Fazit:
In einer grandiosen ersten Hälfte verpassten es die Hausherren in Führung zu gehen. Die zweite Halbzeit startete weniger dominant. Der neue Mann in der Startelf, Yunus Akgün bedankte sich in der 58. Minute für das Vertrauen des Trainer-Teams mit der 1:0-Führung. Im Anschluss ging der Spielfluss der Partie verloren und Lettland erarbeitete sich Oberwasser. Wie aus dem Nichts schlugen die Halbmond-Sterne in der 83. und 87. Minute eiskalt per Doppelschlag zu. Entfesselt griffen die Gastgeber in den letzten Minuten weiter an und sorgten sogar noch für den 4:0-Endstand. Damit hat die Türkei das Ticket für die EM-Endrunde 2024. Lettland hingegen nimmt die sechste Niederlage im siebten Qualifikationsspiel hin.

Cenk Tosun knabbert sogar noch am Hattrick. Mit vollem Risiko nimmt der Angreifer der Gastgeber eine hohe Hereingabe aus elf Metern Entfernung mit dem linken Fuss Volley. Sein Abschluss geht nur Zentimeter am linken Torpfosten vorbei.

Tooor für Türkei, 4:0 durch Cenk Tosun
Lettland ist völlig von der Rolle. Innenverteidiger Daniels Balodis verliert im Spielaufbau den Ball an İsmail Yüksek, der mit dem Leder in den Sechzehner eindringt und die Kugel selbstlos zu Cenk Tosun legt. Der Stürmer schiebt das Spielgerät aus zehn Metern ins leere Tor ein.

Beflügelt vom Doppelschlag attackieren die Halbmond-Sterne munter weiter. Yusuf Sarı kann einen weiteren Schnellangriff aus 14 Metern Entfernung nicht im Tor unterbringen und scheitert letztlich an Ozols.

Jetzt hat sich der Tabellenführer der Gruppe D nachträglich für die fantastische erste Hälfte belohnt. Unmittelbar nach einer lettischen Druckphase schlagen die Hausherren gleich doppelt zu.

Tooor für Türkei, 3:0 durch Kerem Aktürkoğlu
Der Sack ist zu. Die Gastgeber schalten in höchstem Tempo von Abwehr auf Angriff um. Yusuf Sarı treibt den Ball auf der rechten Seite über das gesamte Feld, bedient dann den einstartenden Kerem Aktürkoğlu, der aus spitzem Winkel von derselben Seite einschiebt.

Gelbe Karte für İrfan Kahveci (Türkei)

Tooor für Türkei, 2:0 durch Cenk Tosun
Die Unterbrechungen häufen sich. Dieses Mal wird Aktürkoğlu an der linken Seite am Fuss getroffen und holt einen Freistoss nahe der Mittellinie raus. Die Gastgeber setzen sich in der Folge am gegnerischen Sechzehner fest. Samet Akaydın taucht an der rechten Aussenseite aus, lässt einen Gegner ins Leere laufen und bedient Cenk Tosun mustergültig. Der frische Angreifer donnert seinen Kopfball aus sieben Metern Entfernung in die Maschen. Dieses Tor kam aus dem Nichts.

Das Spiel ist nach dem Pausentee deutlich offener. Die Kazakevičs-Elf sucht den Weg zum gegnerischen Tor und glaubt von Minute zu Minute immer mehr an die Chance auf einen Zähler.

Wahnsinn, was Lettland hier für eine Chance liegen lässt. Eine Flanke von Roberts Savaļnieks auf der rechten Seite landet am Fünfmeterraum auf dem Kopf von Jānis Ikaunieks. Der steht eine gefühlte Ewigkeit in der Luft und scheitert mit seinem Kopfball nur knapp an der Latte.

Nach mehreren hektischen Minuten kriegen die Hausherren den Ball und das Spiel wieder besser unter Kontrolle. Taktgeber ist erneut Hakan Çalhanoğlu, der die nötige Ruhe ausstrahlt.

Im Vergleich zur ersten Halbzeit ist die Partie deutlich häufiger Unterbrochen, sodass kein richtiger Spielfluss aufkommt. Vincenzo Montella will seiner Mannschaft helfen und lässt an der Seitenlinie Cenk Tosun herbeieilen.

Zur Zeit gerät der Tabellenführer deutlich unter Druck. Seit Minuten können die Spieler in den Roten Trikots keine ruhige Ballbesitz-Phase mehr einstreuen.

Die erste Hereingabe wird von Torhüter Uğurcan Çakır geklärt. Danach fliegt die Kugel ein zweites Mal in den Strafraum der Hausherren und hier zeigt der Torwart seine ganze Klasse und gewinnt ein eins gegen eins im Strafraum.

Mittlerweile haben sich die 11 Wölfe am Sechzehner festgesetzt. Sie riechen ihre Chance und wollen aus den überkeimenden Emotionen Profit schlagen. Es folgt die nächste Ecke von der linken Seite.

Nachdem die entsprechenden Karten verteilt wurden, wartet eine Ecke der Gäste. Diese ist allerdings viel zu Kurz und kann von den Halbmond-Sternen geklärt werden.

Gelbe Karte für Kristers Tobers (Lettland)

Gelbe Karte für Abdülkerim Bardakçı (Türkei)

Gelbe Karte für Kerem Aktürkoğlu (Türkei)

Auf einmal klingelt es fast auf der Gegenseite. Ein langer Diagonalball landet auf dem linken Flügel. Die folgende Hereingabe wird von der Hintermannschaft der Türkei zur Ecke geklärt. Diese sorgt für Gefahr und kann in letzter Sekunde von Sali Özcan auf der Linie geklärt werden. Nachfolgend übernehmen die Emotionen auf beiden Seiten und eine kurze Rudelbildung kann erst nach mehr als einer Minute aufgelöst werden.

Sofort ist das Publikum zur Stelle. Laute Sprechchöre hallen durch das Stadion und sorgen für Gänsehaut-Momente. Lettland muss aufpassen, dass nicht unmittelbar das nächste Gegentor folgt.

Tooor für Türkei, 1:0 durch Yunus Akgün
Jetzt ist es endlich passiert. Ein verunglückter Ball von der rechten Seite landet beim linken Verteidiger Özkaçar, der einen Pass flach in den Sechzehner spielt. Dort nimmt Yunus Akgün das Leder an, dreht sich geschickt in Richtung Tor und hämmert die Kugel mit dem zweiten Kontakt aus 14 Metern in das linke obere Eck.

In den ersten Minuten sucht die türkische Auswahl vermehrt den Weg durch das Zentrum. Immer wieder startet ein Spieler mit einem Lauf in die Tiefe. Die versuchten Zuspiele sind bisher jedoch zu ungenau.

Gelbe Karte für Eduards Dašķevičs (Lettland)
Eine eindeutige Gelbe Karte! Eduards Dašķevičs rutscht mit offener Sohle in die Beine seines Gegenspielers und verdient sich diese Verwarnung redlich.

Zeki Çelik übernimmt als rechter Aussenverteidiger sofort dieselben Aufgaben im Angriff wie sein VorgängerFerdi Kadıoğlu. Gleichzeitig schaltet sich sein Pendant auf der linken Seite, Cenk Özkaçar deutlich mehr im Angriff der Hausherren ein.

Die Mannschaft von Vincenzo Montella kann zu Beginn erstmal nicht an die Druckphase der ersten Halbzeit ansetzen. Stattdessen versucht Lettland sich mit ein paar zarten Ansätzen selbst in der Offensive.

Gelbe Karte für Roberts Ozols (Lettland)
Etwas zu aufreizend versucht der Schlussmann der Gäste zusätzliche Zeit beim Abstoss zu schinden.

Gelbe Karte für Eduards Emsis (Lettland)
Unglücklicher Auftakt für den frischen Mann. Mit seiner ersten Aktion schnappt sich der zentrale Mittelfeldspieler die Gelbe Karte.

Beide Trainer haben in der Halbzeit einen Wechsel vorgenommen. Etwas überraschend verlässt Dauerbrenner Ferdi Kadıoğlu den Platz und wird durch Zeki Çelik ersetzt. Dainis Kazakevičs bringt mit Eduards Emsis für Aleksejs Saveljevs neue Energie im zentralen Mittelfeld.

Halbzeitfazit:
Wenn die Begegnung nach der Pause keinen Bruch bekommt, ist die Führung für die Türkei nur eine Frage der Zeit. Die Hausherren dominieren das Spiel von vorne bis hinten, lassen der lettischen Auswahl nicht den Hauch einer Chance. Mutig, kreativ und mit klaren Mustern wird die Abwehr des Tabellen-Schlusslichts dauerhaft attackiert. Einzig die Chancenverwertung muss etwas verbessert werden.

Nach einer grossartigen Einzelaktion von Aktürkoğlu im Sechzehner der Elf Wölfe wird sein Abschluss aus sieben Metern Entfernung nur haarscharf über die Latte abgefälscht.

Nur noch wenige Minuten trennen Lettland von einer unbeschadeten ersten Halbzeit. Zur Zeit setzt sich die Mannschaft in Rot nochmal fest und hat gerade drei Ecken in Folge geschlagen.

Nach dieser Angriffswelle der Türken können die Spieler in Weiss sich erstmals etwas Luft verschaffen. Sie halten das Leder für kurze Zeit in den eigenen Reihen. Die Aktion endet allerdings mit einem Freistoss für Çalhanoğlu und Co.

Chance reiht sich an Chance und langsam müssen die dominanten Gastgeber ein Tor erzielen. Erst steckt Çalhanoğlu ein perfektes Zuspiel auf Kadıoğlu durch, der den Ball jedoch vom Fuss stibitzt bekommt. Die folgende Ecke landet auf dem Kopf von Bardakçı, der das Leder an den Querbalken setzt.

Die Hausherren kommen der Sache Schritt für Schritt Näher. Dieses Mal ist es Aktürkoğlu, der eine geblockte Flanke auf dem rechten Fuss bekommt und aus 14 Metern abdrückt. Nur fliegt die Kugel erneut über das Gehäuse Lettlands.

Es ist bemerkenswert, dass kaum ein Spieler der Gäste rechtzeitig in den Zweikampf kommt. Die türkischen Akteure lassen Ball und Gegner unentwegt über das Feld laufen, ohne dabei wirklich in die Gefahr eines Ballverlustes zu gelangen.

Weiterhin geht der Angriff der Gastgeber über die eigene rechte Seite. Kadıoğlu nimmt kontinuierlich eine hohe und breite Position ein. Nachdem er angespielt wird, leitet er das Spielgerät regelmässig auf den startenden Yunus Akgün weiter und sorgt somit für immense Gefahr. Stellen sich die Letten auf dieses Muster ein, sieht der Rechtsverteidiger das oftmals früh, sodass er sich für den eigenen Weg ins Zentrum entscheidet.

Die Überprüfung der vorherigen Szene hat einige Zeit in Anspruch genommen, den Wind hat die Offensive der Montella-Elf dennoch weiterhin in den Segeln. Langsam erhöhen die Halbmond-Sterne die Schlagzahl und drängen auf die Führung.

VAR-Entscheidung: Das Tor durch Y. Akgün (Türkei) wird nicht gegeben, Spielstand: 0:0
Es hatte sich in den letzten Minuten angedeutet, dass die türkische Auswahl über die rechte Aussenbahn zu guten Möglichkeiten kommen kann. Kadıoğlu bringt den Ball aus dem rechten Halbfeld in die Nähe des Sechzehners der Gäste. Dort lässt Çalhanoğlu den Ball mustergültig für Aktürkoğlu durch, der seinen Spielmacher sofort wieder bedient. Çalhanoğlu verpasst den Abschluss, doch der Ball landet bei Akgün, der den Ball in der Folge im Netz unterbringt. Allerdings bekam Hakan Çalhanoğlu die Kugel zwischenzeitlich an den eigenen Rücken, während er im Abseits lag. Somit zählt das Tor nicht, doch der Ansatz sollte für zusätzlichen Mut auf Seiten der Gastgeber sorgen.

Nahe der linken Strafraumkante kriegen die Letten den nächsten Standard zugesprochen. Dieser wird von den Gastgebern ohne Probleme verteidigt. Insgesamt sah das Schlusslicht der Gruppe D im Offensiv-Spiel weitestgehend Blass aus.

Gelbe Karte für Salih Özcan (Türkei)
Mit seinem ersten Foul im Spiel bekommt der zentrale Mittelfeldspieler direkt die Gelbe Karte gezeigt.

Zwei, drei Aktionen von Kapitän Hakan Çalhanoğlu haben bereits die Spielmacher-Qualitäten der Nummer 10 erahnen lassen. Lettland versucht seine Freiräume mit einer Mischung aus einem 4-4-2 und einem 4-3-3 einzuengen und das Zentrum zu schliessen.

Die ersten zwölf Minuten gehören nahezu ausschliesslich den Hausherren. Die Montella-Elf hat den Fuss auf dem Gaspedal, lässt das Leder kontrolliert durch die eigenen Reihen laufen und hat die passenden Spieler auf dem Feld, um auch in eins gegen eins Situationen gefährlich werden zu können. Zudem zeigen alle Akteure die nötige Intensität in der Arbeit gegen den Ball.

Erstmals können sich die Letten in die gegnerische Hälfte kombinieren und eine Ecke erkämpfen. Diese bleibt letztlich ungefährlich, allerdings sah Çakır nicht souverän in seiner Strafraum-Beherrschung aus.

Gegen den Ball greifen die Spieler in den roten Trikots sofort den ballführenden Akteur an. Çalhanoğlu unterstützt dabei seinen Stürmer in vorderster Linie, sodass eine Art 4-4-2 gegen den Ball ersichtlich wird.

Abdülkerim Bardakçı versucht es gleich mit einem Schuss aus gut 30 Metern Entfernung. Das Leder fliegt zwar deutlich über den lettischen Kasten, ist aber eine erste Warnung an die Gäste.

Der Tabellenführer startet mit viel Ballbesitz in die Partie und wirkt in den eigenen Aktionen sofort dynamisch. Beide Aussenverteidiger schieben bei eigenem Angriff bis tief in die gegnerische Hälfte.

Vor heimischer Kulisse starten die türkischen Gastgeber in roten Trikots. Die lettischen Spieler haben sich komplett in ihre weisse Kleidung geworfen. Alle Akteure sind bereit und dürfen nach einem Pfiff von Schiedsrichter Enea Jorgji mit der Begegnung beginnen.

Für Vincenzo Montella ist die Türkei ein gewohntes Terrain. Bis zum vergangenen Sommer war er zwei Jahre lang erfolgreich bei Adana Demirspor angestellt. Auf die leichte Schulter nimmt der Nachfolger von Stefan Kuntz die Partie gegen Lettland nicht: „Wir werden ein ganz anderes Spiel spielen. Lettland ist auch eine sehr junge Mannschaft. Es wird ein körperbetontes Spiel für uns sein. Wir müssen geduldig sein und den Ball schnell laufen lassen. Wir erwarten die Unterstützung der Fans.“

Auf dem Papier gastiert das Schlusslicht aus Lettland beim türkischen Tabellenführer. Spannend kann es dennoch werden. Vier der letzten sechs direkten Duelle endeten mit einem Unentschieden. Selbst beim vergangenen Aufeinandertreffen verloren die „11 Wölfe“ aus Lettland nur 2:3. Dabei gelang den Letten in der 94. Minute der späte Ausgleich (2:2), ehe sich die Halbdmond-Sterne aus der Türkei eine Minute später den endgültigen Sieg sicherten.

Die lettischen Gäste durften am vergangenen Spieltag ihren ersten Sieg in der Qualifikations-Gruppe D feiern. Beim 2:0-Erfolg über Armenien führten die Treffer von Jānis Ikaunieks und Daniels Balodis zum ersten Dreier der Gäste. Somit gibt es für Trainer Dainis Kazakevičs ebenfalls wenig Gründe für grosse Wechsel-Spiele. In der Defensive wird der gesperrte Mārcis Ošs durch Kaspars Dubra ersetzt. Zudem übernimmt Kristers Tobers die Rolle von Eduards Emsis.

Vincenzo Montella hat beim 1:0-Sieg in Kroatien einen hervorragenden Start als Trainer der türkischen Nationalmannschaft hingelegt. Dementsprechend wenig Veränderungen sind in der Startelf des Italieners zu entdecken. Der einzige Tausch findet im Offensivbereich statt und betrifft den Wechsel von İrfan Kahveci auf Yunus Akgün.