Fazit
Paris Saint-Germain wird seiner Favoritenrolle gerecht und schlägt den FC Basel am Ende souverän mit 3:0. Das Ergebnis spiegelt die Kräfteverhältnisse aber nicht ganz korrekt wieder, denn die Schweizer haben hier ein ansprechendes Auswärtsspiel gezeigt und hätten gut und gerne zwei bis drei Tore erzielen können. Im Abschluss hat aber einfach die notwendige Präzision gefehlt, letztlich stehen drei Aluminiumtreffer zu Buche. Für PSG ist der Sieg dennoch verdient, weil sie vor allem nach der Pause viel entschlossener nach vorne gespielt haben und die gegnerische Abwehr ein ums andere Mal aus den Angeln hoben. Nach dem zweiten Treffer nahmen die Hausherren dann einen Gang raus und verwalteten die Führung clever. Der Elfmeter in der Nachspielzeit war dann nur noch Ergebniskosmetik, könnte aber unter Umständen im Kampf um den Gruppensieg noch entscheidend sein. Die Tabellenführung muss PSG aber vorerst abgeben, da Arsenal im Parallelspiel 6:0 gewonnen hat und nun das bessere Torverhältnis aufweist. Basel kann sich hingegen vom Gedanken eines möglichen Achtelfinaleinzugs verabschieden und kämpft nun im Duell mit Razgrad um den dritten Platz.

Tooor für Paris Saint-Germain, 3:0 durch Edinson Cavani
Der Angreifer lässt sich die Chance nicht nehmen und drischt die Kugel per Vollspann mittig ins Tor. Sein vierter Treffer im laufenden Wettbewerb.

Elfmeter für Paris! Lang kommt im Sechzehner gegen Cavani zu spät und lässt den Uruguayer über die Klinge springen. Zum Glück des Schweizers lässt Aytekin die Karten in der Tasche stecken und schickt ihn nicht mit Gelb-Rot vom Platz.

Eins muss man dem FC Basel lassen. Die Schweizer haben auch nach dem zweiten Gegentreffer nicht aufgesteckt und immer wieder mit viel Einsatz und Leidenschaft den Weg nach vorne gesucht. Mit dem Toreschiessen sollte es heute einfach nicht sein.

Innerhalb von sechs Minuten schöpft Unai Emery seine Wechselmöglichkeiten aus. Ángel Di María, der zuvor schon im Mittelkreis zu Boden gegangen war und offenbar angeschlagen ist, geht runter. In den Schlussminuten darf sich nun Jesé dem Publikum im Prinzenparkstadion präsentieren.

Die Franzosen spielen nun clever die Zeit runter und werden wohl nichts mehr anbrennen lassen. Mit Krychowiak ist zudem ein defensiv orientiert Mittelfeldspieler in die Partie gekommen, der das Ergebnis jetzt absichern soll.

Knapp zehn Minuten vor Schluss tauscht Unai Emery zum ersten Mal. Er nimmt Lucas Moura, der heute seinen sechsten Pflichtspieltreffer in der laufenden Saison erzielte, runter und bringt mit Ben Arfa einen nicht minder begabten Mann ins Spiel.

Urs Fischer zieht seine letzte Wechseloption und geht mit einem zusätzlichen Angreifer nun volles Risiko. Kommt der FCB nochmal ran oder gibt's nach dem 0:2 in London das gleiche Ergebnis in Paris?

Gelbe Karte für Michael Lang (FC Basel)
Der Schweizer Rechtsverteidiger steigt Marquinhos voll auf den Fuss und lässt Aytekin keine Wahl.

Paris ist mit dem Resultat augenscheinlich zufrieden und verwaltet die Führung. Der grosse Offensivdrang ist jetzt nicht mehr zu spüren. Eher will man die Ballbesitzquote noch ein wenig in die Höhe treiben.

Urs Fischer nimmt seinen Kapitän vorzeitig runter und bringt für die letzten 20 Minuten einen frischen Mann fürs Mittelfeld. Wenn die Schweizer jetzt noch einen Punkt mitnehmen wollen, ist ein schnelles Anschlusstor notwendig. Allerdings scheint der Kasten von Aréola heute wie vernagelt.

Gelbe Karte für Renato Steffen (FC Basel)
Basels Linksaussen zieht an der Seitenlinie das taktische Foul und holt sich dafür völlig zu Recht den Gelben Karton ab.

Unglaublich, nächster Pfostentreffer für die Gäste! Eine Flanke von der rechten Seite landet genau auf dem Kopf von Unglücksrabe Suchý. Fast macht der Slowene seinen Patzer vom zweiten Gegentreffer wieder gut, doch die Kugel prallt einmal mehr ans Aluminium und von dort gegen PSG-Keeper Aréola.

Gelbe Karte für Adrien Rabiot (Paris Saint-Germain)
Der 21-jährige Franzose ist mit einem Foulpfiff des deutschen Unparteiischen gar nicht einverstanden und schlägt frustriert den Ball weg.

Tooor für Paris Saint-Germain, 2:0 durch Lucas
Das ist der zweite Treffer! Nachdem Cavani zuvor schon die hundertprozentige auf dem Schlappen hatte, macht es der Brasilianer nun besser. Suchý will eine Flanke von Aurier klären, spielt den Ball aber genau in den Fuss von Lucas. Der 24-Jährige schaut kurz und vollendet dann flach im rechten Eck. Keine Chance für Vaclík!

Die Truppe von Unai Emery steht aktuell bei 63% Prozent Ballbesitz und lässt den FCB nun viel laufen. Solange aber nicht das zweite Tor fällt, reicht den Schweizern ein gelungener Angriff.

PSG klärt in höchster Not! Die Gäste kommen über die rechte Seite durch und bringen den Ball in Person von Bjarnason scharf vor das Tor. Ein Pariser Verteidiger ist am Fünfmeterraum aber gerade noch rechtzeitig zur Stelle und klärt vor dem einschussbereiten Steffen.

Was ist nun der Plan von Urs Fischer und dem FC Basel? Es scheint als würden die Eidgenossen zunächst versuchen für Stabilität in der Defensive zu sorgen, um nicht Gefahr zu laufen, früh den entscheidenden zweiten Schlag zu kassieren. Doch fest steht, mit einer Niederlage könnte man das Achtelfinale wohl abschreiben.

Mit einem ganz starken Pass steckt schickt Lucas den rechts startenden Aurier. Bevor der Rechtsverteidiger den Ball jedoch annehmen kann, grätscht Lang dazwischen und klärt zur Ecke. Die bringt PSG anschliessend nichts ein.

Die Parisien wirken in den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel entschlossener und wollen offenbar früh das zweite Tor erzielen. Basel kann derweil nur reagieren und die PSG-Spieler immer wieder anlaufen.

Cavani trifft das Aluminium! Der Uruguayer läuft beim Freistoss quer durch den Sechzehner und kommt auf höhe des ersten Pfostens, ca. 12 Meter vor dem Tor zum Kopfball. Der Ball klatscht an den rechten Aussenpfosten und von dort ins Toraus. Vaclík wäre wohl geschlagen gewesen.

Serge Aurier wird im linken Halbfeld von den Beinen geholt und beschert seinem Team damit eine erste gute Standardsituation in Durchgang zwei. Lucas wird den Ball wohl in den Sechzehner bringen.

Der Ball rollt wieder! Ohne personelle Veränderungen starten beide Mannschaften in den zweiten Spielabschnitt.

Halbzeitfazit:
Mit einer 1:0-Führung geht Paris Saint-Germain gegen den FC Basel in die Pause. Die Hausherren taten sich gegen couragiert verteidigende Schweizer zunächst sehr schwer und fanden kaum Mittel, die engen Räume in der gegnerischen Hälfte zu bespielen. Im Gegenteil, es war der FCB, der die grösseren Chancen hatte. Lang und Doumbia scheiterten jeweils am Aluminium und auch Steffen hatte die Führung im Eins-gegen-Eins mit Aréola auf dem Fuss. Auf der anderen Seite machte es Di María fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff dann besser und drosch das Leder nach unfreiwilliger Vorarbeit von Cavani in die Maschen. Im zweiten Durchgang muss Basel nun natürlich mehr Risiko gehen, was PSG Räume geben wird. Es bleibt spannend!

PSG nutzt als erstes Team die Chance und geht in Front. Angesichts der Spielanteile ist der Treffer natürlich verdient. Für Ángel Di María war es übrigens wettbewerbsübergreifend der erste Saisontreffer.

Tooor für Paris Saint-Germain, 1:0 durch Ángel Di María
Die Hausherren gehen in Führung! Nach einem wunderbaren Steilpass von Rabiot ist Matuidi auf links durch. Der Franzose flankt flach in den Rückraum, wo Cavani versucht, die Kugel unter Kontrolle zu bringen. Dabei springt Di María das Leder genau vor die Füsse, sodass der Argentiniert aus acht Metern einfach draufhauen und im rechten oberen Eck vollenden kann.

Weil die Baseler aufgerückt waren ergeben sich Räume für PSG! Lucas legt quer auf Rabiot, der aus 18 Metern völlig ungestört abziehen kann. Vaclík bekommt gerade noch rechtzeitig die Fäuste nach oben, um zu parieren.

Der nächste Alu-Treffer für den FCB! Eine scharfe Hereingabe von Delgado vom linken Flügel landet am zweiten Pfosten auf dem Kopf von Doumbia. Der vom AS Rom ausgeliehene Stürmer drückt das Leder aufs kurze Eck, trifft aber nur den Pfosten.

Die Gastgeber sind inzwischen besser in der Partie und vor allem immer dann gefährlich, wenn sie mit Tempo kommen. Auf der anderen Seite hat Basel allerdings gemerkt, dass hier heute mehr als ein Unentschieden drin ist und steht deshalb nicht mehr so tief. Dementsprechend ist es ein offenes Spiel.

Fast im direkten Gegenstoss sorgt Di María für den nächsten Aufschrei im Stadion. Nach einem schönen Chippass aus dem Mittelfeld von Lucas setzt der Argentinier zum Seitfallzieher an und befördert das Spielgerät nur einen halben Meter neben das Tor.

Ein sehenswerter Doppelpass von Bjarnason und Steffen auf der linken Seite führt zum nächsten Torschuss der Gäste. Der Isländer hat 20 Meter vor dem Tor viel Pass, lässt beim Abschluss aber die nötigen Koordination vermissen. Die Kugel rutscht ihm über den Schlappen und hat deshalb eher die rechte Eckfahne zum Ziel.

"Wenn aus dem Spiel heraus nichts geht, dann schiess' ich halt mal", denkt sich Adrien Rabiot und feuert einen Flachschuss aus gut 25 Metern ab. Das Leder zischt jedoch klar neben dem rechten Pfosten ins Toraus, sodass Tomáš Vaclík nicht eingreifen muss.

Nach einem Foul im Mittelfeld will Serey Dié den Pfiff von Deniz Aytekin nicht wahr haben und schlägt wütend auf den Ball. Der deutsche Referee nimmt sich den Ex-Stuttgarter zur Brust und ermahnt ihn. Beim nächsten Meckern gibt's Gelb.

Bislang ist es sicher nicht das Spiel, dass sich die Hausherren im ersten Aufeinandertreffen dieser beiden Mannschaften vorgestellt haben. Sie sind zwar weiter feldüberlegen, die entscheidenden Nadelstiche setzt aber der Schweizer Meister.

FCB-Kapitän bringt den anschliessenden Eckball vor das Tor, löst damit aber keine Gefahr aus. PSG kann klären.

Ein Raunen geht durchs Publikum! Renato Steffen nimmt auf dem linken Flügel Fahrt auf und flankt die Kugel aus vollem Lauf an den Fünfmeterraum. Er findet zwar keinen Mitspieler, doch Kurzawa trifft das Spielgerät bei seinem Klärungversuch nicht richtig und setzt die Kugel nur knapp neben den eigenen Pfosten ins Toraus.

Über die linke Seite nehmen die Hauptstädter den nächsten Anlauf. Layvin Kurzawa will Ángel Di María mit einem flachen Steilpass in Szene setzen, doch der Argentiniert startet erneut aus einer Abseitsposition.

PSG findet noch kein Rezept gegen die diszipliniert verteidigenden Gäste, die das Zentrum immer wieder zustellen, sodass die Franzosen auf die Aussen ausweichen müssen. Dort kommen Lucas und Di María aber bisher nicht zum Zug.

Die Hausherren machen das Spiel, haben mehr Ballbesitz, doch die Chancen hat Basel. Mit etwas mehr Glück im Abschluss hätten die Eidgenossen hier schon führen können. Das kann nicht nach dem Geschmack von Unai Emery und seinen Parisien sein.

Doppelchance für den FC Basel! PSG-Kapitän Thiago Silva sieht nach einem Einwurf im Zweikampf gegen Doumbia gar nicht gut und muss den Ivorer ziehen lassen. Der Angreifer steckt durch auf Steffen, der anschliessend frei auf Aréola zuläuft. Der Flachschuss ist aber zu unplatziert und wird zunächst vom Keeper pariert, doch Doumbia setzt nach und kommt aus sieben Metern zum nächsten Abschluss. Wieder ist Aréola zur Stelle.

Auf der anderen Seite stösst Lucas auf der linken Seite in den Strafraum vor und bringt das Leder halbhoch in den Rückraum. Bei der Ballannahme nimmt Cavani dann jedoch den Arm zur Hilfe, sodass Schiri Aytekin die Situation unterbindet.

Die Gäste holen den ersten Eckball der Partie heraus und gehen fast in Führung! Delgado bringt den Ball lang auf den zweiten Pfosten auf Bjarnason. Der isländische Nationalspieler legt per Kopf quer auf Lang, der das Leder aus knapp fünf Meter an die Latte bugsiert. Im Anschluss kann Aréola die Kugel locker aus der Luft pflücken.

Zu Beginn sind fast ausschliesslich die Hausherren in Ballbesitz. Sie lassen das Leder durch das Mittelfeld zirkulieren, finden gegen die zwei dicht gestaffelten Viererketten des FCB aber noch kein Durchkommen. Kurzawa versucht Di María mit einem hohen Steilpass in Szene zu setzen, doch der Argentinier steht im Abseits.

Im Prinzenparkstadion rollt der Ball! Die Gäste aus der Schweiz haben angestossen und spielen in komplett weissem Outfit gegen ganz in blau gekleidete Pariser.

Geleitet wird die Begegnung von einem deutschen Schiedsrichtergespann. Deniz Aytekin aus Oberasbach kommt heute zu seinem elften Champions-League-Einsatz und wird dabei an den Seitenlinien von Guido Kleve und Markus Häcker unterstützt. Daniel Siebert und Benjamin Brand fungieren als Torrichter, Vierter Offizieller ist Eduard Beitinger.

Was die Startformation der Schweizer angeht startet Urs Fischer mit zwei Änderungen im Vergleich zum Ligaspiel am Samstag. Adama Traoré kommt als Linksverteidiger für Blas Riveros in die Mannschaft, Éder Balanta rückt für Daniel Høegh in die Innenverteidigung.

Am Wochenende gab’s für den FCB einen souveränen 3:0-Heimsieg gegen Luzern, wodurch man nach elf Spieltagen bereits einen komfortablen Vorsprung von 14 Punkten (!) auf den Tabellenzweiten aufgebaut hat. Das Selbstvertrauen sollte also da sein, zumal man mit PSG-Coach Unai Emery noch eine persönliche Rechnung zu begleichen hat: In der vergangenen Saison scheiterte Basel nämlich im Achtelfinale der Europa League an Sevilla, das von Emery trainiert wurde und später zum dritten Mal in Folge den Titel holte.

Die Gäste aus Basel stehen heute fast schon unter Zugzwang, denn nach dem enttäuschenden Unentschieden zu Hause gegen Razgrad (1:1) und der Niederlage in London (0:2) gilt: Verlieren verboten! Anderenfalls ginge es für den 19-fachen Schweizer Meister wohl nur noch ums Überwintern in der Europa League. "Ich wurde vorhin gefragt, ob wir einen Ausflug zum Eiffelturm machen. Natürlich nicht! Unser erstes Ziel ist es, einen Punkt zu holen, drei wären fantastisch. Aber Reden hilft nichts, wir müssen es auf den Platz bringen", sagte FCB-Coach Urs Fischer auf der gestrigen Pressekonferenz.

Die Startaufstellung der Gastgeber wartet im Vergleich zum Ligaspiel mit insgesamt vier Änderungen auf. Serge Aurier, Layvin Kurzawa und Ángel Di María kehren zurück ins Team, nachdem sie am Wochenende ausgefallen waren. Dazu beginnt Adrien Rabiot an Stelle von Thomas Meunier im Mittelfeld. Thiago Motta und Javier Pastore stehen verletzungsbedingt nicht zur Verfügung. Ex-Eintracht-Keeper Kevin Trapp sitzt wie schon in den letzten Wochen als Nummer zwei auf der Bank.

So langsam scheint die Mannschaft von Unai Emery allerdings in Fahrt zu kommen. Am vergangenen Wochenende gelang beim 2:1-Erfolg in Nancy der dritte Pflichtspielsieg in Folge, an den man heute gleich Nummer vier anschliessen will. Die Hoffnungen ruhen vor allem auf Angreifer und Ibrahimović-Erbe Edinson Cavani, der am Samstag seinen zwölften Treffer im zehnten Spiel erzielte. Daheim im Prinzenpark ist PSG aber ohnehin eine Macht: Von den letzten 41 Heimspielen auf europäischer Bühne haben die Rot-Blauen nur eins verloren (1:3 gegen Barcelona im Viertelfinal-Hinspiel 2014/2015).

Mit vier Zählern aus den ersten beiden Spielen ist PSG ordentlich in die Champions-League-Saison gestartet und führt die Gruppe vor den punktgleichen Gunners aus London an. Auf das Unentschieden zum Auftakt gegen Arsenal (1:1) folgte ein Pflichtsieg beim bulgarischen Underdog in Razgrad (3:1). In der Liga bietet sich den Fans des französischen Meisters jedoch ein ungewohntes Bild: Nach neun Spieltagen ist man aktuell nur Zweiter mit vier Punkten Rückstand auf das von Lucien Favre trainierte Nizza. Schon zwei Niederlagen mussten die Hauptstädter in dieser Spielzeit hinnehmen, soviel wie in der gesamten letzten Saison.