Nach dem 2:0 scheint sich Juve schon beinahe aufgegeben zu haben, aber dann versenkt Paulo Dybala ein Traumtor im Netz und die Turiner drehen noch einmal kräftig auf. Aber weil Marco Wölfli im Tor eine Glanzleistung zeigt, kann sich YB trotzdem durchsetzen.

Die letzten Minuten der Partie waren mehr als dramatisch. Dank etwas Glück beim (wohl zurecht) aberkannten Tor von Paulo Dybala und einer hervorragenden Defensivleistung kann sich YB jedoch als Sieger feiern lassen, während die Italiener trotz der Niederlage Gruppensieger werden und mit einem blauen Auge davonkommen.

Schon beim letzten Auftritt der Alten Dame in der Schweiz verloren die Turiner gegen ein Team, das trotz dem Sieg ausscheiden musste. 2003, während den ersten "magischen Nächten" des FC Basel, verlor Juve das letzte Spiel der zweiten Gruppenphase in Basel mit 2:1. Nun gibt es also für YB dasselbe Resultat und damit einen glorreichen Abschied aus einer schwierigen Chanmpions-League-Kampagne.

Das Spiel ist aus! Emre Can kommt am langen Pfosten noch einmal zum Kopfball, aber da steht Marco Wölfli und hält den Ball fest, der Schiedsrichter pfeift ab und YB schlägt Juventus Turin!

Alex Sandro holt einen Corner heraus, den Betancur aber in den nächsten Verteidiger hineinschlägt. Dybala zieht aus dem Rückraum ab und knallt das Ding herrlich unter die Latte! Aber der Schiedsrichter winkt ab: Ronaldo stand im Offside und hat den Ball zwar nicht mehr berührt, mit seinem Sprung in Richtung Ball aber Wölfli auf jeden Fall noch beeinflusst!

Auch Wüthrich darf noch ein paar Minuten gegen die Juve-Stars aufs Feld. Bern kommt dem Sieg immer näher!

Sow wird als letzter Berner ausgewechselt. Das kostet natürlich auch wertvolle Sekunden.

Die Chancen, die CR7 heute Abend schon vergeben hat, sind kaum noch zu zählen. Diesmal verschätzt sich Wölfli bei einer Flanke etwas, der Portugiese steigt am zweiten Pfosten hoch, aber köpfelt den Ball an den Aussenpfosten.

Eingewechselt wird der Österreicher Thorsten Schick, der etwas defensiver agieren dürfte als Ngamaleu.

Der sehr aktive Ngamaleu, der den Penalty zum 1:0 herausholen konnte, verlässt das Feld.

Ronaldo will den Ball direkt übernehmen und schnell weiterspielen, Wölfli will ihm das Spielgerät aber nicht geben. Das gibt eine gelbe Karte wegen Spielverzögerung für den Keeper.

Bertone soll Fassnacht ersetzen und damit etwas mehr Stabilität ins Berner Spiel bringen. Das ist wohl eine gute Reaktion auf das 2:1.

Für Christian Fassnacht ist der Einsatz gegen das Lieblingsteam seiner Kindheit vorbei. Der Mittelfeldspieler hatte eine ganz grosse Chance, scheiterte aber an Szczesny.

Was für ein Schuss! Der Ball kommt auf den Fuss von Dybala, der etwa zwanzig Meter vor dem Tor ziemlich viel Platz hat und voll durchzieht. Der Ball fliegt auf die andere Seite des Tores und schlägt unhaltbar für Wölfli am langen Pfosten ein.

Ulisses Garcia wird von Bernardeschi überlaufen und reisst ihn zurück. Klare gelbe Karte.

Es kommt aber nicht etwa ein offensiverer Verteidiger, sondern Dybala! Der Argentinier hatte im Hinspiel drei Tore erzielt. Kann er heute die YB-Offensive knacken?

Ein Aussenverteidiger muss vom Feld. Massimiliano Allegri will offenbar mehr Offensivpower aufs Feld bringen.

Das gibt es doch nicht! Die Berner erobern den Ball und spielen einen schnellen Konter, an dessen Ende Hoarau gegen Bonucci ins eins gegen eins geht. Der Franzose umdribbelt seinen Gegenspieler clever und versenkt den Ball dann mit einem hervorragenden Schuss in die untere rechte Ecke!

Bernardeschi hat keine Chance auf den Ball und reisst nur den Gegenspieler um. Das gibt ebenfalls Gelb.

Camara reisst seinen Gegenspieler von hinten um und kassiert dafür völlig zurecht die gelbe Karte.

Vierzehn Schüsse haben die Italiener bereits abgegeben, aber nur zwei davon landeten auch auf dem Tor. Die Quote der Berner ist allerdings mit einem Torschuss aus sechs Versuchen nur wenig besser.

Der Juve-Coach tigert an der Seitenlinie auf und ab. Die TV-Kameras sind glücklicherweise auch mit Mikrofonen ausgestattet, denn Herr Allegri begleitet sein nervöses Laufen mit einer erstklassigen italienischen Tirade.

Die zweite Halbzeit beginnt! Kann YB den Vorsprung halten?

Die Berner verstecken sich von Beginn weg nicht in der eigenen Hälfte, sondern setzen Juve unter Druck und versuchen, die Fehler der Italiener auszunutzen. Das funktioniert nach einer halben Stunde auch hervorragend: Ngamaleu reagiert gut auf den schlechten Rückpass von Douglas Costa und holt so den Penalty heraus, der zu Hoaraus 1:0 führt. Nach dem Tor wird YB etwas sehr defensiv und muss jetzt aufpassen, dass Juve nicht zu viel Druck aufbauen kann.

Die Turiner müssten eigentlich normalerweise deutlich führen. Cristiano Ronaldo alleine hatte schon vier grosse Torchancen, und auch Mandzukic, Alex Sandro und Bonucci liessen schon gute Möglichkeiten aus. Aber die Juventus-Stürmer schiessen gleich reihenweise daneben oder scheitern an einem starken Marco Wölfli. Dazu kommen einige Fehler im Passspiel, die den Gästen auch nicht gerade helfen.

Pjanic bringt den Ball zur Mitte, wo aber ein Berner klärt. Juve sucht den Nachschuss, aber Bern verteidigt gut und YB geht mit einer Führung in die Pause!

Bernardeschi wird etwa zwanzig Meter vor dem Tor ungestüm angegangen und fällt. Das ist eine weitere Möglichkeit für Ronaldo, der sich aufbaut.

Laut dem deutschen Schiedsrichter ist es ein Penalty - und damit die Führung!

Hoarau schiesst scharf, aber nicht besonders platziert nach unten rechts. Szczesny taucht in die richtige Ecke und ist am Ball dran, lenkt ihn aber nur an den Pfosten und von dort ins Tor.

Das ist jetzt die ganz grosse Möglichkeit zur Führung! Der eingewechselte Alex Sandro stolpert über den Ball und reisst im Fallen Ngamaleu um. Der Schiedsrichter zögert einen Moment und zeigt dann auf den Punkt!

Der Ersatz für Cuadrado ist Alex Sandro, der auf der linken Seite spielen wird. De Sciglio wechselt dafür auf Cuadrados rechte Seite. Damit ist die Juve-Abwehr wieder vollständig.

Es geht offenbar nicht mehr, oder ist zumindest zu gefährlich: Juan Cuadrado verlässt die Partie nach seiner Verletzung.

Bei Juve gehen die Sorgen weiter: Mandzukic wird in einem Kopfballduell von Benito getroffen und bleibt seinerseits liegen, dafür kommt Cuadrado fürs Erste zurück. Der Kroate kann ebenfalls weiterspielen, ihm scheint es nur den Atem verschlagen zu haben.

Juan Cuadrado wird neben dem Platz behandelt, Juve spielt momentan nur mit zehn Mann. Der Aussenverteidiger bekommt sein Knie eingebunden. Hat der kalte Berner Kunstrasen etwa sein erstes Opfer gefordert?

Mbabu zeigt sein Können: Der Aussenverteidiger dribbelt an der Eckfahne erst De Sciglio aus, aber bleibt an Bernardeschi hängen und holt den Corner heraus.

Die Turiner haben zwar hauptsächlich den Ball, bislang ist aber eher wenig Offensives von den Schwarz-Weissen zu sehen. Die Berner hingegen probieren, viel Druck zu machen, Torchancen gibt es aber noch keine.

Die Berner lassen sich nicht einschnüren. Im Gegenteil, sie versuchen mit aggressivem Pressing Juve unter Druck zu setzen, was bislang gar nicht schlecht gelingt.

Das Spiel beginnt, der letzte Champions-League-Auftritt der Young Boys geht los!

Ein Jurist und Psychologe leitet die Partie. Qualifiziert ist Tobias Stieler, 37-jährig aus Hamburg, also auf jeden Fall. Für den Deutschen ist es das dritte Spiel in der Champions League.

Zum Einmarsch der Teams haben sich die YB-Fans nicht lumpen lassen: Mittels hochgehaltener Fahnen tauchen sie eine gesamte Seite des Stadions in Gelb mit einem schwarzen YB-Logo. Die Stimmung wurde ja schon beim Auswärtsspiel in Manchester gelobt.

Gerardo Seoane muss heute auf Miralem Sulejmani verzichten, der sich gegen Thun den Fuss gebrochen hat. Für ihn steht heute der Ex-Werderaner Ullisses Garcia in der Startelf. Ausserdem werden Liga-Keeper David van Ballmoos, Léo Seydoux, Sékou Sanogo, Roger Assalé und Jean Pierre Nsamé durch Marco Wölfli, Kevin Mbabu, Djibril Sow, Nicolas Ngamaleu und Guillaume Hoarau ersetzt.

Der Rechtsverteidiger wurde schon in der letzten Saison als heisser Transferkandidat gehandelt, blieb aber vorerst bei den Young Boys. In der Winterpause dürfte er wohl ein begehrter Spieler sein - falls er YB verlässt, würde er heute seine letzte Partie in Bern bestreiten.

Die Italiener sind gegenüber Manchester United in der besseren Position: Mit zwei Punkten Vorsprung wären sie bei einem Sieg sicherer Gruppensieger, bei einem Unentschieden müsste ManU gegen Valencia deutlich gewinnen. Durch den Gruppensieg würde Juve unangenehmen Gegnern wie Real, PSG oder Barcelona entgehen.

Nach der knappen Niederlage in Manchester vor zwei Wochen sind die Berner bereits sicher auf dem vierten Gruppenrang und damit aus dem europäischen Geschäft ausgeschieden. Aber ein Sieg gegen das grosse Juve brächte einerseits viel Ruhm und Ehre, andererseits etwa drei Millionen an Prämien ein.

Zum Abschluss der Champions-League-Kampagne gibt es für YB heute Abend ein richtiges Highlight: Juventus Turin um Cristiano Ronaldo kommt ins Stade de Suisse. Angepfiffen wird das letzte YB-Heimspiel 2018 um 21:00.