Fazit:
England gewinnt das traditionsreiche Duell am Ende verdient gegen Schottland mit 3:1. In der ersten Hälfte blieb es lange ruhig und ausgeglichen, bis die Engländer ab der 32. Minute durch einen Doppelschlag von Phil Foden und Jude Bellingham mit 2:0 in Front gingen. Die bis dahin offensiv blassen Schotten merkten, dass von ihnen mehr kommen muss. Und in der zweiten Hälfte kamen sie dann auch, angefeuert von ihren lautstarken Fans. Sie erarbeiteten sich den Anschlusstreffer, der durch ein Eigentor von Harry Maguire fiel und kamen anschliessend zu mehreren Chancen zum Ausgleich. Doch wieder einmal war es Jude Bellingham, der den Unterschied machte und klasse für Harry Kane auflegte. Der Bayern-Stürmer brauchte zum entscheidenden 3:1 nur noch einzuschieben.

Die Gäste spielen sich den Ball locker hin und her. Die Luft ist etwas raus aus dem Spiel.

Das 3:1 und die vielen Wechsel auf beiden Seiten haben den Wind aus den schottischen Segeln genommen und die Partie wirkt nun entschieden, aufgrund der hohen individuellen Klasse von den Engländern.

Tooor für England, 1:3 durch Harry Kane
Perfekt gespielt von England! Bellingham dreht sich an mehreren Gegenspielern vorbei, zieht das Tempo zentral vor dem gegnerischen Strafraum an und spielt dann mit Übersicht einen perfekten Ball in die Schnittstelle zu Kane. Der Stürmer braucht die Kugel aus zehn Metern nur noch am Keeper flach vorbei ins Eck zu legen.

Die Three Lions schnüren nun die Heimelf in ihrer Hälfte ein und bringen immer wieder gefährliche Flanken in den 16er.

Gelbe Karte für Kieran Tierney (Schottland)
Tierney hält Saka am Trikot fest und unterbindet so einen englischen Angriff auf Höhe der Mittellinie.

Wieder ist Angus Gunn zur Stelle! Jude Bellingham zieht an mehreren Schotten vorbei und schiesst dann aus halblinker Position flach ins kurze Eck. Doch Gunn pariert erneut.

Eze mit der grossen Chance aufs 3:1! Kyle Walker spielt einen klasse Ball aus der eigenen Hälfte heraus in den Lauf von Eberechi Eze, der hinter der Kette völlig frei auf den Kasten der Schotten zulaufen kann. Er probiert es mit einem Flachschuss, den aber der herausstürmende Keeper Angus Gunn gut parieren kann.

Die Schotten sind nun dran am Ausgleich! Unterstützt von den lautstarken Fans, kann McGinn eine Flanke von links aussen am ersten Pfosten fast ins Tor köpfen. Doch der Ball fliegt über den Kasten.

Tooor für Schottland, 1:2 durch Harry Maguire (Eigentor)
Das hat sich angedeutet - Schottland ist wieder da! McTominay bedient Robertson auf der ungewohnten rechten Seite, wo der Flügelspieler Tempo macht und dann flach in die Mitte passt. Maguire steht am ersten Pfosten und wehrt den Ball unglücklich ins Torwarteck ab.

Nächster Vorstoss der Gastgeber: Hickey dribbelt sich im gegnerischen 16er an mehreren Engländern vorbei und kann dann aus zehn Metern einen Flachschuss loslassen. Doch am Ende schmeisst sich ein Gegenspieler in den Schuss und wehrt ihn zur Seite ab.

Und die zwei neuen Spieler auf schottischer Seite beleben gleich mal das Offensivspiel. Christie zieht aus 30 Metern zentraler Position jedoch knapp neben das Tor ab.

Aus diesem Grund handelt Coach Steve Clark und bringt mit Stossstürmer Lyndon Dykes und Flügelspieler Ryan Christie zwei frische Offensivkräfte.

Es passiert aktuell eher wenig im 116. Aufeinandertreffen der zwei Teams von der Insel. Schottland müsste mehr machen, doch gegen ein technisch starkes England haben sie Probleme überhaupt in Ballbesitz zu kommen.

England lässt den Ball gut laufen, doch das Meiste spielt sich im Moment nur im Mittelfeld des Spielfeldes ab.

Von Bayerns Neuzugang Harry Kane sieht man in diesem Spiel bisher kaum etwas. Der Stürmer nutzt sich vorne an der schottischen Abwehr ab und kommt selten in Abschlusssituationen.

Die Schotten zeigen direkt zu Beginn der Halbzeit, dass sie offensiv mehr machen wollen. John McGinn hält aus halblinker Position einfach mal drauf, doch der Ball fliegt ins Aus.

Weiter geht's in Glasgow! Und es gibt einen Wechsel auf englischer Seite: Für Marc Guéhi kommt Harry Maguire in die Partie.

Halbzeitfazit:
Nach intensiven ersten 45 Minuten führt England durch einen Doppelpack innerhalb von drei Minuten mit 2:0 gegen Schottland. Während lange Zeit in den Strafräumen eher wenig passierte und der Schiedsrichter aber einige harte Zweikämpfe klären musste, zeigten sich die Three Lions ab der 32. Minute eiskalt vor dem gegnerischen Tor. Phil Foden lenkte einen Schuss von Kyle Walker entscheidend ins Tor ab. Nur drei Minuten später war es ein Dribbling von Jude Bellingham und ein krasser Fehlpass von Andy Robertson, die das 2:0 für die Gäste ermöglichten. Schottland muss nun in der zweiten Halbzeit offensiv mehr zeigen, um an diesem Testspielergebnis noch was zu drehen.

Gelbe Karte für Jack Hendry (Schottland)

Gelbe Karte für Jude Bellingham (England)
Bellingham und Hendry, die sich bereits zuvor näher kamen, gingen nach dem Foul von Phillips ins Wortgefecht und schubsten sich am Ende. Beide Spieler sehen Gelb.

Gelbe Karte für Kalvin Phillips (England)
Der Akteur von Manchester City räumt Che Adams 40 Meter vor dem eigenen Tor ab und sieht zurecht Gelb.

Der Doppelpack der Three Lions hatte sich nicht unbedingt angekündigt, doch dass die Engländer bei gegnerischen Fehlern voll da sein können sollte bekannt sein.

Die Schotten wollen eine Reaktion vor heimischem Publikum zeigen. Robertson flankt den Ball flach in den Strafraum zu Adams, der im Duell mit Guehi fast zum Torschuss kommt. Doch der Abwehrspieler klärt im letzten Moment.

Tooor für England, 0:2 durch Jude Bellingham
England ist nun eiskalt! Ausgangspunkt ist das Dribbling von Bellingham gegen Hickey auf links aussen. Per Hacke legt er ab auf Foden, der eine scharfe Flanke auf Kane bringt. Die Schotten bekommen es nicht richtig geklärt und am Ende spielt Robertson den Ball unbedrängt aus wenigen Metern Bellingham in die Füsse. Vom Elfmeterpunkt aus hat Bellingham keine Probleme den Ball flach ins Eck zu schiessen.

Tooor für England, 0:1 durch Phil Foden
England geht in Führung! Durch geschicktes Passspiel in und um den schottischen 16er kommt der Ball am Ende zu Walker, der aus leicht spitzem Winkel wuchtig flach abzieht und Foden unabsichtlich trifft. Er lenkt den Ball entscheidend und unhaltbar für den Keeper aus kurzer Entfernung ins Tor ab.

Eine knappe halbe Stunde ist gespielt und der sehr intensiven Partie in Glasgow mangelt es weiter an Torchancen. England macht grösstenteils das Spiel, allerdings ohne gefährlich ins letzte Drittel zu kommen. Noch steht das schottische Abwehrbollwerk.

Hendry kann eine Hereingabe von rechts gerade noch so mit dem langen Bein zur Ecke klären. Foden schlägt den anschliessenden Eckball aber zu ungefährlich in die Mitte.

Bellingham hat links im gegnerischen 16er etwas zu viel Platz und bedient Walker am langen Pfosten, der den Ball aus spitzem Winkel per Dropkick knapp neben den linken Pfosten schiesst.

Das Passspiel der Gäste verdient das Prädikat wertvoll und hübsch anzuschauen. Doch im letzten Drittel ist es nicht zielstrebig genug, um die laufstarken Schotten in Bedrängnis zu bringen.

Direkt und schnell spielen es die Three Lions über Phillips, der einen starken hohen Steilpass in den Lauf von Rashford spielt. Von links aussen zieht der Angreifer nach innen in den Strafraum und bedient dann flach im Rückraum Foden, der etwas überrascht wirkt und den Ball direkt deutlich über die Querlatte schiesst.

Der italienische Schiedsrichter hat bereits alle Hände voll zu tun und pfeift nun zurecht ein Handspiel von Declan Rice zurück. 35 Meter zentral vor dem englischen Tor, tritt Andy Robertson den Ball gefühlvoll in den 16er. Doch mit vereinter Kraft köpfen die in Weiss spielenden Engländer den Ball aus dem Strafraum.

Da war mehr drin für die Schotten! Andy Robertson zündet auf links aussen den Turbo und spielt einen schönen Steilpass in den Lauf von Che Adams. Er versucht sich den Ball nach innen zu legen, doch ein Engländer kann sich dazwischen schmeissen und den Ball klären. Ebenso stand Adams im Abseits.

Szenen im Strafraum sind nach guten zehn Minuten noch Mangelware. Die Partie ist sehr ausgeglichen, da auch die Schotten nun anfangen mitzuspielen.

Bereits der dritte Eckball fliegt in den schottischen 16er. Doch jedes Mal können es die Gastgeber klären.

Mit viel Ballbesitz probieren die Three Lions den Gegner zurechtzulegen. Doch die Schotten verschieben sehr gut als Einheit und laufen sehr intensiv an.

Die Stimmung auf den Tribünen ist bereits in den Anfangsminuten prächtig, während die Engländer auf dem Feld den ersten Eckball herausholen. Doch die Hereingabe wird für die Gastgeber nicht gefährlich.

Los geht's in Glasgow!

Bei den Engländern muss Trainer Gareth Southgate weiterhin auf die verletzungsbedingt nicht mitgereisten Trent Alexander Arnold und Jack Grealish verzichten. Neu-Kapitän und FC Bayern-Neuzugang Harry Kane ist dagegen mit dabei. Im Vergleich zum Unentschieden gegen die Ukraine gibt es gleich sechs personelle Veränderungen in der Startelf. Neu dabei sind: Aaron Ramsdale, Lewis Dunk, Kieran Trippier, Phil Foden, Kalvin Phillips und Marcus Rashford.

Der schottische Nationaltrainer Steve Clarke nimmt im Vergleich zum Sieg auf Zypern keine personellen Veränderungen in der Startelf vor.

Auch die Engländer sind in ihrer Quali-Gruppe bisher gut unterwegs, auch wenn es am Samstagabend nur ein 1:1 gegen die Ukraine gab. Es war der erste Punktverlust seit der Niederlage gegen Frankreich bei der WM 2022. Allerdings ist durch den vorherigen Siegeslauf der Three Lions die Qualifikation für die Euro nicht wirklich in Gefahr.

Neben der grossen Tradition, läuft es bei den Schotten auch sportlich super. Das Team von Trainer Steve Clarke gewann in der EM-Quali alle fünf Spiele - unter Anderem auch gegen Spanien und Norwegen. Durch einen souveränen 3-0-Sieg auf Zypern vor wenigen Tagen, ist die Qualifikation für die Europameisterschaft nun sehr nah. Bereits heute wären sie bei einem Remis vom parallel stattfindenden Spiel von Norwegen gegen Georgien qualifiziert.

Diese Testspielpaarung wurde aus einem besonderen Grund von den Verbänden so gewählt: Denn am 30. November 1872 fand das erste internationale Länderspiel des Fussballs statt. Und zwar genau zwischen diesen zwei Mannschaften vor ungefähr 150 Jahren. "Wir freuen uns darauf, England im Hampden Park begrüssen zu dürfen, um anlässlich des 150-jährigen Bestehens des schottischen Fussballs eine der ältesten Rivalitäten des Sports zu feiern", sagte Rod Petrie, Präsident des schottischen Fussball-Verbandes, im Vorhinein der Partie.