Fazit:
Strich drunter: RB Leipzig schlägt Braunschweig mit 2:0. Die Sachsen kommen hoch konzentriert aus der Winterpause, knüpfen an ihre starke Hinserie an und lassen auch gegen die Eintracht keinen Zweifel aufkommen, dass der Kurs klar auf Aufstieg steht. Zwei Treffer nach ruhenden Bällen reichten den Hausherren, um weitere drei Zähler einzufahren und die Konkurrenz auf Distanz zu halten. Der BTSV hat das selbsterklärte Endspiel um den direkten Aufstieg verloren; vor allem in der Offensive war das Dargebotene einfach mangelhaft. Ausser einer kurzen Drangphase nach Wiederanpfiff zeigten sich die Gäste kaum vor dem Gehäuse der Leipziger. Torsten Lieberknecht und seine Mannen müssen nun alles daran setzen, Platz drei nicht aus den Augen zu verlieren. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und ein schönes Wochenende!

Felix Zwayer lässt zwei Minuten nachspielen. Die Leipziger dürfen sich schon länger zu drei weiteren Punkten gratulieren lassen.

Ralf Rangnick nimmt Zeit von der Uhr und wirft Sami Khediras jüngeren Bruder Rani für die letzten Minuten aufs Feld.

In Leipzig sagen sich Fuchs und Hase langsam gute Nacht: Braunschweig fehlen die Kraft und die Überzeugung, hier mit letzter Konsequenz zu attackieren. Stattdessen gestalten die Hausherren die letzten Minuten der Partie nach ihrem Gusto.

Gelbe Karte für Saulo Decarli (Eintracht Braunschweig)
Der Innenverteidiger kassiert den Gelben Karton für eine Wrestling-Einlage nahe der Strafraumgrenze.

Nicht Davie Selke, sondern Nils Quaschner kommt für Poulsen in die Partie.

Yussuf Poulsen hat heute wieder einen guten Tag, auch wenn er bislang noch keinen Treffer erzielen konnte. Kommt Millioneneinkauf Davie Selke in den Schlussminuten für den Angreifer?

Zehn Minuten bleiben den Gästen noch, die Partie vielleicht noch zu ihren Gunsten zu drehen. Oder um überhaupt nochmal Spannung in die Begegnung zu bringen. Doch der BTSV macht absolut keine Anstalten, sich gegen die drohende Niederlage stemmen zu wollen.

Gelbe Karte für Yussuf Poulsen (RB Leipzig)
Mit dieser Gelben Karte ist Poulsen gut bedient: Der Leipziger fährt im Luftduell den Ellbogen deutlich aus, das hätte auch ins Auge gehen können.

Der anschliessende Freistoss kommt an den zweiten Pfosten, ist aber etwas zu lang für den herbeieilenden Saulo Decarli.

Gelbe Karte für Willi Orban (RB Leipzig)
Der Leipziger zieht ein für sein Team wichtiges Foul gegen Gerrit Holtmann, der sonst freien Weg zum Tor gehabt hätte.

Bliebe es bei diesem Spielstand, hätten die Sachsen acht Zähler Vorsprung auf Rang drei, ganze elf auf den vierten Tabellenplatz. Man mag gar von einer Vorentscheidung um den Aufstieg sprechen, denn es ist kaum denkbar, dass die roten Bullen sich das noch nehmen lassen.

Ein erneuter Eckball für Leipzig wird von Kumbela geklärt. Da im Angriff absolut tote Hose herrscht, hilft der Stürmer jetzt hinten aus.

Lieberknecht sucht jetzt die Entscheidung durch personelle Wechsel und erhofft sich positive Impulse auf das Spiel seiner Elf. Die Bemühungen der Braunschweiger sind mittlerweile wieder abgeflacht.

Wieder probiert sich Khelifi aus der Distanz, doch aus gut 25 Metern ist der Schuss zu harmlos für Péter Gulácsi im Tor der Leipziger.

Gelbe Karte für Mirko Boland (Eintracht Braunschweig)
In einer sehr fairen Partie sieht Boland die erste Gelbe Karte, weil er im Duell Poulsen auf den Schlappen gestiegen war.

Durch ihr rigoroses und gewissenhaftes, als Team geschlossenes Gegenpressing unterbinden die Leipziger das geliebte Umschaltspiel der Braunschweiger und ersticken die Konterversuche der Lieberknecht-Elf im Keim. Das ist ganz gross, was RB gegen den Ball verrichtet.

Dominik Kaiser darf ran, doch sein Schlenzer bleibt in der Mauer hängen.

Freistoss für RB aus 17 Metern, weil Forsberg direkt an der Strafraumgrenze gegen Baffo zu Boden geht. Ein wirklicher Kontakt war bei dem Zweikampf aber nicht zu erkennen.

Kumbela klärt im eigenen Strafraum auf Kosten einer weiteren Ecke für Leipzig. Der Angreifer scheut die Wege nicht und zeigt eine engagierte erste Partie für den neuen alten Arbeitgeber.

Braunschweig zeigt sich wesentlich flexibler als noch in der ersten Hälfte, doch die entscheidenden Ideen im letzten Spielfelddrittel bleiben weiter aus. Bei Leipzig sieht das um einiges flüssiger aus, was da um den Strafraum herum geschieht.

RB zeigte sich anfangs kurz beeindruckt vom neuen Tatendrang der Gäste, hat sich aber jetzt wieder gefangen. Poulsen scheitert mit einem Kopfstoss aus kurzer Distanz an der eigenen Rücklage und verfehlt das Tor nur knapp.

...die von den Leipzigern entschärft werden kann.

Die Niedersachsen beginnen die Aufholjagd mit ordentlich Tempo. Es gibt die nächste Ecke für die Gäste...

Auch der nachfolgende Eckball wird brandgefährlich. Domi Kumbela schraubt sich in luftige Höhen und nickt einen wuchtigen Kopfball nur um haaresbreite am Tor vorbei.

Khelifi setzt ein erstes Ausrufezeichen! Der Rechtsaussen zieht aus 18 Metern ab und scheitert nur an der Glanzparade von Péter Gulácsi.

Können die Löwen in diesem Spiel nochmal angreifen? In 45 Minuten wissen wir mehr. Trainer Torsten Lieberknecht bringt für den zweiten Durchgang Orhan Ademi für Jan Hochscheidt und wechselt das System dadurch in ein 4-4-2.

Weiter geht es in Leipzig.

Halbzeitfazit:
Mit einer Zwei-Tore-Führung geht Leipzig gegen Braunschweig in die Pause. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase bauten die Gastgeber graduell Druck auf und erspielten sich zahlreiche Chancen. Emil Forsberg nutzte die erste, um RB verdient in Führung zu bringen. Beim zweiten Treffer war Marvin Compper Nutzniesser eines Bocks von Rafał Gikiewicz. Doch der Torhüter des BTSV verhinderte in der Folge mit guten Paraden einen noch grösseren Rückstand und hält somit die Tür für die Eintracht in der zweiten Halbzeit noch einen Spalt offen - wir sind gespannt!

Der BTSV zeigt sich kurz vor dem Pausenpfiff am Strafraum der Hausherren, kommt aber nicht zum Torabschluss. Im Gegenzug haben die Leipziger nach einem Konter die Chance zum 3:0, aber wieder ist Gikiewicz zur Stelle und verhindert Schlimmeres.

Wegen der Behandlungspause für Coltorti und Decarli gibt es drei Minuten oben drauf.

...der von Kaiser getreten nur den Kopf eines Braunschweigers findet.

Kurz vor der Pause gibt es noch einmal Eckball für die Gastgeber...

Plötzlich die erste Möglichkeit für den BTSV! Salim Khelifi tänzelt sich über rechts in den freien Raum und hat das Auge für den gestarteten Hochscheidt. Der Pass kommt dicht vor das Tor, doch Hochscheidt kann den Ball nicht richtig drücken und jagt seinen Schuss aus kurzer Distanz über den Querbalken.

Was macht eigentlich Domi Kumbela? Der Rückkehrer geht in der Sturmspitze ein wenig unter, weil bei den Gästen absolut nichts nach vorne passiert. Die einzigen Vorstösse in Form hoher Zuspiele werden von Compper und Orban frühzeitig abgefangen.

Die Führung für den Tabellenführer ist absolut verdient - in sehr starken 20 Minuten hatten die Hausherren die besseren Möglichkeiten und liessen die Gäste nie ins Spiel kommen. Das zweite Tor, so unnötig es aus Braunschweiger Sicht auch ist, war fast schon überfällig.

Für die Gäste könnte es noch sehr viel dicker kommen. Sabitzer schiebt das Leder von rechts vor den Kasten und Gikiewicz rettet mit einer klasse Parade den Abschluss von Ilsanker.

Für Fabio Coltorti geht es nicht mehr weiter. Bei dem Zusammenprall mit Saulo Decarli scheint sich der Torhüter, der bisher keine Spielminute verpasst hat, an der Schulter verletzt zu haben. Dadurch kommt der 25-jährige Péter Gulácsi zu seinem Saisondebüt.

Tooor für RB Leipzig, 2:0 durch Marvin Compper
Eben noch gelobt, muss er den jetzt auf seine Kappe nehmen: Leipzig baut die Führung aufgrund eines kapitalen Schnitzers des sonst so souveränen Rafał Gikiewicz aus. Ein Freistoss aus dem Halbfeld segelt hoch vor den Kasten. Der BTSV-Schlussmann verschätzt sich ohne jegliche Bedrängnis komplett, geht mit nur einer Hand zum Ball und lässt diesen vor die Füsse von Marvin Compper klatschen. Der Verteidiger nimmt die Einladung dankend an und schiebt zum 2:0 für RB ein.

Mund abputzen, weitermachen: Für beide Spieler scheint es nach einer kurzen Verschnaufpause weiterzugehen.

Beide Spieler liegen am Boden und müssen behandelt werden, die Partie wird kurz unterbrochen.

Wie reagieren die Gäste? Bisher sind die Löwen noch kein einziges Mal vor den Kasten der Leipziger gekommen. Bei einem Freistoss von links kommt der BTSV zu einer Möglichkeit, doch beim Klärungs- bzw. Kopfballversuch stossen RB-Keeper Coltorti und Braunschweigs Decarli böse zusammen.

Tooor für RB Leipzig, 1:0 durch Emil Forsberg
Das hatte sich angebahnt. Die anschliessende Ecke tritt Kapitän Kaiser flach in Richtung Elfmeterpunkt. Poulsen setzt am kurzen Pfosten zum Schuss an, lässt dann aber durch für den hinter ihm postierten Forsberg. Der Schwede nimmt das Zuspiel direkt und findet mit seinem Abschluss durch das Gewühl im Strafraum den Weg ins Tor.

Die Gäste schwimmen! Kaiser bekommt einen Traumpass in die Gasse zugespielt und sprintet in den Strafraum, doch wieder ist Gikiewicz hellwach und wirft sich dem Leipziger entgegen.

Nächstes dickes Ding für RB! Zuck hat Probleme mit dem flinken Klostermann, der sich immer wieder mit in die Offensive einschaltet. Der Leipziger entwischt dem Braunschweiger und kann aus spitzem Winkel Gikiewicz prüfen, doch der BTSV-Keeper beweist abermals seine Klasse und pariert mit einer starken Reaktion.

Die Fünfer-Abwehrkette der Blauen lässt kaum mal etwas anbrennen - und dann passiert es doch! Ein klasse Pass aus dem Halbfeld von Compper findet Klostermann frei auf dem rechten Flügel. Der legt per Kopf ab in die Mitte und aus dem Rückraum kommt Kaiser, dessen satter Rechtsschuss knapp am Kasten vorbeirauscht.

Das hat weh getan! Poulsen krümmt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden, nachdem er beim Kopfballduell von Ofosu-Ayeh unterlaufen wird und dadurch unglücklich auf den Rücken fällt. Der Braunschweiger zeigt sich sportsmännisch und entschuldigt sich beim Lepiziger, der zum Glück weitermachen kann.

Die beiden besten Defensiven der Liga sind diszipliniert in der Rückwärtsbewegung und verteidigen kompakt - das Resultat ist wenig Spektakel in der Offensive.

...und der wird zur ersten Chance der Partie! Jungs Hereingabe landet halbhoch vor Sabitzer, doch dessen Kopfball wird deutlich vor der Linie von den Braunschweigern geklärt.

Es gibt Eckstoss für die Hausherren...

Leipzig drückt die Gäste tiefer in deren Hälfte und schnürt den Gürtel enger um den Braunschweiger Strafraum. Torraumszenen konnten sich aber auch die roten Bullen bisher nicht herausspielen.

Nach zehn Minuten Abtastphase konnte noch kein Team richtigen Spielfluss aufbauen. Zu gewissenhaft ist die Arbeit gegen den Ball, vor allem bei den Gastgebern, die den Gegner durch permanente Attacken unter Druck setzen

Torsten Lieberknecht betitelte die heutige Begegnung als Endspiel für die eigenen (direkten) Aufstiegsambitionen. Bisher zeigt die Eintracht zwar den Einsatz, aber noch keinen klaren Schlachtplan.

Wichtige Grätsche! Diego Demme steckt den Ball durch die Schnittstelle in den Lauf von Emil Forsberg, doch Ofosu-Ayeh hat aufgepasst und bekommt im entscheidenden Moment das gestreckte Bein dazwischen.

Der Klassenprimus beginnt wie erwartet offensiv und strotzt vor Selbstvertrauen. Braunschweig versteckt sich jedoch keineswegs und ist von der ersten Minute an wach.

Im Stadion sind zahlreiche Plätze frei geblieben. Schade, dass es ein Verein an der Tabellenspitze der 2. Bundesliga nicht schafft, die heimische Arena zum Rückrundenauftakt zu füllen. Der Stimmung soll das keinen Abbruch tun, auch die Gästefans beteiligen sich lautstark.

Ab geht die Post - RB spielt im bekannten Rot-Weiss, Braunschweig ganz in Blau.

Angesichts der bevorstehenden Aufgabe ("In Leipzig kommt ein Brett auf uns zu") betont Lieberknecht dennoch seine Zufriedenheit mit dem bisherigen Saisonverlauf: "Ich finde, dass wir nach dem grossen Umbruch, eine ordentliche Runde spielen." Nach dem Abgang von Stürmer Emil Berggreen nach Mainz ruhen die Hoffnungen in der Offensive bei den Löwen nun auf einem Rückkehrer: Domi Kumbela, Publikumsliebling und bisher 64-facher Torschütze, kehrt nach Umwegen über die Türkei und Fürth zurück zum BTSV und ist heiss auf neue Erfolgserlebnisse. Heute steht er gleich von Beginn an auf dem Feld.

Schiedsrichter in Leipzig ist Felix Zwayer. Der 34-jährige Immobilienkaufmann aus Berlin leitet seit 2007 Spiele im deutschen Unterhaus und steht heute bereits zum 58. Mal als Unparteiischer in der 2. Bundesliga auf dem Feld. An der Seitenlinie assistieren ihm Marco Achmüller und Thomas Gorniak.

Etwas angespannter hinsichtlich der Aufstiegsträume ist die Lage bei den Gästen aus Braunschweig. Die Eintracht hat einen guten sechsten Platz inne, verliert durch inkonsequente Leistungen am Ende der Hinrunde aber zunehmend die Spitzengruppe aus den Augen. Auf den zweiten und damit einen direkten Aufstiegsrang sind es nun schon neun Punkte Abstand, die es für die Mannen von Torsten Lieberknecht aufzuholen gilt. Der Fussballlehrer sieht deshalb in der Begegnung mit RB eine Partie mit vorentscheidendem Charakter: "Wenn man an den direkten Aufstieg glauben will, ist dieses Duell ein Endspiel."

Der Übungsleiter, der nach der Saison nur noch als Sportdirektor tätig sein möchte, stellt klar die Vorteile seiner Personalsituation hervor: "Gerade die Hinrunde hat gezeigt, dass es absolut hilfreich ist, so einen starken und ausgeglichenen Kader zu haben. Auf uns warten noch 15 schwere Spiele. Da wird jeder Einzelne gebraucht." Denn für den ehemaligen Schalker und Hoffenheimer ist klar: "Für uns zählt jetzt der Aufstieg. Darauf liegt unser Fokus."

Aufgrund der souveränen Leistungen sah man in den Chefetagen kein Grund für Neuverpflichtungen während der Transferperiode. Stattdessen setzen die Leipziger auf die aufmüpfigen Nachwuchsspieler, die den etablierten einheizen sollen. "Ich bin froh, dass wir so einen gesunden Konkurrenzkampf haben und viele Spieler Druck machen", meint Trainer und Sportdirektor Rangnick, "die Regenerationszeiten bei jungen Spielern sind einfach kürzer, ebenso ihre Lernfortschritte."

Eine Partie weniger als die nächsten drei Mannschaften und trotzdem zehn Zähler Abstand auf den vierten und damit einen Nicht-Aufstiegsrang: Beim Brause-finanzierten Klub aus Leipzig plant man schon fest mit dem angestrebten Ziel der Erstklassigkeit. Und in der Tat, 15 Spiele vor dem Saisonende deutet nichts darauf hin, dass sich die Rangnick-Elf in ihren Ambitionen noch ausbremsen lassen würde. Zu dominant war die Hinserie der roten Bullen, die seit Anfang November keine Ligapartie mehr verloren.

Nach einer sechswöchigen Winterpause geht es nun auch endlich für RB Leipzig und Eintracht Braunschweig weiter mit dem Spielbetrieb im deutschen Unterhaus. Während die Sachsen noch immer fest an der Tabellenspitze stehen, bekommen die Niedersachsen keine klare Linie in ihren Kurs und dümpeln im Dunstkreis der Verfolger herum.