Fazit:
Nach 93 spannenden und sehr unterhaltsamen Spielminuten trennen sich der SSC Neapel und Lazio Rom 1:1-Unentschieden. Dieses Ergebnis schmeichelt den Gästen, denn auch in der zweiten Halbzeit war Neapel die klar tonangebende Mannschaft. Als Kapitän Marek Hamšík in der 52. Minute zur 1:0-Führung traf, schien der Bann eigentlich gebrochen und Neapel auf der Siegerstrasse, so ungefährlich trat Lazio bis dahin auf. Doch nur zwei Minuten später war es der sonst so blasse Keita, der sich im Strafraum gegen den Rumänen Chiricheş durchsetzen konnte und Reina bei seinem 1:1-Ausgleichstreffer nicht gut aussehen liess. Da Neapels weiteres Anlaufen selten einmal in Grosschancen mündete und zum Ende zudem die Kraft bei dem Team von Trainer Sarri schwand, darf Lazio sich schlussendlich über einen Punktgewinn im Stadio San Paolo freuen.

Den Gastgebern ist hier nichts vorzuwerfen. Sie versuchen weiter, den Lucky Punch noch irgendwie zu setzen. Die Zeit läuft allerdings gegen sie.

Es gibt drei Minuten Nachspielzeit!

Der Spielfluss leidet sichtlich unter den vielen Wechseln, was Lazio in die Karten spielt. Neapel gelingt es nicht mehr, wirklich druckvoll nach vorne zu spielen. Scheinbar ist auch die schwindende Kraft nach der englischen Woche nun ein Grund dafür.

Und noch einmal auf beiden Seiten Auswechslungen. Mit Hamšík verlässt der beste Mann des Spiels den Platz, Allan kommt für ihn. Bei Lazio gehen Immobile und Keita und es kommen der Serbe Đorđević und Nachwuchsstürmer Lombardi.

Sarri tauscht positionsgetreu und bringt El Kaddouri für den fleissigen Callejón.

Logischer Wechsel bei den Gästen. Coach Inzaghi will hinten nun dicht machen und bringt den spanischen Defensivspieler Patric für Offensivkraft Lulić.

Bemerkenswert, wie die Neapolitaner die Gäste unter Dauerdruck setzen. Dabei waren sie es doch, die unter der Woche ein Spiel in der Champions-League zu absolvieren hatten.

Der sehr präsente Zieliński findet mit seinem Steilpass Hamšík, der am Elfmeterpunkt an den Ball kommt. Bevor er abschliessen kann, spritzt Lazio-Abwehrmann Radu gerade noch dazwischen und klärt den Ball zur Ecke. Diese bringt nichts ein.

Lazio gelingt in dieser Phase fast gar nichts und kommt defensiv zunehmend unter Druck. Es scheint, als könnte Neapel in der Schlussphase noch das Spiel zu seinen Gunsten entscheiden.

Hysaj sieht im Strafraum Zieliński, der nicht lange fackelt und von halbrechter Position Marchetti mit einem Schuss ins lange Eck prüft. Der Lazio-Keeper ist aber zu Stelle und wehrt den Ball zur Seite ab.

Trainerfuchs Maurizio Sarri wechselt zum ersten Mal. Der in der ersten Halbzeit sehr aktive Insigne, dem auch heute nicht sein erstes Saisontor gelang, muss runter und der schlacksige Mittelstürmer Gabbiadini betritt für ihn das Feld.

Die Zuschauer kommen bisher voll auf ihre Kosten. Die als Topspiel deklarierte Partie hält insbesondere in Sachen Spannung und Unterhaltung das, was sie vor dem Anpfiff versprach.

Und die Gastgeber drücken! Linksverteidiger Ghoulam bringt eine Ecke nach der anderen in den Strafraum der Gäste - bisher jedoch noch ohne nennenswerten Ertrag.

Die erste Halbzeit war schon unterhaltsam, aber die Tore fallen erst jetzt. Nun ist Neapel wieder gefordert, ihr eigentlich gutes Spiel auch mit dem entsprechenden Ergebnis zu krönen.

Tooor für Lazio Roma, 1:1 durch Baldé Diao Keita
Und postwendend die Antwort der Gäste! Der bisher unauffälligste Akteur auf dem Platz, der Lazio-Angreifer Keita, dringt rechts in den Strafraum ein und wird von Chiricheş nur begleitet. Der Senegalese nutzt aus, dass sein Gegenspieler ihm zuviel Platz lässt und er zieht trocken aus zehn Meter ins rechte untere Eck ab. Pepe Reina kann den Ball nicht abwehren, weil der Keeper zu langsam abtaucht.

Tooor für SSC Napoli, 1:0 durch Marek Hamšík
Da ist der Treffer für Neapel! Kapitän Hamsik wird links im Strafraum in Szene gesetzt, lässt die Lazio-Verteidiger Basta und Wallace mit einer Körpertäuschung alt aussehen und schliesst mit seinem linken Fuss gekonnt ins rechte Toreck ab. Keine Abwehrchance für Marchetti.

Gelbe Karte für Stefan Radu (Lazio Roma)

Und auf der Gegenseite Insigne! Callejon treibt das Leder auf die Lazio-Abwehr zu und sieht links dann den kleinen Italiener. Insigne schiesst aus spitzem Winkel mit links auf lange rechte obere Toreck, Marchetti ist aber zu Stelle und lenkt den Ball zu Ecke.

Chance durch Immobile! Der Laziali-Angreifer kommt nach einem durchgesteckten Zuspiel von links aus spitzem Winkel zum Abschluss und zwingt Reina mit seinem Flachschuss aufs lange Eck zu einer Parade.

Ohne personelle Wechsel beginnt der zweite Durchgang.

Halbzeitfazit:
Nach 45 Minuten steht es im Stadio San Paolo beim Spiel des SSC Neapel gegen Lazio Rom 0:0-Unentschieden. Nach einem sehr stürmischen Beginn beider Teams waren es die Gastgeber, die sich zunehmend Feldvorteile erarbeiteten konnten und Lazio tief in dessen Hälfte drängten. Die allerletzte Konsequenz geht den Mannen von Trainer Maurizio Sarri dabei aber noch ab, weswegen Lazio unbeschadet in die Halbzeitpause gehen darf. Die auf Tabellenrang vier platzierten Römer lassen im Spiel nach vorne viel vermissen und strahlten kaum einmal Gefahr aus.

Mal ein Lebenszeichen von Lazio. Nach einem Freistoss aus dem rechten Halbfeld ist es der hochgewachsene Milinković-Savić, der im Strafraum am höchsten steigt und so an den Ball kommt. Sein Kopfball landet allerdings ein gutes Stück über dem Kasten des spanischen Keepers Reina.

Nur noch wenige Minuten sind es bis zum Halbzeitpfiff. Gerade sieht es so aus, als könnte Lazio das torlose Unentschieden in die Halbzeit retten.

Lazio greift mehr und mehr auf kleine Fouls zurück, um den Spielfluss des SSC zu stören und sich defensiv wieder ordnen zu können.

Neapel macht weiter ordentlich Dampf und schnürt Lazio in der eigenen Hälfte ein. Da der letzte Pass bei den Gastgebern aber noch nicht gelingt und die zahlreichen Distanzschüsse auch noch keinen Ertrag einbrachten, steht es noch 0:0.

Mertens, immer wieder Mertens! Wieder kommt der Belgier am Lazio-Strafraum an den Ball, doch bisher hat er bei seinen Abschlüssen noch kein Glück. Sein Schuss geht deutlich über das Gehäuse von Marchetti.

Auch Hysaj betritt aber wieder den Rasen und kann scheinbar weitermachen.

Hysaj und Immobile prallen am Mittelkreis unglücklich mit den Köpfen zusammen. Während der Ex-Dortmunder schon wieder steht, liegt der albanische Nationalspieler noch am Boden.

Der Stürmerstar der Gäste, Ciro Immobile, kam bisher noch gar nicht zur Geltung. Da ihn aber auch kaum mal ein kontrolliertes Zuspiel erreicht, ist die Schuld für seinen unscheinbaren Auftritt eher nicht bei ihm zu suchen.

Gelbe Karte für Marco Parolo (Lazio Roma)
Unnötiges Einsteigen von Parolo, der an der gegnerischen Aussenlinie viel zu ungestüm gegen Hysaj zu Werke geht. Die Gelbe Karte ist berechtigt.

Mertens! Der Stürmer der Gastgeber zieht einen Freistoss aus zentraler Position 23 Meter vor dem Tor gefährlich auf das linke untere Toreck, der Ball wird leicht abgefälscht und geht so knapp am Pfosten vorbei. Die nachfolgende Ecke bringt nichts ein.

Lazio zieht sich nun weiter zurück, um das Spiel des SSC etwas zu entschleunigen.

Neapel ist bisher die bessere Mannschaft, die temporeicher spielt und mit viel Zug zum Tor agiert. Lazio versucht mitunter, das Spiel durch Ballbesitzpassagen zu beruhigen, was bisher noch kaum einmal gelingt.

Ein Abstoss von Pepe Reina landet ohne Umwege bei Dries Mertens, der auf das Lazio-Tor zugeht. Kurz vor dem Strafraum holt Radu den Belgier ein und bringt ihn mit einem leichten Kontakt zu Fall. Die Pfeife des Schiedsrichters bleibt stumm. Da hat Lazio Glück!

Felipe Anderson hat defensiv Schwerstarbeit zu verrichten. Diesmal ist es der Linksverteidiger der Azzuri, Faouzi Ghoulam, der ihn mit einer Finte an der Seitenlinie alt aussehen lässt. Letztendlich kann Anderson die Situation aber an der Aussenlinie klären, weil er nicht aufgibt und den Zweikampf konsequent zu Ende führt.

Das Spiel ist bisher extrem temporeich, teilweise sogar wild. Beide Teams verteidigen sehr hoch und gehen so viel Risiko.

Aber auch Mertens macht hier bisher viel Betrieb. Wieder kommt er nach einem Dribbling gegen Basta aus 16 Metern zum Abschluss, doch der Schuss kommt zu zentral auf das Tor. Marchetti kann den Ball ohne grosse Mühen aufnehmen.

Lorenzo Insigne ist bisher der primäre Unruhestifter der Neapolitaner. Der kleine Stürmer wirbelt auf seiner linken Seite bisher nach Belieben und macht insbesondere dem Lazio-Tandem um Anderson und Basta das Leben schwer.

Lazio-Trainer Simone Inzaghi nimmt nach dem 2:1-Sieg über Sassuolo bei seinem Team lediglich einen Wechsel vor. Wesley Hoedt sitzt heute erst einmal auf der Bank. Dafür beginnt Lucas Biglia. Der zweite Ex-Dortmunder bei Lazio, Moritz Leitner, sitzt auf der Bank.

Und Neapel macht weiter Dampf. José Callejón legt von der Strafraumgrenze einen Ball links raus zu Lorenzo Insigne, der direkt abschliesst, seinen Schuss allerdings einige Meter zu hoch ansetzt.

Personell verändert SSC-Trainer Maurizio Sarri seine Startelf im Vergleich zum Champions-League-Spiel in Istanbul auf vier Positionen. Chiricheş, Zieliński, Diawara und Mertens rücken für Maksimović, Allan, Jorginho und Gabbiadini in die Mannschaft. Der als Higuaín-Ersatz verpflichtete polnische Angreifer Arkadiusz Milik, der in den neun bestrittenen Pflichtspielen für seinen neuen Klub sieben Treffer erzielte, fehlt nach seinem Kreuzbandriss noch Monate lang.

Das Spiel beginnt sehr flott. Beide Mannschaften scheinen von Anfang an gewillt, offensiv zu agieren und den schnellen Torerfolg zu suchen.

Gleich eine Riesenchance für Dries Mertens! Der Angreifer kommt 20 Meter vor dem Kasten an den Ball - sein strammer Schuss rauscht nur knapp links am Tor der Römer vorbei.

Der Ball rollt in Neapel!

Nun sind die Mannschaften mit kleiner Verspätung auf dem Rasen.

Die Spieler machen sich in den Katakomben bereit. In wenigen Momenten betreten sie den Platz.

Schiedsrichter ist Antonio Damata. An den Linien unterstützen ihn Marco Barbirati und Salvatore Longo.

Während die Römer dieses Jahr in keinem internationalen Wettbewerb vertreten sind und somit auch für das heutige Aufeinandertreffen eine gesamte Trainingswoche Vorbereitungszeit hinter sich hatten, waren die Neapolitaner am Dienstag bei Besiktas Istanbul gefordert. Die Mannschaft von Trainer Maurizio Sarri bestand die Reifeprüfung in der türkischen Hauptstadt und erbeutete beim 1:1-Unentschieden einen wichtigen Auswärtspunkt in der so eng umkämpften Gruppe B, in der die Italiener nach vier Spieltagen Tabellenführer sind. Während die Mannen aus Kampanien also in der Champions League durchaus im Soll sind, dürfte die Punkteausbeute in der Liga die eigenen Erwartungen nicht vollends zufriedenstellen. Besonders bitter für die Seele der Azzuri verlief das vergangene Ligaspiel bei Spitzenreiter Juventus Turin, wo der SSC eigentlich gut spielte, schlussendlich aber durch einen Treffer seines Ex-Spielers Gonzalo Higuaín mit 1:2 unterlag.

Der am vergangenen Wochenende eingefahrene 2:1-Heimerfolg über Sassuolo Calcio stellte das sechste ungeschlagene Spiel der Römer in Serie dar – vier dieser sechs Partien konnte Lazio für sich entscheiden.

Die Römer gehören zu den positiven Überraschungen der Saison. Einen wesentlichen Anteil an der Erfolgsserie der Biancocelesti besitzt der Ex-Dortmunder Ciro Immobile. Nach seinem enttäuschend verlaufenen Jahr beim BVB, folgte ein halbjähriges Gastspiel beim FC Sevilla, von dem es ebenfalls wenig Erfolgreiches zu berichten gibt. Erst im Frühjahr dieses Jahres während seiner Leihe zum FC Turin, wo er vor seinem Wechsel zu Dortmund gross aufspielte, fand Immobile mit fünf Toren in 14 Spielen wieder besser in die Spur. Im Sommer entstand bei Lazio nach dem Abgang von Miroslav Klose eine Vakanz im Sturm und Sportdirektor Igli Tare verpflichtete Immobile als dessen Nachfolger. Ein Glücksgriff, was die bisherige Torausbeute des aus der Nähe von Neapel stammenden Stürmers beweist. Mit neun Toren bei elf Auftritten belegt Immobile hinter Edin Dzeko Rang zwei der Torschützenliste.

Das Aufeinandertreffen der beiden Traditionsvereine kann als Verfolgerduell bezeichnet werden. Die ambitionierten Neapolitaner rangieren mit 20 Punkten aus elf Spielen auf dem fünften Tabellenplatz, Lazio hat einen Punkt mehr auf dem Konto und ist Tabellenvierter.