Fazit
Der letzte Eindruck ist meist der bleibende und der war leider schlecht. Aber man darf das Spiel nicht nur anhand der letzten Viertelstunde, als bei beiden Teams gar nichts mehr ging bewerten. Davor war es eine muntere Partie, bei der zunächst Lazio und in der zweiten Halbzeit dann AC Mailand die Oberhand behielt. Die Hausherren vergassen aber, aus ihrer teils drückenden Überlegenheit Kapital zu schlagen. Nach und nach kämpften sich die Römer dann zurück ins Spiel und kamen auch ihrerseits zu vereinzelten Chancen, weil der AC häufig weit aufgerückt war. Insgesamt ist es ein gerechtes Remis, das aber keinem so wirklich nützt.

Die 90 Minuten sind um, es gibt noch drei Minuten oben drauf. Allerdings ist die Hoffnung, dass sich hier noch etwas am Ergebnis ändert, verschwindend gering.

Naja, man kann es ja mal versuchen. Marco Parolo führt den Ball im Mittelfeld, sieht keine Anspielstation und will dann von der Mittellinie aus Gianluigi Donnarumma mit einem weiten Heber überraschen, aber das misslingt total. Der Torwart schnappt sich das Leder an der Strafraumgrenze stehend ganz leicht.

Völlig sinnfrei haut Senad Lulić dem bedauernswerten Keisuke Honda, der daraufhin ausgewechselt werden muss, die Beine weg. Dabei hätte er wissen müssen, dass er schon gelb hat und diese Aktion auf jeden Fall auch eine Karte einbringt.

Wir wünschen uns Torraumszenen. Jetzt muss doch der AC Mailand voll auf Sieg gehen, wenn sie schon einen Mann mehr auf dem Platz haben.

Gelb-Rote Karte für Senad Lulić (Lazio Roma)

Das Spiel verliert an Qualität und wird immer zerfahrener. Es schleichen sich immer mehr Fehlpässe ein und ausserdem rennen viele vogelwild über den Platz.

Gegen vier Gegenspieler setzt sich Mario Balotelli durch und passt quer in den Strafraum auf Carlos Bacca. Der gibt den Ball sofort wieder zurück nach rechts zu Balotelli. Und das Enfant terrible schiesst scharf und flach in die Mitte. Giacomo Bonaventura erreicht das Leder zwar, aber der Winkel war zu spitz, als dass er hätte ins Tor treffen können.

Gelbe Karte für Ignazio Abate (AC Milan)

Nach einem kleinen Zwischenhoch von Lazio ist jetzt wieder nur noch Milan am Drücker.

Gelbe Karte für Lucas Biglia (Lazio Roma)

Mit einem feinen Pass in die Spitze wird Carlos Bacca eingesetzt, aber das Zuspiel ist etwas zu steil und Torwart Federico Marchetti ist zuerst am Ball.

Pfosten! Nach Flanke von rechts von Ignazio Abate versucht es Giacomo Bonaventura mit einem Seitfallzieher. Der Ball kommt gut aufs Tor, aber Torwart Federico Marchetti kriegt die Hände dazwischen und lenkt das Leder an den Pfosten.

Glanzparade! Nach einem Traumpass ist Felipe Anderson durch und kann alleine auf den Torwart zugehen. Dabei wird er etwas nach links abgetragen. Schliesslich versucht er es mit einem Schlenzer ins lange Eck, der gepasst hätte, wenn Gianluigi Donnarumma sich nicht lang gemacht und das Leder abgewehrt hätte.

Der Eckball wird herausgeköpft und als Lazio den Ball wieder in den Strafraum bringt, pfeift der Schiedsrichter Abseits.

Wir schauen jetzt mal ganz genau hin, denn Lazio hat es mal wieder über die Mittellinie geschafft und sich gar einen Eckstoss erspielt.

Keisuke Honda knallt den Freistoss in die Mauer.

Im Kampf um den Ball gehen sowohl Riccardo Montolivo als auch Marco Parolo mit gestrecktem Bein zu Werke und der Lazio-Spieler trifft den Kapitän vom AC am Schienbein. Der Schiedsrichter verlegt den Tatort etwa 20 Zentimeter vor den Strafraum, aber eigentlich hätte er Elfmeter geben müssen, wenn er schon pfeift.

Gelbe Karte für Senad Lulić (Lazio Roma)

Es geht schon wieder heiss her im Strafraum der Römer. Luiz Adriano nimmt einen hohen Ball mit der Schuhspitze herunter, dreht sich um seinen Gegenspieler und knallt auf den Kasten. Aber er trifft das Leder nicht optimal und es fliegt am Tor vorbei.

Von der rechten Seite bringt Keisuke Honda eine Ecke in den Strafraum, die etwas zu weit geschlagen scheint. Carlos Bacca steigt hoch, kann den Ball aber nur in Rücklage mit dem Kopf erwischen, so dass er weit über das Tor geht.

Es entwickelt sich ein Spiel auf ein Tor. Jetzt wird Lazio hinten eingeschnürt und sie schaffen es kaum über die Mittellinie.

Carlos Bacca behauptet den Ball kurz vor dem Strafraum auf der linken Seite. Er zieht nach innen und spielt dann quer auf Keisuke Honda. Und der lässt einen völlig unplatzierten Schuss ab, der ziemlich weit über das Tor geht. Er war unbedrängt, das hätte er besser machen können.

Ignazio Abate ist pfeilschnell. Er legt sich den Ball auf der rechten Seite einfach weit vor und übersprintet Wesley Hoedt. Aber der Lazio-Verteidiger kann im letzten Ball reingrätschen und das Leder zur Seite klären.

Giacomo Bonaventura hat einfach einen sehr guten Schuss. Vom linken Strafraumeck hält er drauf und das Leder zischt knapp über die Latte.

Lazio Rom leistet sich einige harte Zweikämpfe im Mittelfeld, aber der Schiedsrichter ist sehr gnädig. Carlos Bacca bleibt erstmal auf den Knien, weil er sich wohl weh getan hat.

Rasanter Auftakt. Vom Anstoss wird direkt Carlos Bacca auf rechts geschickt und er kann sich bin in den Strafraum spielen und zieht aus spitzem Winkel ab. Torwart Federico Marchetti kann den Schuss wegfausten. Es geht also so weiter, sehr gut.

Halbzeitfazit
Schon am Anfang deutete sich an, dass es Spass machen könnte, dieses Spiel anzuschauen. Und so ist es bis jetzt auch. Lazio startete rasant und kam viel besser ins Spiel. Nach wenigen Minuten befreite sich Milan, liess sich dann aber wieder einschnüren. In dieser Zeit gelang den Römern auch die Führung. Als niemand damit rechnete, markierte AC den Ausgleich und danach waren die Gäste erstmal völlig starr und passiv. Doch nach etwa zehn Minuten schüttelten sich die Römer und machten wieder munter dort weiter, wo sie vor dem Gegentreffer aufgehört haben. Für italienische Verhältnisse ist es ein sehr offensiv geführtes Spiel, wobei Mailand eher auf Konter setzt, Lazio dagegen auf Angriffsspiel. Nach der Pause geht es hoffentlich genau so weiter.

Mit gleich vier Spielern steht AC nach einem Freistoss von halbrechts im Abseits. Voll in die Falle getappt, könnte man jetzt dazu sagen.

Milan macht das nicht ungeschickt. Sie lauern auf Fehler der Römer im Mittelfeld und gestalten dann überfallartige Angriffe. Die Römer sind dann oft zu weit aufgerückt und es bieten sich Räume.

So langsam neigt sich die erste Halbzeit dem Ende entgegen. Beide Mannschaften geben aber weiterhin Gas.

Latte! Giacomo Bonaventura setzt einen Freistoss aus mittiger Position ans Gebälk. Das sah richtig gut aus und hätte gut und gerne einen Torerfolg verdient gehabt.

Das Spiel ist wieder sehr ausgeglichen, Lazio hat sich wieder gefangen.

Was für ein herrliches Gestochere im Strafraum vom AC Mailand. Alessandro Matri will unbedingt mit dem Kopf durch die Wand und will immer zwischen zwei Milan-Akteuren durch gehen. Das gelingt beim ersten Mal nicht, aber man tut ihm den Gefallen, ihm den Ball weiter zu überlassen. Matri versucht es einfach noch einmal, aber auch diesmal geht es schief und schliesslich kann Cristián Zapata klären.

Sowohl Mario Balotelli als auch Miroslav Klose schmoren noch auf der Bank. Beide schauen sich das Spiel mit wenig interessiertem Gesichtsausdruck an.

Carlos Bacca erläuft einen langen Pass in die Spitze und rettet diesen gerade noch, bevor er ins Toraus läuft. Er legt zurück auf Keisuke Honda und der flankt in die Mitte. Giacomo Bonaventura steigt hoch, gewinnt das Kopfballduell gegen Milan Biševac, aber der Ball geht knapp am linken Pfosten vorbei.

Alessio Romagnoli spielt kurz hinter der Mittellinie mit dem Feuer. Er scheint nicht ganz wach zu sein, als er den Ball bekommt, zögert und wird dann von Alessandro Matri bedrängt. Sein Glück, dass der Schiedsrichter dabei ein Foul gesehen hat. Eigentlich hätte man das nicht pfeifen müssen und Lazio wäre dann mit zwei Mann durch gewesen.

Jetzt hat sich Lazio mal wieder vor dem gegnerischen Strafraum blicken lassen. Aber mehr als eine Flanke aus dem Halbfeld ins Nichts von Antonio Candreva kam nicht dabei heraus.

Der Ausgleich hat den Römern wohl einen Stich versetzt. Plötzlich zieht sich die Mannschaft zurück und wirkt fast ängstlich.

Alles wieder auf Anfang. Aber die Anfangsminuten halten bis jetzt, was sie versprachen.

Tooor für AC Milan, 1:1 durch Carlos Bacca
Das geht ja ab hier. Der AC schafft es mal wieder vor das Tor von Lazio und trifft sofort. Luiz Adriano bekommt einen Pass zu gespielt, er nimmt den Ball mit dem Rücken zum Tor an und stemmt sich mit dem Rücken gegen Milan Biševac. Kein Mailänder ist sonst zu sehen, aber Luiz Adriano schirmt das Leder gut ab. Dann stürmt Carlos Bacca plötzlich über rechts in den Strafraum, bekommt den Ball vorgelegt und schiesst direkt mit dem Aussenspann ins lange Eck.

Mit so stürmischen Römern hat Milan wohl nicht gerechnet. Sie kommen gerade gar nicht klar und haben Probleme, sich zu befreien.

Alessandro Matri schnappt sich den Ball und schüttelt seine Gegenspieler ab. Er geht rechts bis in den Strafraum, sein Schuss geht dann aber weit über den Kasten.

Silvio Berlusconi schaut nicht gerade zufrieden aus der Wäsche. Kein Wunder, bei dem Spielstand und Spielverlauf.

Tooor für Lazio Roma, 0:1 durch Marco Parolo
Dieses Tor hatte sich angedeutet. Lucas Biglia bringt die fällige Ecke in den Strafraum und Marco Parolo steht völlig ungedeckt, steigt hoch und setzt das Leder rechts unten ins Netz.

Lazio ist echt gut drauf. Felipe Anderson dringt in den Strafraum von Milan ein und legt dann zurück auf Marco Parolo. Der zieht direkt ab, aber der Ball wird abgefälscht und geht über das Tor.

Es sieht so aus, als könnten wir uns auf ein munteres Spiel einstellen. Der AC ist inzwischen auch schon über Luiz Adriano gefährlich nach vorne durchgestossen. Er geht über links und will in der Mitte Carlos Bacca finden. Jedoch scheitert er an der Abwehr des Gegners, die den Ball wegschlagen kann.

Antonio Candreva nimmt von halbrechts Mass und zieht aus etwa 20 Metern ab. Der Schuss geht aber genau auf Torwart Gianluigi Donnarumma, der den Ball locker festhalten kann.

Voll aufs Ganze geht Lazio mal direkt. Aber im Strafraum übertreibt es Marco Parolo dann etwas mit dem Einsatz, bringt Andrea Bertolacci zu Fall und es gibt den ersten Freistoss des Spiels.

Paolo Tagliavento wird die Begegnung leiten. Die Linienrichter heissen Marco Barbirati und Riccardo Di Fiore.

Leider sehen wir heute nicht Miroslav Klose in der Startelf. Der Weltmeister und beste Torschütze bei Weltmeisterschaften steht nicht mehr hoch im Kurs bei den Römern, dem Klubchef ist er zu alt. In der Sturmspitze spielt heute Alessandro Matri. Wir werden sehen, ob sich das für Lazio bezahlt macht. Aber vielleicht kommt Klose ja später noch ins Spiel. Wir würden uns sehr darüber freuen.

Für Lazio scheint dagegen der Zug Richtung Europa schon abgefahren zu sein. Der Rückstand ist schon sehr gross und selbst bei einem Sieg heute müsste schon einiges passieren, dass das Team noch weiter nach oben klettern kann. Nach unten schauen braucht Lazio allerdings auch nicht mehr und kann deswegen befreit aufspielen. Vielleicht klappt es dann mal besser, als die Saison über. Zuletzt gab es zwei Siege, zwei Niederlagen und ein Unentschieden. So wirklich einschätzen kann man das Team also nicht.

Aber heute muss ein Sieg her, wenn es in dieser Saison noch etwas zu feiern geben soll. Seit Jahren läuft der einstige Weltverein der Musik hinterher und es gab reihenweise Plätze im gesicherten Mittelfeld. Das kann dem ambitionierten Verein natürlich nicht gefallen. Dafür müssen aber auch mal Siege her, die nicht unbedingt erwartet werden. Damit tut sich Milan auch in dieser Saison schwer. Schaut man nur auf die Tabelle, ist der AC Favorit, zumal die Mannschaft sich heimstark präsentierte und schon 32 Punkte im eigenen Stadion sammelte.

Es ist ein ständiges Auf und Ab diese Saison. Konstanz zeigte der AC Mailand eher selten, dennoch hat die Mannschaft endlich mal wieder Kontakt zu den Europapokal-Plätzen. In den letzten Wochen gewann Milan die Spiele, die sie von der Papierform her gewinnen sollten. Dazu kommt noch ein respektables Unentschieden beim SSC Neapel, der immer noch um den Meistertitel mitspielt. Die Niederlage beim direkten Konkurrenten Sassuolo von vor zwei Wochen schmerzt allerdings etwas. Man hätte den Rivalen abschütteln können und zu den begehrten Plätzen aufschliessen können. Das ist aus Mailänder Sicht leider nicht gelungen.

Für beide Teams geht es quasi um die letzte Chance, in dieser Saison nicht im Mittelfeld zu versinken, wobei der AC Mailand die klar besseren Karten hat. Selbst bei einem Sieg heute wäre der Abstand für Lazio zu den Europapokalplätzen noch ziemlich gross, 11 Punkte, um genau zu sehen. Milan dagegen könnte mit einem Erfolg den Abstand auf vier Punkte verringern. Das ist umso wichtiger, weil derzeit noch auf dem 5. Platz der Lokalrivale Inter steht. Ausserdem schwächelt der AC Florenz auf Platz 4 seit einigen Wochen und das Team wäre noch einzuholen.