Fazit:
Der 1. FC Nürnberg und der DSC Arminia Bielefeld erhöhen ihre Punktekonten um jeweils einen Zähler. 2:2 endet das Duell der Mannschaften von René Weiler und Norbert Meier. Während es für die Mittelfranken ein schmeichelhaftes Unentschieden ist, werden sich die Ostwestfalen nach diesem Verlauf über das Ergebnis ärgern. Zum dritten Mal in dieser Spielzeit wurde ein Zwei-Tore-Vorsprung nicht in einen Sieg umgewandelt. Bielefeld hatte nach dem schnellen Klos-Tor zum 0:2 zahlreiche sehr gute Chancen, das Spiel endgültig zu entscheiden. In besten Position scheiterten jedoch Junglas, Dick und Affane an sich oder an Kirschbaum. Nürnberg brachte nach dem Seitenwechsel lange Zeit gar nichts mehr auf den Rasen, war total ideenlos. Am Ende ist es ein Doppelpack von Burgstaller, der den Punkt sichert. Nach den beiden Siegen zuletzt war die Leistung heute jedoch ein grosser Rückschritt. So ist man kein Kandidat für das obere Tabellendrittel. Bielefeld bleibt mit dem siebten Saisonremis Zwölfter des Tableaus. Einen schönen Abend noch!

Burgstaller beinahe mit Tor Nummer drei! Nach einem langen Schlag aus dem zentralen Mittelfeld verlängert der Doppelpacker mit der Fussspitze. Er kann Hesl zwar überwinden, doch er schiesst auch knapp über den Querbalken. Augenblicke später ertönt der Schlusspfiff.

Die Nachspielzeit beträgt zwei Minuten! Kann der FCN das Spiel noch komplett drehen?

Fast im direkten Gegenzug trifft Affane den linken Pfosten! Über den rechten Flügel stösst Dick vor und passt das Spielgerät flach in das Zentrum. Der junge Schwede grätscht am zweiten Pfosten in den Ball und befördert ihn an das Aluminium. Glück für Nürnberg!

Tooor für 1. FC Nürnberg, 2:2 durch Guido Burgstaller
Der Österreicher lässt das Grundig-Stadion beben! Er zieht von der rechten Seite mit Tempo in den Strafraum ein, kommt dort ziemlich locker hinter die Viererkette. Er ballert wuchtig auf die kurze Ecke, wo Hesl nichts ausrichten kann.

Kirschbaum erhält Nürnbergs Chancen! Die Rot-Schwarzen gehen jetzt volles Risiko, was zu grossen Räumen für die Gäste führt. Nach einem Querpass von links hat van der Biezen freie Bahn, bleibt aber am Nürnberger Keeper hängen.

Gelbe Karte für Koen van der Biezen (Arminia Bielefeld)
Der für Klos eingewechselte Niederländer soll an der Mittellinie den Nürnberger Aufbau stören. Hierbei arbeitet er gegen Sepsi mit den Armen, macht den Aussenverteidiger fest. Gelb ist die Konsequenz.

Jetzt kann der FCN trotz einer ganz schwachen Leistung doch noch auf einen Punktgewinn hoffen. Den Ostwestfalen dürften jetzt die Knie schlottern: Wird zum dritten Mal in dieser Saison ein Zwei-Tore-Vorsprung verspielt?

Tooor für 1. FC Nürnberg, 1:2 durch Guido Burgstaller
Burgstaller bringt die Hoffnung zurück! Der Nürnberger Angreifer löst sich nach Möhwalds flacher Eckballhereingabe von der rechten Fahne von seinem Gegenspieler und drückt die Kugel mit der Stirn aus gut sechs Metern in die kurze Ecke. Jetzt wird's doch noch spannend!

Für die Menschen im Gästeblock gibt es zu diesem Zeitpunkt aber wenig Anlass zur Sorge: Der FCN ist weiterhin harmlos. Auch die Hereingaben von den Aussen, auf die jetzt zunehmend gesetzt wird, bringen gar nichts ein. Hesl bisher mit einer blitzsauberen Leistung.

Die Effizienz des DSC in der Chancenverwertung ist mittlerweile auf Normalniveau angekommen. Nach Klos' zweitem Tor wurden drei weitere sehr gute Möglichkeiten auf das dritte Tor verpasst. Wenn Nürnberg noch einmal verkürzt, wird's unnötig eng.

Affane lässt die hundertprozentige Möglichkeit liegen! Klos steckt aus dem Mittelkreis zum eingewechselten Schweden durch, der nur noch Kirschbaum vor sich hat und sehr lange überlegen kann, wie er abschliesst. An der Strafraumkante angekommen schiesst er flach auf die rechte Ecke. Er verpasst den rechten Pfosten knapp.

Personell hat René Weiler mit den Einwechslungen von Gíslason und Polák alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Durch seine Mannschaft muss in dieser letzten Viertelstunde so schnell wie möglich ein Ruck gehen. Auch nach 30 Minuten in Durchgang zwei wartet man noch auf eine echte Chance.

Gelbe Karte für Guido Burgstaller (1. FC Nürnberg)
Burgstaller will nach einer Grätsche von Dick nicht mehr am Ball gewesen sein und hätte gern den Einwurf für sich. Schiedsrichter Thomsen entscheidet anders, was zu einem Wutausbruch führt. Hierfürt sieht der Nürnberger Gelb.

Ulm hat neben Klos einen guten Job beim Anlaufen der gegnerischen Aufbauspieler gemacht. Nach anstrengenden 70 Minuten, in denen er wirklich alles aus seinem Körper herausgeholt hat, wird er durch Affane ersetzt.

Dick vergibt die Chance zur Entscheidung! Mast auf auf der linken Aussenbahn plötzlich freie Bahn. Drei Bielefelder treffen auf drei Nürnberger. Der Einwechselspieler spielt auf Höhe des Fünfers quer in die Mitte. Dick will aus spitzem Winkel einschieben, schiesst aber deutlich drüber!

Die Bemühungen kann man der Weiler-Elf nicht absprechen. Sie rennt jedoch ohne Konzept an und spielt sich meist nur um den heissen Brei herum. Ankommende Pässe in den Strafraum gibt es kaum; bei hohen Bällen sind die Bielefelder ebenfalls zur Stelle.

Gelbe Karte für Tim Leibold (1. FC Nürnberg)
Leibold soll mit der Fussspitze das Schienbein von Schütz und nicht den Ball getroffen haben. Tatsächlich ist es andersherum, weshalb die Verwarnung für den Nürnberger Sechser eine Fehlentscheidung ist.

Nadelstiche des DSC sind aktuell ebenfalls Mangelware. Das Geschehen plätschert ereignislos der Schlussphase entgegen, was die Schlachtenbummler im Gästeblock natürlich erfreut. Mit drei Punkten würde Bielefeld bis auf Rang elf vorrücken.

Nürnberg hat sich in der ersten Viertelstunde nach Wiederbeginn noch keine Chance herausgearbeitet. 30 Minute vor dem Ende spricht wenig für die Hausherren. Es scheint nun auch eine Portion Glück zu brauchen, damit man wieder in die Nähe eines Punktgewinns gelangt.

Die Richtung beim FCN ist deutlich bei dieser ersten Einwechslung. Mit Füllkrug kommt ein Angreifer für Innenverteidiger Bulthuis, der heute wie seinen Nebenleute einen schwachen Auftritt in der Viererkette hingelegt hat.

Gelbe Karte für Sebastian Schuppan (Arminia Bielefeld)
Schiedsrichter Thomsen muss die Akteure jetzt öfter bremsen. Bielefelds Linksverteidiger unterbindet ein temporeiches Solo von Burgstaller mit einem Foulspiel. Auch hier ist Gelb fällig.

Beinahe des 0:3! In der Nürnberger Defensive gibt es erste Auflösungserscheinungen. Junglas kann einen zu kurzen Querpass erlaufen und sprintet problemlos durch die beiden Innenverteidiger hindurch auf Kirschbaum zu. Der Nürnberger Keeper kann sich auf Höhe des Elfmeterpunkts mit einem Reflex gegen den halbhohen Abschluss ein wenig rehabiltieren.

Der DSC ist mit bescheidenen Zielen angereist, doch heute sollte es nach dem bisherigen Verlauf endlich auch für den zweiten Saisonsieg reichen. Nürnberg muss hoffen, dass der Meier-Elf irgendwann die Kräfte ausgehen. Aktuell ist das Match aber relativ ausgeglichen. Der Schock steckt den Hausherren noch in den Knochen.

Gelbe Karte für Tom Schütz (Arminia Bielefeld)
Der defensive Mittelfeldspieler gefährdet Schöpfs Gesundheit, als er von der Seite in die Beine des Youngsters grätscht. Er hat keine echte Chance auf den Ball und wird vollkommen zurecht verwarnt.

Wie im Breisgau liegen die Ostwestfalen mit zwei Toren vorne, haben ihre Taktik bis zu diesem Zeitpunkt perfekt umgesetzt. Die Chancenverwertung ist effizient: Zwei von drei freien Möglichkeiten wurden im Tor untergebracht.

Tooor für Arminia Bielefeld, 0:2 durch Fabian Klos
Klos schlägt wieder schnell zu, nutzt diesmal Kirschbaums Patzer! Hemlein startet auf der rechten Aussenbahn im Rahmen eines Konters durch. Er sieht, dass der Nürnberger Schlussmann etwas weit vor seinem Kasten steht und packt einen Schlenzer aus. Kirschbaum verhindert zwar den direkten Einschlag, doch er kann den Ball nicht festhalten. Klos reagiert am schnellsten und drückt den Abstauber aus kurzer Distanz ins Netz!

Hüben wie drüben sind die elf Spieler zurück auf dem Rasen, die auch zum Zeitpunkt des Halbzeitpfiffes verantwortlich waren. Nach der erzwungenen Herausnahme von Nöthe darf Norbert Meier nur noch zweimal tauschen. Weiler hat mit Sylvestr und Füllkrug noch zwei Angreifer in der Hinterhand.

Willkommen zurück zum Wiederanpfiff in Mittelfranken! Der bisher einzige Sieg der Arminia gelang im Ostwestfalenderby – in der Fremde. Wenn man weiterhin so wenig zulässt und nicht konditionell Probleme bekommt, ist der zweite Saisondreier im Bereich des Möglichen. Nürnberg wird schneller kombinieren müssen, damit am Ende mehr gute Abschlüsse stehen. Kann die Weiler-Elf die harte Bielefelder Nuss noch knacken?

Halbzeitfazit:
Der DSC Arminia Bielefeld ist auf einem guten Weg, die kleine Siegesserie des 1. FC Nürnberg zu stoppen. Mit 1:0 führt die Mannschaft von Norbert Meier nach 45 Minuten im Grundig-Stadion. Fabian Klos sorgte nach vier Minuten für den bisher einzigen Treffer im Vergleich zwischen Mittelfranken und Ostwestfalen. Nürnberg findet nur selten Wege durch die dichten Reihen der Arminia, die wie in Freiburg sehr konzentriert und mit hohem Laufaufwand verteidigt. Blum hatte nach einer Viertelstunde den Ausgleichstreffer auf dem Kopf, scheiterte an Hesl. Auf der Gegenseite hätte Hemlein wenige Minute vor dem Pausenpfiff erhöhen können; hier stellte sich FCN-Schlussmann Kirschbaum in den Weg. Bis gleich!

So kann es gehen! Infolge eines steilen Vorstösses über rechts gibt Burgstaller halbhoch an den ersten Pfosten. Möhwald probiert in Bedrägnis und aus vollem Lauf eine Direktabnahme, trifft das Leder aus zehn Metern aber nicht richtig und befördert die Kugel weit rechts am Gehäuse von Hesl vorbei.

Aufgrund der Verletzungsunterbrechung, die zur Auswechslung von Christopher Nöthe führte, werden in Durchgang eins zwei Minuten nachgespielt.

Nürnberg, das in der Pfalz dreimal per Kopf traf, hat im gegnerischen Luftraum heute eher wenig zu melden. Abgesehen von Blums Möglichkeit in Minute 16 haben die Bielefelder kaum eine der wenigen hohen Hereingaben verpasst.

In den letzten Minuten wird die Partie offener, da die Ostwestfalen vermehrt eigene offensive Akzente setzen. Dabei zeigen sie sich deutlich zielstrebiger als die Mittelfranken. Die Nürnberger Viererkette ist heute aber auch nicht wirklich bei der Sache und macht es Klos und Co. leicht.

Hemlein vergibt die Grosschance auf das 0:2! Mit einer einfach Körpertauschung kann sich die Bielefelder 17 auf links im Strafraum an Hovland vorbei dribbeln und hat aus leicht spitzem Winkel plötzlich nur noch Kirschbaum vor sich. Der Nürnberger Schlussmann kann den unplatzierten Schuss aus acht Metern parieren.

Besonders ansehnlich ist der Kick im Grundig-Stadion nicht: Bielefeld muss nicht, Nürnberg kann nicht. Hinter der Mittellinie kommt das Angriffsspiel des FCN meist zum Erliegen. Die Heimfans haben sich davon lange Zeit nicht anstecken lassen; mittlerweile sind erste Unmutsäusserungen herauszuhören.

Schuppan hat sich auf der linken Abwehrseite nach schwachem Start gesteigert und lässt fast gar nichts mehr zu, während es die Mittelfranken über die andere Aussenbahn hin und wieder hinter die Viererkette schaffen. Die Arminia ist konzentriert, kann die meisten Aktionen der Gastgeber jedoch meist vorausahnen.

Nürnberg bewahrt die Ruhe, auch wenn das Überbrücken des Mittelfeldes sehr nervenaufreibend ist. Die Arminia ist sehr lauffreudig und macht die Räume dadurch eng. Es fehlt unter anderem die Bewegung ohne Ball; der Führende wird meist alleine gelassen.

Nöthe hat es nach dem Foulspiel von Blum noch einmal probiert, doch die Schmerzen im rechten Sprunggelenk sind nun doch zu gross. Der Mann mit der Rückennummer 28 wird nach einer guten halben Stunde durch Mast ersetzt.

Der DSC lässt sich vermehrt zu riskanten Einsätzen in der Defensive hinreissen, was auch am höheren Tempo der Rot-Schwarzen liegt. Einen Freistoss aus dem rechten Halbfeld will Blum den Ball trotz grosser Entfernung direkt im rechten Winkel unterbringen. Er schnibbelt das Leder nicht weit am rechten Pfosten vorbei; Hesl wäre allerdings zur Stelle gewesen.

Das war gut gespielt! Blum wird auf rechts steil durch Möhwald in den Sechzehner geschickt und holt gerade zu einem Versuch aus schwierigem Winkel aus, als Behrendt ihn mit einer sauberen Grätsche stoppen kann. Mit flachen Bällen kommen die Hausherren noch zu selten in diese Bereiche.

Gelbe Karte für Danny Blum (1. FC Nürnberg)
Blum kommt mit seiner Grätsche auf der halbrechten offensiven Seite viel zu spät gegen Nöthe, dessen Fuss das Leder längst verlassen hat. Der Neuzugang vom FC St. Pauli liegt mit Schmerzen am Boden, als Blum die Gelbe Karte sieht.

Die Mannschaft von René Weiler wird heute viel Geduld haben müssen, wenn sie den dritten Sieg in Serie feiern möchte. Der Gast verteidigt stabil und sucht nach Ballgewinn immer wieder auf direktem Wege Klos in der Spitze. Nürnbergs Pässe sind bei erhöhtem Tempo zu unpräzise.

Klos kann nach seinem Tor in Minute vier weitere Bälle aus der eigenen Hälfte festmachen und sie trotz fehlender Mithilfe der Kollegen von den rot-schwarzen Abwehrspielern fernhalten. Bielefeld ist in einer sehr passiven Rolle, überlässt dem FCN weite Teile des Feldes. In dieser Rolle fühlt sich die Meier-Truppe aber wohl.

Blum scheitert an Hesl! Nürnbergs Spitze schraubt sich nach einer Leibold-Flanke von Linksaussen hoch, gewinnt das Luftduell gegen Schuppan. Er nickt gegen die Laufrichtung des Bielefelder Schlussmanns, der den Aufsetzer mit einem starken Reflex in der halblinken Ecke abwehrt.

Der FCN will sich durch die DSC-Reihen kombinieren, bringt aktuell aber wenig Raumgewinn auf den Rasen. Dies ist nach einem Durchbruch von Schöpf auf halbrechts nun ausnahmsweise anders. Nach einem Pass auf die linke Seite verpasst Burgstaller vom Strafraumeck jedoch einen Abschluss, bleibt an Börner hängen.

Beflügelt von Führungstreffer sind die Ostwestfalen jetzt sehr bissig in den Zweikämpfen und lassen dem Widersacher nur wenige Augenblicke in der Entscheidungsfindung nach Ballannahme. Schon in Freiburg wurden dem Heimteam dadurch Probleme bereitet.

Die Arminia bietet auf der linken Defensivseite durchaus Lücken an, die von Nürnberg aber noch nicht genutzt werden konnten. Schuppan tut sich mit der Geschwindigkeit einiger gegnerischer Vorstösse schwer und sollte ein paar Meter tiefer stehen.

Nach zwei weissen Westen muss Thorsten Kirschbaum heute also wieder hinter sich greifen. Die Mittelfranken müssen diesen Rückschlag schnell verkraften. Bis auf diese Szene ist ihr Start in den Abend eigentlich ganz ordentlich. Trotz der kompakten Defensive des DSC schaffen es die Gastgeber immer wieder in das letzte Felddrittel.

Tooor für Arminia Bielefeld, 0:1 durch Fabian Klos
Klos bringt die Arminia nach vorne! Nach einem langen Schlag auf die linke offensive Seite ist der Bielefelder Angreifer allein gegen zwei Verteidiger. Er schafft es in den Sechzehner, wird von Brečko und Hovland nicht attackiert und ballert dann aus spitzem Winkel unter das Dach. Eine wunderbare Einzelaktion von Klos, auch wenn die Abwehrspieler des FCN hier im Tiefschlaf waren!

Die Mittelfranken konnten bereits einen Abschluss verzeichnen. Nachdem Blum von der rechten Grundlinie in die Mitte gepasst hat, kommt Burgstaller zunächst nicht heran. Aus dem Hinterhalt probiert sich Behrens aus der zweiten Reihe, schiesst aus 22 Metern aber weit links vorbei.

Einmal wechselt Gästecoach Norbert Meier. Ulm darf die linke offensive Aussenbahn beackern, bekommt den Vorzug vor Michael Görlitz. In der 4-4-2-Grundordnung sind Klos und Ulm die Angreifer. Mit dem zweifachen Torschützen Dick spielt ein gefährlicher Armine rechts in der Viererkette.

René Weiler hat nach dem Match auf dem Betzenberg keine Verletzten zu beklagen und sieht sich aufgrund der starken Leistung nicht veranlasst, Änderungen in der Startformation vorzunehmen. Zum dritten Mal in Serie bilden Sepsi, Bulthuis, Hovland und Brečko die Viererkette, die erneut ohne Gegentor bleiben will. Auf der Position des Spielmachers agiert wieder Kevin Möhwald.

Auf geht's im Grundig-Stadion! Die Bilanz dieses Duells, das im Ligabetrieb letztmals vor mehr als sieben Jahren im Oberhaus stattfand, ist ausgeglichen: Zwölf Nürnberger Siegen stehen bei sechs Unentschieden zwölf Bielefelder Erfolge gegenüber. Im DFB-Pokal kassierten die Ostwestfalen gegen den FCN im Juli 2011 eine 1:5-Klatsche vor heimischer Kulisse.

Hovland gewinnt die Seitenwahl gegen seinen Kapitänskollegen Klos, so dass die Meier-Truppe anstossen darf.

Angeführt von den Unparteiischen betreten die beiden Mannschaften das grüne Parkett. Die Hausherren werden in dunkelroten Trikots und schwarzen Hosen agieren; der Gast zeigt sich in weisser Kleidung. Gut 24000 Zuschauer sind vor Ort.

Schiebt sich Nürnberg mit dem dritten Sieg nach der Derbyniederlage an die Aufstiegsränge oder setzt der DSC auswärts ein weiteres starkes Zeichen und nimmt etwas mit auf die weite Heimreise? Bald rollt die "Torfabrik" über den Rasen der WM-Spielstätte 2006.

Martin Thomsen ist der Schiedsrichter des Vergleiches zwischen Mittelfranken und Ostwestfalen. Der promovierte Kaufmann aus Kleve begann seine Unparteiischenkarriere beim SV 06 Donsbrüggen im Fussballverband Niederrhein und stieg im Sommer 2013 in die 2. Bundesliga auf. Bei seinem 19. Einsatz auf zweithöchstem nationalen Level wird der 29-Jährige an den Seitenlinien von Tobias Reichel und Thomas Münch unterstützt; als Vierter Offizieller wurde Marcel Schütz angesetzt.

"Es wird in diesem Spiel auf Zweikampfstärke ankommen. Das nehmen wir an. Wir werden wie immer versuchen, sicher zu stehen und so wenig wie möglich zuzulassen", kündigte Norbert Meier auf der Pressekonferenz an. Seine Akteure haben auswärts letztmals Anfang April verloren und würden bei den formstarken Mittelfranken sicherlich mit einem Unentschieden zufrieden sein. Mehr ist wohl nur möglich, wenn die Offensive wie in Paderborn und in Freiburg effizient auftritt und die Abwehr bis zum Schluss konzentriert arbeitet.

Verspielte die Truppe von Coach Norbert Meier am letzten Freitag im Breisgau noch eine 2:0-Führung, zeigte sie vor drei Tagen daheim gegen den VfL Moral. Gegen einen starken Tabellenführer kassierten die Ostwestfalen in Minute 28 einen mehr als fragwürdigen Handelfmeter und lagen dadurch bis in die Schlussphase hinein knapp hinten. Fabian Klos nutzte in der finalen Viertelstunde eine der wenigen guten Möglichkeiten zum Ausgleich, der über die Zeit gerettet werden konnte.

Ein Sieg, sechs Remis, eine Niederlage: Der Gast aus Bielefeld hat die ersten Wochen nach der Rückkehr in die 2. Bundesliga sehr ausgeglichen gestalten können, tut sich sowohl mit dem Gewinnen als auch mit dem Verlieren schwer. So stabil er mit neun Punkten und Platz elf daherkommt: Nur mit Unentschieden hat noch kein Verein die Klasse gehalten. Gleichzeitig sind die letzten beiden Punkteteilungen gegen die Spitzenteams aus Freiburg und Bochum durch bemerkenswert und beweisen, dass die Arminia auf diesem Niveau mithalten kann.Füllkrug

Gerade die stabilisierte Defensive wird Trainer Weiler erfreuen, denn nach 15 Gegentoren in den ersten sechs Spielen war dies die grösste Baustelle beim FCN. Mit zwei weissen Westen in Serie kann Torhüter Thorsten Kirschbaum wichtige Erfolgserlebnisse feiern und mausert sich zur sicheren Nummer eins, nachdem er zum Start einige Wackler gehabt hat. Der Aufwärtstrend in Sachen Gegentoren ist jedoch auch auf seine Vorderleute zurückzuführen; endlich hat sich eine Viererkette gefunden, die den Zweitligaansprüchen genügt.

Wer mit 3:0 auf dem Betzenberg gewinnt, kann sich kaum dagegen wehren, als Anwärter auf einen Platz im obersten Drittel des Tableaus zu gelten; daran ändert auch die derzeitige Krise des 1. FC Kaiserslautern nichts. Der erste Erfolg in der Fremde seit Mitte Februar war aufgrund des Mutes und der vielen herausgespielten Chancen sehr verdient, auch wenn er durch die frühe Überzahlsituation begünstigt wurde. Die Mittelfranken scheinen so langsam ins Rollen zu kommen und wollen das Momentum jetzt mit zwei weiteren guten Partien in die nächste Pause retten.Niclas Füllkrug

Die jüngste sportliche Entwicklung ist nach dem holprigen Start mit vier Punkten aus vier Partien zuletzt sehr erfreulich verlaufen – abgesehen von der last-minute-Pleite im Frankenderby in Fürth. Mit neun Punkten hat die Mannschaft von Trainer René Weiler einen ordentlichen Satz in der Tabelle gemacht. Von Rang zwölf ist sie als aktueller Siebter in die mittelbare Nähe der Aufstiegsränge geraten und könnte heute mit einem weiteren Sieg bis auf einen Zähler an den Relegationsplatz heranrücken.

Nicht nur durch die erste englische Woche der Saison sendet der FCN derzeit mehr Neuigkeiten aus als gewöhnlich. Im Management wurden in den letzten Tagen nämlich die Weichen für die Zukunft gestellt. So wurde am Montag der Nachfolger von Martin Bader vorgestellt: Andreas Bornemann, ehemaliger Sportdirektor in Freiburg (2002 bis 2007) und Kiel (2010 bis 2014), trat gestern den Posten als Vorstand Sport an. Von Wolfgang Wolf hat sich der Verein am Mittwoch getrennt; der Aufgabenbereich des Fussballleiters habe sich nach Bornemanns Verpflichtung aufgelöst.