Fazit:
Der 1. FSV Mainz 05 kommt am Ende noch mächtig unter die Räder. Mit 1:6 unterliegen die Nullfünfer beim RSC Anderlecht. Nach dem unglücklichen 1:2-Pausenrückstand kassierten sie nach einer guten Stunde infolge eines weiteren Defensivfehlers einen weiteren Gegentreffer. Daraufhin gab es zwei gute Chancen zum Anschlusstor, doch Mallı und vor allem Córdoba vergaben aus besten Positionen. Als die Wahrscheinlichkeit eines späten Unentschiedens immer kleiner wurde, drehte Anderlecht noch einmal mächtig auf und erzielte in der absoluten Schlussphase drei weitere Treffer. Ein bitterer europäischer Abend für Mainz, das trotz des deutlichen Ergebnisses gar nicht so viel schwächer war als die Belgier. In Sachen Weiterkommen sind die Chancen aber deutlich gesunken, denn Konkurrent Saint-Étienne hat bei Gabala gewonnen. Die Violett-Weissen wollen am Wochenende den Rückstand auf die nationale Tabellenspitze mit einem Heimsieg gegen den KV Oostende verkürzen. Die Nullfünfer treten am Sonntagnachmittag beim ungeschlagenen Aufsteiger RB Leipzig an. Der fünfte Spieltag der Europa League wird in drei Wochen ausgetragen. Einen schönen Abend noch!

Tooor für RSC Anderlecht, 6:1 durch Łukasz Teodorczyk
... und Teodorczyk setzt den Schlusspunkt! Er schickt Lössl auf die rechte Seite und schiebt in die flache linke Ecke ein. Damit gelingt dem polnischen Angreifer ein später Doppelpack.

Nun gibt es auch noch einen Handelfmeter für den RSC! Bell soll eine Hanni-Flanke an der linken Grundlinie mit der Hand berührt haben. Referee Ekbert zeigt auf den Punkt...

Tooor für RSC Anderlecht, 5:1 durch Massimo Bruno
Jetzt wird's noch ein Kantersieg für den belgischen Vizemeister! Im Rahmen eines Konters spielt Teodorczyk von rechts in die freie Mitte. Dort scheitert Hanni zunächst noch an Lössl, doch der zweite Versuch wird von Bruno ins halbleere Tor eingeschoben.

Der offizielle Nachschlag beträgt drei Minuten.

Tooor für RSC Anderlecht, 4:1 durch Łukasz Teodorczyk
Teodorczyk wischt die letzten Zweifel am Heimsieg beiseite! Der Pole taucht nach einer Eckballflanke von der rechten Fahne am zweiten Pfosten auf und setzt sich im Ludtduell gegen zwei Mainzer durch. Er nickt aus gut vier Metern in die linke Ecke.

Für den Schützen des 3:1 kommt Massimo Bruno auf das Feld, der von RB Leipzig ausgeliehen ist.

Hanni springt eine Mallı-Ecke von der linken Fahne an das rechte Knie und bewegt sich von dort an das Aussennetz des eigenen Gehäuses. Beinahe das Eigentor des RSC-Kapitäns.

Die Zeit rennt dem FSV davon. Saint-Étienne führt übrigens auch kurz vor dem Ende noch mit 2:1 in Baku. Ein später Ausgleichstreffer am Kaspischen Meer wäre für Mainz unheimlich viel wert, wenn man schon selbst nicht punkten kann.

Córdoba aus der Drehung! Der Kolumbianer nimmt de Blasis' gefühlvolle Hereingabe aus dem rechten Halbfeld auf der linken Sechzehnerseite klasse herunter und fackelt dann nicht lange mit einem Abschluss. Knapp am Kasten von Rief vorbei.

Der RSC kann den Bundesligisten derzeit vom eigenen Kasten fernhalten, auch wenn im Aufbau immer wieder Fehlpässe passieren. Mit dem Anschlusstor würde Mainz die Hausherren noch einmal richtig verunsichern.

Mit Öztunali ist ein zweiter Mainzer Joker auf der Wiese. Kann der ehemalige Leverkusener mit seiner Schnelligkeit noch einmal frische Impulse in der FSV-Offensive setzen? Nach der Chancenflut kurz nach dem 1:3 hängen die Gäste nun wieder durch.

Teodorczyk fast mit der Entscheidung! Bell lässt sich die Kugel im Abwehrzentrum von Tielemans abnehmen. Der leitet sofort weiter auf den Polen, der frei vor Lössl auftaucht. Teodorczyk schliesst zu nachlässig ab; der dänische Keeper pariert mit dem rechten Fuss.

Anderlecht ist auf einem guten Weg, sich einen echten Matchball zu erarbeiten. Sollte die Führung gegen die Nullfünfer über die Zeit gebracht werden, könnte der Einzug in die K.o.-Phase in drei Wochen in Baku mit einem Sieg gegen Gabala vorzeitig perfekt gemacht werden - unabhängig vom Ergebnis der Partie in Saint-Étienne.

Nach Anderlechts drittem Tor spielen nur noch die Gäste. Sie haben sich auch schon zwei gute Möglichkeiten heausgearbeitet und hätten den zweiten Treffer schon längst verdient. Die 1100 Mainzer Anhänger dürfen noch hoffen.

Gelbe Karte für Stefan Bell (1. FSV Mainz 05)
Der Mainzer Kapitän verliert die Nerven. Er fährt nach einem Luftduell mit Tielemans den rechten Ellenbogen aus. Er hat Glück, dass der Schiedsrichter lediglich die Gelbe Karte zückt.

Córdoba verpasst die hundertprozentige Chance aus drei Metern! Jairo setzt sich auf der linken Strafraumseite klasse gegen Adjei durch und passt flach in den Fünfmeterraum. Der muss der Kolumbianer nur noch den Schlappen hinhalten. Dies tut er zwar auch, schiesst aber Roef direkt in die Arme.

Mallı fast mit dem Anschlusstor! Der türkische Nationalspieler geht nach einer halbhohen Hereingabe von links aus 16 Metern volles Risiko, nimmt mit dem rechten Innenrist direkt ab. Das Spielgerät rauscht knapp über den Querbalken.

Gelbe Karte für Frank Acheampong (RSC Anderlecht)
Der Linksverteidiger macht Donati auf seiner Abwehrseite fest. Für dieses Vergehen wird er mit der zweiten Verwarnung des Abends bestraft. Der schwedische Schiedsrichter zögert in einer durchaus harten Partie ansonsten mit den Karten.

Während bei den Hausherren Doppeltorschütze Stanciu durch Badji ersetzt wird, stellt Gästetrainer Schmidt sein Team durch die Hereinnahme von Jairo für Serdar offensiver auf. Es braucht zwei Treffer in gut 25 Minuten.

Der FSV ist keinen Deut schwächer als die Weiler-Truppe, steht nun aber endgültig mit dem Rücken zur Wand. Ihm droht im vierten Match die erste Niederlage in der Gruppenphase der Europa League. Die Chancen auf das Sechzehntelfinale würden dramatisch sinken.

Tooor für RSC Anderlecht, 3:1 durch Youri Tielemans
Tielemans nimmt Mass und erhöht die königliche Führung! Nach Acheampongs flacher Hereingabe vom linken Flügel schiesst Balogun Mitspieler Donati an. Das Leder rollt im Zentrum vor dem Sechzehner vor die Füsse des umworbenen Youngsters, der mit viel Gefühl und dem rechten Innenrist aus 20 Metern in die rechte Ecke vollendet.

Momentan passiert wenig im Constant-Vanden-Stock-Stadion. Der belgische Vizemeister hat sich in der Defensivabteilung stabilisiert und lässt sich nun nicht mehr von den Rheinhessen locken. Haben die Gäste schon ihre aussichtsreichste Phase hinter sich?

Saint-Étienne hat den Spielstand in Baku komplett gedreht und liegt nun gegen Gabala mit 2:1 vorne. Mainz droht durch die aktuellen Ergebnisse in Gruppe C mit drei Punkten in Rückstand zu geraten. Dies bedeutet, dass es in drei Wochen in Frankreich schon zu einem Endspiel für die Nullfünfer käme.

Der zweifache Torvorbereiter verabschiedet sich nach einer guten Stunde in den Feierabend. Chipciu wird ab sofort durch Capel ersetzt, der am Wochenende in Beveren noch zur Startelf der Violett-Weissen gehörte.

Mainz hat weiterhin einen Gegner vor sich, der alles andere als souverän verteidigt. Seinerseits tut sich die Schmidt-Truppe aber schwer, konstant Druck auszuüben. Sie leisten sich immer wieder Stockfehler, die einen echten Fluss verhindern.

De Blasis scheitert freistehend an Roef! Mallı gelingt im halbrechten Raum der Durchbruch. Er spielt im richtigen Moment quer zum Argentinier, dessen erster Kontakt einen völlig entspannten Abschluss vereitelt. So bleibt er aus 16 Metern am herausgelaufenen Keeper hängen.

Gelbe Karte für Giulio Donati (1. FSV Mainz 05)
Der Rechtsverteidiger beschwert sich, dass die jüngste Chance der Hausherren dadurch ermöglicht wurde, dass Tielemans beim Freistoss von Serdar nicht genügend Abstand hielt und die Ausführung abblocken konnte. Für die bösen Worte an den Referee gibt es die erste Gelbe Karte.

Chipciu prüft Lössl! Nach Stancius Durchsteckpass auf die rechte Sechzehnerseite peilt der Rumäne die kurze Ecke an. Mainz's Keeper reisst die Arme hoch und verhindert damit den dritten Gegentreffer des Bundesligisten.

Weder René Weiler noch Martin Schmidt haben in der Pause personelle Änderungen vorgenommen. Für die Offensivabteilung hat der Gästecoach Jairo und Öztunali in der Hinterhand.

Willkommen zurück zum Wiederbeginn in der Region Brüssel-Hauptstadt! Als der Pausenpfiff hier bereits ertönt war, hat Saint-Étienne in Baku noch den Ausgleichstreffer zum 1:1 erzielen können. Damit rutschen die Rheinhessen in der Live-Tabelle erst einmal auf Rang drei ab und müssten beim RSC unbedingt punkten, um im Kampf um das Weiterkommen nicht in Rückstand zu geraten. Die Aufgabe für den zweiten Durchgang ist also klar: Die Nullfünfer müssen mindestens einmal treffen.

Halbzeitfazit:
In einer fehlerbehafteten Begegnung im Constant-Vanden-Stock-Stadion steht es zwischen dem RSC Anderlecht und dem 1. FSV Mainz 05 nach 45 Minuten 2:1. Die Höhepunkte des ersten Durchgangs spielten sich im ersten Teil ab, in dem sowohl die Königlichen als auch die Rheinhessen einige Chancen zuliessen. Die ersten beiden Treffer wurden durch defensive Patzer ermöglicht: Zunächst erwischt Stanciu Lössl von der rechten Aussenbahn mit einer abgerutschten Flanke auf dem falschen Fuss, dann war de Blasis nach Adjei schwachem Kopfball per Volleyschuss zur Stelle. Nach einer guten halben Stunde übernahm Mainz immer mehr die Kontrolle, ohne sich weitere Möglichkeiten zu erarbeiten. Aus dem Nichts kassierte der FSV kurz vor der Pause den erneuten Rückstand. Stanciu schnürte wieder nach Vorarbeit seines Landsmanns Chipciu einen Doppelpack. Mainz geht mit einer Hypothek in den zweiten Abschnitt, hat aber noch alle Chancen auf einen Punktgewinn. Bis gleich!

Die Nachspielzeit vor dem Kabinengang beträgt eine Minute.

Aus Gästesicht gibt es zumindest eine gute Nachricht vom Kaspischen Meer: Gabala ist soeben gegen Saint-Étienne in Führung gegangen. Damit bliebe man auch im Falle einer Pleite auf Augenhöhe mit den Franzosen.

Der mutmassliche Pausenrückstand des Bundesligisten ist unheimlich unnötig. In den zehn Minuten vorher hatte er das Geschehen eigentlich gut im Griff und war überlegen. Jetzt rennt Mainz erneut einem Rückstand hinterher.

Tooor für RSC Anderlecht, 2:1 durch Nicolae Stanciu
Die verunsicherten Königlichen liegen plötzlich wieder vorne! Nach einer gescheiterten Verlagerung auf die linke Abwehrseite werden die Rheinhessen auf dem falschen Fuss erwischt. Nach Anspiel von Adjei spielt Chipciu flach an die zentrale Sechzehnerkante, wo Stanciu unheimlich viel Platz hat. Er schliesst sehr präzise aus 15 Metern in die flache linke Ecke ab.

Anderlecht tritt hier nicht wie ein selbstbewusster Hausherr auf, der deutlich mehr internationale Erfahrung hat als sein Gast. Ganz im Gegenteil: Die Weiler-Truppe wirkt nervös; die Angst vor einer Pleite ist den Violett-Weissen anzumerken.

Die Nullfünfer verlagern den Mittelpunkt des Geschehens nun weit in die Hälfte des RSC. Die Hausherren können sich aktuell nicht befreien. Noch fehlt der Schmidt-Truppe die Präzision in den Pässen, wenn es in das letzte Felddrittel geht.

Mallı taucht nach einem Steilpass von Gbamin aus dem halblinken Korridor frei vor Roef auf, doch sein unsauberer erster Kontakt führt dazu, dass die Kugel zum belgischen Schlussmann durchrutscht. Am Ende spielt der Aussetzer des Türken keine Rolle: Er stand ohnehin im Abseits.

Brosinski hat sich nach einem Zusammenprall eine leichte Verletzung an der linken Augenhöhle zugezogen. Mit brummendem Kopf wird er kurz ausserhalb des Rasens behandelt, ist aber recht schnell wieder mit von der Partie.

Beide Teams erlauben sich immer noch viele einfache Fehler, aber weitere gute Chancen gibt es in den letzten Minuten nicht mehr. Dass es hier beim Hinspielergebnis bleibt, ist nach den bisherigen Eindrücken der Abwehrreihen dennoch unwahrscheinlich.

Am Kaspischen Meer tut sich Saint-Étienne nach einer guten halben Stunde noch schwer und kommt bisher nicht über ein torloses Unentschieden gegen Gabala hinaus. In der Live-Tabelle rangieren Anderlecht, Mainz und die Franzosen also jeweils mit sechs Punkten auf den ersten drei Plätzen.

Mainz kann den Druck auf die Abwehrabteilung derzeit nicht aufrechterhalten, hat im defensiven Mittelfeld durchaus eigene Probleme. Hin und wieder schaffen es die Hausherren vor die letzte Reihe, sind dann aber recht ungefährlich.

Es gibt nun einige härtere Zweikämpfe, die teilweise die Grenze des Erlaubten überschreiten und folglich zu Unterbrechungen führen. Der schwedische Schiedsrichter muss über die ersten persönlichen Strafen nachdenken.

Die Abwehr des belgischen Vizemeisters bietet der Schmidt-Truppe mittlerweile viele Lücken an. De Blasis Treffer resultierte aus der dritten Topchance für den Bundesligisten. Anderlecht ist heute zweifellos schlagbar.

Tooor für 1. FSV Mainz 05, 1:1 durch Pablo de Blasis
De Blasis nimmt das nächste Geschenk der Violett-Weissen an! Infolge Brosinskis Einwurf von der linken Seitenlinie auf Höhe der Fünferkante verlängert Adjei das Spielgerät mit dem Hinterkopf unfreiwillig auf den Elfmeterpunkt. Von dort nimmt der Argentinier per Volleyschuss direkt ab und trifft in die halbrechte flache Ecke.

Onisiwo bekommt die Ausgleichschance aufgelegt! Mbodj und Deschacht sind sich nach einer Bogenlampe im Zentrum vor dem Strafraum nicht einig. Vom Hinterkopf des Belgiers gerät die Kugel in den Lauf des frischgebackenen Vaters, der aus 15 Metern aber über den Kasten ballert.

Wie im Hinspiel geht also in der ersten Viertelstunde der Gastgeber in Führung. Bisher ist die Partie sehr offen und es hat schon vor dem ersten Treffer gute Chancen auf beiden Seiten gegeben. Wie fällt die Mainzer Antwort aus?

Tooor für RSC Anderlecht, 1:0 durch Nicolae Stanciu
Anderlecht geht in Führung - dank gütiger Hilfe von Lössl! Stanciu rutscht ein Flankenball vom rechten Flügel über den Spann. Dadurch wird er zu einem Abschluss auf die kurze Ecke. Lössl verschätzt sich völlig und kann den Einschlag nicht mehr verhindern.

Córdoba verpasst den linken Pfosten um Zentimeter! Der bullige Gästeangreifer schraubt sich nach Mallıs Eckballflanke von der rechten Fahne aus zentralen acht Metern hoch und nickt auf die lange Ecke. Keeper Roef bleibt wie angewurzelt stehen und hat viel Glück, dass die Kugel nicht im Netz einschlägt.

Mbodj beinahe mit dem Eigentor! Der Senegalese klärt eine Hereingabe von Onisiwo von der rechten Aussenbahn aus gut fünf Metern nur knapp über den Kasten von Roef. Der Innenverteidiger geht unbedrängt ein grosses Risiko ein.

Mit Olivier Deschacht befindet sich übrigens eine echte Vereinslegende in der Startaufstellung der Violett-Weissen. Der Innenverteidiger hat seine erst erstes Pflichtspiel für den RSC im Jahr 2000 absolviert und bestreitet heute seine 566. Partie für den 33-fachen belgischen Meister. Er wird damit Rekordakteur Anderlechts.

Chipciu hat die erste Möglichkeit des Abends! Der Rumäne wird von seinem Landsmann Stanciu aus der eigenen Hälfte steil in den halblinken Korridor geschickt. Er tankt sich in den Sechzehner, trifft durch Bell in Bedrängnis gebracht aus spitzem Winkel aber nur das Aussennetz.

Zweimal tauscht Martin Schmidt nach dem 2:0-Heimsieg gegen Ingolstadt. Leon Balogun und Karim Onisiwo verdrängen Alexander Hack und Jairo in die zweite Reihe des Aufgebots. Während Neuzugang André Ramalho nach Verletzung wieder auf der Bank sitzt, ist Fabian Frei nicht mitgereist.

René Weiler hat im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Beveren drei personelle Änderungen vorgenommen. Anstelle von Bram Nuytinck, Stéphane Badji und Capel (allesamt auf der Bank) starten Olivier Deschacht, Serigne Mbodj und Alexandru Chipciu.

RSC gegen FSV – auf geht's im Constant-Vanden-Stock-Stadion!

Stefan Bell entscheidet die Seitenwahl gegen seinen Kapitänskollegen Sofiane Hanni für sich, so dass die Hausherren anstossen werden.

Die 22 Hauptdarsteller betreten den Rasen. Bei gut 7° C sind die Ränge nur zur Hälfte gefüllt. Gut 1100 Mainzer Anhänger haben die Reise nach Belgien angetreten.

Bleibt Mainz auch im vierten EL-Spiel ungeschlagen oder geraten die Rheinhessen durch ihre erste Niederlage auf europäischem Parkett in Rückstand im Rennen um den Einzug in das Sechzehntelfinale? Freuen wir uns auf einen spannenden Schlagabtausch in der Gruppe C!

Andreas Ekberg wurde von der UEFA als hauptverantwortlicher Schiedsrichter des belgisch-deutschen Kräftemessens ausgewählt. Der 31-jährige Schwede ist im aussersportlichen Beruf Polizist in Malmö und ist im Sommer 2009 in die heimische Eliteklasse Allsvenskan aufgestiegen. Seit 2013 steht er auf der FIFA-Liste, wird bei seinem fünften Einsatz in der Gruppenphase der Europa League von den Assistenten Magnus Sjöblom und Mehmet Culum unterstützt. Vierter Offizieller ist Fredrik Nilsson. Als Torrichter verdingen sich Bojan Pandžić und Kristoffer Karlsson.

"Wir leben von unserem Offensivspiel. Der Weg nach vorne ist unser Weg. Die Spieler wissen, um was es hier geht. Wir wollen auf Sieg spielen", zeigte sich der Coach der Nullfünfer selbstbewusst bei der gestrigen Pressekonferenz. Den Optimismus, bei einem erfahrenen europäischen Verein alle drei Punkte einfahren zu können, zieht der Schweizer sicherlich aus der dominanten Leistung vor 14 Tagen. Die Bilanz aus der Bundesliga spricht zudem für einen erfolgreichen Abend: Auswärts ist die Ausbeute mit sieben Punkten genauso gross wie die aus den Heimpartien.

Für die Mannschaft von Trainer Martin Schmidt stehen in der „Rückrunde“ der Gruppenphase der zunächst zwei schwierige Matches in der Fremde bei den beiden Konkurrenten um den Einzug in die K.o.-Phase an, bevor sie zum Abschluss die Pflichtaufgabe Gabala vor eigenem Publikum bewältigt werden muss. Unabhängig vom Ausgang kann schon jetzt konstatiert werden, dass sich die Rheinhessen in der ersten Saison in der Gruppenphase der Europa League schnell zurechtgefunden haben; immerhin sind sie nach 270 Minuten noch ungeschlagen.

Die seit dieser Saison vom vorherigen Nürnberger Trainer René Weiler betreuten Königlichen gerieten im Hinspiel in der Opel Arena schon nach zehn Minuten durch einen Strafstosstreffer in Rückstand und waren im gesamten ersten Durchgang deutlich unterlegen. Auch nach dem Seitenwechsel erarbeitete sich der RSC nur wenige Abschlüsse, konnte jedoch in Person von Łukasz Teodorczyk das etwas schmeichelhafte Ausgleichstor erzielen (65.). Für eine recht auswärtsschwache Truppe ein sehr ordentliches Ergebnis im Kampf um das Weiterkommen.

Die Violett-Weissen, die den Vorgängerwettbewerb UEFA-Pokal 1983 gewinnen konnten, sind mit 33 Titeln belgischer Rekordmeister, konnten den Trophäenschrank aber in den letzten beiden Spielzeiten nicht mehr mit neuem Inhalt füllen. Gent und Brügge waren in 2014/2015 und 2015/2016 in der Endabrechnung einen Tick besser und auch im nationalen Cup-Wettbewerb gibt es schon seit acht Jahren keinen Grund mehr zur Freude. Nach zwei Auswärtspleiten in Serie liegt man derzeit drei Zähler hinter Tabellenführer SV Zulte Waregem.

Der Royal Sporting Club vertritt die belgische Jupiler Pro League seit 2009 durchgehend in den Gruppenphasen der UEFA-Wettbewerbe, schaffte es von 2012 bis 2014 sogar dreimal hintereinander in die Champions League. Wegen dieser Erfahrenheit ist man als leichter Favorit in die Gruppe C gestartet, auch wenn das Ausscheiden in der 3. Qualifikationsrunde zur Königsklasse gegen den FK Rostov schon darauf hingedeutet hatte, dass Anderlecht auch gegen internationale eher unbekannte Klubs Probleme hat.

In der Gruppe C hat sich nach den ersten drei Runden eine interessante Konstellation ergeben. Anderlecht, Mainz und Saint-Étienne haben ihre Partien gegen Gabala gewonnen und untereinander Unentschieden gespielt. So haben sie jeweils fünf Punkte und machen die beiden Startplätze im Sechzehntelfinale unter sich aus. Da der belgische Vizemeister mit zwei Toren Vorsprung gegen den Vertreter Aserbaidschans gewann, grüsst er momentan von oben. Ein Vorteil für den Bundesligisten könnte sein, dass die beiden Konkurrenten noch an das Kaspische Meer reisen müssen.