Spielfazit:
Das Duell zwischen dem AC Mailand und der AS Rom endet mit einem Sieg für die Gäste. In einem weitgehend ereignisarmen Spiel reichten dem Team von Eusebio Di Francesco fünf Minuten, um die entscheidenen Tore zu erzielen. Zunächst war Edin Džeko mit einem abgefälschten Distanzschuss erfolgreich, ehe Alessandro Florenzi nachlegte und einen abgeprallten Schuss von Radja Nainggolan zum 0:2 abstaubte. Die Mailänder zeigten wenig Konsequenz, dafür aber viel Unkonzentriertheit und Hast im Spiel nach vorne. Nach 80 Minuten schwächten sie sich noch zusätzlich für kommende Partien durch den Platzverweis von Hakan Çalhanoğlu. Rom setzt seine Erfolgsserie fort, der AC hat nun zwei Niederlagen hintereinander erlitten und muss einen Weg finden, wieder positive Ergebnisse zu erzielen.

Die letzten Spielminuten laufen. Entschieden ist das Spiel seit zehn Minuten. Rom kann die Führung jetzt ganz ruhig über die Zeit bringen.

Jetzt ist es sehr unwahrscheinlich, dass Milan hier doch noch das Ruder rumreissen kann. Innerhalb von acht Minuten wurden alle Ambitionen auf einen Sieg zerstört.

Gelb-Rote Karte für Hakan Çalhanoğlu (AC Milan)
Jetzt kommt's ganz dick für Mailand. Nach wiederholtem Foul an Nainggolan fliegt der ehemalige Spieler von Bayer Leverkusen vom Platz.Damit wird er im Stadtderby gegen Inter fehlen.

Tooor für AS Roma, 0:2 durch Alessandro Florenzi
Doppelschlag! Nainggolan schiesst mit viel Wucht von links und aus relativ kurzer Distanz aufs Tor und Donnarumma kann den Ball nicht festhalten, lässt ihn nach vorne abprallen. Dort ist Florenzi zur Stelle und markiert den zweiten Treffer.

André Silva mit dem Versuch, für den direkten Ausgleich zu sorgen. Sein Distanzschuss verfehlt das rechte Lattenkreuz knapp und bringt nur den Stützpfosten hinter dem Kasten zum wackeln.

Tooor für AS Roma, 0:1 durch Edin Džeko
Wie aus dem Nichts die Führung für die Roma! Džeko erhält 20 Meter vor dem Tor in halblinker Position den Ball, zieht ein paar Schritte zur Mitte und lädt einen satten Schuss ab. Abgefälscht durch ein Abwehrbein, erhält die Kugel ein Drall nach aussen, der es Donnarumma unmöglich macht, sie aufzuhalten.

Nach einem Sprintduell muss sich El Shaarawy aufgrund von Krämpfen kurz hinsetzen. Das umkämpfte Spiel fordert viel Kraft von den Spielern, die auch unter der Woche schon im Einsatz waren.

Mit einem Gegner im Rücken dreht sich Kalinić im Strafraum und kommt zum Abschluss. Der Flachschuss ist nicht platziert und Alisson begräbt ihn unter sich.

Radja Nainggolan sucht seinen Stürmer Džeko in der Box. Statt des Bosniers findet seine hohe Hereingabe nur die Hände von Donnarumma.

André Silva steht an der Grundlinie und sucht nach einer Anspielstation im Rückraum. Es ist keine da, daher spielt er den Ball in die Füsse eines Spielers in weiss.

Gelbe Karte für Lucas Biglia (AC Milan)
Für das Festhalten seines Gegenspielers sieht der Argentinier Gelb.

Das war die grösste Chance bisher! Pellegrini spielt einen wunderbaren Pass durch die Schnittstelle auf den startenden Florenzi. Vor Donnarumma trifft der Römer den Ball nicht richtig und vergibt die Grosschance.

Von links spielt Rodríguez einen Steilpass durch den Sechzehner auf den langen Pfosten. Alle Spieler rutschten vorbei, auch André Silva als letzter möglicher Abnehmer verfehlt die Hereingabe.

Rodríguez rutscht eine Flanke von seinem schwächeren rechten Fuss ab und segelt parallel zur Grundlinie über das Feld. Sie landet an der Brust von Federico Fazio, der damit Rom den Ballbesitz holt.

Džeko vs. Bonucci,die Zweite: Der Italiener fährt im Zweikampf den Arm etwas aus. Džeko nimmt das Geschenk gerne an und geht theatralisch zu Boden. Luca Banti löst die Sitaution friedlich auf.

Gelbe Karte für Edin Džeko (AS Roma)
Der Bosnier bewegt sich ungeschickt in Bonucci hinein und fällt hin. Als Schiri Banti weiterlaufen lässt, wird der Stürmer sauer und schreit den Unparteiischen an. Dafür sieht er den gelben Karton.

Es geht quasi nahtlos weiter, wie die Teams die ersten 45 Minuten beendet haben: viele Ballverluste, wenig Konsequenz nach vorne.

Luca Banti bittet zum zweiten Durchgang. Es gab keine Wechsel in der Pause.

Halbzeitfazit:
Zur Pause hat das San Siro noch keine Tore gesehen. Man kann sowohl Mailand als auch Rom das Bemühen nicht absprechen, aber es fehlt noch schon noch einiges, um von einem konsequenten Offensivspiel sprechen zu können.Besonders der AC schliesst oft zu vorschnell ab und verpasst einen eventuellen weiteren Pass, der die Lage verbessern könnte. Die Roma steht hinten gut und lässt wenig zu, ist nach vorne aber nur spärlich vorhanden. Auf das Tor von Gianluigi Donnarumma kam im ersten Durchgang kein richtig ernster Abschluss. In der zweiten Hälfte müssen beide Teams konzentrierter agieren, um einen Treffer zu erzielen.

Eine eigentlich gute Möglichkeit macht Çalhanoğlu zu Nichte, indem er nach einem Sturmlauf von Kalinić und dessen Ablage nach hinten nur auf das Tor fokussiert ist und seinen Schuss direkt in den blockenden Körper eines Römers setzt.

Vollkommen überhastet will Çalhanoğlu eine Ablage von Kessié direkt aufs Tor bringen. Leider verfehlt er den Ball zur Mehrheit und produziert nur einen Kullerball.

Ein als öffnender Ball gedachter Pass verunglückt Daniele De Rossi total und fliegt über die Seitenlinie. Ein treffendes Spiegelbild des Grossteils der bisherigen Partie. Es fehlt die Konzentration und die Genauigkeit.

El Shaarawy erhält im linken Halbfeld mit etwas Glück einen Pass von Florenzi und zieht auf die rechte Seite. Doch Rodríguez hat etwas dagegen und klaut dem Italiener den Ball vom Fuss, bevor er abschliessen kann.

Gelbe Karte für Hakan Çalhanoğlu (AC Milan)
Der Türke grätscht Bruno Peres von der Seite weg und erhält folgerichtig die Verwarnung.

Hakan Çalhanoğlu zieht von links nach innen und schliesst, als er in der Mitte ankommt, mit dem rechten Fuss ab. Der Flachschuss geht einen guten Meter am linken Pfosten vorbei.

Schon früh muss Eusebio Di Francesco den ersten Wechsel vornehmen. Strootman scheint sich bei dem Zusammenprall mit Fazio verletzt zu haben und wird durch Lorenzo Pellegrini ersetzt.

Nach einer halben Stunde sind immer noch keine klaren Torchancen zu notieren. Beide Systeme neutralisieren sich weitgehend gegenseitig.

Kevin Strootman holt sich einen Brummschädel: Er rauscht mit seinem Mitspieler Fazio im mannschaftsinternen Kopfballduell zusammen und geht zu Boden. Da fehlte die Absprache zwischen den beiden.

Franck Kessié schlägt in 22 Metern Entfernung zum Tor erst ein Luftloch, trifft beim zweiten Versuch dann doch die Kugel. Der Schuss ist nicht platziert und verfehlt den Kasten um ein paar Meter.

Momentan fehlt bei beiden Seiten etwas die Ordnung. Bälle werden blind und wild weggeschlagen und Pässe finden den Weg zum Mitspieler nicht.

Ricardo Rodríguez auf der linken Aussenbahn ist gezwungen, mit rechts zu flanken. Er bekommt nicht genug Höhe auf den Ball und gibt das Leder an eine Römer im Strafraum ab.

Donnarumma rutscht weg und spielt den Ball direkt zum Gegenspieler, der direkt abzieht. Zum Glück für den Keeper dreht sich der Schuss vom Tor weg.

Beide Mannschaften sind auf Kontrolle und Ruhe bedacht und wollen Fehler vermeiden. Wirklich gefährliche Aktionen nach vorne sind deswegen noch nicht entstanden.

Rom bekommt zwei Ecken hintereinander. Beide führt Florenzi kurz aus, beide Male landet die anschliessende Flanke bei einem Verteidiger der Mailänder.

Hakan Çalhanoğlu versucht mit einem hohen Ball André Silva zu erreichen, doch der Stürmer wird im Laufduell mit Bruno Peres abgedrängt.

Rom verteidigt sehr kompakt mit einer Fünferreihe in der Defensive und zwei weiteren Spielern davor. Milan hat es schwer, da ein Durchkommen mit Kurzpässen zu finden.

Man merkt gleich zu Beginn,dass keines der Teams heir verlieren will. Die Zweikämpfe werden intensiv geführt.

Forza! Milan trägt klassisch rot-schwarz, Rom spielt in weissen Jerseys mit roten Hosen.

Angeführt von Schiedsrichter Luca Banti aus Livorno und unter den Klängen der Liga-Hymne betreten beide Mannschaften den Rasen.

In wenigen Minuten geht es los! Das San Siro ist prall gefüllt und guter Stimmung.

Sein Kollege auf der anderen Trainerbank ist Eusebio Di Francesco und er hat folgende Meinung zur Rolle seiner Mannschaft: „Was zählt, passiert auf dem Feld: deine Ergebnisse und deine Einstellung. Ich habe kein Problem damit, nicht der Favorit zu sein, weil wir so weniger Verantwortung tragen müssen. Jeder erwartet viel von uns und wenn wir ein grosses Team sein wollen, müssen wir gut spielen. Das ist enorm wichtig, wenn man höhere Ziele erreichen will.“

Vincenzo Montella, Trainer des AC Milan, sagte vor dem Spiel in Bezug auf den Gegner und die eigene Erwartungshaltung:„Sie haben nur ein Spiel verloren, also gibt es da nicht viel zu sagen. Sie haben einen super Sturm, aber wir sind zuversichtlich, dass wir ein gutes Spiel machen. Letzte Saison lag Rom 20 Punkte über uns, also hoffen wir auf ein aufregendes Spiel, das unsere Fans geniessen können. Ich bin mir sicher, dass wir gut spielen werden. Es stimmt, dass wir uns für die Champions League qualifizieren müssen, doch zunächst müssen wir die passende Einstellung finden. Wir werden dies durch Zusammenhalt schaffen. Leider werden die Spieler von den negativen Kritiken beeinflusst. Ich muss sie beruhigen, damit sie ihr Selbstvertrauen nicht verlieren.“

Auf jeden Fall kann man sich auf ein spannendes Spiel freuen. Wenn es nach der Statistik geht, kann man keinen klaren Sieger im Vorfeld ausmachen: Milan ist in dieser Saison zu Hause noch ohne Punktverlust, während die Wölfe aus Rom ihre letzten neun Auswärtspartien allesamt gewann und eine Serie von 26 Spielen mit eigenen Treffern ganz sicher nicht abreissen lassen will.

Unter der Woche waren beide Clubs auf internationalem Parkett unterwegs und spielten in der Champions beziehungsweise Europa League. Milan errang im San Siro gegen den kroatischen Meister HNK Rijeka einen 3:2-Sieg. Die Roma tummelte sich in Baku herum, wo man gegen Qarabağ Ağdam erfolgreich war und mit einem 1:2-Sieg nach Italien zurückkehrte.

Bisher trafen die Rossoneri und die Giallorossi in der italienischen Liga 164 Mal aufeinander. Die bessere Bilanz in diesen Duellen hat dabei Milan. 72 Siege stehen auf ihrem Konto. Rom konnte 43 Mal den Platz als Sieger verlassen, in der vergangenen Spielzeit gleich zweimal. Beide Ligaspiele gewann das Team aus der Hauptstadt.

Die Gastgeber waren zwar auch in der Lage, zwei aus drei Spielen zu gewinnen, allerdings verlor das Team von Trainer Vincenzo Montella am letzten Spieltag mit 0:2 in Genua. Davon dürfen sich die Jungs in Rot-Schwarz aber nicht einschüchtern lässen, wenn sie heute gegen Rom bestehen wollen. Das Spiel wird wichtig sein, wenn es um die begehrten Plätze zur Champions League geht.

Mit einem Vorteil dürften die Römer in die Partie gehen. Sie konnten alle ihrer letzten drei Spiele gewinnen. Gegen Hellas Verona, Benevento sowie Udinese erzielten sie dabei immer mindestens drei Treffer und kassierten insgesamt nur ein Gegentor. Diese Bilanz wird ihnen Rückenwind für die Aufgabe in Mailand verleihen.

In der italienischen Serie A sind die beiden Topclubs momentan Tabellennachbarn. Die Roma hat dabei aber leicht die Nase vorn: Mit dem dem fünften Rang ist man momentan einen Platz vor den Mailändern positioniert. Punktgleich mit jeweils zwölf Zählern trennt sie nur das Torverhältnis.