Fazit:
Der VfL Wolfsburg startet wie schon vor sechs Jahren mit einem Sieg gegen ZSKA Moskau in die Gruppenphase der Champions League! Dieses 1:0 fällt aufgrund der Vielzahl an vergebenen Chancen aber noch viel zu niedrig aus. Von den Gästen ging über die gesamte Spieldauer kaum Gefahr aus. Für die spielerischen Akzente sorgten ausschliesslich die Wölfe. Die zweite Hälfte konnte vom Tempo her zwar nicht mit dem ersten Durchgang mithalten, doch letztlich sind diese drei Punkte ganz wichtig für das Selbstvertrauen des deutschen Vizemeisters. Am kommenden Wochenende geht es für den VfL gegen Hertha BSC. ZSKA Moskau reist in der russischen Liga zu Mordovia Saransk. Schönen Abend noch!

Wolfsburg spielt das Geschehen aber souverän herunter und gewinnt mit 1:0!

Zwei Minuten gibt es an Nachspielzeit. Und Moskau drückt noch einmal!

Du meine Güte! Die nächste dicke, vergebene Konterchance des VfL! Nach einem abgeblockten Schuss von Dzagoev läuft der Konter der Wölfe. Luiz Gustavo läuft mit drei seiner Kollegen auf zwei Moskauer zu und schiebt die Kugel schliesslich in die Füsse von Ignashevich. So wirklich angeboten hat sich da aber auch niemand. Schwach!

Wenn sich die Wölfe diesen Sieg noch nehmen lassen, dann ist ganz klar die schwache Chancenverwertung Schuld daran! Bendtner setzt Arnold links im Strafraum fein in Szene. Der eingewechselte Mittelfeldmann legt flach in die Mitte zum heranrauschenden Guilavogui. Der Franzose trifft die Kugel aber nicht richtig und schiebt sie damit in die Hände von Akinfeev.

Und noch ein defensiver Wechsel von Dieter Hecking: Josuha Guilavogui kommt für den auffälligen Daniel Caligiuri, der aber viel zu ineffektiv agierte. Der Deutsch-Italiener liess doch einige Schusschancen ungenutzt.

Da vergeben die Hausherren eine dicke Konterchance! Draxler hat im Mittelfeld ganz viel Platz, drei Grün-Weisse gegen zwei Rot-Blaue. Der Pass kommt nach rechts zu Kruse, welcher fein mit der Hacke für den heranrauschenden Caligiuri ablegt. Dessen Schuss aus 20 Metern wird aber von Berezutskiy abgeblockt. Da war viel mehr drin für den VfL!

Die Uhr tickt in diesen Minuten natürlich für den VfL. Der deutsche Vizemeister lässt sich defensiv nicht allzu sehr in Bedrängnis bringen, auch wenn die Gäste inzwischen deutlich aktiver im Angriff sind. Die Wölfe machen das jetzt aber souverän und führen die Kugel lange in den eigenen Reihen.

Positionsgetreuer Wechsel von Leonid Slutskiy: Georgi Milanov ersetzt den ausgepumpten Zoran Tošić auf dem rechten offensiven Flügel.

Draxler fasst sich aus 20 Metern einfach mal ein Herz und zieht ab. Genau auf Akinfeev. Vom Torschützen des 1:0 war nun auch schon länger nichts mehr zu sehen. Es scheint fast so, als hätten sich die Wolfsburger in Durchgang eins etwas zu sehr ausgepowert.

Dieter Hecking spürt, dass seine Mannschaft nach dem offensiven Wechsel der Gäste etwas ins Wanken gerät und bessert defensiv nach. Maximilian Arnold verdichtet die Mittelfeldzentrale nun neben Luiz Gustavo. Für ihn geht André Schürrle vom Feld.

Wolfsburg ist jetzt zu passiv! Musa geht den linken Flügel entlang und legt flach vor den Strafraum zu Dzagoev. Rechts steht Tošić völlig blank, zieht gegen Dante in die Mitte. Aus 17 Metern zieht der Serbe flach ab, doch der ist erneut zu unplatziert. Benaglio hält ohne Probleme, aber trotzdem: Die Wölfe müssen jetzt mal wieder ein bisschen mehr zeigen.

Wer gedacht hätte, Moskau würde nun zur kompromisslosen Offensive blasen, der sieht sich getäuscht. Zwar kamen die Russen gerade nach einem Kopfball von Wernbloom zu einer guten Chance, doch reicht das alles nicht, um das Tor der Hausherren ernsthaft in Gefahr zu bringen. Macht der VfL jetzt noch den zweiten Treffer, dann ist die Messe hier endgültig gelesen.

Etwa 20 Minuten sind noch zu spielen. Die Partie bietet inzwischen kaum noch Höhepunkte. Unterdessen wird die Zuschauerzahl bekannt gegeben: 20.126 Fans befinden sich am heutigen Abend in der Volkswagen-Arena. Wie bereits erwähnt, ist das Stadion damit bei weitem nicht ausverkauft. Dabei hätte das der DFB-Pokalsieger nach der starken letzten Saison mehr als verdient.

Und sie tun auch etwas. Tošić wird vor dem Strafraum nicht angegriffen und zieht aus 17 Metern flach ab. Benaglio hält den unplatzierten Versuch souverän. Den Schlussmann der Wölfe muss man schon anders prüfen, um ihn aus der Reserve zu locken.

Leonid Slutskiy wechselt offensiv und bringt den lupenreinen Mittelstürmer Seydou Doumbia für den defensiven Mittelfeldspieler Bebars Natcho. Irgendwas muss sich im Offensivspiel der Russen ja tun.

Haariger Freistoss von Tošić! Aus knapp 35 Meter schlägt der frühere Kölner die Kugel an den linken Pfosten. Draxler will dort klären, schlägt aber ein Luftloch und eröffnet Dzagoev damit fast die Grosschance. Benaglio bekommt aber noch die Fingerspitzen dazwischen und kann die Szene damit bereinigen. ZSKA wird aktiver, muss es ja auch, wenn es zumindest noch einen Punkt aus Niedersachsen entführen will.

Nach schwungvollen Minuten des VfL plätschert das Geschehen derzeit vor sich hin. Wolfsburg überlässt den Gästen etwas mehr Ballbesitz und lauert nun seinerseits auf schnelle Gegenangriffe. Man muss ja auch nicht mehr allzu viel für das Spiel tun.

Da wäre es fast mal gefährlich für den VfL geworden! Musa tankt sich auf der rechten Seiten stark durch und gibt an der Strafraumkante flach in die Mitte. Dort lauert bereits Eremenko, doch Dante kann gut dazwischengrätschen und die Situation damit bereinigen. Trotzdem: Es ist weiterhin nur ein Tor Vorsprung für Wolfsburg. Ein gefährliches Resultat.

Die Angriffe der Wölfe sind durchdacht und mit viel Tempo vorgetragen. Wenn es so bleibt, wird sich am Ausgang des Spiels nichts mehr ändern. Noch aber sind über 30 Minuten zu absolvieren. Und noch haben die Gäste mit Seydou Doumbia einen hochgefährlichen Angreifer auf der Bank.

Die Moskauer bieten in der Offensive weiterhin nur Stückwerk an. Von den im Vorfeld so hochgelobten Dzagoev und Musa ist überhaupt nichts zu sehen. Wolfsburg hat das Spiel vollkommen im Griff und lässt derzeit nichts anbrennen. Lediglich der zweite Treffer müsste dann auch irgendwann mal folgen, wenn man sich nicht noch unnötig in Gefahr bringen möchte.

Und wieder Bendtner! Der Däne fügt sich sofort bestens ein. Kruse wird am rechten Strafraumeck nicht angegangen und flankt an den linken Pfosten. Dort kommt Bendtner aus sieben Metern zum Kopfball, kann ihn aber nicht mehr richtig drücken und setzt ihn einen Meter links vorbei! Da hätte Bendtner etwas früher abspringen müssen.

Guter Einsatz von Bendtner, der sich die Kugel auf der linken Seite erkämpft und von der Torauslinie zurück zum aufgerückten Rodríguez passt. Die Flanke des Schweizers an den langen Pfosten findet beinahe Caligiuri, doch Shchennikov grätscht in höchster Not dazwischen und kann gerade noch so klären. Ganz wichtig vom Linksverteidiger der Russen. Da hätte Caligiuri nur noch einschieben müssen.

Weiter geht's mit einem Wechsel bei den Hausherren: Nicklas Bendtner ersetzt Bas Dost. Beim Niederländer liegt keine Verletzung vor. Dieter Hecking stellt lediglich taktisch ein wenig um. Die Gäste bleiben trotz schwacher Leistung unverändert.

Halbzeitfazit:
Der VfL Wolfsburg liefert nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten eine starke Leistung ab und führt hochverdient mit 1:0. Spätestens nach der Grosschance durch Schürrle (25.) hätte es zum ersten Mal klingeln müssen. Als Caligiuri dann auch noch freistehend vor Akinfeev vertändelte (37.), fing man auf Seiten der Gastgeber fast schon an zu hadern. Draxler machte wenige Minuten später aber den wichtigen Führungstreffer (40.) und bringt die Wölfe damit in eine glänzende Ausgangslage für die zweiten 45 Minuten. Von den Gästen kommt dagegen wenig bis gar nichts. Lediglich Angreifer Musa konnte ab und an mal für Gefahr sorgen. Alles in allem ist das aber zu wenig, um etwas Zählbares aus der Autostadt mitzunehmen. Bis gleich!

Wolfsburg bleibt am Drücker und lässt damit keine wütende Reaktion der Gäste zu. Die Mannschaft von Dieter Hecking macht das jetzt sehr souverän und spielt weiter munter nach vorne. Spätestens jetzt dürften sich die Fans, die heute nicht ins Stadion gekommen sind, ärgern, an diesem Abend nicht mit dabei zu sein.

Tooor für VfL Wolfsburg, 1:0 durch Julian Draxler
Julian Draxler erzielt die hochverdiente Führung für den VfL Wolfsburg! Der Ex-Schalker leitet den Treffer zunächst selbst ein, indem er vor dem Strafraum nach links zu Kruse legt. Die Flanke des früheren Gladbachers kommt hoch in die Mitte, wo Draxler inzwischen hingeeilt ist und aus zehn Metern zum Kopfball kommt. Akinfeev kann diesen noch nach vorne abwehren, ist beim Nachschuss aber machtlos. Reaktionsschnell verwandelt Draxler die Kugel zum 1:0! Aber wo waren da die Innenverteidiger von ZSKA? Egal! Diese Führung haben sich die Wölfe redlich verdient.

Ahmed Musa dürfen die Wolfsburger nicht zu viel Platz geben! Über links zieht der Stürmer mit viel Tempo in die Mitte, lässt Träsch damit stehen. Aus 17 Metern zieht Musa schliesslich ab, aber Naldo kann die Kugel blocken. Wichtig vom Innenverteidiger des VfL.

Caligiuri alleine vor dem Tor! Aber er verstolpert den Ball! Wieder wird der Deutsch-Italiener von Rodríguez per perfektem Diagonalpass in die Zentrale bedient. Shchennikov pennt da vollkommen. Frei vor Akinfeev muss er nur noch schiessen, wartet aber viel zu lange und lässt sich das Leder somit von Shchennikov abluchsen. Schwach! Die Führung hätte der VfL inzwischen verdient.

Wenn sich schon keine Räume bieten, muss man es eben aus der Distanz probieren. Luiz Gustavo fasst sich aus gut 35 Metern ein Herz und zieht einfach mal ab. Weit drüber. Man kann es ja mal versuchen.

Freistoss aus dem rechten Halbfeld für den VfL. Rodríguez findet mit seiner Hereingabe diesmal den Hinterkopf von Luiz Gustavo. Der Brasilianer bekommt aber keinen Druck hinter den Ball und stellt Akinfeev damit nicht vor Probleme.

Diese Konterangriffe können richtig wehtun! Nach einer vergebenen Wolfsburger Ecke ist Musa links auf und davon. Träsch lässt sich vom Nigerianer wie ein Statist austanzen, der Pass in die Mitte zum mitgeeilten Dzagoev ist dann aber einen Tick zu steil! Wenn der ankommt, bietet sich Moskau die Riesenchance zur Führung. So aber können die Wölfe klären. Das darf nicht oft passieren.

Auch da war mehr drin. Rodríguez spielt einen starken Diagonalpass aus dem linken Mittelfeld nach rechts in den Strafraum zu Caligiuri. Anstatt es direkt zu probieren, nimmt er die Kugel lieber erst mit der Brust an, wodurch sie ihm dann auch verspringt. Berezutskiy kann klären. Vielleicht hätte Caligiuri da einfach mal draufhalten sollen.

Das war zu eigensinnig von Schürrle! Mit viel Tempo dribbelt sich der Weltmeister durch das Mittelfeld. Kruse ist in die Gasse gestartet, doch schiesst Schürrle aus 17 Metern lieber selbst. Weit drüber! Kruse beschwert sich danach lautstark und gestenreich bei seinem Kollegen. Da hätte er mal lieber abspielen sollen.

Schürrle muss es machen! Nach 25 Minuten bietet sich den Gastgebern die erste wirkliche Chance - und was für eine! Über links kombiniert sich Schürrle zusammen mit Draxler durch die Abwehr der Moskauer. Der Ex-Schalker steckt fein durch zum gestarteten Schürrle, welcher links ganz frei vor Akinfeev steht und an einer starken Fussabwehr des Torhüters scheitert. Links im Strafraum setzt Schürrle nach und flankt scharf vor das Tor zu Dost, doch wieder ist Akinfeev zur Stelle und kann mit der Faust klären. Dicke Gelegenheit für den VfL, hier in Führung zu gehen. Schade.

Starkes Dribbling von Caligiuri auf der rechten Seite gegen Shchennikov. Der Linksverteidiger der Russen lässt sich zwar zunächst austanzen, doch kann er letztlich doch noch zur Ecke klären. Diese bringt Draxler in die Mitte, doch Dante bringt nicht genügend Druck hinter die Kugel. Akinfeev kann souverän parieren.

Da war mehr drin für die Hausherren. Nach einem vergebenen Angriff der Gäste läuft der Wolfsburger Konter. Draxler bedient Kruse auf der linken Seite, welcher wiederum Dost in der Zentrale mit einem langen Pass in Szene setzen will. Berezutskiy schlägt über den Ball, doch damit hatte Dost nicht gerechnet und geht deshalb nicht mehr richtig zum Leder. Wenn er das getan hätte, hätte sich ihm die Chance alleine vor Akinfeev geboten. So aber kann der ZSKA-Torhüter klären.

Draxler wird vor dem Moskauer Strafraum von Dzagoev klar gefoult, doch die Pfeife von Schiedsrichter Moen bleibt stumm. Luiz Gustavo schnappt sich den Nachschuss, schiesst aber abgefälscht rechts vorbei. Der fällige Eckball bleibt harmlos. Trotzdem: Nach dem Foul an Draxler hätte es einen Freistoss aus vielversprechender Situation für die Wölfe geben müssen.

Auch wenn die Wolfsburger in den letzten Minuten etwas zwingender wurden, ist das Tempo weiterhin nicht das allerhöchste. Moskau ist hauptsächlich auf die Defensive und damit auch auf die Zerstörung des gegnerischen Spiels konzentriert. ZSKA-Trainer Leonid Slutskiy kann zufrieden sein. Wolfsburg kommt kaum zur Entfaltung.

Das sieht schon besser aus! Träsch flankt aus dem rechten Halbfeld mit viel Schnitt an den langen Pfosten. Zehn Meter vor dem Tor kann sich Dost stark im Luftzweikampf gegen Mário Fernandes durchsetzen. Der Kopfball des Niederländers geht aber einen Meter drüber! Akinfeev im Tor der Gäste muss nicht eingreifen.

Freistoss von der rechten Seite für den VfL. Rodríguez schlägt die Kugel in die Mitte, findet damit den Kopf von Dante, doch der Neuzugang aus München befindet sich im Abseits. Gut gesehen vom Schiedsrichtergespann. Recht viel mehr geschieht derzeit nicht auf dem satten Grün der Volkswagen-Arena.

Die Wölfe versuchen zwar Druck zu machen, wirken damit aber noch etwas überfordert. Einen nennenswerten Abschluss seitens der Hausherren gab es noch nicht. So langsam wagt sich Moskau aber auch immer mehr aus seinem Schneckenhaus und tut nun auch etwas für das Spiel.

Etwa 400 Fans haben den weiten Weg aus der russischen Hauptstadt auf sich genommen und unterstützen ihr Team im Gästeblock nach Kräften. Das alles täuscht aber nicht über die ernüchternde Kulisse im Wolfsburger Stadion hinweg. Da sind doch sehr grosse Lücken auf den Tribünen zu sehen. Scheinbar hat die Champions League nicht den allerhöchsten Stellenwert beim VfL-Anhang.

Die Partie beginnt ohne grosse Höhepunkte. Wolfsburg hat mehr Ballbesitz und sucht erst einmal die Ruhe im eigenen Spiel. Moskau wartet ab und lauert auf Konter.

Der Ball rollt! Freuen wir uns auf eine hoffentlich spannende Begegnung!

Die Mannschaften sind bereit und kommen hinaus auf den Rasen! Wolfsburg ist wie gewohnt in Grün und Weiss gekleidet. Moskau tritt in roten Trikots und blauen Hosen an. Zeit für die Champions-League-Hymne!

Das ist ziemlich schade. Wolfsburg spielt zum zweiten Mal in seiner Historie Champions League und dann ist das Stadion nicht einmal bei weitem ausverkauft. Nur 17.000 Fans haben den Weg in die Volkswagen-Arena gefunden. Damit bleiben knapp 10.000 Plätze leer. In den meisten anderen deutschen Stadion hätte es wohl schon seit Wochen keine Karten mehr gegeben.

Schiedsrichter der Begegnung ist der Norweger Svein Oddvar Moen. Seine Assistenten an den Seitenlinien heissen Kim Haglund und Frank Andås. Vierter Offizieller ist Magnus Lundberg. Komplettiert wird das Schiedsrichtergespann von den beiden Torraumrichtern Ken Henry Johnsen und Svein-Erik Edvartsen.

Bei ZSKA Moskau fällt dem deutschen Fussballfan wohl ein Name so richtig auf. Seit 2010 wirbelt der Ex-Kölner Zoran Tošić nun schon für die Russen. In der Hauptstadt des flächenmässig grössten Landes der Welt hat der Serbe sicherlich seine sportliche Heimat gefunden. Dabei ist Tošić wie gewohnt variabel auf den Flügeln oder als hängende Spitze einsetzbar. Doch auch die bereits erwähnten Alan Dzagoev und Ahmed Musa können immer den Unterschied ausmachen, genauso der erstmal auf der Bank sitzende Seydou Doumbia.

Wie schon am vergangenen Samstag in Ingolstadt muss Dieter Hecking auch heute auf die Dienste seines portugiesischen Edeltechnikers Vieirinha verzichten. Der Angreifer, der derzeit eher als Rechtsverteidiger eingesetzt wird, laboriert noch immer an einer Oberschenkelzerrung. Am Wochenende, im nächsten Ligaspiel gegen Hertha BSC, wird er aber wohl wieder dabei sein. Ansonsten kann der Wolfsburger Trainer aus dem Vollen schöpfen. Auf der Bank gäbe es mit Maximilian Arnold und Nicklas Bendtner noch Nachbesserungsmöglichkeiten für die Offensive.

Vor allem auch deshalb wird man in der Autostadt gewarnt sein, da Moskau mit Sporting Lissabon eben jene Mannschaft aus den Champions-League-Playoffs warf, die in der vergangenen Saison noch das Europa-League-Sechzehntelfinale gegen den VfL für sich entschied. Nach einem 1:2 in Portugal siegten die Russen im Rückspiel mit 3:1. Den entscheidenden Treffer erzielte Ahmed Musa fünf Minuten vor dem Spielende. Das Ganze wird noch beeindruckender, wenn man beachtet, dass ZSKA hierbei auch noch einen Halbzeitrückstand drehen konnte. Vom Namen her mag der heutige Wolfsburger Gegner nicht allzu gross sein, doch sind es genau diese Mannschaften, die einem die schmerzhaftesten Niederlagen zufügen können.

ZSKA Moskau startete traumhaft in die russische Liga. Die ersten sieben Spiele konnten allesamt gewonnen werden, erst am Wochenende gab es gegen Meister Zenit St. Petersburg ein 2:2. Dabei lag man aber bis zur 88. Minute zeitweise mit 2:0 in Führung, ehe Zenit doch noch der Ausgleich gelang. Besonders bitter hierbei war der verschossene Elfmeter von Alan Dzagoev beim Stand von 2:1. Das alles ändert aber nichts an der souveränen Tabellenführung der Mannschaft von Leonid Slutskiy. Mit insgesamt 22 Zählern liegt man fünf Punkte vor Verfolger Lokomotive Moskau. Der VfL Wolfsburg ist deshalb natürlich gewarnt!

Im heimischen Stadion ist die Weste der Wolfsburger in dieser Saison noch blütenweiss. Die beiden Ligaspiele gegen Eintracht Frankfurt (2:1) und den FC Schalke 04 (3:0) wurden gewonnen. Lediglich in der Fremde drückt der Schuh noch so ein bisschen. Einem 1:1 in Köln folgte ein schwaches 0:0 bei Aufsteiger Ingolstadt. Bereits ein Anzeichen für eine mögliche Kreativitätslücke nach dem Abgang von Kevin De Bruyne? Davon will man in Wolfsburg (noch) nichts hören. Schliesslich holte man mit Julian Draxler einen vielversprechenden Ersatz, der auch heute wieder auf seiner Lieblingsposition in der Schaltzentrale starten wird. Dabei wird er sich aber immer wieder mit Max Kruse abwechseln, welcher im Vergleich zum Spiel in Ingolstadt anstelle von Josuha Guilavogui auflaufen wird. Das Innenverteidiger-Duo bilden erneut die beiden Brasilianer Naldo und Dante.

Doch auf was für einen Gegner trifft der DFB-Pokalsieger da überhaupt? Vor allem mit einer deutschen Mannschaft machte ZSKA in den letzten Jahren schlechte Erfahrungen: Bayern München. In den letzten beiden Spielzeiten musste man insgesamt viermal gegen den deutschen Rekordmeister antreten und verlor dabei jedes einzelne Spiel. Bei den Leistungen der Bayern aus den letzten Jahren ist dies kein Wunder, trotzdem wird auch das Spiel heute in Wolfsburg eine schwierige Aufgabe für den russischen Vizemeister. VfL-Trainer Dieter Hecking schwärmte seinerseits schon mal von der hochkarätig besetzten Offensive des Gegners. Mit Alan Dzagoev, Ahmed Musa und Seydou Doumbia hätte dieser dort drei Spieler von internationalem Format. Zwei dieser drei Akteure werden heute auch von Beginn an spielen, Doumbia sitzt zunächst auf der Bank.

Das Königsklassen-Debüt des VfL vor sechs Jahren verlief verheissungsvoll. Mit 3:1 schoss man Moskau aus dem Stadion und hoffte danach auf viele weitere Fussballfeste. Ein Sieg sollte aber nur noch in Istanbul (3:0) gelingen. Gegen Manchester verlor man damals beide Partien und auch das Rückspiel in Russland verlief sehr ernüchternd (1:2). Durch den dritten Platz konnte man immerhin weiter in der Europa League spielen. Dort war dann schliesslich im Viertelfinale gegen den FC Fulham Schluss. Auch wenn die Vereinsfarben auf anderes hindeuten - ganz so grün hinter den Ohren sind die Wolfsburger international inzwischen nicht mehr.

Sechs Jahre ist es her, dass der VfL zum ersten und bis heute letzten Mal in der Königsklasse antrat. Kurios: Bereits damals hiessen zwei der drei Gruppengegner ZSKA Moskau und Manchester United. Nun müssen die Wolfsburger erneut gegen die Russen und die Engländer ran, den einzigen Unterschied zu damals bildet die PSV Eindhoven aus den Niederlanden anstelle von Beşiktaş Istanbul aus der Türkei. In diesem Jahr soll es für den deutschen Vizemeister nach Möglichkeit aber weiter hinaus gehen als nur die Gruppenphase. Manager Klaus Allofs forderte in der Abschluss-PK vor dem Spiel den Einzug ins Achtelfinale und damit das Überwintern im Wettbewerb. Dies scheint trotz der grossen Namen durchaus realistisch. Es bleibt nur abzuwarten, wie gut die Autostädter den Abgang von Kevin De Bruyne verkraften werden.