekommt Yoshifumi Kashiwa seine erste Gelbe Karte im Wettbewerb vor die Nase gehalten.

Grosschance für Sanfrecce! Urplötzlich bricht Yusuke Chajima auf halblinks durch. Der 24-Jährige hat viel Wiese vor sich. Im Sechzehner verlässt ihn das Zutrauen in seinen linken Fuss. Er schlägt einen Haken, zieht zur Mitte und schiesst mit rechts. Marcelo Barovero reisst einen Arm nach oben und pariert.

Nach einem Sperren ohne Ball von Referee Eriksson gegen einen Südamerikaner kontern die Japaner. Die flache Hereingabe von der rechten Seite verpasst Yusuke Minagawa nur um Zentimeter.

Inzwischen hat Sanfrecce besser ins Spiel gefunden. Die Japaner stehen nicht mehr so tief und bemühen sich zumindest um Konstruktivität.

Yusuke Minagawa und Marcelo Barovero können die Partie fortsetzen. Jonas Eriksson bringt die Kugel nun mittels Schiedsrichterball wieder ins Spiel.

Von der rechten Seite spielen die Japaner den nächsten langen Ball. Im Sechzehner erlangt Yusuke Minagawa diesen in der Tat und verlängert mit dem linken Fuss. Marcelo Barovero springt ihm entgegen und wehrt mit der rechten Hand ab. Dann prallen beide zusammen, was eine Unterbrechung zur Folge hat.

Matías Kranevitter probiert es aus der Distanz. Der Rechtsschuss aus halbrechter Position ist deutlich zu hoch angesetzt und zwingt Takuto Hayashi nicht zum Eingreifen.

Schon wieder tauchen die Asiaten in der Box auf. Von rechts möchte Douglas einen Schuss anbringen. Der jedoch wird abgeblockt. Und zu allem Überfluss springt die Kugel vom brasilianischen Stürmer ins Aus. So gibt es nicht einmal eine Ecke.

Sanfrecce setzt auf Konter. Erneut fliegt ein langer Ball in Richtung Sechzehner. Yusuke Minagawa behauptet sich sogar kurzzeitig, ehe das Kunstleder doch verloren geht.

Die Musik spielt nach wie vor nur in Hiroshimas Hälfte. Es entsteht der Eindruck, als wollten die Südamerikaner die Schlagzahl erhöhen. Nur zum Abschluss kommen sie nicht.

Gelbe Karte für Kazuhiko Chiba (Sanfrecce Hiroshima)
Jonas Eriksson zieht nach einem Foul von Chiba an Leonardo Ponzio die erste Karte der Partie. Und die hat Folgen, es ist die zweite Gelbe für den Japaner, der damit im kleinen oder grossen Finale am Sonntag gesperrt fehlen wird.

Trotz aller optischer Vorteile werden auch die "Millonarios" noch nicht zwingend. Vielleicht jetzt! Carlos Sánchez tritt den ersten Eckstoss - von der rechten Seite. Leonel Vangioni ist mit dem Kopf zur Stelle, bringt aber keinen Druchk dahiner. Douglas will für Sanfrecce klären, der Querschläger landet im Tor-Aus.

Selbst wenn Hiroshima die Kugel mal eine Zeit lang in den eigenen Reihen führt, fällt den Japaner gar nichts ein. Irgendwann folgt der lange Ball, der im bisherigen Spielverlauf noch überhaupt nicht angekommen ist.

Jetzt muss Marcelo Barovero erstmals aktiv eingreifen. Bei einem langen Ball der Japaner ist der River-Plate-Keeper an der Strafraumgrenze rechtzeitig vor Yusuke Minagawa zur Stelle und schlägt den Ball sicherheitshalber ins Seitenaus.

Von den Japanern ist nach wie vor nichts konstruktives zu sehen. Sanfrecce ist vornehmlich in der eigenen Hälfte gebunden und dort mit den angreifenden Südamerikanern beschäftigt.

Beim nächsten Angriffsversuch der Argentinier rammt Lucas Alario den kleinen Sho Sasaki um. Der Weg des Angreifers in Richtung Tor wird jäh gestoppt durch den Pfiff des Schiedsrichters.

River Plate ergreift sofort die Initiative, bestimmt die ersten Minuten. Standardsituationen stellen den ersten Ertrag der Bemühungen dar.

Um 19:30 Uhr Ortszeit herrschen ganz gute Bedingungen in Osaka. Bei bewölktem Himmel zeigt das Thermometer zwölf Grad an. Der Rasen präsentiert sich in hervorragender Verfassung. Und auf den Rängen machen unter anderem gut und gerne 10.000 Südamerikaner ordentlich Stimmung.

Längst befinden sich die Protagonisten auf dem Rasen. Die beiden Mannschaftskapitäne Toshihiro Aoyama und Marcelo Barovero stehen zur Platzwahl bereit. Letzterer gewinnt die Seitenwahl, damit bekommen die Japaner den Ball und dürfen anstossen.

Um den ordnungsgemässen Ablauf des Spiels kümmert sich ein schwedisches Unparteiischengespann mit Jonas Eriksson an der Spitze, der erst gestern als Schiedsrichter für die EURO 2016 benannt wurde. Ihm zur Seite stehen die Assistenten Mathias Klasenius und Daniel Wärnmark.

Sanfrecce ist zwar in Japan eine recht grosse Nummer, international jedoch genügt man den höchsten Ansprüchen nicht. Auch bei der ersten Teilnahme an der Klub-WM (2012) genoss man als damaliger Landesmeister das Startrecht des Gastgebers - und schied damals im Viertelfinale aus.

Der ruhmreiche Club Atlético River Plate ist zum ersten Mal bei der Klub-WM dabei, die in annähernd dieser Form seit 2005 regelmässig veranstaltet wird. Den Vorgängerwettbewerb jedoch gewann der dreimalige Copa-Libertadores-Sieger. Im Jahr 1986 sicherte man sich den Weltpokal.

River Plate verdiente sich die Teilnahme als Sieger der Copa Libertadores 2015, dem südamerikanischen Pendant zur Champions League. Genau wie der europäische Titelträger, in diesem Jahr der FC Barcelona, geniessen die Südamerikaner bei der Klub-WM das Privileg, erst zum Halbfinale anreisen zu müssen.

Sanfrecce Hiroshima ist bereits seit dem 10. Dezember im Einsatz, hat sich die Halbfinalteilnahme redlich verdient. Der Meister der J.League musste gleich in der ersten Runde ran und behauptete sich gegen Auckland City mit 2:0. Ohne Gegentor blieb man auch im Viertelfinale, wo TP Mazembe mit 3:0 bezwungen wurde.

Ausgetragen wird das Turnier in Osaka und Yokohama. Das Yanmar Stadium Nagai, wo heute gespielt wird, und das Nissan Stadium dienten bereits 2002 als Spielstätten der Fussball-Weltmeisterschaft.

Die sechs kontinentalen Titelträger – mit einer Ausnahme Champions-League-Sieger genannt – und der Landesmeister des Gastgeberlandes Japan bilden das Teilnehmerfeld der Klub-Weltmeisterschaft. Um aus der unrunden Zahl von sieben Mannschaften auf vier Halbfinalisten zu kommen, war zunächst ein Ausscheidungsspiel zwischen dem japanischen Meister und dem Klub aus Ozeanien nötig. Der Sieger qualifizierte sich fürs Viertelfinale, wo der afrikanische, der asiatische und der CONCACAF-Champion ins Geschehen eingriffen (zwei Spiele). Die beiden hierbei unterlegenen Mannschaften spielten heute um Platz fünf – CF América aus Mexiko besiegte TP Mazemba aus der Demokratischen Republik Kongo mit 2:1. Die Sieger zogen ins Halbfinale ein, wo der europäische und südamerikanische Vertreter aktiv werden.