Fazit:
Es bleibt ganz spannend an der Tabellenspitze der Deutschen Eishockey Liga. Durch den 3:2-Erfolg von Red Bull München gegen Spitzenreiter Nürnberg Ice Tigers schiebt sich alles noch enger zusammen. In der Summe hatten sich die Männer aus der bayrischen Landeshauptstadt den Extrapunkt verdient. Über weite Strecken verzeichnete der Meister die etwas grösseren Spielanteile. In einer intensiven Begegnung, in der vor allem die neutrale Zone extrem umkämpft war, agierten die Gäste allerdings auf Augenhöhe. Daher nehmen die Franken auch völlig zurecht immerhin einen Zähler mit nach Nürnberg. Der Gegentreffer in allerletzter Sekunde schmerzte aber natürlich. Die Tabellenführung bleibt dem Team von Rob Wilson jedoch über den Jahreswechsel erhalten.

Tor für den EHC Red Bull München, 3:2 durch Brooks Macek
Welch furioses Ende! Nürnbergs Milan Jurčina will die Scheibe befreiend aus dem eigenen Drittel schlagen, kommt aber an einem Linesmen nicht vorbei. So bleibt das Spielgerät in der Zone. Der Punk landet im linken Bullykreis bei Brooks Macek. Der muss schiessen und tut das. Anderthalb Sekunden vor Schluss zischt das Ding durch die Schoner von Niklas Treutle und schlägt unten im langen Eck ein. Das 17. Saisontor des Stürmers bringt den Roten Bullen den Sieg.

Die Schlussminute verrinnt wie im Flug, doch die Gastgeber bekommen ihre Chancen. Die Scheibe trudelt durch den Torraum - hinter dem Rücken von Niklas Treutle. Für Michael Wolf ist dann der Winkel zu spitz.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Tom Gilbert (Nürnberg Ice Tigers)
Jon Matsumoto fährt den Konter, schirmt die Scheibe sehr gut gegen Tom Gilbert ab. Dieser weiss sich nur mit einem Stockschlag zu helfen und kassiert zwei Minuten. Die Roten Bullen hätten da gern einen Penalty - den gibt es nicht. 1:18 Minuten noch auf der Uhr!

In jedem Fall verläuft das Geschehen in der Verlängerung völlig offen. Es ist überhaupt nicht abzusehen, zu welcher Seite das Pendel letztlich ausschlagen wird.

Es gibt Platz auf dem Eis, beiden Seiten bieten sich Möglichkeiten. Doch es fehlt jeweils der konsequente Abschluss bzw. das saubere Ausspielen der Situationen.

Bei der nächsten Unterbrechung wird das Personal neu sortiert. Jetzt stehen jeweils nur noch drei Feldspieler auf dem Eis.

Jetzt kehrt Tom Gilbert von der Strafbank zurück und wird sofort auf die Reise geschickt. Allein vor dem Tor scheitert dieser an David Leggio.

Die Overtime beginnt mit Vier gegen Drei zugunsten der Münchener - eine gute Minute noch.

Drittelfazit:
Die Punkte werden also geteilt. Und das haben sich auch die Ice Tigers verdient – auch wenn Red Bull München insgesamt etwas mehr vom Spiel hatte.

Eigentlich könnten die Gastgeber jetzt etwas riskieren, denn ein Unterzahltor ist den Nürnbergern in dieser Saison noch gar nicht gelungen. Doch jetzt klappt das beinahe. John Mitchell zieht über den rechten Bullykreis zum Tor. Brett Festerling setzt nach. David Leggio rettet die Roten Bullen in die Overtime.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Tom Gilbert (Nürnberg Ice Tigers)
Eine knappe Minute vor der Sirene stellt Tom Gilbert seinen Stock zwischen die Beine von Patrick Hager und bringt die Ice Tigers noch einmal in Unterzahl. Schlechter Moment für eine Strafe, die sich ja bis in die Verlängerung ziehen würde.

Beide Mannschaften meiden nun das ganz grosse Risiko. Dennoch bleibt München das aktivere Team.

Ein Nürnberger Powerplay findet allerdings nicht statt. Auch Yannic Seidenberg kehrt zurück. Somit sind beide Mannschaften komplett.

Jetzt kehrt Brett Festerling aus der Kühlbox zurück. Gut eine halbe Minute geniessen die Gäste nun Überzahl.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Yannic Seidenberg (EHC Red Bull München)
Im Anschluss an den Konter setzt David Steckel nach und wird von Yannic Seidenberg von den Beinen geholt. Damit geht es Vier gegen Vier weiter.

In Unterzahl fährt Patrick Reimer den Konter. Der Stürmer feuert aus dem rechten Bullykreis. David Leggio steht stabil und blockt ab.

Noch immer dürfen die Roten Bullen mehr als drei Minuten in Überzahl agieren. Eine komplette Wendung des Spiels ist also nach wie vor im Powerplay möglich.

Tor für den EHC Red Bull München, 2:2 durch Yannic Seidenberg
Schnell gelangen die Gastgeber zum Erfolg. Nach einem Querpass von Derek Joslin holt Yannic Seidenberg mächtig zum Schlagschuss aus und jagt die Scheibe zu seinem siebten Saisontreffer unhaltbar in den Winkel.

Doppelte kleine Strafe (2 + 2 Minuten) für Brett Festerling (Nürnberg Ice Tigers)
Brett Festerling trifft Patrick Hager unabsichtlich mit seinem hohen Stock im Gesicht und wird dafür doppelt bestraft. Knapp anderthalb Minuten doppelte Überzahl für München!

Kleine Strafe (2 Minuten) für Yasin Ehliz (Nürnberg Ice Tigers)
Mads Christensen checkt Yasin Ehliz in die Bande. Das lässt sich dieser nicht gefallen, reagiert mit einer rechten Gerade aber unangemessen. Dafür geht er wegen übertriebener Härte runter.

Langsam müssen sich die Männer von Don Jackson etwas einfallen lassen, denn die Minuten verrinnen. Mehr Druck sollte her, die Scheiben müssen zum Tor.

Jetzt kommt Markus Lauridsen an der blauen Linie frei zum Schuss. Diesmal nehmen die Teamkollegen Niklas Treutle die Arbeit ab. Patrick Reimer blockt für seinen Goalie.

Nürnberg greift an. Marcus Weber bedient Yasin Ehliz. Dessen Schuss wird eine Beute von David Leggio.

Jerome Flaake fährt hinten ums Tor herum, gelangt allerdings nicht klar zum Abschluss. Dann rauscht Mads Christensen heran und scheitert an Niklas Treutle.

Auch harte Checks werden fleissig ausgeteilt. Keith Aulie räumt Petr Pohl ab. Alles fair - weiter geht's!

Es bleibt dabei. Das Nürnberger Überzahlspiel ist über die Massen harmlos. Erneut bleiben die Franken mit einem Mann mehr erfolglos. Jerome Flaake kehrt aufs Eis zurück.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Yasin Ehliz (Nürnberg Ice Tigers)
Yasin Ehliz hakt seinerseits anschliessend gegen Michael Wolf. Dafür gehen beide zwei Minuten runter.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Michael Wolf (EHC Red Bull München)
In Unterzahl macht sich Michael Wolf zum Konter auf den Weg. Im Zweikampf mit Yasin Ehliz hält der Angreifer den Gegenspieler.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Jerome Flaake (EHC Red Bull München)
Jerome Flaake behindert in der neutralen Zone Patrick Köppchen in unangemessen intensiver Form und landet daher auf der Strafbank.

Dann dürfen die Gäste ihre Reihen wieder auffüllen. Teamkollege Patrick Buzas sitzt aber nach wie vor seine zehn persönlichen Minuten ab. Auf der Gegenseite wird Daryl Boyle heute nicht mehr aufs Eis zurückkehren. Nach dem Kopftreffer im Mittelabschnitt befürchtet man nicht ganz unberechtigt eine Gehirnerschütterung.

Kurzzeitig wirkt Nürnberg hinten unsortiert. Mads Christensen feuert aus dem hohen Slot. Niklas Treutle bekommt rechtzeitig die Schoner aufs Eis und wehrt ab.

Jason Jaffray bekommt die erste gute Chance, bleibt aber erfolglos.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Patrick Köppchen (Nürnberg Ice Tigers)
Furios legen die Gastgeber los. Patrick Hager bricht in der Mitte durch. Patrick Köppchen versucht, Unheil zu verhindern und hakt mit dem Stock. Damit fängt sich der Verteidiger zwei Strafminuten ein.

Drittelfazit:
In einem taktisch geprägten Kampf auf Biegen und Brechen blieben Grosschancen weiterhin Mangelware. Beide Abwehrreihen arbeiteten auch im Mittelabschnitt knallhart und bekamen stets tatkräftige Unterstützung der übrigen Spieler auf dem Eis – Defensivarbeit als gesamtmannschaftliches Projekt. Selbst die nun häufigeren Strafzeiten, die auf die intensiven Zweikämpfe zurückzuführen sind, änderten nichts an der Chancenarmut. Dennoch fiel auch im zweiten Drittel ein Tor, womit die Nürnberg Ice Tigers mit einer 2:1-Führung in den Schlussabschnitt gehen werden.

Disziplinarstrafe (10 Minuten) für Patrick Buzas (Nürnberg Ice Tigers)
Unmittelbar im Abschluss an das Tor fängt sich Patrick Buzas wegen einiger beleidigender Worte gegenüber einem Münchner Spieler persönliche zehn Strafminuten ein.

Tor für die Nürnberg Ice Tigers, 1:2 durch Brett Festerling
Im rechten Bullykreis behält Patrick Buzas die Übersicht, passt hinüber zu Brett Festerling. Der nimmt ganz genau Mass und setzt seinen Handgelenkschuss ins rechte Eck. Unterstützung bietet dabei Oliver Mebus, der David Leggio vor dem Tor die Sicht nimmt. Für den Kanadier ist es der zweite Saisontreffer.

Nürnberg hält sich im Powerplay vornehmlich in der Angriffszone auf. Doch wiederholt fehlt der durchschlagskräftige Abschluss. So überstehen die Münchener auch diese Strafzeit schadlos.

Letztlich erhebt sich Daryl Boyle aus eigener Kraft und bewegt sich auf eigenen Füssen zur Bank. In der Tat scheint nichts ernsthaft verletzt zu sein. Es gibt einen neuen Helm und dann geht es weiter.

Dane Fox schiesst vom rechten Bullykreis. Der Schlagschuss trifft Daryl Boyle aus wenigen Metern Entfernung. Dieser dreht den Kopf gerade noch weg, womit ihn der Helm weitgehend schützt. Dennoch geht Boyle zu Boden und das Spiel wird unterbrochen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Yannic Seidenberg (EHC Red Bull München)
Nun wird Yannic Seidenberg eine Behinderung angelastet. Erneut geraten die Gastgeber in Unterzahl.

Daryl Boyle feuert rechts von der blauen Linie. Niklas Treutle pariert dem dem Schoner. Eine Nachschussmöglichkeit ergibt sich nicht.

Gut lassen die Gäste die Scheibe laufen. Es fehlt jedoch der klare Abschluss. Und dann dürfen die Roten Bullen ihre Reihen wieder komplettieren.

In Unterzahl ist der Meister gefährlich. Kein DEL-Team erzielte mehr Shorthander als die sechs der Münchener. Jetzt aber sind erst einmal die Franken am Zug.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Daryl Boyle (EHC Red Bull München)
Die Strafzeiten häufen sich. Daryl Boyle stellt Patrick Reimer ein Bein und wird für zwei Minuten zum Zuschauer.

Das Nürnberger Powerplay gestaltete sich - wie über die gesamte Saison - nicht sonderlich durchschlagskräftig. Das überstehen die Roten Bullen ohne Mühe.

Jetzt kehrt Oliver Mebus aufs Eis zurück. Damit geniessen die Ice Tigers etwa eine dreiviertel Minute Überzahl.

Grosschance für Wolf! Michael Wolf schiesst aus dem rechten Bullykreis. Das Hartgummi knallt gegen das Torgestänge.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Brooks Macek (EHC Red Bull München)
Die Münchner Überzahl endet mit einem Beinstellen von Brooks Macek gegen John Mitchell. Weiter geht es mit Vier gegen Vier.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Oliver Mebus (Nürnberg Ice Tigers)
Wegen eines Stockchecks gegen Steve Pinizzotto verabschiedet sich Oliver Mebus vorübergehend auf die Strafbank.

Nach einem Scheibenverlust von Patrick Hager bricht John Mitchell in der Mitte durch. Da bietet sich plötzlich so viel Platz. Der Angreifer setzt das Hartgummi knapp übers Tor.

Fortan herrscht Chancenarmut. Die Zweikämpfe werden jetzt wieder besonders intensiv geführt. Es wird kein Zentimeter Eis freiwillig preisgegeben.

Philippe Dupuis führt die Scheibe links im Angriffsdrittel und passt diagonal auf Brandon Segal. Dieser taucht in aussichtsreicher Position auf, trifft den Puck aber nicht.

John Mitchell macht sich auf den Weg, fährt allein einen Konter. Der Abschluss mit der Rückhand ist nicht gut genug. David Leggio pariert. Etwa 20 Sekunden später dürfen die Gäste ihre Reihen wieder auffüllen.

Vom rechten Bullykreis passt Mads Christensen steil auf Jon Matsumoto. Münchens Torschütze scheitert aus spitzen Winkel und kurzer Distanz mit zwei Versuchen an Niklas Treutle.

Die Gastgeber beginnen den Mittelabschnitt in Überzahl. 1:53 Minuten muss David Steckel noch in der Kühlbox verbringen.

Erneut ist etwas mit dem Eis nicht in Ordnung, womit sich der Beginn des zweiten Drittels um einige Minuten verzögert. An der Bande hinter einem der Tore ist ein grosses Stück Eis raus gebrochen.

Drittelfazit:
Beim "Hockey Halleluja" in München ging es bislang intensiv zur Sache. Zweikämpfe bestimmten die Szenerie. Zwei defensiv sehr konzentriert und konsequent arbeitende Mannschaften liessen wenige Räume und damit kaum Torchancen zu. Dennoch fielen zwei Treffer. Die Roten Bullen hatten optisch etwas mehr vom Spiel und gingen folgerichtig in Führung. Doch die Antwort der Ice Tigers liess nicht lange auf sich warten. In der Summe geht das Remis für den Moment in Ordnung, die Spannung bleibt erhalten.

Kleine Strafe (2 Minuten) für David Steckel (Nürnberg Ice Tigers)
Wegen Beinstellens gegen Markus Lauridsen findet sich David Steckel auf der Strafbank wieder. Das anschliessende Techtelmechtel zwischen Keith Aulie und Steckel bleibt ohne Folgen. Sieben Sekunden noch auf der Uhr!

Jerome Flaake probiert sich aus ungünstigem Winkel. So lässt sich Niklas Treutle nicht überwinden. Dank freier Sicht wehrt Nürnbergs Goalie ab.

Rechts an der blauen Linie möchte Taylor Aronson die Scheibe spielen. Dabei geht der Schläger zu Bruch. Der Amerikaner muss aber gleich nach hinten arbeiten, sieht sich dem Münchener Maximilian Kastner gegenüber. Mit erstaunlichem fussballerischen Geschickt bereinigt Aronson die Situation.

Nach einer Ablage von Philippe Dupuis zieht Brandon Segal aus halblinker Position ab. Den mächtigen Schlagschuss pariert David Leggio sicher.

Die Bullen bleiben am Drücker, ohne sich weitere hochkarätige Chancen erarbeiten zu können.

Nun möchte München zurückschlagen. Steve Pinizzotto feuert von der blauen Linie. Niklas Treutle macht die Scheibe fest.

Exakt 38 Sekunden benötigten die Ice Tigers für ihre prompte Reaktion auf die Münchner Führung. Damit ist alles wieder offen in der Olympiahalle. Und weiterhin haben die Fans beider Lager ihren Spass.

Tor für die Nürnberg Ice Tigers, 1:1 durch Taylor Aronson
Aus dem hohen Slot bringt John Mitchell den Puck zum Tor. Das Spielgerät landet am rechten Pfosten und ist anschliessend frei. David Leggio ist völlig orientierungslos. Taylor Aronson reagiert am schnellsten und stochert das Hartgummi über die Linie. Die Unparteiischen gehen zum Videobeweis, der die Rechtmässigkeit des Treffers bestätigt. An seinem 26. Geburtstag erzielt der US-Amerikaner seinen sechsten Saisontreffer. Das ist einen doppelten Glückwunsch wert.

Tor für den EHC Red Bull München, 1:0 durch Jon Matsumoto
In Überzahl kommen die Roten Bullen zum Erfolg. Links von der blauen Linie passt Brooks Macek steil nach vorn zu Keith Aucoin. Dieser spielt die Scheibe fast parallel zur Torlinie auf die andere Seite. Dort lauert Jon Matsumoto und befördert den Puck direkt ins Tor zu seinem neunten Saisontreffer.

Kleine Strafe (2 Minuten) für John Mitchell (Nürnberg Ice Tigers)
Jetzt werden die zwei Minuten verhängt. Mit seinem Stock schlägt John Mitchell Patrick Hager das Arbeitsgerät aus der Hand. Das setzt die erste Strafzeit dieser Begegnung.

Strafe angezeigt gegen Nürnberg! David Leggio eilt vom Eis, ein sechster Münchner Feldspieler kommt.

Von der blauen Linie setzt Patrick Köppchen zum Schlagschuss an. Im Anschluss packt David Leggio den Fanghandschuh aufs Hartgummi und nimmt Druck aus der Szene.

Nun tragen die Nürnberger einen ersten guten Angriff vor. Philippe Dupuis zieht über links zur Mitte. Mit einer geschmeidigen Bewegung verschafft sich der Stürmer Freiraum, scheitert mit seinem Abschluss aber an David Leggio.

Red Bull München bleibt das aktivere Team. Aus dem hohen Slot zieht Michael Wolf ab. Da fehlt nicht so viel, die Scheibe zischt am Gehäuse von Niklas Treutle vorbei.

Mittlerweile wurden die Münchener nach dem forschen Beginn eingebremst. Höhepunktarm plätschert das Spiel vor sich hin. Beiderseits gibt es überhaupt nichts Zwingendes zu bestaunen.

Jetzt schwimmen sich die Gäste langsam etwas frei und bemühen sich, erstmals selbst etwas Konstruktives auf die Beine zu stellen.

Sofort treten die Gastgeber kräftig mit dem Fuss aufs Gas, schlagen ordentliches Tempo an und setzten den Kontrahenten unter Druck. Das Geschehen spielt sich zunächst ausnahmslos im Nürnberger Drittel ab.

Zwischen den Pfosten beginnen David Leggio auf Münchner und Niklas Treutle auf Nürnberger Seite.

Es mag an der heissen Atmosphäre in der Olympiahalle liegen, es befindet sich noch Wasser auf dem Eis, weshalb sich der Spielbeginn etwas verzögert.

Für Ordnung auf dem Eis sollen im Übrigen die Schiedsrichter Lasse Kopitz und Marian Rohatsch sorgen. Den beiden gehen die Linesmen Andreas Hofer und Joep Leermakers zur Hand.

Zusätzliche Motivation bietet dabei der Umzug in die grössere Olympiahalle. Zum Jahreswechsel feiert man in München ein "Hockey Halleluja". Neben der heutigen Begegnung finden auch die Spiele gegen die Adler Mannheim und die Eisbären Berlin in dieser Arena statt. Und die Fans nehmen das an. Zwei der Partien – so auch die heutige – sind mit 10.000 Zuschauern ausverkauft.

Zwei Auseinandersetzungen dieser Teams hat es in dieser Saison bereits gegeben. Beide fanden in Nürnberg statt und wurden von den Ice Tigers Anfang Oktober mit 2:1 in der Verlängerung und Ende November klar mit 5:1 gewonnen. Entsprechend sinnt Red Bull München natürlich auf Revanche.

Der Tabellenführer hat den Platz an der Sonne gewiss auch der aktuellen Serie von sieben Siegen in Folge zu verdanken. Als Verlierer gingen die Franken letztmals Anfang Dezember in Wolfsburg vom Eis (0:3). München steckte zuletzt eine Schlappe in Schwenningen ein (2:4). Zu Hause allerdings stehen fünf Siege in Serie zu Buche. Die letzte Heimpleite kassierte der Meister Ende November gegen Wolfsburg (2:5).

Ferner hat die zweitstärkste Heimmannschaft das drittbeste Auswärtsteam zu Gast. Beide weisen positive Bully-Werte auf, die Nürnberger sind da aber klar besser und die Nummer eins in der Liga. Dagegen spricht das Powerplay für die Bullen, denn ihre 21,37 Prozent werden einzig von Wolfsburg übertroffen. Die Ice Tigers verbreiten in Überzahl nicht sonderlich viel Schrecken (15,09 Prozent). In Sachen Penaltykilling bewegt man sich nahezu auf Augenhöhe und gehört zu den Besten in der DEL.

Für München sprechen nicht nur die zweitstärkste Defensive (91 Gegentreffer) und die beste Tordifferenz der Liga (+39), zudem stellen die Männer aus der bayrischen Landeshauptstadt den torhungrigsten Angriff (130 Saisontore). Und der bekommt es heute mit der besten Abwehr zu tun. Die Ice Tigers kassierten in der laufenden Spielzeit erst 81 Gegentreffer.

Dabei handelt es sich um ein Gipfeltreffen, denn der Tabellendritte hat den Spitzenreiter zu Gast. Beide Teams trennen lediglich drei Punkte, sie bilden zusammen mit den Berliner Eisbären das Toptrio der DEL, welches der übrigen Konkurrenz weit enteilt ist. Als nächster Verfolger weisen die Grizzlys Wolfsburg einen Rückstand von 15 Zählern zu den Roten Bullen auf.