Das war es so weit von diesem Spiel. Danke für die Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal!

Lange grämen kann sich Lugano nicht, bereits am Sonntag empfängt man den FC Basel zu einem wichtigen Spiel in der Liga, kämpft man dort doch noch immer gegen den Abstieg. International geht es für Lugano am 28.11 gegen Kopenhagen weiter, es wird das Spiel der letzten Chance.

Schade! Anders kann man dieses Spiel aus Schweizer Sicht nicht kommentieren. Lugano war über 90 Minuten gesehen klar besser, aktiver und hätte diesen Sieg mehr als verdient gehabt. Neben eigenem Unvermögen kommt in der 2. Halbzeit auch noch Pech dazu, als ein wohl reguläres Tor in der 60. Minute wegen Offsides aberkannt worden war. So steht Lugano in dieser Gruppe weiter mit dem Rücken zur Wand, müsste die ausstehenden Partien gegen Kopenhagen und Kiew gewinnen, um international zu überwintern.

Nein. Gerndt wird im Offside angespielt und der Ball ist weg. So bleibt es hier beim 0:0.

Die letzte Minute läuft. Lugano hat den Ball, kommen sich nochmals zu einer Chance?

Am Ursprung eines Konters legt Molins Lavanchy. Nachdem Aratore in der schwedischen Defensive stecken bleibt, wird der Uruguayer noch verwarnt.

Der Österreicher muss einen Konter unterbinden und sieht ebenfalls noch die Gelb. Es läuft die erste von vier Nachspielminuten.

Nach einer Ecke wird es dann richtig gefährlich, kommt ein flacher Ball doch am ersten Verteidiger vorbei. Weil Yao aber vor einem blauen zur Stelle ist, bleibt es beim 0:0.

Malmö hat sich plötzlich entschieden, hier auf Sieg spielen zu wollen und packt die Brechstange aus. Dies sorgt für einen offenen Schlagabtausch in der Schlussphase.

Maric verpasst einen weiten Ball, weshalb Yao unter starken Druck gerät. Rieks setzt dabei aber zu ungestüm nach, verursacht ein Foulspiel. Dies versetzt Traustasson in Rage und so holt sich dieser die nächste Karte ab.

Kann sich Lugano noch für diese gute Leistung belohnen? Die letzten fünf Minuten der regulären Spielzeit sind nun angebrochen.

Dahlin dieser verfluchte Teufelskerl ist wieder zur Stelle! Aratore macht alles richtig, ist von der Malmö-Defensive nicht zu stoppen. Im Strafraum findet er die Lücke durch zahlreiche Beine, sein Flachschuss würde ins linke Eck passen, wäre da nicht der schwedische Schlussmann.

Spannende Massnahme von Jacobacci: Er nimmt Stürmer Holender raus und bringt Mittelfeldmann Sandi Lovric. Das heisst wohl, dass Carlinhos für die Schlussminuten ins Zentrum geht und Lovric seine Rolle als "offensiver Mittelfeldspieler" übernimmt.

Molins tankt sich im Strafraum an die Grundlinie durch, wird dabei von Daprela ein wenig an der Schulter gepackt. Kurz bevor Molins dann raus gedribbelt wäre, geht er zu Boden. Der Schiedsrichter winkt jedoch ab und lässt zurecht weiter laufen.

Solange Lugano sich hier aber nicht für eine starke Leistung belohnt, sind das alles theoretische Gedankenspiele. Malmö gelingt es nun nämlich besser, für Entlastung zu sorgen.

Im anderen Spiel dieser Gruppe hat Kiew übrigens ausgeglichen. Sollte Lugano hier also noch der hochverdiente Siegtreffer gelingen, die Gruppe wäre wieder komplett offen. Hätten Lugano und Malmö doch je vier, Kiew und Kopenhagen je sechs Punkte.

Der Chancenwucher geht weiter. Wunderschön senkt sich die Flanke Aratores auf den zweiten Pfosten. Dort wird Carlinhos Junior vor seinem Kopfball geschickt gestossen und köpft deutlich darüber.

Bis auf die Physis haben die Schweden hier nicht mehr viel entgegen zu setzen. Innocent sieht, nachdem er im Luftkampf den Ellbogen eingesetzt hat, die nächste gelbe Karte.

Lugano lässt das nächste Ding liegen. Aratore tänzelt dem Strafraumrand entland, visiert das rechte obere Eck an. Sein Schlenzer fliegt aber Zentimeter übers Lattenkreuz. Schade!

Lugano hätte die Führung hier längst verdient. Holender wird hier klasse von Gerndt, der einen hohen Ball runter holen und sich drehen kann, in die Gasse lanciert. Der Ungare will flach einschieben, hat seine Rechnung aber ohne Dahlin gemacht, der schnell unten ist und das überfällige 1:0 weiterhin verwehrt.

Wieder schlägt Custodio den Ball aus dem Halbfeld in die gefährliche Zone. Dieses Mal ist es Carlinhos, der aus idealer Position zum Kopfball kommt, diesen aber genau in die Mitte zieht. Dort steht, oh Wunder, Jonas Dahlin und hält sicher fest.

Da steht Bachirou seinem Gegenspieler auf den Fuss und die nächste Karte ist fällig.

Nach einem Freistoss aus dem Halbfeld liegt der Ball zwar im Netz, die Unparteiischen haben das Spiel aber bereits unterbrochen, haben ein Abseits gesehen. Aber Vecsei, der hinten vergessen geht und das Leder mit einem langen Bein in die Ecke legen kann, steht wohl nicht im Abseits. Die Frage ist, ob Maric, der knapp unten durch fliegt, aktiv ins Spiel eingegriffen hat. Auf jeden Fall eine Entscheidung, die für Diskussionen sorgen kann.

Mattia Bottani verlässt etwas überraschend bereits den Platz. Für ihn kommt Alexander Gerndt.

Erstmals ist Malmö in der Vorwärtsbewegung, Berget hat viel freien Raum vor sich, legt sich das Leder aber zu weit vor und Maric sticht aus der Viererkette raus, grätscht den Gegner schön ab.

Diesem Konter war ein Ballverlust von Behrang Safari vorhergegangen. Dieser hält sich nach dem Zweikampf mit Lavanchy die Schulter, spielt vorerst aber weiter.

Da macht Lugano zu wenig draus. Nach einer Überzahlsituation agieren Aratore und Holender zu wenig zielstrebig. Am Ende kann Holender nur noch bedrängt abschliessen und Dalin vor keine wirklichen Probleme stellen.

Das Spiel geht weiter.

Die Geschichte dieser ersten Halbzeit ist schnell erzählt: Lugano begann mutig, stand hoch und erspielte sich in den ersten 15 Minuten zwei klare Torchancen, hätte sich die Führung daher auch verdient gehabt. Die Schweden stellten sich mit zunehmender Dauer aber besser auf das Heimteam ein und liessen in der Folge kaum etwas zu, erspielte sich selbst aber auch keine wirkliche Möglichkeit. Es lässt sich also sagen, dass Lugano dem 1:0 zwar näher ist, aber nochmals zulegen muss, um dieses auch wirklich erzielen zu können. Ob dies gelingt, sehen wir nach der Pause.

So geht es im Kybunpark mit einem 0:0 in die Pause. Lugano hat also noch alle Chancen, den ersten Sieg in dieser Europa-League-Saison einzufahren.

Kurz vor der Pause kommt Lugano mit Tempo über die linke Seite. Hinten im Strafraum geht Carlinhos etwas vergessen, die Flanke fliegt allerdings über den wirbligen Brasilianer hinweg, sodass die schwedische Defensive Zeit hat, sich zu verschieben und den Schussversuch zu blockieren.

Diese Karte war sowas von überfällig. Nielsen, der bereits nach 15 Minuten einen Konter hart unterbunden hatte, legt wieder Bottani, wieder hart und gar etwas von hinten. Da gibt es keine zwei Meinungen.

Behrang Safari, den man aus Basler Zeiten in der Schweiz noch gut kennt, kann der Grundlinie entlang in den Strafraum zieht. Luganos Defensive agiert viel zu passiv, kann auch den Rückpass nicht im ersten Versuch klären, kommt in dieser Szene aber mit einem blauen Auge davon.

Routinier Rosenberg hat 25 Meter vor dem Tor etwas Zeit und zieht einfach mal ab. Sein Versuch geht aber gut zwei Meter am linken Pfosten vorbei, ist dazu zu langsam geschossen, als das man hier von "Torgefahr" spreche könnte.

Aus diesem Ballgewinn entsteht dann die erste Halbchance seit langem. Nach einem Seitenwechsel schlägt Carlinhos fünf Meter vor der Grundlinie eine scharfe Flanke zur Mitte. Holender scheint am zweiten Pfosten bereit, um einzuköpfen, Bengtsson kann aber gerade noch rechtzeitig per Kopf klären.

Custodio versucht Bottani mit einem hohen Ball zu lancieren, dieser kann das Leder zwar nicht kontrollieren, läuft nach dem Rückpass aber konsequent nach und zwingt Torhüter Dalin zu einem Befreiungsschlag ins Seitenaus.

Mittlerweile ist das Spiel zu einem Mittelfeld-Geplänkel verkommen. Bis auf Fehlpässe, beim Versuch in die Tiefe zu spielen und dem einen oder anderen Abseits- oder Foulpfiff gibt es im Kybunpark derzeit nichts zu sehen.

Malmö-Coach Uwe Rösler nimmt bereits einen ersten Wechsel vor. Oscar Lewicki hält sich bei seiner Auswechslung am Oberschenkel und muss daher wohl verletzungsbedingt durch Bonke Innocent ersetzt werden.

Nach einer durchaus munteren Startphase sind Chancen derzeit Mangelware. Beiden Teams fehlt im letzten Drittel ein wenig die Kreativität, um sich durchzuspielen. So ist das Spiel von vielen stehenden Bällen geprägt.

Oscar Lewicki ist der nächste Schwede, der hier eine Grätsche an der Grenze zum Erlaubten auspackt, Schiedsrichter Kruashvilli lässt die Karten aber weiterhin stecken.

Hartes Foulspiel gegen Bottani. Von hinten grätscht ihn Nielsen hier um, kommt aber um eine Karte herum.

Nach etwas mehr als einer Viertelstunde kann aus Lugano-Sicht ein durchaus positives Zwischenfazit gezogen werden. Man ist gut im Spiel, gewinnt die meisten Zweikämpfe und in der Offensive die gefährlichere Mannschaft. Wenn jetzt mal noch Zählbares herausschauen würde, könnte fast von einem perfekten Start die Rede sein.

Rechtsverteidiger Yao kann sich nach einem fatalen Fehlpass zur Mitte bei Teamkollege Vecsei bedanken, der den Gegenspieler sogleich abgrätschen und die Chance im Keim ersticken kann. Die nachfolgende Ecke bringt keine Gefahr, weil Baumann stark rauskommt und mit der Faust zur Stelle ist.

Und gleich die nächste Möglichkeit! Nach einem gefühlvollen Flankenball geht Holender hinten im Strafraum vergessen und zieht mutig ab. Sein Halbvolley zischt aber flach am weiten Pfosten vorbei.

Beinahe die Führung für den FC Lugano. Nach einem schönen Doppelpass bricht Bottani durch, schafft es dann aber nicht den Ball am herausstürzenden Keeper vorbei zu spitzeln.

Nach eine Ecke wird es erstmals gefährlich im Strafraum Luganos. Weil aber Bengtsson seinen Kopfball aus rund sieben Metern an die Hand eines Mitspielers setzt, verhindert ein Pfiff Schlimmeres.

Aus Schweden ist übrigens eine beachtliche Truppe an Fans mitgereist und sorgt im ansonsten karg besetzten Kybunpark für einen Farbtupfer.

Das Spiel läuft. Lugano agiert in der ersten Halbzeit von Links nach Rechts.

Die Mannschaften sind ins Stadion eingelaufen. Es geht jeden Moment los.

Malmö hat seine vergangenen drei Spiele wettbewerbsübergreifend alle gewonnen. Nach dem Sieg über die Luganesi Ende Oktober folgten noch zwei Siege in der heimischen Allsvenskan, die dem Kalenderjahr folgt und am letzten Wochenende schon den finalen Spieltag sah. Trotz eines 5:0-Sieges über Örebro konnte Malmö nicht Meister werden und beendete die Saison als Zweiter. Den Titel sicherte sich Djurgåden mit einem 2:2. Im nächsten Jahr wird Malmö wieder in der Europa League-Qualifikation antreten.

Zumindest der erste Auftritt unter dem neuen Trainer lässt die Hoffnung zu, dass es heute positiv enden könnte. Maurizio Jacobacci wurde letzte Woche als neuer Chef beim FC Lugano vorgestellt und konnte bei seinem Einsatz gleich einen 2:1-Sieg in Luzern feiern. Vielleicht gelingt es dem Trainer ja auch sogleich, für den ersten Sieg in dieser Europa-Kampagne zu sorgen. Es wäre den Tessinern, die auch heute wieder ein "Heimspiel" vor fast leeren Rängen im Kybunpark in St.Gallen austragen müssen, zu gönnen.

Doch selbst wenn die Tessiner nicht weiterkommen würden, ist die Schweiz froh um jeden zusätzlichen Punkt, der noch gesammelt wird. Wegen schwachen Auftritten in den letzten Jahren ist man in der Fünfjahreswertung nämlich bis auf den 20. Platz durchgereicht worden. Für eine Liga, die vor ein paar Jahren noch an 12. Stelle stand, ein brutaler Absturz. Dennoch konnte in dieser Gruppenphase ein wenig Boden gut gemacht werden, was aber vorallem an YB und Basel liegt. Es wäre deshalb wichtig, wenn auch Lugano seinen Beitrag dazu leisten könnte und der Schweiz ein paar Punkte besorgen würde.

Mit einem Punkt aus den ersten drei Spielen steht der FC Lugano am Ende einer ausgeglichenen Gruppe. Soll der Traum von der K.O.-Phase weiterleben, braucht es deshalb drei Punkte für die Tessiner. Damit würde man sich zumindest wieder ins Spiel bringen, würde man doch mit dem heutigen Gegner gleichziehen und auf mindestens zwei Punkte (je nach Resultat auch einen Punkt) an Kiew oder Kopenhagen heranrücken. Realistisch muss aber auch gesagt sein, dass Lugano wohl sieben Punkte bräuchte, um noch in den Sechzehntelfinal einziehen zu können.

Guten Abend und herzlich Willkommen zum Spiel des FC Lugano gegen den Malmöö FF am 4. Spieltag der Europa League Gruppenphase.