Fazit
Man muss schon den Hut ziehen vor der Moral und dem Willen der WSG Tirol. Bereits in den letzten Wochen haben sie diese Tugenden gezeigt, so auch heute. Nach Pausenrückstand beim regierenden Meister mit 3:1 zu gewinnen ist einer tollen Leistung mit traumhaften Treffern zu verdanken. Natürlich hatte der Ausschluss von Aiwu keinen unwesentlichen Anteil daran, ein xG-Wert von 2,82 zu 0,68 vom SK Sturm spricht aber auch so eine deutliche Sprache. Die WSG springt in der Tabelle auf Rang neun, die Grazer verpassen hingegen die Tabellenführung.

Sabitzer zieht ab, Christensen verhindert in der Nachspielzeit sogar das 1:4.

Sturm rackert, probiert, macht und tut - aber die lange Zeit mit einem Mann weniger macht sich im negativen Sinne bemerkbar.

Wenn die Partie so zu Ende geht, verlängern sich beide Serien. Die Tiroler bleiben auch im nächsten Spiel gegen ein (vermeintliches) Topteam ungeschlagen und der SK Sturm bleibt Letzter in der Heimtabelle. Der einzige Heimsieg bislang datiert von Ende September. Damals gewann man durch ein Eigentor in Minute 95 mit 1:0 gegen Hartberg.

10.021 Zuschauer sind heute ins Stadion gekommen.

Hochverdiente Führung für die WSG in Graz, die kurz vor ihrem ersten Dreier gegen den SK Sturm überhaupt steht.

Tooor für WSG Tirol, 1:3 durch Nikolai Baden Frederiksen
Der Standard ist ein Fall für Baden-Frederiksen, der das Leder mit seinem starken linken Fuss präzise über die Mauer und ins rechte Eck manövriert. Christensen reagiert nicht einmal.

Gelbe Karte für Niklas Geyrhofer (Sturm Graz)
Foulspiel vor dem Sechzehner. Gelb für den Verteidiger und Freistoss für die WSG.

Die WSG versteckt sich trotz Führung nicht in der eigenen Defensive, sondern beschäftigt die verunsicherten Grazer weiterhin in deren eigener Hälfte.

Säumel reagiert mit einem Doppelwechsel. Unter anderem kommt Kiteishvili, der in den vergangenen Wochen die letzten drei Grazer Treffer erzielen konnte.

Tooor für WSG Tirol, 1:2 durch Matthäus Taferner
Die WSG macht es heute offenbar nur per Traumtor! Taferner zieht aus 25 Metern ansatzlos ab und manövriert das Leder unhaltbar in die Maschen. Spiel gedreht!

Gelbe Karte für Moritz Wels (WSG Tirol)
Der WSG-Angreifer stolpert im Strafraum, was ihm Schiedsrichter Lechner als Schwalbe attestiert. Dafür sieht Wels Gelb.

Aufmunternder Applaus von den Rängen. Die Sturm-Fans spüren, dass ihre Mannschaft die Anfeuerung gut gebrauchen kann.

Es macht in den letzten Wochen generell keinen grossen Spass, gegen die WSG Tirol zu spielen, die als kompakte Einheit und mit viel Spielfreude agiert. Mit einem Mann weniger macht es jedoch erst recht keinen Spass, das muss der SK Sturm in diesen Minuten erfahren.

Baden-Frederiksen kommt rechts aus spitzem Winkel zum Abschluss, Christensen pariert den Schuss.

Auch WSG-Sportdirektor Köck, auf der Bank sitzend, wird mit Gelb verwarnt.

Gelbe Karte für Valentino Müller (WSG Tirol)
Für ein Foul im Mittelfeld sieht der WSG-Kapitän Gelb.

Beinahe das 2:1 für die WSG. Taferner flankt von der rechten Seite zur Mitte, wo Ola-Adebomi zum Kopfball kommt, diesen jedoch nicht mehr ausreichend drücken kann.

Gelbe Karte für Ademola Ola-Adebomi (WSG Tirol)
Nach einem Tor gehört der Ball der Mannschaft, die den Gegentreffer hinnehmen musste. Das sieht der WSG-Angreifer anders, weshalb er energisch das Leder von Christensen einfordert. Dafür sieht er Gelb.

Tooor für WSG Tirol, 1:1 durch Nikolai Baden Frederiksen
Ein Traumtor sorgt für den Ausgleich! Die Grazer bringen das Leder nur halbherzig aus der Gefahrenzone. Taferner kommt an die Kugel, legt ab auf Baden-Frederiksen, der aus der Drehung mit seinem starken Linken abzieht und das Leder aus 20 Metern unhaltbar im Sturm-Kasten versenkt.

Erste Torchance der zweiten Halbzeit. Naschberger probiert es von der Sechzehnerlinie, schiesst über den Querbalken.

Sturm-Coach Säumel reagiert auf den Ausschluss und bringt Geyrhofer in die Innenverteidigung. Für ihn bleibt Assistgeber Tomi Horvat draussen.

Halbzeitfazit
Waren die ersten 20 Minuten fussballerische Schonkost, so kam es danach quasi im Minutentakt zu guten Torgelegenheiten, mehrheitlich sogar für die Gäste. Dennoch konnten die Grazer nach einem Standard die Führung erzielen, müssen nach einem rüden Foul von Aiwu den Rest der Partie jedoch zu zehnt bestreiten.

Rote Karte für Emanuel Aiwu (Sturm Graz)
Für diesen Brutalo-Einstieg kann es nichts anderes als die rote Karte geben. Auch wenn da augenscheinlich keine Absicht im Spiel war, so nimmt der Grazer Verteidiger eine Verletzung des Gegenspielers billigend in Kauf.

Der VAR meldet sich und bittet Lechner zum On-Field-Review.

Moritz Wels liegt auf dem Boden, Aiwu mit dem brutalen Einstieg gegen das Knie des Tirolers.

Tooor für Sturm Graz, 1:0 durch Jon Gorenc Stanković
Tomi Horvat bringt das Leder mit einer schönen Hereingabe zur Mitte, wo Gorenc-Stankovic hochsteigt und die Hausherren in Führung köpft.

Gelbe Karte für Marco Boras (WSG Tirol)
Ungleiches Duell zwischen dem baumlangen Boras und Rozga. Der Kroate im WSG-Dress bekommt Gelb, der SK Sturm eine Ecke.

Topchance für die Grazer! Karic spielt das Leder von Links flach zur Mitte, Chukwuani verlängert mit der Ferse auf Malone, dessen Abschluss Stejskal mit einem tollen Reflex entschärfen kann.

Baden-Frederiksen kommt im Sechzehner an den Ball und er zieht ansatzlos ab. Doch wieder verhindert ein Grazer den Einschlag.

Und schon wieder Christensen, der den mittlerweile mehr als verdienten Führungstreffer der Gäste verhindert. Baden-Frederiksen zieht aus der zweiten Reihe ab, der Schlussmann der Grazer wickelt das Leder noch um die Stange.

Beste Chance der Partie bislang. Naschberger flankt aus dem rechten Halbfeld, Wels kommt mit dem Kopf zum Abschluss und nur eine Glanztat von Christensen verhindert hier das 0:1.

Die Partie nimmt Fahrt auf! Ein Lochpass auf Wels, dieser stürmt in Richtung Sechzehner und zieht ab. Christensen kann den zentral angesetzten Abschluss entschärfen.

Ungleich mehr Gefahr für die Gäste nur 60 Sekunden später. Malone kommt von halb-rechter Position zum Abschluss, Lawrence fälscht das Leder ab, welches an der Stange landet.

Der erste Schuss auf das Tor von Adam Stejskal ist eher ein Schüsschen, besser gesagt: ein Kopfbällchen. Gorenc-Stankovic kommt nach einer Flanke zum Abschluss, der WSG-Hintermann packt sicher zu.

Der erste Eckball der Partie, ausgeführt vom SK Sturm, wird ohne gröbere Probleme von der Tiroler Hintermannschaft geklärt.

Die Gäste agieren seit Wochen in Hochform und sind mittlerweile eine eingespielte Einheit. Das sieht man bei den Auftritten, die mit sehr viel Selbstvertrauen zuletzt vorgetragen werden.

Die erste wirklich brauchbare Gelegenheit haben die Gäste. Ola-Adebomi setzt den durchstartenden Wels mit einem Chipball perfekt in Szene, der Angreifer dringt in den Sechzehner ein und zieht aus spitzem Winkel ab. Das Leder geht jedoch am langen Eck vorbei.

Bislang spielt sich das Allermeiste im Mittelfeld ab. Die Grazer sind etwas häufiger im Ballbesitz, nennenswerte Chancen konnte jedoch noch kein Team verzeichnen.

Naschberger stellt bei einem weiten Ball auf Rozga den Körper gegen den Grazer rein. Der Pole windet sich im Sechzehner, der Tiroler winkt kopfschüttelnd ab. Für einen Elfer war das definitiv zu wenig.

Der SK Sturm spielt komplett in Schwarz, die Gäste in Weiss. Christoph Lumetzberger darf an den Tasten durch die kommenden 90 Minuten führen.

Die Teams werden von Schiedsrichter Harald Lechner auf das Spielfeld geführt.

Der SK Sturm ist die einzige Mannschaft der Admiral Bundesliga, den die WSG seit dem Aufstieg 2019 noch nie bezwingen konnte. Heute ist bereits der 16. Anlauf für Müller und Co., diese Scharte auszumerzen. Und die Chancen auf einen Auswärtssieg in Graz standen wohl noch nie so gut wie heute. Die Grazer sind Letzter in der Heimtabelle, haben erst vier Punkte auf heimischem Grün erobert. Zudem ist die WSG seit Wochen in Topform, holte zuletzt Punkte gegen den WAC, Rapid, die Austria und Salzburg.

Personell ist vor allem der amtierende Meister angeschlagen. Lavalee steht mit einem Kreuzbandriss die gesamte Saison nicht mehr zur Verfügung, zudem sitzt Otar Kiteishvili zunächst auf der Bank. Bei der WSG kommt Matthäus Taferner nach abgesessener Gelbsperre wieder in die Startelf zurück.

Der SK Sturm hat die Möglichkeit, mit einem Punktegewinn an die Tabellenspitze der Admiral Bundesliga zu springen. Aktuell reüssiert man - mit einem Spiel weniger - auf Rang zwei, einen Punkt hinter Salzburg. Die WSG hingegen liegt aktuell bei 18 Zählern und auf Platz 9, kann mit einem Dreier zumindest die SV Ried überholen und dem ohnehin schon einigermassen entfernten Tabellenkeller weiter entfliehen.

Das heutige Spiel ist der Nachtrag aus der vierten Runde. Der SK Sturm hatte damals den Joker der möglichen Spielverschiebung gezogen, weil man sich optimal auf das Rückspiel im Champions-League-Playoff gegen Bodö/Glimt vorbereiten wollte. Der Move wurde aber ziemlich zum Bumerang, kam man doch bereits im Hinspiel mit 0:5 unter die Räder und hätte wohl liebend gerne drei Tage später wieder in der Meisterschaft angegriffen.

Herzlich Willkommen zum Liveticker des Nachtragsspiels zwischen dem SK Sturm und der WSG Tirol.